20.11.2021, 2569 Zeichen
Aus dem Equity Weekly der Erste Group: Der ATX gab auf Wochensicht 2,5% ab, nur drei Werte schlossen mit positivem Vorzeichen. Neben voestalpine und OMV zeigten sich diese Woche vor allem die Finanzwerte schwach und drückten den Index wieder unter die 3,900-Punkte-Marke.
Neben den Grundstoffwerten voestalpine und OMV zählten die Finanzwerte zu den Verlierern der Woche, auch schon vor der heutigen Ankündigung eines neuen Lockdowns. Trotz starker Q3-Ergebnisse der beiden Versicherer zeigten sich sowohl VIG als auch Uniqa diese Woche schwächer. RBI handelte diese Woche ex Dividende und gab bekannt, mit Verkauf ihrer Tochter für rund EUR 1 Mrd. aus dem bulgarischen Markt auszusteigen und die Mittel für Wachstum in den strategischen Kernmärkten umzuschichten.
Auch aus dem Industriesektor berichteten Semperit und Mayr-Melnhof. Semperit verdoppelte zwar nahezu sein Nettoergebnis im Q3, schraubte sein Ergebnisprognose jedoch leicht zurück. Das Preisniveau für medizinische Schutzhandschuhe ist von seinen Höchstständen zurückgekommen, auch die Kosteninflation ist zunehmend spürbar. Auch Mayr-Melnhof spürt die Kosteninflation bei seinen Margen. Dank der Akquisitionen konnte ein kräftiges Umsatzplus und auch Ergebnisplus im 3. Quartal gebucht werden, das von positiven Einmaleffekten unterstützt ist.
Kapsch TrafficCom bestätigte mit einem EBIT von EUR 4 Mio. seinen Turnaround im Q2 21/22 und gab erstmals einen Ausblick auf das Gesamtjahr. Wir haben unsere Schätzungen adaptiert, bestätigen jedoch unsere Akkumulieren-Empfehlung mit unverändertem Kursziel von EUR 17,50/Aktie.
Aus der Reisebranche berichteten Flughafen Wien und DO&CO, wobei beide in ihren Sommerquartalen von den Corona-Lockerungen profitierten. DO&CO konnte seinen Umsatz im 2. Quartal mehr als verdoppeln und zeigte sich auch bei seinem Ausblick wesentlich optimistischer. Der Flughafen Wien legte mit seinem Q3-Ergebnis ebenfalls kräftig zu und bestätigte seinen Umsatz- und Ergebnisausblick.
Die Zykliker, allen voran Bankwerte und Titel der Reisebranche reagieren schockiert auf die Verkündung eines neuen Lock-Downs in Österreich, der ATX gerät am Freitag massiv unter Druck. Der neue Lock-Down hat zweifellos negative Auswirkungen auf das Wirtschaftswachstum, allen voran auf den privaten Konsum und den Tourismus. Die Kursverluste sehen wir aber als übertrieben an, auch aufgrund der gerade vorgelegten starken Quartalszahlen und der zeitlichen Abgrenzung der Maßnahmen.
Ausblick: Kommende Woche präsentieren Marinomed, UBM und S Immo ihre Q3-Ergebnisse. Die Erste Group hält ihre außerordentliche HV ab.
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