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05.11.2018, 9701 Zeichen

Süßes oder Saures. Der real existierende Weltspartag war dann doch nicht so trist wie von mir befürchtet. Solange es Menschen gibt, die von Bank zu Bank ziehen und fragen, was es bei ihnen heuer zum Weltspartag gibt, tun die Banken ein bisserl was, oder sogar ein bisserl mehr. Der Menschenauflauf vergangener Jahre fand zwar nicht statt, aber ich habe schon einen Bankschalter gesehen, wo 5 Leute gleichzeitig angestellt waren. Fast wie in früheren Zeiten. Gut, solang keiner „Zweite Kassa bitte!“ ruft, geht das, Bankkunden sind geduldig. Zumindest schreien sie nicht, weil sie sich zum Teil schämen, nur alle heiligen Zeiten den Weg in die Filiale zu finden. Die lange Schlange war übrigens in der zur Filiale downgegradeten ehemaligen Zentrale der ERSTE am Graben. Wo ich fast nicht vorbeigeschaut hätte, denn mir wurde zugetragen, da sei nichts, die hätten gerade Reparatur. Ganz im Gegenteil! Wenn der Boss nimmer im Haus sitzt, sondern weit entfernt am Hauptbahnhof, feiern die Mäuse Kirtag! Also es war wirklich gute Stimmung dort, nicht so trostlos wie in den letzten Jahren, wo Treichl oben auf der Galerie mit den VIPs angestoßen hat, und die unten haben denen da oben beim Feiern zusehen müssen, unten hat es zuletzt ja nichts gegeben. Höchstens, dass einmal wer ein Stückchen Schokolade von den netten Mädchen im Sparefrohkostüm erhascht hat. Nein, dieses Jahr gab es Popcorn für alle, und an brauchbaren Geschenken wäre das Glas Marmelade zu nennen. Wenigstens was zu essen, alles andere hat man ja schon. Eine zweite ERSTE-Filiale habe ich auch besucht, die im Einkaufszentrum Wien-Mitte. Die Filiale ist etwas lieblos geraten, sieht nach Selbstbedienungszone aus, tatsächlich hatte die ERSTE aber auch dort Menschen, die beraten, ein bisserl verschämt im Hintergrund halt. Ansonsten: Filiale Praterstraße steht schon seit Ewigkeiten leer, Filiale Kärntnerstraße gibt es auch schon lange nicht mehr, Filiale Wollzeile ist einen Besuch wert, da ist nämlich jetzt der Tiger-Shop aus Dänemark drin, der hat interessanten Krimskrams, nützliche kleine Dinge um wenig Geld, vieles in wirklich schönem Design, ich lasse jedes Mal 1 bis 2 Euro dort.

Während die ERSTE in der Innenstadt schon früher kein so dichtes Netz hatte, verfolgt einen der Kahlschlag bei den Filialen der Bank Austria und der Bawag-PSK auf Schritt und Tritt. Die vielen Filialen der Bank Austria kamen von Zentralsparkasse, Länderbank und CA. Das schöne Gebäude Am Hof: ein Hotel drin. Die Filiale Rotenturmstraße: ein Bekleidungsgeschäft. Die Filiale Wollzeile: ein Lebensmittelgeschäft. Bawag-PSK am Cochplatz: keine Blasmusikkapelle am Weltspartag mehr, keine Bawag-PSK für Privatkunden mehr, ein ziemlich leeres Haus, das habe ich schon vor Monaten mitgekriegt. Bawag am Fleischmarkt: keine zypriotischen Kebabs und kein Retsina mehr, da ist ein Bekleidungsgeschäft. Bawag Seitzergasse: war beim besten Willen nicht mehr zu finden, keine Spur deutet mehr auf die Bawag hin. In der weit und breit letzten Innenstadtfiliale Wipplingerstraße war von Weltspartagsatmosphäre nichts zu spüren, Folder weisen uns darauf hin, dass man sich von der Post trennt, PSK-Kunden hätten aber nichts zu befürchten, sie bleiben bei der Bawag. Solange man sie nicht rauswirft, wie es voriges Jahr einigen gegangen ist, die trotz Ultimatums nicht schnell genug auf ein teureres Konto umgestiegen sind. Zumindest einen Stehkalender habe ich ohne Gegenwehr bekommen, also soweit habe ich keine Beanstandungen.

