Ich stimme der Verwendung von Cookies zu. Auch wenn ich diese Website weiter nutze, gilt dies als Zustimmung.

Bitte lesen und akzeptieren Sie die Datenschutzinformation und Cookie-Informationen, damit Sie unser Angebot weiter nutzen können. Natürlich können Sie diese Einwilligung jederzeit widerrufen.







Magazine aktuell


#gabb aktuell



21.10.2020, 4078 Zeichen

Wer hätte das gedacht. So still und leise schleicht sich die Erkenntnis in unser Geldsystem, dass digitale Währungen gar nicht mal so schlecht sind. Die mit Ihnen verbundene Technologie selbstverständlich auch. Nur, erst der Blick ins Detail erhellt, dass es hier gar nicht einmal nur um unser Bargeld geht, sondern weit mehr an digitaler Veränderung in unser Leben drängt.

Seit dem Hype um Bitcoin vor drei Jahren weiß man so ungefähr worum es bei „Crypto-Währungen“ geht. Separierte Bezahlsysteme, die auf eigenen Teilnehmerkreisen, die sich alle „Berechtigungen“ dafür in Form solcher Währungseinheiten angeeignet haben und die diese „Währung“ innerhalb dieser Gruppen zum Bezahlen verwenden. Kurz, Kunstgeld das so lange etwas wert ist, so lange alle daran glauben. Wer jetzt denkt, dass das wohl etwas zu zynisch ist, dem sei zugerufen, dass unser gesamtes Werte-System eigentlich demselben Prinzip gehorcht. Alle glauben daran, und deswegen ist es auch etwas wert. Geld, und damit die geldschöpfende Wirtschaft, samt den dazu gehörenden Spielregeln, ist so ein Wert. Digitale Währungen sind daher nicht so ungewohnt.

Ungewohnt ist mehr, dass das geliebte haptische Element zu verschwinden droht. Das Knistern frischer Geldscheine, das Klimpern der Münzen und das Rascheln beim Auspacken von x-fach gefalteten Geschenken wenn einem wieder einmal nichts anderes eingefallen ist. Vom vielgescholtenen und unverschämt missbrauchten Vorwurf der Vermeidung von Geldwäschetransaktionen einmal abgesehen. Wir kennen das bereits von vor einigen Jahren als man dem 500 Euro Schein an den Kragen ging. Auf das Aufatmen am Globus, dass jetzt endlich die ganzen Waffen- und Drogengeschäfte, ihrer Grundlage entbehrt, in sich zusammenbrechen, warte ich heute noch.

Aber es wird die Geldmengensteuerung und die Transparenz über das gesamte Geldsystem deutlich erhöhen. Nicht für Jedermann, sondern für die Hüter unseres Wertesystems. Man kann sich durchaus vorstellen, dass das für Manche kein Grund für Euphorie ist. Nun gut, es soll Übergangsfristen geben und die sind wir ja schon gewohnt. Es wird vielleicht sogar lustig zu beobachten wie das Prinzip der Blockchain, das als Grundlage des digitalen Euro dienen soll, in einem Umfeld permanenter Schuldenaufnahme umgesetzt werden soll. Genau dieses Prinzip funktioniert ja nur deswegen so gut, weil Alle Teilnehmer des Systems immer die gleiche Summe an „Geld“ haben, nur eben unterschiedlich verteilt. Wir werden es sicher erleben dürfen wie das doch geht. Was uns am Ende aber erwartet, können wir bereits jetzt in diversen Science Fiction Filmen trainieren. Ein Staat der so ziemlich alles von dir weiß. Zumindest wenn es ums Geld geht. Realistisch betrachtet ist dies aber für fast Alle von uns bereits jetzt der Fall. Kaum jemand hortet so viel Bargeld unter der Matratze, dass er damit ein Systemrisiko darstellen würde. Und wenn, wie soll er es ausgeben, wenn keiner mehr Bargeld nimmt? Na also, das Thema erledigt sich ohnehin gerade eben.

