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Inbox: Semperit: Trotz wegfallender Medizin-Sonderkonjunktur mit gutem Halbjahr


Zugemailt von / gefunden bei: Semperit (BSN-Hinweis: Lauftext im Original des Aussenders, Titel (immer) und Bebilderung (oft) durch boerse-social.com aus dem Fotoarchiv von photaq.com)

Semperit: Starkes Halbjahresergebnis im Sektor Industrie trotz schwieriger Marktbedingungen

  • Konzernweiter Umsatz ging wegen des erwarteten Einbruchs des Medizingeschäftes um –13,6% auf 570,6 Mio. EUR zurück

  • Außerordentlich starkes Umsatzwachstum im Sektor Industrie um 38,9% auf 372,3 Mio. EUR; Halbierung im Sektor Medizin um –49,5% auf 198,3 Mio. EUR

  • EBITDA sank um –69,6% auf 75,2 Mio. EUR, EBITDA-Marge um –24,3 Prozentpunkte auf 13,2% (H1 2021: 37,5%)

  • EBIT mit –78,5% auf 48,4 Mio. EUR rückläufig; EBIT-Marge um –25,5 Prozentpunkte gerin- ger bei 8,5% (H1 2021: 34,0%)

  • Verringerung des Free Cashflows auf –4,6 Mio. EUR (H1 2021: 117,0 Mio. EUR)

  • Organischer Wachstumsschub durch dreistelliges Millioneninvestment in den nachhaltigen

    Ausbau der weltweit größten Produktionsstätte für Industrie- und Hydraulikschläuche (Odry)

    Wien/Österreich, 17. August 2022 – Die börsennotierte Semperit-Gruppe verzeichnete im ersten Halbjahr 2022 in einem fortlaufend schwierigen Marktumfeld gemessen an der von Rekordergebnis- sen geprägten Vergleichsperiode des Vorjahres einen Umsatz- und Ergebnisrückgang. „Uns als Vor- stand der Semperit-Gruppe freut die hervorragende Performance unseres Fokus-Sektors Industrie, in dem wir nach wie vor ganz klar die Zukunft von Semperit sehen, natürlich besonders“, sagt CEO Karl Haider. „Im Sektor Medizin hingegen war nach der pandemiebedingten Sonderkonjunktur der Jahre 2020 und 2021 die erwartete Rückkehr zur Normalität zu beobachten. In Summe haben wir in einem von schwierigen Rahmenbedingungen geprägten Umfeld ein sehr starkes Ergebnis erzielt; müssen aber aufgrund der gegebenen Unsicherheiten mit Blick auf das Jahresergebnis 2022 vorsichtig bleiben und die Gewinnwarnung von März bestätigen. Auch die vor zweieinhalb Jahren beschlossene Tren- nung vom Medizingeschäft rückt nun wieder stärker in unseren Fokus.“

    Erneut hervorragendes Umsatzwachstum im Sektor Industrie

    Inmitten eines weiterhin sehr schwierigen Marktumfeldes, das von hoher Inflation, steigenden Kosten für Rohstoffe, Energie, Löhne und Transport sowie eskalierenden geopolitischen Spannungen geprägt war, verzeichnete die Semperit-Gruppe gegenüber dem ersten Halbjahr 2021 einen Rückgang des Konzernumsatzes um vergleichsweise geringe –13,6% auf 570,6 Mio. EUR: Die Rekordergebnisse in der Vorjahresperiode waren dank der pandemiebedingten Sonderkonjunktur bei medizinischen Schutzhandschuhen außerordentlich hoch gewesen.

    Der Sektor Industrie erzielte im ersten Halbjahr 2022 erneut ein starkes Umsatzwachstum von 38,9% auf 372,3 Mio. EUR. Dies ist maßgeblich auf die Anhebung der durchschnittlichen Verkaufspreise in allen Segmenten zurückzuführen, womit rohstoff- und energieseitige Preissteigerungen zum größten Teil zeitnah weitergegeben werden konnten. Demgegenüber ging der Umsatz im Sektor Medizin um 49,5% auf 198,3 Mio. EUR zurück, was vor allem auf das stark rückläufige Preisniveau nach Ende des Booms bei medizinischen Schutzhandschuhen zurückzuführen war. Die durchschnittlichen Verkaufs- preise lagen im ersten Halbjahr immer noch über dem Vor-Corona-Niveau, sind jedoch weiterhin im Sinken.

