Ich stimme der Verwendung von Cookies zu. Auch wenn ich diese Website weiter nutze, gilt dies als Zustimmung.

Bitte lesen und akzeptieren Sie die Datenschutzinformation und Cookie-Informationen, damit Sie unser Angebot weiter nutzen können. Natürlich können Sie diese Einwilligung jederzeit widerrufen.





Blick von außen auf den österreichischen Zertifikatemarkt (für Fachheft 3)

Magazine aktuell


#gabb aktuell



25.12.2012, 3483 Zeichen

Von: Florian Röbbeling, Institut  für ZertifikateAnalyse (IZA), München - ein geniales Bild des Autors gibt es HIER.

Der Bitte von Christian Drastil, mal einen Blick von außen auf den österreichischen Zertifikate-Markt zu werfen, komme ich gerne nach. Nicht weil ich glauben würde, dass man in Österreich ganz dringend Expertise von außen brauchen würde. Das ist nämlich ganz sicher nicht der Fall. Vielmehr ist der Austria-Zertifikate-Markt aus deutscher Sicht allein schon deshalb interessant und lehrreich, weil er (mittlerweile) deutlich größer ist als der deutsche Markt. Zumindest relativ, also pro Kopf. Bei knapp 8,5 Millionen Einwohnern und einer in Zertifikaten veranlagten Summe in Höhe von etwa 13,6 Mrd. Euro liegt das ‚Pro-Kopf-Zertifikate-Volumen‘ in Österreich bei rund 1.600 Euro.

In Deutschland liegt es mit 101 Mrd. Euro und rund 82 Mio. Menschen bei etwa 1.230 Euro pro Kopf. Der Österreicher hat also mehr Geld in Zertifikaten veranlagt, als z.B. der Deutsche. Der österreichische Zertifikate-Markt ist geprägt von kapitalgarantierten Produkten. Zinsprodukte mit eingerechnet, machen Kapitalschutz-Strukturen deutlich über 90 Prozent des Gesamtvolumens aus. Das ist ein wichtiger Punkt. Vielen österreichischen Anlegern fehlen schlechte Erfahrungen durch Kursverluste z.B. bei Multi-Bonusstrukturen oder Alpha-Expressen, die anderswo häufig verkauft wurden. Und wenn man mit Zertifikaten grundsätzlich eher gute Erfahrungen gemacht hat, dann kauft man halt eher wieder eins. Und auch die Presse, hauptverantwortlich für die öffentliche Wahrnehmung von Produkten jeder Art, kann in Österreich nicht viel Negatives über Zertifikate schreiben. Ihr fehlen einfach die für eine quotenträchtige Story unerlässlichen, heulenden Omas, die angeblich ‚all ihr Geld‘ in diesen bösen Produkten verloren haben.

So ist auch der Bankrott des Zertifikate-Emittenten Lehman relativ spurlos an Österreich vorübergegangen. Einige Kapitallebensversicherungen, die Lehman-Zertifikate in den Kundendepots hatten, sind einfach selbst eingesprungen und haben das Problem somit recht geräuschlos aus der Welt geschafft. Überhaupt sind Lebensversicherungen, die auf Zertifikate setzen, eine österreichische Besonderheit. Sie machen zwischen fünf und zehn Prozent des gesamten Volumens aus. In anderen Ländern gibt es Zertifikate im Versicherungsmantel so gut wie gar nicht. Dafür ist der Anteil der ‚Selbstentscheider‘ in Österreich relativ gering. Zwar geht es den einheimischen E-Brokern, die sich vorzugsweise um dieses Klientel kümmern, relativ gut und ihre Kunden machen teilweise auch mehr als 5 Prozent des Umsatzes in Zertifikaten aus.

