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Eva Wutti im Gespräch - Grenzenloser Wandel (Vienna City Marathon)

Magazine aktuell


#gabb aktuell



14.02.2019, 6790 Zeichen

Wenn Eva Wutti über den Marathon spricht, lodert das Feuer. Sie spricht von Abwechslung, Intensität und Grenzgängen. Von Tokio. Und natürlich von Wien. Am 7. April startet sie als Mitglied im VCM Team Austria beim Vienna City Marathon.

Greifst du nach den Sternen?


Das Motto des Vienna City Marathon lautet „Greif nach den Sternen“. Eva Wutti hat seit August 2016 ihren ganz persönlichen Stern bekommen, für sie den schönsten im Universum, denn damals ist ihre Tochter Kiana zur Welt gekommen. Mutterglück, was will man mehr? Sportlich jedoch streckt sich die gebürtige Wolfsbergerin sehr wohl nach den Sternen. Genauer gesagt: Eva Wutti greift nach Ringen, fünf Stück an der Zahl, in den Farben blau, schwarz, rot, gelb und grün. Die olympischen Ringe haben es ihr angetan. Dem Ziel „Marathon Sommerspiele 2020“ ordnet sie alles unter.

Um in Tokio laufen zu dürfen, wird eine Zeit von ca. 2:35 Stunden nötig sein. Wuttis Bestzeit lautet 2:37:59, aufgestellt beim VCM 2018 bei ihrer Marathon-Premiere. Drei Minuten Verbesserung in eineinhalb Jahren – das klingt nach einem sehr hoch gesteckten Ziel. Eva widerspricht: „Ich bin ein Marathon-Neuling, habe bis 2018 nicht gezielt dafür trainiert. Da gibt es noch sehr viele Bereiche, die nicht ausgereizt sind“, sagt sie und zählt auf: „Das geht vom Intervalltraining über das Krafttraining bis hin zum Höhentraining, das ich noch nie gemacht habe.“ Im Gegenteil, sagt sie, der Olympia-Stern sei für sie noch nie so greifbar gewesen, „weil extrem viel Luft nach oben ist.“

Eva Wutti, die am 26. Februar ihren Dreißiger feiert, kommt vom Triathlon – und eigentlich auch nicht. Ursprünglich begann sie ihre Sportkarriere als Mittelstreckenläuferin. „Aber da war ich nicht gut genug“, folgte bald die Selbsterkenntnis. Also wechselte sie zum Triathlon. Und dort war sie richtig gut, wie Siege beim Ironman in Kopenhagen, Barcelona und Klagenfurt beweisen. 2015 holte sie beim legendären Ironman auf Hawaii den ausgezeichneten 16. Platz.

Jetzt also Marathon. 2015 dachte sie erstmals ernsthaft an einen Umstieg, drei Jahre später war es so weit – neues Ziel, neue Motivation, neue Freude. Triathlon-Training ist abwechslungsreicher als jenes für den Marathon, sollte man meinen. Aber Eva lechzt nach jeder Trainingseinheit in Sachen Marathon: „Wenn man für einen Ironman-Triathlon trainiert, ist es ja auch nicht so, dass man jede fünfstündige Einheit auf dem Rad genießt. Das wird ermüdend und ein wenig langweilig.“ Das Marathon-Training sei sehr abwechslungsreich, vor allem die Intensität habe es ihr angetan. „Ich habe eine Riesenfreude, wirklich“, sagt Eva. Das Intervalltraining, bei vielen Leichtathleten wegen der Intensität bis zur totalen Erschöpfung gefürchtet, schreckt Eva nicht, „weil ich ja von der Mittelstrecke komme. Ich kenne das und es stört mich nicht.“ Sie habe jahrelang nicht so intensiv trainiert, „eher sporadisch. Jetzt mache ich dreimal pro Woche Intensivtraining und es macht großen Spaß, ich freue mich jedesmal darauf.“

Wohin geht die Reise?


„Ja, wohin? Das würde ich selbst auch gern wissen“, sagt Eva und lacht. „Ehrlich, ich weiß es nicht. Ich hoffe, die Reise geht nach Tokio. Aber das werden die nächsten Monate zeigen. Ich bin ja ein Marathon-Frischling.“ Der „Auftakt“ mit Rang sieben beim Vienna City Marathon 2018 und dem damit verbundenen besten Resultat einer Österreicherin seit acht Jahren (Andrea Mayr 5.) verlief vielversprechend. „Aber noch weiß niemand, wie das Training anschlägt.“ Im Idealfall tut es das so gut, dass sie sich für WM und Olympia qualifiziert. „Ich brauche im Training große Sprünge, das ist klar. Aber ich weiß, was ich will und ich habe ein absolut professionelles Umfeld. Ohne dieses hätte ich keine Chance“, weiß sie und verweist auf ihren Trainer Herwig Reupichler sowie die sportmedizinische Betreuung bei SpowiMed der Sportunion Graz: „Das ist perfekt und eine zusätzliche Motivation für mich.“

Und weil es ihr so viel Spaß macht, denkt Eva über den Tokio-Rand hinaus und an weitere Großveranstaltungen. „EM, WM, Olympia 2024 in Paris – wer weiß? Wenn ich mich so entwickle, wie ich mir das vorstelle, gibt es schon noch einige Ziele“, stellt sie fest.

