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ecoduna: Liquiditätsprobleme. Das ist ein Unternehmen, das mir sehr gut gefällt. Sie stampfen da was aus dem Boden, das es in dieser Gegend nie zuvor gegeben hat. Sie versuchen, sie irren, sie lernen, sie machen es besser. Und sie erzeugen etwas Sinnvolles. Ich lese so viele schöne Presseberichte über sie, ich würde wirklich gerne auch was Schönes schreiben. Die Schlagzeile "Algenerzeuger Ecoduna sammelt frisches Geld ein" vor weniger als einem Monat hört sich so easy an: In Zeiten von Nullzinsen wissen die Leute eh nicht mehr, wohin mit dem Geld, da können sie in was Sinnvolles investieren, bei den Pionieren dabei sein. Obwohl die entsprechenden Gewinne fehlen, ist der Kapitalerhöhungspreis jedes Mal erhöht worden. Das ist nett, das freut die Altaktionäre, denn sie sehen, wie ihre Aktie mehr wert wird.

Was man in den Medien nicht so gehört hat, das waren Sachen wie ein recht teurer Überbrückungskredit von einem Beteiligten, zu einem Zinssatz, der in Zeiten von Nullzinsen an eine nicht so gute Bonität des Unternehmens glauben lässt. Und dass sich die (überzeugten) Altaktionäre schon schwer tun mit den vielen Kapitalerhöhungen, man hat ja keinen Goldesel daheim. Und potentielle neue Aktionäre lassen sich noch schwerer zu einem Kauf hinreißen, zumal die KE-Preise immer höher werden. So mancher Altaktionär meinte schon sinngemäß: "Brauchst nicht zeichnen, ich geb Dir meine Stücke zum gleichen Preis." Wer das Ohr an der Community hat, musste zweifeln, ob auch die aktuellste Kapitalerhöhung ein Erfolg werden wird.

Nun gab es einen Prospektnachtrag, wohl von der FMA gefordert, wo man die Worte "können in weiterer Folge zur Zahlungsunfähigkeit führen" einfügen musste. Und wir wurden vom Unternehmen informiert, dass dieses Mal nur 73.606 Aktien (12,59% der angebotenen Aktien) gezeichnet worden sind. Es ergebe sich weiterer Finanzierungsbedarf. Es gibt nun eine neue Marketing- und Vertriebsleitung, seitens des Unternehmens hat man offenbar den Ernst der Lage erkannt. Die Kostenstruktur müsse an die niedrigere Umsatzerwartung angepasst werden, Personalstand und Vergütungen seien reduziert worden. Man sei überzeugt, "einen großen Teil der erforderlichen Lernkurve nun überwunden zu haben", Gespräche für den Einstieg eines Investors seien begonnen worden. Es werde einen strukturierten Prozess mit externer Begleitung geben. Bis Ende Jänner 2020 sei weitere Liquidität für den Fortbetrieb nötig.

Am 4.12.19 um 18 Uhr wird in Bruck/Leitha eine außerordentliche Hauptversammlung stattfinden. Am 31.10.19 um 18 Uhr stehen CEO Johann Binder und Kerstin Stava, COO für Marketing und Vertrieb, unter der Nummer 0720 828 169 in einem Conference Call für Fragen und Auskünfte zur Verfügung, man soll sich spätestens 15 Minuten vorher anmelden. Ich wünsche viel Glück, es wäre schade, wenn das Projekt scheitert, jetzt, wo es sichtlich schon einen starken Werbeauftritt in medizinischen Zeitschriften (gesehen im Wartesaal meines Arztes) gibt.

(Der Input von Günter Luntsch für den http://www.boerse-social.com/gabb vom 31.10.)

Christian Drastil: Wiener Börse Plausch

kapitalmarkt-stimme.at daily voice: Die Strabag und ihre 1,5 Milliarden

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