Ein Blick auf die Außenstände zeigt aber, dass das investierte Volumen dieser Gruppe deutlich unter 5 Prozent des Gesamtmarkts liegen dürfte. Hier besteht, aus Sicht von außen, noch einiges an Nachholbedarf. Während die österreichische Zertifikate-Industrie ihren Kernabsatzmarkt, dem Vertrieb über Bankberatung, offensichtlich sehr gut im Griff hat, konnte sie bisher noch nicht ganz so viele Bürger davon überzeugen, sich auch ohne Beratung mal ein Zertifikat zu kaufen. Und das ist wohl auch der einzige Punkt, bei dem sich unsere südlichen Nachbarn etwas bei uns abgucken können. In allen anderen Punkten, was Zertifikate betrifft, müssen wir zu unserem relativ größeren Alpenbruder respektvoll aufschauen und können nur hoffen, in den kommenden Jahren genau so viel richtig zu machen, wie man es dort schon in der Vergangenheit geschafft hat …



BSN Podcasts
Christian Drastil: Wiener Börse Plausch

Wiener Börse Party #1057: ATX weiter leicht nach oben und wieder die Versicherer VIG und Uniqa vorne, Opening Bell Adela von der Post




 

Aktien auf dem Radar:VIG, Austriacard Holdings AG, Amag, Pierer Mobility, EuroTeleSites AG, Addiko Bank, CPI Europe AG, Wienerberger, Zumtobel, BKS Bank Stamm, Oberbank AG Stamm, Kapsch TrafficCom, AT&S, EVN, Flughafen Wien, Österreichische Post, Semperit, Henkel, Münchener Rück, Fresenius Medical Care, E.ON , RWE, Zalando, Rheinmetall, Scout24, RHI Magnesita, FACC, RBI.


Random Partner

Polytec
Die Polytec Group ist ein Entwickler und Hersteller von hochwertigen Kunststoffteilen und ist mit 26 Standorten und über 4.500 Mitarbeitern weltweit aktiv. Das österreichische Unternehmen zählt renommierte Weltmarken der Automobilindustrie zu seinen Kunden.

>> Besuchen Sie 62 weitere Partner auf boerse-social.com/partner


Useletter

Die Useletter "Morning Xpresso" und "Evening Xtrakt" heben sich deutlich von den gängigen Newslettern ab. Beispiele ansehen bzw. kostenfrei anmelden. Wichtige Börse-Infos garantiert.

Newsletter abonnieren

Runplugged

Infos über neue Financial Literacy Audio Files für die Runplugged App
(kostenfrei downloaden über http://runplugged.com/spreadit)

per Newsletter erhalten


Meistgelesen
>> mehr





PIR-Zeichnungsprodukte
Newsflow
>> mehr

Börse Social Club Board
>> mehr
    BSN Vola-Event VIG
    Star der Stunde: Mayr-Melnhof 0.96%, Rutsch der Stunde: FACC -0.68%
    wikifolio-Trades Austro-Aktien 13-14: CPI Europe AG(3), Frequentis(1), Mayr-Melnhof(1)
    Star der Stunde: Semperit 0.86%, Rutsch der Stunde: Frequentis -1.11%
    wikifolio-Trades Austro-Aktien 12-13: Uniqa(1)
    Star der Stunde: Lenzing 1.03%, Rutsch der Stunde: Frequentis -1.23%
    Star der Stunde: Verbund 1.02%, Rutsch der Stunde: Pierer Mobility -1.93%
    wikifolio-Trades Austro-Aktien 10-11: Kontron(2), Wienerberger(2), Porr(1), OMV(1)
    BSN MA-Event RHI Magnesita

    Featured Partner Video

    Börsepeople im Podcast S22/13: Roland Meier

    Roland Meier ist Ex-CEO von TeleTrader, Gründer von Prive Technologies in Europa und neuerdings auch für Oaklins in Wien tätig, wir starten beim Facultas Verlag, gehen unsere intensive (und gute!) ...