Vorerst pendelt Eva Wutti zwischen Wolfsberg und Barcelona. Die Trainingsbedingungen in Spanien sind mit den Möglichkeiten hier nicht zu vergleichen und die Flucht vor dem mitteleuropäischen Winter daher nur logisch. Ihren runden Geburtstag wird sie in Österreich feiern, danach geht es wieder Richtung Süden, ehe am 7. April der erste Saisonhöhepunkt auf dem Programm steht. Ob schon beim VCM Erfolge zu sehen sein werden? Eva steigt auf die Bremse: „Ich glaube, dass der vom Trainingsaufbau her noch zu früh kommt, deshalb lasse ich mich auf keine Prognose ein. Aber ich freue mich extrem darauf, weil Wien ein toller Marathon ist, ich letztes Jahr großartige Erfahrungen gemacht habe und ich meine Kollegen vom VCM Team Austria sehe.“ Marathon sei ein Einzelsport, aber sie könne sehr von den anderen profitieren: „Die Erfahrung der anderen hilft mir natürlich, das beginnt schon bei den Trainingsorten oder dem Training bei verschiedenen Wetterbedingungen.“ Und Eva Wutti hat festgestellt, dass Erfolge der Kollegenschaft „extrem motivierend sind. Ich freue mich mit und vielleicht hilft es im Training noch ein bisschen mehr geben zu können.“ Medial sei das VCM Team Austria auf alle Fälle eine Hilfe für alle: „Bisher hat sich das Marathon-Interesse in Österreich halt auf die Zeit rund um Wien beschränkt. Vielleicht schaffen wir es, dass wir das ganze Jahr über ein bisschen präsenter sind.“

Warum Marathon?


Die „Faszination Marathon“ geht bei der angehenden Rechtswissenschaftlerin über die historienumrankte Distanz hinaus. „Natürlich üben diese 42,195 Kilometer einen besonderen Reiz aus, der Marathon ist ja die Königsdisziplin unter den Läufen. Aber mich beeindruckt das Tempo. Den Kilometer im Schnitt in 3:25 Minuten laufen zu können – das ist unvorstellbar schnell. Das reizt mich, ich will meine Grenzen ausloten, über die Intensität ans Limit gehen“, erklärt sie.

Lieblings-Marathon hat sie klarerweise noch keinen. „Doch, Wien. Der ist ja der einzige, den ich nicht im Rahmen eines Triathlons gelaufen bin“, lacht sie. „Und der ist so toll, dass es andere schwer haben werden.“ Zwei Events gibt es aber schon, die, abgesehen von Olympia, WM oder EM, ins Auge gefasst wurden – London und New York: „Als ich den London-Marathon 2015 im Fernsehen gesehen habe, war das der Anstoß, über einen Wechsel nachzudenken. Und er ist sehr schnell, das gefällt mir.“

Mit Töchterchen Kiana hat Eva Wutti einen Fixstern in ihrem Leben. Und wenn man ihr zuhört, sind andere Sterne keineswegs zu weit entfernt, sondern durchaus in Reichweite.

VCM News. Text: Manfred Polt

Im Original hier erschienen: Grenzenloser Wandel



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    Eva Wutti im Gespräch - Grenzenloser Wandel (Vienna City Marathon)


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    Wenn Eva Wutti über den Marathon spricht, lodert das Feuer. Sie spricht von Abwechslung, Intensität und Grenzgängen. Von Tokio. Und natürlich von Wien. Am 7. April startet sie als Mitglied im VCM Team Austria beim Vienna City Marathon.

    Greifst du nach den Sternen?


    Das Motto des Vienna City Marathon lautet „Greif nach den Sternen“. Eva Wutti hat seit August 2016 ihren ganz persönlichen Stern bekommen, für sie den schönsten im Universum, denn damals ist ihre Tochter Kiana zur Welt gekommen. Mutterglück, was will man mehr? Sportlich jedoch streckt sich die gebürtige Wolfsbergerin sehr wohl nach den Sternen. Genauer gesagt: Eva Wutti greift nach Ringen, fünf Stück an der Zahl, in den Farben blau, schwarz, rot, gelb und grün. Die olympischen Ringe haben es ihr angetan. Dem Ziel „Marathon Sommerspiele 2020“ ordnet sie alles unter.