Das was sich aber damit erst eröffnet sind Fragezeichen hinter uns allbekannten Geschäftsmodellen. Banken wird zumindest eine ihrer Grundlagen entzogen. Transparenz macht uns alle gleich. Daher auch in der Betrachtung unserer Kreditwürdigkeit. Wenn alles gleich wird, warum braucht man dann noch so viele unterschiedliche Banken? Bekommen wir unsere Kontoüberziehungen daher in Zukunft am Otto Wagner Platz von der Nationalbank genehmigt? Und was, wenn das Internet zusammenbricht? Ist Österreich dann pleite, weil keine Transaktionen mehr fließen können? Ist daher die Telekom Austria als Bank nicht noch besser geeignet als die ÖNB? Und ist ein Glasfaserproduzent dann zur Geheimhaltung verpflichtet wie es die Notendruckmaschinenhersteller früher waren? Und was passiert eigentlich, wenn man seine „Wallet“, das künftige Briefbörserl am Handy, in den Safe legt? Ist es dann sicherer?

Sorry für den Blödsinn am Schluss, aber man wird ja noch einmal Schmunzeln dürfen (bevor auch das geregelt wird).

(Der Input von Wolfgang Matejka für den http://www.boerse-social.com/gabb vom 21.10.)



BSN Podcasts
Christian Drastil: Wiener Börse Plausch

ABC Audio Business Chart #101: Die verborgene 13-Billionen-Welt der Private Markets (Josef Obergantschnig)




 

Bildnachweis

1. Wolfgang Matejka (Matejka & Partner)   >> Öffnen auf photaq.com

Aktien auf dem Radar:Addiko Bank, Immofinanz, Palfinger, Flughafen Wien, S Immo, Frequentis, EVN, Erste Group, Mayr-Melnhof, Pierer Mobility, UBM, AT&S, Cleen Energy, Lenzing, Rosenbauer, RWT AG, Warimpex, Oberbank AG Stamm, SW Umwelttechnik, Athos Immobilien, Kapsch TrafficCom, Agrana, Amag, CA Immo, OMV, Österreichische Post, Strabag, Telekom Austria, Uniqa, VIG, Wienerberger.


Random Partner

OeKB
Seit 1946 stärkt die OeKB Gruppe den Standort Österreich mit zahlreichen Services für kleine, mittlere und große Unternehmen sowie die Republik Österreich und hält dabei eine besondere Stellung als zentrale Finanzdienstleisterin.

>> Besuchen Sie 68 weitere Partner auf boerse-social.com/partner


Useletter

Die Useletter "Morning Xpresso" und "Evening Xtrakt" heben sich deutlich von den gängigen Newslettern ab. Beispiele ansehen bzw. kostenfrei anmelden. Wichtige Börse-Infos garantiert.

Newsletter abonnieren

Runplugged

Infos über neue Financial Literacy Audio Files für die Runplugged App
(kostenfrei downloaden über http://runplugged.com/spreadit)

per Newsletter erhalten


Meistgelesen
>> mehr





PIR-Zeichnungsprodukte
AT0000A2VYD6
AT0000A2STY8
AT0000A2C5F8
Newsflow
>> mehr

Börse Social Club Board
>> mehr
    wikifolio-Trades Austro-Aktien 8-9: AT&S(1)
    BSN MA-Event Mayr-Melnhof
    #gabb #1585

    Featured Partner Video

    Börsenradio Marktbericht Do., 04. April 2024: Goldrekord bei 2.300 USD - Noch mindestens 3 Jahre DAX-Bullenmarkt? VW vs

    Im heutigen Podcast aus dem Börsenradio-Studio berichtet Peter Heinrich über seine Reise zum Börsentag in Wien und beleuchtet die aktuellen Entwicklungen auf dem Finanzmarkt. Gold erreicht neue Höc...

