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Interview mit Valentin Pfeil (Christoph Sander)

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#gabb aktuell



29.03.2016, 4695 Zeichen

In exakt zwei Wochen werden im Rahmen des Vienna City Marathons wieder gut 42.000 LäuferInnen durch die Bundeshauptstadt laufen. Auf einen Starter sind die heimischen Augen dieses Jahr besonders gerichtet: Valentin Pfeil. Der 27jährige Oberösterreicher wird sein Marathondebüt geben – und hat sich dafür einiges vorgenommen. RunInc. Wie im Blog erwähnt, war ich zuletzt ja mit Vali gemeinsam auf Trainingslager in Viareggio/ITA und habe ihn dort zum Gespräch gebeten.

Christoph: Wie kam es dazu, dass du in gut zwei Wochen beim VCM deinen ersten Marathon laufen wirst?

Valentin: Ich wollte immer schon Marathon laufen. In Wien zu debütieren freut mich umso mehr, da die Stadt während meiner Studienzeit (Anm.: Veterinärmedizin) meine zweite Heimat geworden ist.

Christoph: Mit welchen Gefühlen wirst du an den Start gehen?

Valentin: Zum einen sicherlich mit einer großen Euphorie – andererseits aber auch mit dem nötigen Respekt vor dieser für mich neuen Strecke.

Christoph: Was sind deine konkreten Ziele für den VCM?

Valentin: Ich glaube schon, dass es ein realistisches Ziel ist, mir die Olympianorm (2:14:00h) vorzunehmen. Olympia ist eigentlich das größte Ziel, das man als Leichtathlet haben kann und schlussendlich macht man den Sport, um dort dabei zu sein. Die Vorleistungen in den Trainings und bei Unterdistanzwettkämpfen zeigen, dass der Weg in Richtung Norm gehen kann. Für die Erfüllung der Norm muss natürlich am Tag X alles passen, doch es nicht versucht zu haben bei meiner einzigen Chance dieses Jahr, wäre mir selbst gegenüber nicht leicht zu verdauen. Daher werde ich auf 2:14:00h anlaufen und sehen, was dann passiert.

Christoph: Du hast Vorbereitungsrennen erwähnt. Bei deinem Halbmarathon im Februar in Barcelona konntest du mit 64:17min deine Bestleistung um gleich eine Minute verbessern und hast damit auch die Norm für die Freiluft-EM in Amsterdam/NED im Juli erfüllt. Kannst du uns etwas vom Rennen schildern?

Valentin: Ich bin sehr glücklich mit dem Rennen. Wenn man Bestzeit läuft – und dann noch so deutlich – kann man immer nur zufrieden sein. Schlussendlich hat mir das Rennen nur noch mehr Selbstvertrauen gegeben und gerade mental war ich sehr stark, was mir insbesondere für den Marathon Auftrieb gibt. In den zwei Monaten zwischen Barcelona und Wien konnte ich zudem sehr gut trainieren und meine Form weiter steigern.

Christoph: Blicken wir gleich auf Amsterdam voraus – was erwartest du dir dort?

Valentin: Es ist natürlich noch lange bis dahin und der Fokus liegt einmal auf Wien. Ohne Teilnehmerfeld, Strecke und Bedingungen genau zu kennen denke ich aber doch, dass ich dort die Form für eine Zeit um oder im besten Fall unter 64:00min haben werde.

Christoph: Wie sieht generell deine weitere Saison- und auch „Lebensplanung“ aus?

Valentin: Ich möchte jetzt einmal in Wien einen guten Marathon laufen. Wie gesagt, ob dann am Ende die Olympianorm herausschaut, kann man jetzt ohnehin nicht sagen. Nach der Regeneration würde ich im Juni noch gerne schnelle 10.000m auf der Bahn laufen, dann bei der EM den Halbmarathon Anfang Juli. Sicher werde ich auch noch einen zweiten Marathon in diesem Jahr laufen!

Auf der Bahn und im Gelände werde ich sicherlich auch weiter noch in Erscheinung treten – der Fokus wird aber auf der Straße liegen. Auch, weil mir das schon immer gelegen ist und ich mich auf der Straße schlichtweg wohler fühle.