    Operatives Ergebnis von deutlichen Kostenanstiegen belastet

    Sowohl der Umsatzrückgang im Vergleich zur Vorjahresperiode als auch steigende Kosten für Material- aufwand (inklusive Energie und bezogene Leistungen) von +12,7%, Personalaufwand von +10,3% und sonstige betriebliche Aufwendungen (speziell Ausgangsfrachten) von +25,8% belasteten das ope- rative Ergebnis. Das in den vergangenen zwei Jahren infolge der pandemiebedingten Sonderkonjunk- tur auf außerordentliche Niveaus angestiegene EBITDA ist von 247,5 Mio. EUR im H1 2021 um –69,6% deutlich auf 75,2 Mio. EUR gesunken (Industrie +64,4%; Medizin –92,9%). Die EBITDA-Marge lag bei 13,2% (H1 2021: 37,5%). Das EBIT sank auf 48,4 Mio. EUR im H1 2022 nach 224,6 Mio. EUR im Vorjahr. Die EBIT-Marge der Semperit-Gruppe ging damit 34,0% im H1 2021 auf aktuell 8,5% zurück.

Die zahlungswirksamen Investitionen in immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen lagen im ers- ten Halbjahr 2022 mit 28,4 Mio. EUR über dem Niveau der Vergleichsperiode des Vorjahres in Höhe von 18,8 Mio. EUR und werden sich auch in Zukunft zunehmend auf wachstumsorientierte Investitio- nen konzentrieren.

Im ersten Halbjahr 2022 betrug der Free Cashflow belastet durch regelkonforme Steuerzahlungen im Zusammenhang mit der Sonderkonjunktur 2021 insgesamt –4,6 Mio. EUR gegenüber 117,0 Mio. EUR in der Vergleichsperiode des Vorjahres.

Ausblick

Nach einem erfolgreichen ersten Halbjahr 2022, das von einem außerordentlich guten Ergebnis des Sektors Industrie kennzeichnet war, während zugleich die Corona-bedingte Sonderkonjunktur bei me- dizinischen Schutzhandschuhen zu Ende ging, rechnet die Semperit-Gruppe mit einem deutlich schwächeren Ergebnis für das zweite Halbjahr 2022 und bestätigt daher den in März veröffentlichten Ausblick. Dem liegen folgende Annahmen zugrunde: Das zweite Halbjahr ist für die Semperit-Gruppe infolge saisonaler Zyklizität in der Regel das schwächere Halbjahr. Die regelmäßigen geplanten War- tungsarbeiten und Werksschließungen im Sommer und zu Weihnachten untermauern diesen Effekt. Nach dem Auslaufen der Corona-bedingten Sonderkonjunktur wird weiter mit einem deutlich schwä- cheren Beitrag des Sektors Medizin gerechnet, welcher das Ergebnis der Gruppe belasten wird. Das lässt sich einerseits auf die Normalisierung des Preisniveaus und anderseits auf eine reduzierte Nach- frage infolge hoher Lagerstände der Kunden, die sich nur schrittweise abbauen lassen, bzw. auf die rascher als erwartet erfolgende Rückkehr zu einem Käufermarkt zurückführen. Die in der Corona- Pandemie weltweit zusätzlich geschaffenen Produktionskapazitäten vergrößern die aktuelle Nachfra- gelücke. Hinzu kommt die spätestens für Ende 2022 erwartete Abkühlung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung, die die Ergebnisse des Sektors Industrie voraussichtlich ebenfalls negativ beeinflussen dürfte.