Startpunkt für meinen Weltsparwandertag war wie in vergangenen Zeiten die Raika Hollandstraße. Vor Jahren hatte ich da nämlich einen Berater, der sicher schon 10 Jahre in Pension ist. Wir VIPs im Obergeschoß wurden gut umsorgt. Es bricht einem das Herz, wenn man die vielen schönen Sachen sieht, aber aufgrund von Appetitlosigkeit (Medikamentnebenwirkung; aber ich nehm das mal ohne Emotionen hin, wenigstens kann mich ein gut duftendes Buffet nicht mehr korrumpieren) nichts essen will. Die deftige Eierspeis hat mich schon so befriedigt, dass ich damit den ganzen Tag auskam, ohne jegliches Hungergefühl. Ein Tipp an die Agrana: Eure HV ist eh in 8 Monaten im gleichen Haus, denkt doch mal über Eierspeis nach, das wäre einmal was Spezielles, was man auf anderen Hauptversammlungen nicht bekommt, da hättet Ihr echt ein Alleinstellungsmerkmal! Gute Köche habt Ihr ja schon im Haus, davon habe ich mich überzeugt, die schaffen das! Was die Qualität betrifft, so halte ich es für sehr wahrscheinlich, dass das erstklassige Sachen von heimischen Biobauern sind, das wird sich Raiffeisen als Bauernbank sicher nicht nehmen lassen. Es waren angenehme Menschen an meinem Tisch, mit denen man sich gepflegt unterhalten konnte. Als sozialer Börsianer habe ich natürlich mit den armen Sparern mitgefühlt, die unten bleiben mussten. Da darf man halt einfach nicht hinsehen, dann erträgt man das. Aber für die da unten war am Vormittag eh auch ein (noch leeres) Tischerl aufgestellt, irgendwann wird man die auch bedient haben. Laut einer Aussendung sollte es ja in den Raikas am Weltspartag Würstel geben. Ich habe einen schönen Buchkalender bekommen. Ein Matador-Spielzeugauto gab es auch. Schön, so etwas, wie früher. In der Filiale Wien-Mitte konnte ich keine Weltspartagsstimmung wahrnehmen, aber ein Stehkalender war problemlos zu bekommen.
RBI ( Akt. Indikation:  24,79 /24,86, 0,78%)

Weil die Hypo NÖ Wipplingerstraße auf dem Weg lag und ich sowieso etwas mit ihnen besprechen wollte, kehrte ich auch hier ein. Die Bank war voller Leute. Aber es gab mehr als genug Brötchen. Ich wäre der perfekte Banker, denn das große Tablett lag auf meinem Tisch, und die braven Kunden haben mich höflich gefragt, ob sie sich etwas nehmen dürfen. Ich habe diese Rolle sehr genossen. Und ich habe natürlich immer gesagt, dass sie nur zugreifen sollen, dafür sind die Brötchen ja da. Eieraufstrich-, Lachs-, Shrimpsbrötchen, alle lachten sie mich an. Früher hätte ich herzhaft zugegriffen. Aber seit ich nicht mehr kann, geht nichts mehr, eine Mahlzeit am Tag ist genug. Es gab gute Weine, auch die Stimmung war gut. Und ich war in meinem Element und habe die Anleger beraten. Das kommt davon, wenn man in Sonntagskleidung auf die Bank geht. Die Aussendung am gleichen Tag (https://boerse-social.com/page/newsflow/hypo_noe_weltspartag_sparen_macht_immer_sinn) ist aber extrem zuviel Selbstbeweihräucherung, das müssen Politiker oder Manager geschrieben haben. Am Land, in NÖ, gibt es einige Kunden, die von Erfahrungen berichten können, die mit der Werbung absolut nicht übereinstimmen. Nicht umsonst wurde die Filiale Bruck/Leitha wieder zugesperrt. Aber ich berichte hier nicht von der Gesamt-Bank, ich berichte vom Weltspartag in dieser einen Filiale: Hier fühlte man sich wohl, und auch das Catering war zuvorkommend.

