20.08.2015, 2951 Zeichen
Wer erinnert sich noch an das Jahr 1997, als die Währungen in Südostasien unter Druck gerieten und schwere Turbulenzen an den weltweiten Finanzmärkten ausgelöst haben? Nun, schreckhafte Naturen sehen schon die Geister von damals wiederkehren. Immerhin hat der malaysische Ringgit in den letzten 12 Monaten ein Viertel seines Wertes gegen den Dollar verloren, die indonesische Rupie 15 Prozent. Beide Währungen sind heute auf dem tiefsten Stand seit der Finanzkrise 1997.
Dazu kommt, dass Peking zuletzt seine eigene Währung, den Yuan, abgewertet hat. Manche Beobachter fürchten, dass der Schritt letztlich zu einem Abwertungswettlauf in der Region führen könnte, denn jedes Land möchte dem eigenen Export einen Startvorteil verschaffen.
Es gibt aber sehr wohl Faktoren, die heute ganz anders sind als 1997: Viele asiatische Länder haben heute viel höhere Devisenreserven als damals, und auch ihr Schuldenstand ist niedriger. Chinas konjunkturelle Schwäche stellt allerdings ein Problem dar, denn viele Nachbarstaaten, wie Vietnam oder Korea, brauchen das Reich der Mitte als Abnehmer für den eigenen Export. Und wenn ein wesentlicher Anteil am Export aus Rohstoffen besteht, ist auch das keine gute Nachricht, denn die Rohstoffpreise sind im Keller. Die Schwellenländer sind also unter Druck, so dramatisch wie vor 18 Jahren ist die Lage aber keineswegs.
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