11.08.2020, 3134 Zeichen
Die Raiffeisen Bank International (RBI) erwirtschaftete im 1. Halbjahr 2020 ein Konzernergebnis in Höhe von 368 Mio. Euro, das ist ein Minus in Höher von 35,5 Prozent zur Vorjahres-Periode (vs. 571 Mio. Euro im 1. Halbjahr 2019). Beeinflusst sei das Ergebnis durch direkte und indirekte Effekte aus der Covid-19-Krise, so die Bank. Dies würde die Kreditrisikokosten sowie Modifikationsergebnisse durch Zahlungsmoratorien und Wertminderungen bei Beteiligungen und Firmenwerten betreffen, wie es im Halbjahres-Bericht heißt. CEO Johann Strobl: „Die RBI befindet sich in einer soliden Verfassung. Wir verfügen über eine gute Kapitalausstattung und eine starke Liquiditätsposition. Wir lassen unseren Ausblick unverändert. Wir rechnen damit, dass die RBI in diesem Jahr einen Konzern-Return-on-Equity im mittleren einstelligen Bereich erwirtschaften wird“. Am stärksten sichtbar sei die durch Covid-19 verursachte Rezession bei den Wertminderungen auf finanzielle Vermögenswerte. In der Berichtsperiode sei es zu einer signifikanten Erhöhung der Wertminderungen auf finanzielle Vermögenswerte um 300 Mio. auf 312 Mio. Euro gekommen, nachdem die Risikokosten in der Vergleichsperiode des Vorjahres mit 12 Mio. Euro auf einem sehr niedrigen Niveau gelegen waren, so die RBI. In den Wertminderungen seien zusätzliche zu erwartende Kreditrisikovorsorgen im Ausmaß von rund 158 Mio. Euro enthalten, davon entfielen auf Nicht-Finanzunternehmen 123 Mio. Euro und auf Haushalte 35 Mio. Euro.
Die Betriebserträge verzeichneten im Jahresvergleich einen Anstieg um 7 Prozent auf 2.690 Mio. Euro. Die durchschnittlichen zinstragenden Aktiva des Konzerns erhöhten sich ebenfalls um 7 Prozent, getragen von Zuwächsen im Kreditgeschäft und bei kurzfristigen Veranlagungen – vor allem in der Konzernzentrale. Insgesamt stieg der Zinsüberschuss um 42 Mio. auf 1.706 Mio. Euro.
Die NPE Ratio lag mit 1,9 Prozent um 0,2 Prozentpunkte unter dem Wert zum Jahresultimo, was primär auf den Anstieg des Kreditvolumens zurückzuführen ist. Die NPE Coverage Ratio verbesserte sich um 2,4 Prozentpunkte auf 63,3 Prozent. Unter Berücksichtigung des Halbjahresergebnisses ergab sich (jeweils fully loaded) eine harte Kernkapitalquote von 13,2 Prozent, eine Kernkapitalquote von 14,6 Prozent und eine Eigenmittelquote von 17,5 Prozent.
Für das laufende Jahr wird ein geringes Kreditwachstum erwartet. Die Neubildungsquote dürfte aus aktueller Sicht im Jahr 2020 auf rund 75 Basispunkte steigen, abhängig von Dauer und Ausmaß des wirtschaftlichen Einbruchs. Mittelfristig angestrebt werde eine Cost/Income Ratio von etwa 55 Prozent und es werde geprüft, wie sich die gegenwärtigen Entwicklungen auf die Quote im Jahr 2021 auswirken werden.
Die RBI peilt mittelfristig einen Konzern-Return-on-Equity von etwa 11 Prozent an. Zum heutigen Zeitpunkt und basierend auf den Einschätzungen wird für 2020 einen Konzern- Return-on-Equity im mittleren einstelligen Bereich erwartet. Das mittelfristiges Ziel einer CET1 Ratio von rund 13 Prozent wird bestätigt. Basierend auf dieser Zielquote werden Dividendenausschüttungen in Höhe von 20 bis 50 Prozent des Konzernergebnisses beabsichtigt.
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