Darüber hinaus kann das Jahresergebnis der Semperit-Gruppe natürlich auch von Entwicklungen wie dem Russland-Ukraine-Krieg erheblich beeinflusst sein. Unmittelbar nach Kriegsausbruch hat die Semperit-Gruppe im Einklang mit den Sanktionen der europäischen Union alle Lieferungen nach Russland und Weißrussland eingestellt. Die mit dem Russland-Ukraine-Konflikt eng verbundene Ent- wicklung der Energiekriese in Europa (Energiepreise und -verfügbarkeit) spielt in diesem Zusammen- hang ebenfalls eine signifikante Rolle: Eine mögliche Unterbrechung oder Einstellung der Gasversor- gung zur Gänze aus Russland stellt ein Risiko dar, das die Semperit-Gruppe allerdings mit Gegenmaß- nahmen mitigiert (siehe unten). Weitere wesentliche Einflussfaktoren im Zusammenhang mit dem Krieg und im Speziellen mit den Sanktionen sind die Risiken, dass spezielle Roh- und Hilfsstoffe zur Herstellung vulkanisierter Kautschukprodukte sowie weitere Unternehmen entlang der Lieferkette auf die Sanktionsliste aufgenommen werden könnten. Dies würde zu weiteren Verschiebungen der Be- schaffungsströme und Preiserhöhungen führen. Neben der allgemeinen Frage der weltweiten Verfüg- barkeit, bzw. der Preissteigerungen erforderlicher Roh- und Hilfsstoffe besteht des Weiteren das Risiko, dass jene, die bei ihrer Herstellung energieintensiv sind, sich abhängig vom Erdöl- und Erd- gaspreis weiter verteuern. Außerdem besteht im Zusammenhang mit funktionsfähigen Lieferketten Unsicherheit in Bezug auf eine hinreichende Containerverfügbarkeit zur Auslieferung der Erzeugnisse und die Verfügbarkeit qualifizierten Personals. Eine mögliche weitere Verknappung und Verteuerung europäischer Frachtkapazitäten im Straßengüterverkehr würde dieses Problem weiter verschärfen.

Hinzu kommt die nach wie vor schwierige Kalkulierbarkeit der Effekte im Zusammenhang mit der wei- teren Entwicklung der Corona-Pandemie und deren Einfluss auf die internationalen Produktionsstan- dorte. Das macht sich etwa bei den jüngsten Entwicklungen in China bemerkbar.

Um Materialengpässen entgegenzuwirken, hat das Management die bewusste Entscheidung getrof- fen, bei kritischen Materialien Sicherheitsbestände aufzubauen. Dies spiegelt sich u.a. in einer tempo- rären Erhöhung des Working Capitals wider. Um auf einen möglichen Ausfall der russischen Erdgaslieferungen vorbereitet zu sein, hat das Management der Semperit-Gruppe beschlossen, künf- tig Energiequellen und Technologien zu nutzen, die im Gegensatz zu den aktuell verwendeten Dampf- kesselbrennern nicht mit Erdgas befeuert werden müssen. Dies gilt insbesondere für die Standorte im österreichischen Wimpassing und im tschechischen Odry, aber auch für die deutschen Standorte. Diese Alternativen sollen im Laufe des H2 2022 einsatzbereit sein.

Absatzseitig bestehen Unsicherheiten, da sowohl im Sektor Medizin als auch zum Teil im Sektor In- dustrie kundenseitige Bestandsoptimierungsprogramme zu einem Bestellverhalten der Kunden ab- seits des Üblichen führen können. Dies ist auch durch die Kostensteigerungen bedingt, da die Möglichkeiten zur Preisweitergabe von der Preissensitivität der jeweiligen Kunden und den Dynamiken an den segmentspezifischen Produktmärkten abhängen werden.

Unklar und damit auch unsicher sind die noch nicht absehbaren weiteren Entwicklungen weiterer ge- opolitischer Krisenherde, wie zum Beispiel aktuell Taiwan. Hinzu kommen die negativen Effekte von Inflation und Fremdwährungsentwicklungen.