    Books josefchladek.com

    Oliver Gerhartz
    The waning season
    2025
    Nearest Truth

    Marjolein Martinot
    Riverland
    2025
    Stanley / Barker

    Paul Graham
    A1: The Great North Road
    1983
    Grey Editions

    Eliška Klimešová
    Women Readers
    2025
    Self published

    Sasha & Cami Stone
    Femmes. Collection d'études photographiques du corps humain
    1933
    Arts et Métiers Graphiques

    Blick von außen auf den österreichischen Zertifikatemarkt (für Fachheft 3)


    25.12.2012, 3483 Zeichen

    Von: Florian Röbbeling, Institut  für ZertifikateAnalyse (IZA), München - ein geniales Bild des Autors gibt es HIER.

    Der Bitte von Christian Drastil, mal einen Blick von außen auf den österreichischen Zertifikate-Markt zu werfen, komme ich gerne nach. Nicht weil ich glauben würde, dass man in Österreich ganz dringend Expertise von außen brauchen würde. Das ist nämlich ganz sicher nicht der Fall. Vielmehr ist der Austria-Zertifikate-Markt aus deutscher Sicht allein schon deshalb interessant und lehrreich, weil er (mittlerweile) deutlich größer ist als der deutsche Markt. Zumindest relativ, also pro Kopf. Bei knapp 8,5 Millionen Einwohnern und einer in Zertifikaten veranlagten Summe in Höhe von etwa 13,6 Mrd. Euro liegt das ‚Pro-Kopf-Zertifikate-Volumen‘ in Österreich bei rund 1.600 Euro.

    In Deutschland liegt es mit 101 Mrd. Euro und rund 82 Mio. Menschen bei etwa 1.230 Euro pro Kopf. Der Österreicher hat also mehr Geld in Zertifikaten veranlagt, als z.B. der Deutsche. Der österreichische Zertifikate-Markt ist geprägt von kapitalgarantierten Produkten. Zinsprodukte mit eingerechnet, machen Kapitalschutz-Strukturen deutlich über 90 Prozent des Gesamtvolumens aus. Das ist ein wichtiger Punkt. Vielen österreichischen Anlegern fehlen schlechte Erfahrungen durch Kursverluste z.B. bei Multi-Bonusstrukturen oder Alpha-Expressen, die anderswo häufig verkauft wurden. Und wenn man mit Zertifikaten grundsätzlich eher gute Erfahrungen gemacht hat, dann kauft man halt eher wieder eins. Und auch die Presse, hauptverantwortlich für die öffentliche Wahrnehmung von Produkten jeder Art, kann in Österreich nicht viel Negatives über Zertifikate schreiben. Ihr fehlen einfach die für eine quotenträchtige Story unerlässlichen, heulenden Omas, die angeblich ‚all ihr Geld‘ in diesen bösen Produkten verloren haben.

    So ist auch der Bankrott des Zertifikate-Emittenten Lehman relativ spurlos an Österreich vorübergegangen. Einige Kapitallebensversicherungen, die Lehman-Zertifikate in den Kundendepots hatten, sind einfach selbst eingesprungen und haben das Problem somit recht geräuschlos aus der Welt geschafft. Überhaupt sind Lebensversicherungen, die auf Zertifikate setzen, eine österreichische Besonderheit. Sie machen zwischen fünf und zehn Prozent des gesamten Volumens aus. In anderen Ländern gibt es Zertifikate im Versicherungsmantel so gut wie gar nicht. Dafür ist der Anteil der ‚Selbstentscheider‘ in Österreich relativ gering. Zwar geht es den einheimischen E-Brokern, die sich vorzugsweise um dieses Klientel kümmern, relativ gut und ihre Kunden machen teilweise auch mehr als 5 Prozent des Umsatzes in Zertifikaten aus.

