25.02.2018, 3616 Zeichen
Auf mehr als sechs Billionen Euro (das sind sechstausend Milliarden Euro) summiert sich aktuell das Geldvermögen der Bundesbürger. Die Deutschen sparen weiterhin kräftig und das trotz der Niedrigzinsphase. Wegen dieser Zinslage müssen aber viele im Schnitt Wertverluste im Portfolio hinnehmen. Hier stimmt es zuversichtlich, dass scheinbar mehr Bundesbürger sich allmählich gegenüber den kapitalmarktnahen Finanzprodukten öffnen. Zumindest lässt sich dieser Eindruck gewinnen, blickt man auf die neusten Statistiken des Deutschen Aktieninstituts.
Demzufolge besaßen im zurückliegenden Jahr rund zehn Millionen Bundesbürger Aktien. Das ist zumindest der höchste Stand seit 2007. Allerdings sind damit sowohl die Direktanlage als auch die Anlage in Fonds gemeint. Und der Run auf gemischte Portfolienkonstruktionen (Stichwort Multi Asset) hat wohl sehr wahrscheinlich entscheidend zu diesem Anstieg beigetragen. Ist das nun ein Grund zu ausgelassener Freude?
Nein, es ist ein positives Signal, mehr aber auch nicht. Denn niemand kann in die Zukunft blicken und mit Sicherheit sagen, welche Richtung die Aktienmärkte kurz- bis mittelfristig einschlagen. Ein nachhaltiger Abschwung oder gar ein „Crash“ sind nicht ausgeschlossen. Vielen Anlegern steckt der letzte Börsencrash noch immer in den Knochen. Dann könnten sich einige Investoren eventuell wieder vom Aktienmarkt verabschieden. Doch zumindest für stagnierende oder leicht fallende Kurse finden sich Produktlösungen. An dieser Stelle lohnt sich der Blick auf die Bandbreite an strukturierten Wertpapieren. Denn mit diesen Produkten lassen sich Renditen erzielen, auch wenn es an den Märkten seitwärts oder gar abwärts geht. So können Discount-Zertifikate für Anleger durchaus eine Option sein, die aktuell das direkte Aktienrisiko scheuen. Sie bieten einerseits einen Sicherheitspuffer gegen fallende Kurse und Anleger profitieren andererseits von moderat steigenden Kursen. Nach oben hin ist die Rendite hingegen begrenzt; das ist quasi der Preis für den Risikopuffer. Maßgebliche Kenngröße bei einem Discount-Zertifikat ist das Niveau des Cap. Diese Schwelle bildet zum Laufzeitende das maximal mögliche Auszahlungsniveau des Discount-Zertifikats. Die Gewinne sind somit von Beginn an bis auf ein bestimmtes Kursniveau begrenzt. Das in Discount-Papiere investierte Volumen lag Ende 2017 bei 4,4 Mrd. Euro.
Wichtig bei den Auf- und Abwärtsbewegungen an den Finanzmärkten ist, den langen Anlagehorizont generell nicht aus den Augen zu verlieren. Dann lassen sich auch kurzzeitige Phasen intensiver Schwankungsintensität, wie unlängst gesehen, gut aushalten. Und das Zertifikate-Universum bietet eben Produkte für jede Marktlage, ohne das mögliche Risiko einer Direktanlage einzugehen und passend zum jeweiligen Chance-Risiko-Profil.
Ein Beitrag von Lars Brandau
Er ist seit Gründung des Deutschen Derivate Verbands (DDV) dessen Geschäftsführer und vertritt den DDV auch in den Arbeitsgruppen des europäischen Dachverbands EUSIPA. Der studierte Germanist und Politologe gilt als ausgewiesener Kommunikationsprofi. Zuvor war Lars Brandau unter anderem in verschiedenen leitenden Funktionen beim Nachrichtensender n-tv tätig; zuletzt als Chefmoderator. In dieser Zeit berichtete er als Reporter aus Kriegs- und Krisengebieten, kommentierte zahlreiche Landtags- und Bundestagswahlen und moderierte drei Jahre lang die Telebörse. Weitere Informationen unter: www.derivateverband.de
Der obige Text spiegelt die Meinung des jeweiligen Kolumnisten wider. Die CASMOS Media GmbH übernimmt für dessen Richtigkeit keine Verantwortung und schließt jegliche Regressansprüche aus.
Börsepeople im Podcast S12/14: Nina Higatzberger-Schwarz
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