Das Management der Semperit-Gruppe agiert umsichtig und hat die Evaluierung entsprechender pro- aktiver Maßnahmen zur Mitigation dieser Entwicklungen frühzeitig eingeleitet; Maßnahmenpakete, insbesondere im Bereich der Materialwirtschaft, sind erfolgreich in Umsetzung. Die aktuellen geopoli- tischen und marktbezogenen Entwicklungen werden ebenso genau beobachtet, wie deren Auswirkun- gen auf Investitionsgütermärkte sowie den Markt für Unternehmensübernahmen.

Wenngleich das Geschäftsjahr 2022 von besonderen Herausforderungen geprägt wird, bleibt der Fo- kus des Managements auf der strategischen Neuausrichtung: Obwohl die Transformation zum Indust- riegummispezialisten durch die Corona-Pandemie aufgeschoben worden ist, wird der eingeschlagene Transformationskurs konsequent weiterverfolgt. Dies beinhaltet auch die Erwägung weiterer Schritte, um die Trennung vom Sektor Medizin umzusetzen. Strategische Projekte in der Unternehmensent- wicklung haben die klare Zielsetzung, anorganisch sowie organisch zu wachsen.

Im Einklang mit dieser Strategie hat die Semperit-Gruppe die Weichen für weiteres organisches Wachstum in ihrem Mega-Schlauchwerk im tschechischen Odry gestellt: Insgesamt werden in den kommenden Jahren 110 Mio. EUR in den weiteren Ausbau einer der weltweit größten Produktions- stätten für Industrie- und Hydraulikschläuche investiert, wobei besonderes Augenmerk auf Nachhal- tigkeitskriterien und einen hohen Automatisierungsgrad gelegt wird. Der Regelbetrieb in der neuen Fertigungshalle mit einer Kapazität für die zusätzliche Produktion von 32 Mio. Meter an Hydraulik- schläuchen soll im Jahr 2025 aufgenommen werden.


Mit Monika Riedel, Semperit



Aktien auf dem Radar:Palfinger, Immofinanz, Kapsch TrafficCom, Flughafen Wien, Addiko Bank, Lenzing, Rosgix, ATX, ATX TR, Wienerberger, Andritz, VIG, Uniqa, Gurktaler AG VZ, Pierer Mobility, Wolford, Warimpex, SW Umwelttechnik, Oberbank AG Stamm, Agrana, Amag, CA Immo, Erste Group, EVN, FACC, OMV, Österreichische Post, Telekom Austria.

(BSN-Hinweis: Lauftext im Original des Aussenders, Titel (immer) und Bebilderung (oft) durch boerse-social.com aus dem Fotoarchiv von photaq.com)

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Die Warimpex Finanz- und Beteiligungs AG ist eine Immobilienentwicklungs- und Investmentgesellschaft. Im Fokus der Geschäftsaktivitäten stehen der Betrieb und die Errichtung von Hotels in CEE. Darüber hinaus entwickelt Warimpex auch Bürohäuser und andere Immobilien.

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    Inbox: Semperit: Trotz wegfallender Medizin-Sonderkonjunktur mit gutem Halbjahr


    17.08.2022, 11459 Zeichen

    Zugemailt von / gefunden bei: Semperit (BSN-Hinweis: Lauftext im Original des Aussenders, Titel (immer) und Bebilderung (oft) durch boerse-social.com aus dem Fotoarchiv von photaq.com)

    Semperit: Starkes Halbjahresergebnis im Sektor Industrie trotz schwieriger Marktbedingungen

    • Konzernweiter Umsatz ging wegen des erwarteten Einbruchs des Medizingeschäftes um –13,6% auf 570,6 Mio. EUR zurück

    • Außerordentlich starkes Umsatzwachstum im Sektor Industrie um 38,9% auf 372,3 Mio. EUR; Halbierung im Sektor Medizin um –49,5% auf 198,3 Mio. EUR

    • EBITDA sank um –69,6% auf 75,2 Mio. EUR, EBITDA-Marge um –24,3 Prozentpunkte auf 13,2% (H1 2021: 37,5%)