    Ein Blick auf die Außenstände zeigt aber, dass das investierte Volumen dieser Gruppe deutlich unter 5 Prozent des Gesamtmarkts liegen dürfte. Hier besteht, aus Sicht von außen, noch einiges an Nachholbedarf. Während die österreichische Zertifikate-Industrie ihren Kernabsatzmarkt, dem Vertrieb über Bankberatung, offensichtlich sehr gut im Griff hat, konnte sie bisher noch nicht ganz so viele Bürger davon überzeugen, sich auch ohne Beratung mal ein Zertifikat zu kaufen. Und das ist wohl auch der einzige Punkt, bei dem sich unsere südlichen Nachbarn etwas bei uns abgucken können. In allen anderen Punkten, was Zertifikate betrifft, müssen wir zu unserem relativ größeren Alpenbruder respektvoll aufschauen und können nur hoffen, in den kommenden Jahren genau so viel richtig zu machen, wie man es dort schon in der Vergangenheit geschafft hat …



    BSN Podcasts
    Christian Drastil: Wiener Börse Plausch

    Wiener Börse Party #1057: ATX weiter leicht nach oben und wieder die Versicherer VIG und Uniqa vorne, Opening Bell Adela von der Post




     

    Aktien auf dem Radar:VIG, Austriacard Holdings AG, Amag, Pierer Mobility, EuroTeleSites AG, Addiko Bank, CPI Europe AG, Wienerberger, Zumtobel, BKS Bank Stamm, Oberbank AG Stamm, Kapsch TrafficCom, AT&S, EVN, Flughafen Wien, Österreichische Post, Semperit, Henkel, Münchener Rück, Fresenius Medical Care, E.ON , RWE, Zalando, Rheinmetall, Scout24, RHI Magnesita, FACC, RBI.


    Random Partner

    Polytec
    Die Polytec Group ist ein Entwickler und Hersteller von hochwertigen Kunststoffteilen und ist mit 26 Standorten und über 4.500 Mitarbeitern weltweit aktiv. Das österreichische Unternehmen zählt renommierte Weltmarken der Automobilindustrie zu seinen Kunden.

    >> Besuchen Sie 62 weitere Partner auf boerse-social.com/partner


    Useletter

    Die Useletter "Morning Xpresso" und "Evening Xtrakt" heben sich deutlich von den gängigen Newslettern ab. Beispiele ansehen bzw. kostenfrei anmelden. Wichtige Börse-Infos garantiert.

    Newsletter abonnieren

    Runplugged

    Infos über neue Financial Literacy Audio Files für die Runplugged App
    (kostenfrei downloaden über http://runplugged.com/spreadit)

    per Newsletter erhalten


    Meistgelesen
    >> mehr





    PIR-Zeichnungsprodukte
    Newsflow
    >> mehr

    Börse Social Club Board
    >> mehr
      BSN Vola-Event VIG
      Star der Stunde: Mayr-Melnhof 0.96%, Rutsch der Stunde: FACC -0.68%
      wikifolio-Trades Austro-Aktien 13-14: CPI Europe AG(3), Frequentis(1), Mayr-Melnhof(1)
      Star der Stunde: Semperit 0.86%, Rutsch der Stunde: Frequentis -1.11%
      wikifolio-Trades Austro-Aktien 12-13: Uniqa(1)
      Star der Stunde: Lenzing 1.03%, Rutsch der Stunde: Frequentis -1.23%
      Star der Stunde: Verbund 1.02%, Rutsch der Stunde: Pierer Mobility -1.93%
      wikifolio-Trades Austro-Aktien 10-11: Kontron(2), Wienerberger(2), Porr(1), OMV(1)
      BSN MA-Event RHI Magnesita

      Featured Partner Video

      Börsepeople im Podcast S22/13: Roland Meier

      Roland Meier ist Ex-CEO von TeleTrader, Gründer von Prive Technologies in Europa und neuerdings auch für Oaklins in Wien tätig, wir starten beim Facultas Verlag, gehen unsere intensive (und gute!) ...

      Books josefchladek.com

      Dominique Lapierre, Jean-Pierre Pedrazzini, René Ramon
      So lebt man heute in Rußland
      1957
      Blüchert

      Nikola Mihov
      The Last Gift
      2025
      Self published

      Bernhard Fuchs
      Heustock
      2025
      Verlag der Buchhandlung Walther König

      Marjolein Martinot
      Riverland
      2025
      Stanley / Barker

      Ció Prat i Bofill
      Milions d’estels i un somni
      2025
      Self published