Als Highlight möchte ich die bescheidene Schelhammer&Schattera bezeichnen. Versteckt in der Passage beim Stephansplatz, praktisch kein Kundenverkehr, ab und zu kam ein Passant vorbei und war überrascht, dass er zu so guten Maroni (der Maronibrater steht normal vor der Bank Austria am Schottenring) eingeladen wurde. Prospekte über ethisches Sparen lagen auf. Dafür werde ich mich bestimmt noch näher interessieren, ich vertraue ihnen, dass sie verstehen, worum es dabei wirklich geht, das war ja einmal die Bank der Kirche. Vor kurzem wurde mir woanders ein ethischer Fonds vorgestellt, wo mir die Frage nicht beantwortet werden konnte, warum ausgerechnet Amazon und Nike die größten Werte im Fonds sind.

Bei der IngDiba in der Rotenturmstraße war vormittags wenig los, darum hatten sie Zeit, meine vielen Fragen zu beantworten. Als Onlinebank feiern sie keinen Weltspartag. Sparzinsen für täglich fälliges Geld sind mit 0,05% nicht wirklich aufregend, jedenfalls weit unter den 0,40% der Denizbank, aber der Neueröffnungsbonus (2,5% per anno bis 10.000 Euro für die ersten 10.000 Euro für Neukunden bzw. 5%, wenn man ein Girokonto dazu nimmt, hier gibt es die 5% auch für Sparer, die bereits Kunden sind) federt das ab. Gratis-Girokonto bei 300 Euro Zahlungseingang pro Monat gibt es auch, beim Depot hat sich nichts Nennenswertes geändert, Aktien kann man bei IngDiba Österreich immer noch nicht handeln, bei IngDiba Deutschland schon seit vielen Jahren. Ich wurde auf einen Kaffee eingeladen.

Bei der Anadibank in der Wollzeile sah schon von außen nichts nach Weltspartag aus, den Besuch ersparte ich mir. Bei der Oberbank Taborstraße ebenso. Mein Tag war voll verplant, es gingen sich leider nicht alle Besuche aus. Hellobank, Wiener Privatbank, Denizbank und Vakifbank standen noch auf meiner Agenda, ihnen blieb ich erspart. Schuld daran ist die Hypobank Burgenland in der Wallnerstraße, wo ich auf ein Glas Sekt eingeladen worden bin und mich verplaudert habe. Die Burgenländische Anlage- und Kreditbank, die Mirko Kovats damals nicht bekommen hat, hatte dort vor Jahren eine Filiale. Offenbar ist diese nach der Übernahme durch die GRAWE-Gruppe (zu der auch die Capital-Bank und Schelhammer&Schattera gehören) mit der Hypo Burgenland fusioniert worden. Mein Sparbuch muss ich bei Gelegenheit einmal umschreiben lassen, nach 10 Jahren verjähren die Zinsen, nach 30 Jahren das Kapital.

Tröstlich jedenfalls: Den Weltspartag gibt es noch, das Sparbuch gibt es noch, und wir Erwachsenen können tagsüber vollbepackt mit unseren Sparbüchern durch die Bankenlandschaft ziehen und Geschenke, Bewirtung und gute Gespräche einsammeln, unmaskiert natürlich, der Abend darauf bleibt den maskierten Kindern vorbehalten. Die sind ja genauso bescheiden: Süßes oder Saures, sie freuen sich wie wir über Kleinigkeiten wie Zuckerl und Schokolade.

(Der Input von Günter Luntsch für den http://www.boerse-social.com/gabb vom 05.11.)



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    Banken-Tour Weltspartag (Günter Luntsch)