    • EBIT mit –78,5% auf 48,4 Mio. EUR rückläufig; EBIT-Marge um –25,5 Prozentpunkte gerin- ger bei 8,5% (H1 2021: 34,0%)

    • Verringerung des Free Cashflows auf –4,6 Mio. EUR (H1 2021: 117,0 Mio. EUR)

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      Wien/Österreich, 17. August 2022 – Die börsennotierte Semperit-Gruppe verzeichnete im ersten Halbjahr 2022 in einem fortlaufend schwierigen Marktumfeld gemessen an der von Rekordergebnis- sen geprägten Vergleichsperiode des Vorjahres einen Umsatz- und Ergebnisrückgang. „Uns als Vor- stand der Semperit-Gruppe freut die hervorragende Performance unseres Fokus-Sektors Industrie, in dem wir nach wie vor ganz klar die Zukunft von Semperit sehen, natürlich besonders“, sagt CEO Karl Haider. „Im Sektor Medizin hingegen war nach der pandemiebedingten Sonderkonjunktur der Jahre 2020 und 2021 die erwartete Rückkehr zur Normalität zu beobachten. In Summe haben wir in einem von schwierigen Rahmenbedingungen geprägten Umfeld ein sehr starkes Ergebnis erzielt; müssen aber aufgrund der gegebenen Unsicherheiten mit Blick auf das Jahresergebnis 2022 vorsichtig bleiben und die Gewinnwarnung von März bestätigen. Auch die vor zweieinhalb Jahren beschlossene Tren- nung vom Medizingeschäft rückt nun wieder stärker in unseren Fokus.“

      Erneut hervorragendes Umsatzwachstum im Sektor Industrie

      Inmitten eines weiterhin sehr schwierigen Marktumfeldes, das von hoher Inflation, steigenden Kosten für Rohstoffe, Energie, Löhne und Transport sowie eskalierenden geopolitischen Spannungen geprägt war, verzeichnete die Semperit-Gruppe gegenüber dem ersten Halbjahr 2021 einen Rückgang des Konzernumsatzes um vergleichsweise geringe –13,6% auf 570,6 Mio. EUR: Die Rekordergebnisse in der Vorjahresperiode waren dank der pandemiebedingten Sonderkonjunktur bei medizinischen Schutzhandschuhen außerordentlich hoch gewesen.

      Der Sektor Industrie erzielte im ersten Halbjahr 2022 erneut ein starkes Umsatzwachstum von 38,9% auf 372,3 Mio. EUR. Dies ist maßgeblich auf die Anhebung der durchschnittlichen Verkaufspreise in allen Segmenten zurückzuführen, womit rohstoff- und energieseitige Preissteigerungen zum größten Teil zeitnah weitergegeben werden konnten. Demgegenüber ging der Umsatz im Sektor Medizin um 49,5% auf 198,3 Mio. EUR zurück, was vor allem auf das stark rückläufige Preisniveau nach Ende des Booms bei medizinischen Schutzhandschuhen zurückzuführen war. Die durchschnittlichen Verkaufs- preise lagen im ersten Halbjahr immer noch über dem Vor-Corona-Niveau, sind jedoch weiterhin im Sinken.

      Operatives Ergebnis von deutlichen Kostenanstiegen belastet

      Sowohl der Umsatzrückgang im Vergleich zur Vorjahresperiode als auch steigende Kosten für Material- aufwand (inklusive Energie und bezogene Leistungen) von +12,7%, Personalaufwand von +10,3% und sonstige betriebliche Aufwendungen (speziell Ausgangsfrachten) von +25,8% belasteten das ope- rative Ergebnis. Das in den vergangenen zwei Jahren infolge der pandemiebedingten Sonderkonjunk- tur auf außerordentliche Niveaus angestiegene EBITDA ist von 247,5 Mio. EUR im H1 2021 um –69,6% deutlich auf 75,2 Mio. EUR gesunken (Industrie +64,4%; Medizin –92,9%). Die EBITDA-Marge lag bei 13,2% (H1 2021: 37,5%). Das EBIT sank auf 48,4 Mio. EUR im H1 2022 nach 224,6 Mio. EUR im Vorjahr. Die EBIT-Marge der Semperit-Gruppe ging damit 34,0% im H1 2021 auf aktuell 8,5% zurück.

