07.01.2020, 3387 Zeichen
Laut dem Global Economy Watch von PwC wird 2020 ein Jahr der „Slowbalisation“ für die Weltwirtschaft: Nach neuesten Prognosen wird die Weltwirtschaft in Bezug auf die Kaufkraftparität (KKP) im Jahr 2020 um 3,4 Prozent wachsen, verglichen mit dem Langzeitdurchschnitt des 21. Jahrhunderts von 3,8 Prozent pro Jahr.
„Wir steuern auf eine Zeit der ,Slowbalisation‘ zu und erwarten, dass es im Jahr 2020 in der Weltwirtschaft nur ein unterdurchschnittliches Wachstum geben wird. Für die ohnehin angespannte Situation im Welthandelt birgt dies große Herausforderungen. Auch die heimische Wirtschaft wird in den kommenden zwölf Monaten nur mäßig wachsen“, analysiert Rudolf Krickl, Partner und Markets Leader bei PwC Österreich.
Laut Global Economy Watch werden die G7-Länder weiterhin Arbeitsplätze schaffen, und zwar bis zu etwa 2 Millionen. Vier von fünf neuen Arbeitsplätzen in den G7-Ländern werden in den USA, Großbritannien und Japan geschaffen werden. Da der Arbeitskräfte-Pool in den G7-Ländern nach und nach ausgeschöpft wird, werden die Erträge ihren Aufwärtstrend weiter fortsetzen. Mangels Produktivitätssteigerungen könnten die Gewinnspannen der Unternehmen jedoch gedrückt werden.
Die Internationale Arbeitsorganisation (ILO) erwartet ähnlich hierzu, dass die sieben größten Schwellenländer, die E7, etwa 8 Millionen Jobs netto schaffen. Die Beschäftigungsprognosen der ILO für die G7-Länder zeigen, dass Arbeitsplätze von Männern und Frauen gleichermaßen eingenommen werden. Für die E7 erwartet die ILO jedoch, dass sich die Schaffung von Arbeitsplätzen weniger gerecht auf die Geschlechter verteilt.
Gemäß den neuesten IWF-Prognosen konnte Indien im Jahr 2019 Großbritannien und Frankreich überholen und ist nun die fünftgrößte Volkswirtschaft der Welt. Dies ist ein fortlaufender Prozess, in dem Indien nach aktuellen Trends Deutschland wahrscheinlich bis 2025 und Japan bis 2030 überholen und hinter China und den USA die größte Volkswirtschaft sein wird. Frankreich und Großbritannien werden nun um den sechsten Platz in den Rankings buhlen, wobei ihre jeweilige Stellung vom Wert des Pfund Sterling im Vergleich zum Euro abhängt, der 2020 wahrscheinlich volatil bleibt.
Der Anteil erneuerbarer und nuklearer Energiearten zusammen wird mehr als 20 Prozent des globalen Energieverbrauchs betragen und damit einen Rekordwert erreichen. Insbesondere der Vormarsch der erneuerbaren Energien spiegelt wider, wie sich Unternehmen, Haushalte und Regierungen anpassen und ihre Einstellung ändern. Es wird erwartet, dass China der größte Konsument dieser (nicht-fossilen) Energiearten sein wird, dicht gefolgt von Europa. Öl wird jedoch voraussichtlich auch 2020 die bevorzugte Energiequelle für die Weltwirtschaft sein, gefolgt von Kohle und Erdgas. Die USA und China werden 2020 die größten Öl-Konsumenten der Welt bleiben.
Es wird erwartet, dass die Weltbevölkerung 2020 einen Wert von 7,7 Milliarden erreichen wird, was ein Wachstum von 10 Prozent gegenüber dem Wert vor zehn Jahren darstellt. China, Indien und Subsahara-Afrika werden voraussichtlich für die Hälfte des jährlichen weltweiten Bevölkerungswachstums verantwortlich sein. Gleichzeitig wird die Zahl der Personen über 60 Jahren voraussichtlich die Ein-Milliarden-Grenze überschreiten. Es wird erwartet, dass es in China mehr Personen über 65 Jahren geben wird als in den sechs anderen größten Schwellenländern zusammen.
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