    Books josefchladek.com

    Christian Reister
    Driftwood 15 | New York
    2023
    Self published

    Sebastián Bruno
    Ta-ra
    2023
    ediciones anómalas

    Andreas H. Bitesnich
    India
    2019
    teNeues Verlag GmbH

    Sebastián Bruno
    Duelos y Quebrantos
    2018
    ediciones anómalas

    Robert Frank
    The Americans (fifth American edition)
    1978
    Aperture

    Crypto-Gedanken mit Blödsinn am Schluss (Wolfgang Matejka)


    21.10.2020, 4078 Zeichen

    Wer hätte das gedacht. So still und leise schleicht sich die Erkenntnis in unser Geldsystem, dass digitale Währungen gar nicht mal so schlecht sind. Die mit Ihnen verbundene Technologie selbstverständlich auch. Nur, erst der Blick ins Detail erhellt, dass es hier gar nicht einmal nur um unser Bargeld geht, sondern weit mehr an digitaler Veränderung in unser Leben drängt.

    Seit dem Hype um Bitcoin vor drei Jahren weiß man so ungefähr worum es bei „Crypto-Währungen“ geht. Separierte Bezahlsysteme, die auf eigenen Teilnehmerkreisen, die sich alle „Berechtigungen“ dafür in Form solcher Währungseinheiten angeeignet haben und die diese „Währung“ innerhalb dieser Gruppen zum Bezahlen verwenden. Kurz, Kunstgeld das so lange etwas wert ist, so lange alle daran glauben. Wer jetzt denkt, dass das wohl etwas zu zynisch ist, dem sei zugerufen, dass unser gesamtes Werte-System eigentlich demselben Prinzip gehorcht. Alle glauben daran, und deswegen ist es auch etwas wert. Geld, und damit die geldschöpfende Wirtschaft, samt den dazu gehörenden Spielregeln, ist so ein Wert. Digitale Währungen sind daher nicht so ungewohnt.

    Ungewohnt ist mehr, dass das geliebte haptische Element zu verschwinden droht. Das Knistern frischer Geldscheine, das Klimpern der Münzen und das Rascheln beim Auspacken von x-fach gefalteten Geschenken wenn einem wieder einmal nichts anderes eingefallen ist. Vom vielgescholtenen und unverschämt missbrauchten Vorwurf der Vermeidung von Geldwäschetransaktionen einmal abgesehen. Wir kennen das bereits von vor einigen Jahren als man dem 500 Euro Schein an den Kragen ging. Auf das Aufatmen am Globus, dass jetzt endlich die ganzen Waffen- und Drogengeschäfte, ihrer Grundlage entbehrt, in sich zusammenbrechen, warte ich heute noch.

    Aber es wird die Geldmengensteuerung und die Transparenz über das gesamte Geldsystem deutlich erhöhen. Nicht für Jedermann, sondern für die Hüter unseres Wertesystems. Man kann sich durchaus vorstellen, dass das für Manche kein Grund für Euphorie ist. Nun gut, es soll Übergangsfristen geben und die sind wir ja schon gewohnt. Es wird vielleicht sogar lustig zu beobachten wie das Prinzip der Blockchain, das als Grundlage des digitalen Euro dienen soll, in einem Umfeld permanenter Schuldenaufnahme umgesetzt werden soll. Genau dieses Prinzip funktioniert ja nur deswegen so gut, weil Alle Teilnehmer des Systems immer die gleiche Summe an „Geld“ haben, nur eben unterschiedlich verteilt. Wir werden es sicher erleben dürfen wie das doch geht. Was uns am Ende aber erwartet, können wir bereits jetzt in diversen Science Fiction Filmen trainieren. Ein Staat der so ziemlich alles von dir weiß. Zumindest wenn es ums Geld geht. Realistisch betrachtet ist dies aber für fast Alle von uns bereits jetzt der Fall. Kaum jemand hortet so viel Bargeld unter der Matratze, dass er damit ein Systemrisiko darstellen würde. Und wenn, wie soll er es ausgeben, wenn keiner mehr Bargeld nimmt? Na also, das Thema erledigt sich ohnehin gerade eben.