    Die zahlungswirksamen Investitionen in immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen lagen im ers- ten Halbjahr 2022 mit 28,4 Mio. EUR über dem Niveau der Vergleichsperiode des Vorjahres in Höhe von 18,8 Mio. EUR und werden sich auch in Zukunft zunehmend auf wachstumsorientierte Investitio- nen konzentrieren.

    Im ersten Halbjahr 2022 betrug der Free Cashflow belastet durch regelkonforme Steuerzahlungen im Zusammenhang mit der Sonderkonjunktur 2021 insgesamt –4,6 Mio. EUR gegenüber 117,0 Mio. EUR in der Vergleichsperiode des Vorjahres.

    Ausblick

    Nach einem erfolgreichen ersten Halbjahr 2022, das von einem außerordentlich guten Ergebnis des Sektors Industrie kennzeichnet war, während zugleich die Corona-bedingte Sonderkonjunktur bei me- dizinischen Schutzhandschuhen zu Ende ging, rechnet die Semperit-Gruppe mit einem deutlich schwächeren Ergebnis für das zweite Halbjahr 2022 und bestätigt daher den in März veröffentlichten Ausblick. Dem liegen folgende Annahmen zugrunde: Das zweite Halbjahr ist für die Semperit-Gruppe infolge saisonaler Zyklizität in der Regel das schwächere Halbjahr. Die regelmäßigen geplanten War- tungsarbeiten und Werksschließungen im Sommer und zu Weihnachten untermauern diesen Effekt. Nach dem Auslaufen der Corona-bedingten Sonderkonjunktur wird weiter mit einem deutlich schwä- cheren Beitrag des Sektors Medizin gerechnet, welcher das Ergebnis der Gruppe belasten wird. Das lässt sich einerseits auf die Normalisierung des Preisniveaus und anderseits auf eine reduzierte Nach- frage infolge hoher Lagerstände der Kunden, die sich nur schrittweise abbauen lassen, bzw. auf die rascher als erwartet erfolgende Rückkehr zu einem Käufermarkt zurückführen. Die in der Corona- Pandemie weltweit zusätzlich geschaffenen Produktionskapazitäten vergrößern die aktuelle Nachfra- gelücke. Hinzu kommt die spätestens für Ende 2022 erwartete Abkühlung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung, die die Ergebnisse des Sektors Industrie voraussichtlich ebenfalls negativ beeinflussen dürfte.

    Darüber hinaus kann das Jahresergebnis der Semperit-Gruppe natürlich auch von Entwicklungen wie dem Russland-Ukraine-Krieg erheblich beeinflusst sein. Unmittelbar nach Kriegsausbruch hat die Semperit-Gruppe im Einklang mit den Sanktionen der europäischen Union alle Lieferungen nach Russland und Weißrussland eingestellt. Die mit dem Russland-Ukraine-Konflikt eng verbundene Ent- wicklung der Energiekriese in Europa (Energiepreise und -verfügbarkeit) spielt in diesem Zusammen- hang ebenfalls eine signifikante Rolle: Eine mögliche Unterbrechung oder Einstellung der Gasversor- gung zur Gänze aus Russland stellt ein Risiko dar, das die Semperit-Gruppe allerdings mit Gegenmaß- nahmen mitigiert (siehe unten). Weitere wesentliche Einflussfaktoren im Zusammenhang mit dem Krieg und im Speziellen mit den Sanktionen sind die Risiken, dass spezielle Roh- und Hilfsstoffe zur Herstellung vulkanisierter Kautschukprodukte sowie weitere Unternehmen entlang der Lieferkette auf die Sanktionsliste aufgenommen werden könnten. Dies würde zu weiteren Verschiebungen der Be- schaffungsströme und Preiserhöhungen führen. Neben der allgemeinen Frage der weltweiten Verfüg- barkeit, bzw. der Preissteigerungen erforderlicher Roh- und Hilfsstoffe besteht des Weiteren das Risiko, dass jene, die bei ihrer Herstellung energieintensiv sind, sich abhängig vom Erdöl- und Erd- gaspreis weiter verteuern. Außerdem besteht im Zusammenhang mit funktionsfähigen Lieferketten Unsicherheit in Bezug auf eine hinreichende Containerverfügbarkeit zur Auslieferung der Erzeugnisse und die Verfügbarkeit qualifizierten Personals. Eine mögliche weitere Verknappung und Verteuerung europäischer Frachtkapazitäten im Straßengüterverkehr würde dieses Problem weiter verschärfen.