    Um in Tokio laufen zu dürfen, wird eine Zeit von ca. 2:35 Stunden nötig sein. Wuttis Bestzeit lautet 2:37:59, aufgestellt beim VCM 2018 bei ihrer Marathon-Premiere. Drei Minuten Verbesserung in eineinhalb Jahren – das klingt nach einem sehr hoch gesteckten Ziel. Eva widerspricht: „Ich bin ein Marathon-Neuling, habe bis 2018 nicht gezielt dafür trainiert. Da gibt es noch sehr viele Bereiche, die nicht ausgereizt sind“, sagt sie und zählt auf: „Das geht vom Intervalltraining über das Krafttraining bis hin zum Höhentraining, das ich noch nie gemacht habe.“ Im Gegenteil, sagt sie, der Olympia-Stern sei für sie noch nie so greifbar gewesen, „weil extrem viel Luft nach oben ist.“

    Eva Wutti, die am 26. Februar ihren Dreißiger feiert, kommt vom Triathlon – und eigentlich auch nicht. Ursprünglich begann sie ihre Sportkarriere als Mittelstreckenläuferin. „Aber da war ich nicht gut genug“, folgte bald die Selbsterkenntnis. Also wechselte sie zum Triathlon. Und dort war sie richtig gut, wie Siege beim Ironman in Kopenhagen, Barcelona und Klagenfurt beweisen. 2015 holte sie beim legendären Ironman auf Hawaii den ausgezeichneten 16. Platz.

    Jetzt also Marathon. 2015 dachte sie erstmals ernsthaft an einen Umstieg, drei Jahre später war es so weit – neues Ziel, neue Motivation, neue Freude. Triathlon-Training ist abwechslungsreicher als jenes für den Marathon, sollte man meinen. Aber Eva lechzt nach jeder Trainingseinheit in Sachen Marathon: „Wenn man für einen Ironman-Triathlon trainiert, ist es ja auch nicht so, dass man jede fünfstündige Einheit auf dem Rad genießt. Das wird ermüdend und ein wenig langweilig.“ Das Marathon-Training sei sehr abwechslungsreich, vor allem die Intensität habe es ihr angetan. „Ich habe eine Riesenfreude, wirklich“, sagt Eva. Das Intervalltraining, bei vielen Leichtathleten wegen der Intensität bis zur totalen Erschöpfung gefürchtet, schreckt Eva nicht, „weil ich ja von der Mittelstrecke komme. Ich kenne das und es stört mich nicht.“ Sie habe jahrelang nicht so intensiv trainiert, „eher sporadisch. Jetzt mache ich dreimal pro Woche Intensivtraining und es macht großen Spaß, ich freue mich jedesmal darauf.“

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    „Ja, wohin? Das würde ich selbst auch gern wissen“, sagt Eva und lacht. „Ehrlich, ich weiß es nicht. Ich hoffe, die Reise geht nach Tokio. Aber das werden die nächsten Monate zeigen. Ich bin ja ein Marathon-Frischling.“ Der „Auftakt“ mit Rang sieben beim Vienna City Marathon 2018 und dem damit verbundenen besten Resultat einer Österreicherin seit acht Jahren (Andrea Mayr 5.) verlief vielversprechend. „Aber noch weiß niemand, wie das Training anschlägt.“ Im Idealfall tut es das so gut, dass sie sich für WM und Olympia qualifiziert. „Ich brauche im Training große Sprünge, das ist klar. Aber ich weiß, was ich will und ich habe ein absolut professionelles Umfeld. Ohne dieses hätte ich keine Chance“, weiß sie und verweist auf ihren Trainer Herwig Reupichler sowie die sportmedizinische Betreuung bei SpowiMed der Sportunion Graz: „Das ist perfekt und eine zusätzliche Motivation für mich.“

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    Vorerst pendelt Eva Wutti zwischen Wolfsberg und Barcelona. Die Trainingsbedingungen in Spanien sind mit den Möglichkeiten hier nicht zu vergleichen und die Flucht vor dem mitteleuropäischen Winter daher nur logisch. Ihren runden Geburtstag wird sie in Österreich feiern, danach geht es wieder Richtung Süden, ehe am 7. April der erste Saisonhöhepunkt auf dem Programm steht. Ob schon beim VCM Erfolge zu sehen sein werden? Eva steigt auf die Bremse: „Ich glaube, dass der vom Trainingsaufbau her noch zu früh kommt, deshalb lasse ich mich auf keine Prognose ein. Aber ich freue mich extrem darauf, weil Wien ein toller Marathon ist, ich letztes Jahr großartige Erfahrungen gemacht habe und ich meine Kollegen vom VCM Team Austria sehe.“ Marathon sei ein Einzelsport, aber sie könne sehr von den anderen profitieren: „Die Erfahrung der anderen hilft mir natürlich, das beginnt schon bei den Trainingsorten oder dem Training bei verschiedenen Wetterbedingungen.“ Und Eva Wutti hat festgestellt, dass Erfolge der Kollegenschaft „extrem motivierend sind. Ich freue mich mit und vielleicht hilft es im Training noch ein bisschen mehr geben zu können.“ Medial sei das VCM Team Austria auf alle Fälle eine Hilfe für alle: „Bisher hat sich das Marathon-Interesse in Österreich halt auf die Zeit rund um Wien beschränkt. Vielleicht schaffen wir es, dass wir das ganze Jahr über ein bisschen präsenter sind.“

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