    Das was sich aber damit erst eröffnet sind Fragezeichen hinter uns allbekannten Geschäftsmodellen. Banken wird zumindest eine ihrer Grundlagen entzogen. Transparenz macht uns alle gleich. Daher auch in der Betrachtung unserer Kreditwürdigkeit. Wenn alles gleich wird, warum braucht man dann noch so viele unterschiedliche Banken? Bekommen wir unsere Kontoüberziehungen daher in Zukunft am Otto Wagner Platz von der Nationalbank genehmigt? Und was, wenn das Internet zusammenbricht? Ist Österreich dann pleite, weil keine Transaktionen mehr fließen können? Ist daher die Telekom Austria als Bank nicht noch besser geeignet als die ÖNB? Und ist ein Glasfaserproduzent dann zur Geheimhaltung verpflichtet wie es die Notendruckmaschinenhersteller früher waren? Und was passiert eigentlich, wenn man seine „Wallet“, das künftige Briefbörserl am Handy, in den Safe legt? Ist es dann sicherer?

    Sorry für den Blödsinn am Schluss, aber man wird ja noch einmal Schmunzeln dürfen (bevor auch das geregelt wird).

    (Der Input von Wolfgang Matejka für den http://www.boerse-social.com/gabb vom 21.10.)



    BSN Podcasts
    Christian Drastil: Wiener Börse Plausch

    ABC Audio Business Chart #101: Die verborgene 13-Billionen-Welt der Private Markets (Josef Obergantschnig)




     

    Bildnachweis

    1. Wolfgang Matejka (Matejka & Partner)   >> Öffnen auf photaq.com

    Aktien auf dem Radar:Addiko Bank, Immofinanz, Palfinger, Flughafen Wien, S Immo, Frequentis, EVN, Erste Group, Mayr-Melnhof, Pierer Mobility, UBM, AT&S, Cleen Energy, Lenzing, Rosenbauer, RWT AG, Warimpex, Oberbank AG Stamm, SW Umwelttechnik, Athos Immobilien, Kapsch TrafficCom, Agrana, Amag, CA Immo, OMV, Österreichische Post, Strabag, Telekom Austria, Uniqa, VIG, Wienerberger.


    Random Partner

    OeKB
    Seit 1946 stärkt die OeKB Gruppe den Standort Österreich mit zahlreichen Services für kleine, mittlere und große Unternehmen sowie die Republik Österreich und hält dabei eine besondere Stellung als zentrale Finanzdienstleisterin.

    >> Besuchen Sie 68 weitere Partner auf boerse-social.com/partner


    Useletter

    Die Useletter "Morning Xpresso" und "Evening Xtrakt" heben sich deutlich von den gängigen Newslettern ab. Beispiele ansehen bzw. kostenfrei anmelden. Wichtige Börse-Infos garantiert.

    Newsletter abonnieren

    Runplugged

    Infos über neue Financial Literacy Audio Files für die Runplugged App
    (kostenfrei downloaden über http://runplugged.com/spreadit)

    per Newsletter erhalten


    Meistgelesen
    >> mehr





    PIR-Zeichnungsprodukte
    AT0000A2VYD6
    AT0000A2STY8
    AT0000A2C5F8
    Newsflow
    >> mehr

    Börse Social Club Board
    >> mehr
      wikifolio-Trades Austro-Aktien 8-9: AT&S(1)
      BSN MA-Event Mayr-Melnhof
      #gabb #1585

      Featured Partner Video

      Börsenradio Marktbericht Do., 04. April 2024: Goldrekord bei 2.300 USD - Noch mindestens 3 Jahre DAX-Bullenmarkt? VW vs

      Im heutigen Podcast aus dem Börsenradio-Studio berichtet Peter Heinrich über seine Reise zum Börsentag in Wien und beleuchtet die aktuellen Entwicklungen auf dem Finanzmarkt. Gold erreicht neue Höc...

      Books josefchladek.com

      Sebastián Bruno
      Duelos y Quebrantos
      2018
      ediciones anómalas

      Jerker Andersson
      Found Diary
      2024
      Self published

      Sergio Castañeira
      Limbo
      2023
      ediciones anómalas

      Andreas H. Bitesnich
      India
      2019
      teNeues Verlag GmbH

      Robert Frank
      The Americans (fifth American edition)
      1978
      Aperture