Mein Traum wäre es, mir durch meine bisherigen und kommenden Auftritte 2016 eine Karriere als Profi-Läufer für einen weiteren Olympia-Zyklus bis 2020 zu schaffen. Dann würde ich mich auch als Marathon-Läufer definieren und dadurch meinen Lebensunterhalt zu verdienen.

Christoph: Inwieweit würde sich das von deinem jetzigen Leben als Läufer unterscheiden?

Valentin: Na ja, ich mache momentan einen auf „Profi“, werde auch dort und da als „Marathon-Profi“ bezeichnet, beziehe aber meinen Hauptverdienst nicht durch den Laufsport. Insofern wäre es wünschenswert und anzustreben, mich nach einem gelungenen Debüt ab dem 10. April auch mit Fug und Recht professioneller Marathoni nennen kann.

Ich meine, ich bin wahnsinnig froh, wie es im Moment läuft und dass ich überhaupt im Gespräch bin, ein olympisches Limit zu laufen. An das habe ich vor einem dreiviertel Jahr nicht einmal zu träumen gewagt. Für mich geht es von dem her überhaupt im Moment ziemlich schnell – was vielleicht auch gut ist, weil man weniger Zeit zum Hinterfragen hat. 

Lieber Valentin, danke für das Gespräch und die gemeinsamen Trainings! Werde dir in zwei Wochen kräftig die Daumen drücken und wünsche dir gleich was am Ende der 42,195km für eine Zeit aufleuchten wird alles Gute für deine läuferische Zukunft!

Im Original hier erschienen: Interview mit Valentin Pfeil



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    Valentin: Ich wollte immer schon Marathon laufen. In Wien zu debütieren freut mich umso mehr, da die Stadt während meiner Studienzeit (Anm.: Veterinärmedizin) meine zweite Heimat geworden ist.

    Christoph: Mit welchen Gefühlen wirst du an den Start gehen?

    Valentin: Zum einen sicherlich mit einer großen Euphorie – andererseits aber auch mit dem nötigen Respekt vor dieser für mich neuen Strecke.

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    Valentin: Ich glaube schon, dass es ein realistisches Ziel ist, mir die Olympianorm (2:14:00h) vorzunehmen. Olympia ist eigentlich das größte Ziel, das man als Leichtathlet haben kann und schlussendlich macht man den Sport, um dort dabei zu sein. Die Vorleistungen in den Trainings und bei Unterdistanzwettkämpfen zeigen, dass der Weg in Richtung Norm gehen kann. Für die Erfüllung der Norm muss natürlich am Tag X alles passen, doch es nicht versucht zu haben bei meiner einzigen Chance dieses Jahr, wäre mir selbst gegenüber nicht leicht zu verdauen. Daher werde ich auf 2:14:00h anlaufen und sehen, was dann passiert.

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    Mein Traum wäre es, mir durch meine bisherigen und kommenden Auftritte 2016 eine Karriere als Profi-Läufer für einen weiteren Olympia-Zyklus bis 2020 zu schaffen. Dann würde ich mich auch als Marathon-Läufer definieren und dadurch meinen Lebensunterhalt zu verdienen.

    Christoph: Inwieweit würde sich das von deinem jetzigen Leben als Läufer unterscheiden?

    Valentin: Na ja, ich mache momentan einen auf „Profi“, werde auch dort und da als „Marathon-Profi“ bezeichnet, beziehe aber meinen Hauptverdienst nicht durch den Laufsport. Insofern wäre es wünschenswert und anzustreben, mich nach einem gelungenen Debüt ab dem 10. April auch mit Fug und Recht professioneller Marathoni nennen kann.

    Ich meine, ich bin wahnsinnig froh, wie es im Moment läuft und dass ich überhaupt im Gespräch bin, ein olympisches Limit zu laufen. An das habe ich vor einem dreiviertel Jahr nicht einmal zu träumen gewagt. Für mich geht es von dem her überhaupt im Moment ziemlich schnell – was vielleicht auch gut ist, weil man weniger Zeit zum Hinterfragen hat. 

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