    05.11.2018, 9701 Zeichen

    Süßes oder Saures. Der real existierende Weltspartag war dann doch nicht so trist wie von mir befürchtet. Solange es Menschen gibt, die von Bank zu Bank ziehen und fragen, was es bei ihnen heuer zum Weltspartag gibt, tun die Banken ein bisserl was, oder sogar ein bisserl mehr. Der Menschenauflauf vergangener Jahre fand zwar nicht statt, aber ich habe schon einen Bankschalter gesehen, wo 5 Leute gleichzeitig angestellt waren. Fast wie in früheren Zeiten. Gut, solang keiner „Zweite Kassa bitte!“ ruft, geht das, Bankkunden sind geduldig. Zumindest schreien sie nicht, weil sie sich zum Teil schämen, nur alle heiligen Zeiten den Weg in die Filiale zu finden. Die lange Schlange war übrigens in der zur Filiale downgegradeten ehemaligen Zentrale der ERSTE am Graben. Wo ich fast nicht vorbeigeschaut hätte, denn mir wurde zugetragen, da sei nichts, die hätten gerade Reparatur. Ganz im Gegenteil! Wenn der Boss nimmer im Haus sitzt, sondern weit entfernt am Hauptbahnhof, feiern die Mäuse Kirtag! Also es war wirklich gute Stimmung dort, nicht so trostlos wie in den letzten Jahren, wo Treichl oben auf der Galerie mit den VIPs angestoßen hat, und die unten haben denen da oben beim Feiern zusehen müssen, unten hat es zuletzt ja nichts gegeben. Höchstens, dass einmal wer ein Stückchen Schokolade von den netten Mädchen im Sparefrohkostüm erhascht hat. Nein, dieses Jahr gab es Popcorn für alle, und an brauchbaren Geschenken wäre das Glas Marmelade zu nennen. Wenigstens was zu essen, alles andere hat man ja schon. Eine zweite ERSTE-Filiale habe ich auch besucht, die im Einkaufszentrum Wien-Mitte. Die Filiale ist etwas lieblos geraten, sieht nach Selbstbedienungszone aus, tatsächlich hatte die ERSTE aber auch dort Menschen, die beraten, ein bisserl verschämt im Hintergrund halt. Ansonsten: Filiale Praterstraße steht schon seit Ewigkeiten leer, Filiale Kärntnerstraße gibt es auch schon lange nicht mehr, Filiale Wollzeile ist einen Besuch wert, da ist nämlich jetzt der Tiger-Shop aus Dänemark drin, der hat interessanten Krimskrams, nützliche kleine Dinge um wenig Geld, vieles in wirklich schönem Design, ich lasse jedes Mal 1 bis 2 Euro dort.

    Während die ERSTE in der Innenstadt schon früher kein so dichtes Netz hatte, verfolgt einen der Kahlschlag bei den Filialen der Bank Austria und der Bawag-PSK auf Schritt und Tritt. Die vielen Filialen der Bank Austria kamen von Zentralsparkasse, Länderbank und CA. Das schöne Gebäude Am Hof: ein Hotel drin. Die Filiale Rotenturmstraße: ein Bekleidungsgeschäft. Die Filiale Wollzeile: ein Lebensmittelgeschäft. Bawag-PSK am Cochplatz: keine Blasmusikkapelle am Weltspartag mehr, keine Bawag-PSK für Privatkunden mehr, ein ziemlich leeres Haus, das habe ich schon vor Monaten mitgekriegt. Bawag am Fleischmarkt: keine zypriotischen Kebabs und kein Retsina mehr, da ist ein Bekleidungsgeschäft. Bawag Seitzergasse: war beim besten Willen nicht mehr zu finden, keine Spur deutet mehr auf die Bawag hin. In der weit und breit letzten Innenstadtfiliale Wipplingerstraße war von Weltspartagsatmosphäre nichts zu spüren, Folder weisen uns darauf hin, dass man sich von der Post trennt, PSK-Kunden hätten aber nichts zu befürchten, sie bleiben bei der Bawag. Solange man sie nicht rauswirft, wie es voriges Jahr einigen gegangen ist, die trotz Ultimatums nicht schnell genug auf ein teureres Konto umgestiegen sind. Zumindest einen Stehkalender habe ich ohne Gegenwehr bekommen, also soweit habe ich keine Beanstandungen.