    Hinzu kommt die nach wie vor schwierige Kalkulierbarkeit der Effekte im Zusammenhang mit der wei- teren Entwicklung der Corona-Pandemie und deren Einfluss auf die internationalen Produktionsstan- dorte. Das macht sich etwa bei den jüngsten Entwicklungen in China bemerkbar.

    Um Materialengpässen entgegenzuwirken, hat das Management die bewusste Entscheidung getrof- fen, bei kritischen Materialien Sicherheitsbestände aufzubauen. Dies spiegelt sich u.a. in einer tempo- rären Erhöhung des Working Capitals wider. Um auf einen möglichen Ausfall der russischen Erdgaslieferungen vorbereitet zu sein, hat das Management der Semperit-Gruppe beschlossen, künf- tig Energiequellen und Technologien zu nutzen, die im Gegensatz zu den aktuell verwendeten Dampf- kesselbrennern nicht mit Erdgas befeuert werden müssen. Dies gilt insbesondere für die Standorte im österreichischen Wimpassing und im tschechischen Odry, aber auch für die deutschen Standorte. Diese Alternativen sollen im Laufe des H2 2022 einsatzbereit sein.

    Absatzseitig bestehen Unsicherheiten, da sowohl im Sektor Medizin als auch zum Teil im Sektor In- dustrie kundenseitige Bestandsoptimierungsprogramme zu einem Bestellverhalten der Kunden ab- seits des Üblichen führen können. Dies ist auch durch die Kostensteigerungen bedingt, da die Möglichkeiten zur Preisweitergabe von der Preissensitivität der jeweiligen Kunden und den Dynamiken an den segmentspezifischen Produktmärkten abhängen werden.

    Unklar und damit auch unsicher sind die noch nicht absehbaren weiteren Entwicklungen weiterer ge- opolitischer Krisenherde, wie zum Beispiel aktuell Taiwan. Hinzu kommen die negativen Effekte von Inflation und Fremdwährungsentwicklungen.

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    Wenngleich das Geschäftsjahr 2022 von besonderen Herausforderungen geprägt wird, bleibt der Fo- kus des Managements auf der strategischen Neuausrichtung: Obwohl die Transformation zum Indust- riegummispezialisten durch die Corona-Pandemie aufgeschoben worden ist, wird der eingeschlagene Transformationskurs konsequent weiterverfolgt. Dies beinhaltet auch die Erwägung weiterer Schritte, um die Trennung vom Sektor Medizin umzusetzen. Strategische Projekte in der Unternehmensent- wicklung haben die klare Zielsetzung, anorganisch sowie organisch zu wachsen.

    Im Einklang mit dieser Strategie hat die Semperit-Gruppe die Weichen für weiteres organisches Wachstum in ihrem Mega-Schlauchwerk im tschechischen Odry gestellt: Insgesamt werden in den kommenden Jahren 110 Mio. EUR in den weiteren Ausbau einer der weltweit größten Produktions- stätten für Industrie- und Hydraulikschläuche investiert, wobei besonderes Augenmerk auf Nachhal- tigkeitskriterien und einen hohen Automatisierungsgrad gelegt wird. Der Regelbetrieb in der neuen Fertigungshalle mit einer Kapazität für die zusätzliche Produktion von 32 Mio. Meter an Hydraulik- schläuchen soll im Jahr 2025 aufgenommen werden.


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