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20.05.2019, 3524 Zeichen

Ibiza 12 Points. Das war eine der dutzenden Anspielungen auf das Politerdbeben vom Wochenende, weil ja gleichzeitig mit dem Song Contest. Und was macht die Wiener Börse nach dem Ibiza-Gate? Hält sich super, denn: Die Erste hat heute Ex-Tag, der Abschlag kostet dem ATX rund 0,7 Prozent. Ohne diesen technischen Sondereffekt wäre man heute (intraday Vormittag) vor dem DAX sogar ...

Was sagt uns das? Nun, an jeder anderen Börse der Welt würde es wohl ein bisschen Reaktion geben. Dem ATX ist das aber offenbar völlig egal. Internationale Stakeholder sind also vorerst nicht aufgescheucht. Und nach der grossen NY-Roadshow im April hat man ja auch keine spontanen Volumensentwicklungen gesehen. Ich denke, man sieht sich Österreich an, es braucht eine Tax-Story (da wiederhole ich mich). Vielleicht wird diese wahrscheinlicher, weil die Steuerreform, wie sie kommuniziert wurde, dürfte wohl nicht kommen. Da war keine grosse Tax-Story dabei, die international aufhorchen hätte lassen.

Ich habe mich ein wenig umgehört: Markus Fichtinger, Ex-GF des Aktienforum, sagte mir etwa: "Steuerreform? Ich kann mir nicht vorstellen, dass die notwendigen gesetzlichen Änderungen noch in dieser Legislaturperiode beschlossen werden, da sie die zukünftige Regierung binden würden. Außerdem bleibt es so ein Wahlkampfthema für die Türkisen: "Wählt uns, und wir werden euch entlasten."

... und vielleicht schafft eine neue Konstellation es ja auch, dass doch die Benachteiligungssteuer namens WP-KESt (die Aktien einfach schlechter stellt) repariert wird.

RCB-Chefanalyst Bernd Maurer hat in seinem Equity Daily folgendes parat: " We see the news as in general negative for the Austrian market. Next to the overall increased political instability we point to the fact that the recently decided tax reform resulting in a reduction of the Austrian corporate tax rate from 25% to 23% in 2021 and to 21% 2023 will likely not be put into law. However, the market did so far not price in any positive effects on company's earnings, in the last week, in our view.. The Austrian Post could be a beneficiary of snap elections as campaigning and postal voting result in additional revenues of a mid- to high single digit EUR mn figure.
Österreichische Post ( Akt. Indikation:  31,52 /31,73, -0,72%)

Also der Klassiker mit dem Wahlprofiteur Post, im Ibiza-Video wurde zudem die Strabag genannt, da gibt es entspannte Markteaktionen, die Aktie steigt sogar an einem gesamt schwachen Tag. Und die weiteren Staatstitel wie OMV und Telekom auch postiv. Und: Seat ist ja nicht an der Wiener Börse, der Seat Ibiza könnte ein paar Fans bekommen (letzter Satz Ironie).
Strabag ( Akt. Indikation:  28,35 /28,61, 0,81%)
OMV ( Akt. Indikation:  44,97 /45,11, 0,09%)
Telekom Austria ( Akt. Indikation:  6,86 /6,91, 0,25%)

Und mittelfristig? Roman Eisenschenk, KeplerCheuvreux: „Ich gehe derzeit davon aus, dass Sebastian Kurz auch der nächste Kanzler der Republik Österreich sein wird. Das sollte dem Markt genügend Vertrauen und Unterstützung geben.“

Aus Deutschland kam folgendes: "Ich denke, Aufklärung steht im Vordergrund und ggf war es erst der Anfang?! Dann folgen weitere Kursbewegungen. Wichtig ist, dass alle Beteiligten, so auch Strabag, sich uneingeschränkt an der Aufklärung beteiligen. Gut ist die schnelle Handlungsweise von Kurz nebst Neuwahlen. Da er viele Dinge bisher umgesetzt hat, schafft das Vertrauen. Auch wenn er beim positiven Ausgang DER Gewinner sein wird."

(Der Input von Christian Drastil für den http://www.boerse-social.com/gabb vom 20.05.)



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    Wiener Börse ohne Ibiza-Effekt: Wer Gewinner von Neuwahlen sein könnten, Statements Fichtinger, Maurer, Eisenschenk (Christian Drastil)


    20.05.2019, 3524 Zeichen

    Ibiza 12 Points. Das war eine der dutzenden Anspielungen auf das Politerdbeben vom Wochenende, weil ja gleichzeitig mit dem Song Contest. Und was macht die Wiener Börse nach dem Ibiza-Gate? Hält sich super, denn: Die Erste hat heute Ex-Tag, der Abschlag kostet dem ATX rund 0,7 Prozent. Ohne diesen technischen Sondereffekt wäre man heute (intraday Vormittag) vor dem DAX sogar ...

    Was sagt uns das? Nun, an jeder anderen Börse der Welt würde es wohl ein bisschen Reaktion geben. Dem ATX ist das aber offenbar völlig egal. Internationale Stakeholder sind also vorerst nicht aufgescheucht. Und nach der grossen NY-Roadshow im April hat man ja auch keine spontanen Volumensentwicklungen gesehen. Ich denke, man sieht sich Österreich an, es braucht eine Tax-Story (da wiederhole ich mich). Vielleicht wird diese wahrscheinlicher, weil die Steuerreform, wie sie kommuniziert wurde, dürfte wohl nicht kommen. Da war keine grosse Tax-Story dabei, die international aufhorchen hätte lassen.

    Ich habe mich ein wenig umgehört: Markus Fichtinger, Ex-GF des Aktienforum, sagte mir etwa: "Steuerreform? Ich kann mir nicht vorstellen, dass die notwendigen gesetzlichen Änderungen noch in dieser Legislaturperiode beschlossen werden, da sie die zukünftige Regierung binden würden. Außerdem bleibt es so ein Wahlkampfthema für die Türkisen: "Wählt uns, und wir werden euch entlasten."

    ... und vielleicht schafft eine neue Konstellation es ja auch, dass doch die Benachteiligungssteuer namens WP-KESt (die Aktien einfach schlechter stellt) repariert wird.

    RCB-Chefanalyst Bernd Maurer hat in seinem Equity Daily folgendes parat: " We see the news as in general negative for the Austrian market. Next to the overall increased political instability we point to the fact that the recently decided tax reform resulting in a reduction of the Austrian corporate tax rate from 25% to 23% in 2021 and to 21% 2023 will likely not be put into law. However, the market did so far not price in any positive effects on company's earnings, in the last week, in our view.. The Austrian Post could be a beneficiary of snap elections as campaigning and postal voting result in additional revenues of a mid- to high single digit EUR mn figure.
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