    Startpunkt für meinen Weltsparwandertag war wie in vergangenen Zeiten die Raika Hollandstraße. Vor Jahren hatte ich da nämlich einen Berater, der sicher schon 10 Jahre in Pension ist. Wir VIPs im Obergeschoß wurden gut umsorgt. Es bricht einem das Herz, wenn man die vielen schönen Sachen sieht, aber aufgrund von Appetitlosigkeit (Medikamentnebenwirkung; aber ich nehm das mal ohne Emotionen hin, wenigstens kann mich ein gut duftendes Buffet nicht mehr korrumpieren) nichts essen will. Die deftige Eierspeis hat mich schon so befriedigt, dass ich damit den ganzen Tag auskam, ohne jegliches Hungergefühl. Ein Tipp an die Agrana: Eure HV ist eh in 8 Monaten im gleichen Haus, denkt doch mal über Eierspeis nach, das wäre einmal was Spezielles, was man auf anderen Hauptversammlungen nicht bekommt, da hättet Ihr echt ein Alleinstellungsmerkmal! Gute Köche habt Ihr ja schon im Haus, davon habe ich mich überzeugt, die schaffen das! Was die Qualität betrifft, so halte ich es für sehr wahrscheinlich, dass das erstklassige Sachen von heimischen Biobauern sind, das wird sich Raiffeisen als Bauernbank sicher nicht nehmen lassen. Es waren angenehme Menschen an meinem Tisch, mit denen man sich gepflegt unterhalten konnte. Als sozialer Börsianer habe ich natürlich mit den armen Sparern mitgefühlt, die unten bleiben mussten. Da darf man halt einfach nicht hinsehen, dann erträgt man das. Aber für die da unten war am Vormittag eh auch ein (noch leeres) Tischerl aufgestellt, irgendwann wird man die auch bedient haben. Laut einer Aussendung sollte es ja in den Raikas am Weltspartag Würstel geben. Ich habe einen schönen Buchkalender bekommen. Ein Matador-Spielzeugauto gab es auch. Schön, so etwas, wie früher. In der Filiale Wien-Mitte konnte ich keine Weltspartagsstimmung wahrnehmen, aber ein Stehkalender war problemlos zu bekommen.
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    Weil die Hypo NÖ Wipplingerstraße auf dem Weg lag und ich sowieso etwas mit ihnen besprechen wollte, kehrte ich auch hier ein. Die Bank war voller Leute. Aber es gab mehr als genug Brötchen. Ich wäre der perfekte Banker, denn das große Tablett lag auf meinem Tisch, und die braven Kunden haben mich höflich gefragt, ob sie sich etwas nehmen dürfen. Ich habe diese Rolle sehr genossen. Und ich habe natürlich immer gesagt, dass sie nur zugreifen sollen, dafür sind die Brötchen ja da. Eieraufstrich-, Lachs-, Shrimpsbrötchen, alle lachten sie mich an. Früher hätte ich herzhaft zugegriffen. Aber seit ich nicht mehr kann, geht nichts mehr, eine Mahlzeit am Tag ist genug. Es gab gute Weine, auch die Stimmung war gut. Und ich war in meinem Element und habe die Anleger beraten. Das kommt davon, wenn man in Sonntagskleidung auf die Bank geht. Die Aussendung am gleichen Tag (https://boerse-social.com/page/newsflow/hypo_noe_weltspartag_sparen_macht_immer_sinn) ist aber extrem zuviel Selbstbeweihräucherung, das müssen Politiker oder Manager geschrieben haben. Am Land, in NÖ, gibt es einige Kunden, die von Erfahrungen berichten können, die mit der Werbung absolut nicht übereinstimmen. Nicht umsonst wurde die Filiale Bruck/Leitha wieder zugesperrt. Aber ich berichte hier nicht von der Gesamt-Bank, ich berichte vom Weltspartag in dieser einen Filiale: Hier fühlte man sich wohl, und auch das Catering war zuvorkommend.

    Als Highlight möchte ich die bescheidene Schelhammer&Schattera bezeichnen. Versteckt in der Passage beim Stephansplatz, praktisch kein Kundenverkehr, ab und zu kam ein Passant vorbei und war überrascht, dass er zu so guten Maroni (der Maronibrater steht normal vor der Bank Austria am Schottenring) eingeladen wurde. Prospekte über ethisches Sparen lagen auf. Dafür werde ich mich bestimmt noch näher interessieren, ich vertraue ihnen, dass sie verstehen, worum es dabei wirklich geht, das war ja einmal die Bank der Kirche. Vor kurzem wurde mir woanders ein ethischer Fonds vorgestellt, wo mir die Frage nicht beantwortet werden konnte, warum ausgerechnet Amazon und Nike die größten Werte im Fonds sind.

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    Tröstlich jedenfalls: Den Weltspartag gibt es noch, das Sparbuch gibt es noch, und wir Erwachsenen können tagsüber vollbepackt mit unseren Sparbüchern durch die Bankenlandschaft ziehen und Geschenke, Bewirtung und gute Gespräche einsammeln, unmaskiert natürlich, der Abend darauf bleibt den maskierten Kindern vorbehalten. Die sind ja genauso bescheiden: Süßes oder Saures, sie freuen sich wie wir über Kleinigkeiten wie Zuckerl und Schokolade.

    (Der Input von Günter Luntsch für den http://www.boerse-social.com/gabb vom 05.11.)



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