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07.09.2022, 3705 Zeichen

Die Tage werden kürzer, die Nächte kühler, der Blick auf den Heizkörper füllt sich mit Fragen. Während uns bereits die ersten vorwitzigen Konsumangebote zum Weihnachtsgeschäft erreichen, spielt die Geopolitik noch mit verdeckten Karten. Energielieferung, Energiebeschaffung, Verteidigungsausgaben, Inflationsmaßnahmen, Notenbankpolitik und Gesetzesvarianz - alles im Wandel, kaum echte Transparenz. Angst vs. Realität die Regel. All diese Themenbereiche wurden die letzten Wochen teilweise hoch intensiv bespielt. Es wurde und wird noch immer geblufft, verändert, gelitten oder gefreut. Zynismus trifft auf Ängste. Freude auf Verzweiflung. Jeder Staat versucht sein jeweiliges Auskommen zu sichern. So ist der Winter heuer mehr als nur das Ende eines Jahres. Er wird zum Prüfstand, ob man in dieser wilden Zeit viel oder weniger richtig gemacht hat.

An den Kapitalmärkten wird uns daher die Volatilität der letzten Monate kaum verlassen. Hollywood-trainiert erkennen wir, dass jede Wendung einer größeren Prämisse immer auf einen kommunizierten Höhepunkt zusteuert. Zumeist passiert dann aber weniger als befürchtet und die fundamentale Normalität darf danach meistens beruhigen. Wer dabei aber pauschal zu denken beginnt und generell ableitet, alles wird schon gut, die Politik blufft nur, der könnte rüde aufwachen, sobald er erkennt, dass in diesen Zeiten die Spielregeln manchmal bis zum erlaubten Anschlag interpretiert werden. Ob das in Form ohne Umsatz explodierender Rohstoffpreise der Fall ist - wir kennen solche Muster aus manchen hinteren Handelssegmenten von Börsen, oder linear sinkender Kurse, die auch gegen jedwede fundamentale Vernunft keinen Richtungswechsel kennen; die Zeiten sind auch an den Kapitalmärkten „besonders“ geworden. Ein Krieg vor der übernächsten Türe, ein Energienotstand, der ins Ersparte greift, die Politik im „Rettungsmodus“, das lässt auch Börsen nicht kalt.

Diese nervliche Anspannung läuft nun auf einen vorläufigen Höhepunkt zu. Die europäische Politik beginnt, sich mit den finanziellen Effekten stärker und regulativer auseinander zu setzen. Freiräume, die zu Risiken geführt haben, werden in der Politik gekürzt. Überschüsse vergemeinschaftet. Strukturen neu gedacht. Tiefer ins Börserl gegriffen, um Notständen vorzubeugen. Spät aber doch. Der Effekt liegt bereits vor uns. Am Beispiel der europäischen Gas-Situation erkennen wir gerade, dass die Einspeicherung und das alternative Besorgen von Gas genutzt hat. Deutschland meldet 85% Einspeicherung und Österreich ist bereits darüber (wenn man das Jahr 2021 als Basis heranzieht). Ob Russland sein Gas, das es jetzt nicht so einfach als Erpressungsinstrument einsetzen kann, auch weil seine eigenen Speicher in Folge der Pauschalerpressung mittlerweile so voll sind, dass nichts mehr geht, und es daher abfac kelt oder nicht, hat für unsere Heizungsradiatoren keinen großen Einfluss mehr. Vielleicht im nächsten Jahr, aber bis dahin … wer weiß.

Die Frage entsteht nun, wie denn die Kapitalmärkte auf solche Informationen reagieren werden. Ob sie sich dadurch aus der Schockstarre gegenüber Notenbank-Zinserwartungen lösen werden, ob die Energiepreise und insbesondere Erdgas ihren kürzlich eingeleiteten Kursabstieg fortsetzen werden, ob der Strompreis wie ein braver Hund diesem seinen Herrchen folgt und ob die lösungsorientierte Energiepolitik eine Chance auf Fortbestand hat und nicht der ersten Erleichterung sofort wieder geopfert wird. All dies wird unsere Märkte die nächsten Wochen mehr und mehr bestimmen.

Und eines ist fix, den Boden an den Kapitalmärkten erkennt man nie, wenn er da ist. Immer im Rückblick.

(Der Input von Wolfgang Matejka für den http://www.boerse-social.com/gabb vom 07.09.)



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1. Zement, Beton, Straße, Baustelle, Arbeiter, betonieren, Boden, Straßenbau, http://www.shutterstock.com/de/pic-137919599/stock-photo-pouring-cement-during-sidewalk-upgrade.html , (© teilweise www.shutterstock.com)   >> Öffnen auf photaq.com

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    Den Boden an den Kapitalmärkten erkennt immer nur im Rückblick (Wolfgang Matejka)


    07.09.2022, 3705 Zeichen

    Die Tage werden kürzer, die Nächte kühler, der Blick auf den Heizkörper füllt sich mit Fragen. Während uns bereits die ersten vorwitzigen Konsumangebote zum Weihnachtsgeschäft erreichen, spielt die Geopolitik noch mit verdeckten Karten. Energielieferung, Energiebeschaffung, Verteidigungsausgaben, Inflationsmaßnahmen, Notenbankpolitik und Gesetzesvarianz - alles im Wandel, kaum echte Transparenz. Angst vs. Realität die Regel. All diese Themenbereiche wurden die letzten Wochen teilweise hoch intensiv bespielt. Es wurde und wird noch immer geblufft, verändert, gelitten oder gefreut. Zynismus trifft auf Ängste. Freude auf Verzweiflung. Jeder Staat versucht sein jeweiliges Auskommen zu sichern. So ist der Winter heuer mehr als nur das Ende eines Jahres. Er wird zum Prüfstand, ob man in dieser wilden Zeit viel oder weniger richtig gemacht hat.

    An den Kapitalmärkten wird uns daher die Volatilität der letzten Monate kaum verlassen. Hollywood-trainiert erkennen wir, dass jede Wendung einer größeren Prämisse immer auf einen kommunizierten Höhepunkt zusteuert. Zumeist passiert dann aber weniger als befürchtet und die fundamentale Normalität darf danach meistens beruhigen. Wer dabei aber pauschal zu denken beginnt und generell ableitet, alles wird schon gut, die Politik blufft nur, der könnte rüde aufwachen, sobald er erkennt, dass in diesen Zeiten die Spielregeln manchmal bis zum erlaubten Anschlag interpretiert werden. Ob das in Form ohne Umsatz explodierender Rohstoffpreise der Fall ist - wir kennen solche Muster aus manchen hinteren Handelssegmenten von Börsen, oder linear sinkender Kurse, die auch gegen jedwede fundamentale Vernunft keinen Richtungswechsel kennen; die Zeiten sind auch an den Kapitalmärkten „besonders“ geworden. Ein Krieg vor der übernächsten Türe, ein Energienotstand, der ins Ersparte greift, die Politik im „Rettungsmodus“, das lässt auch Börsen nicht kalt.

    Diese nervliche Anspannung läuft nun auf einen vorläufigen Höhepunkt zu. Die europäische Politik beginnt, sich mit den finanziellen Effekten stärker und regulativer auseinander zu setzen. Freiräume, die zu Risiken geführt haben, werden in der Politik gekürzt. Überschüsse vergemeinschaftet. Strukturen neu gedacht. Tiefer ins Börserl gegriffen, um Notständen vorzubeugen. Spät aber doch. Der Effekt liegt bereits vor uns. Am Beispiel der europäischen Gas-Situation erkennen wir gerade, dass die Einspeicherung und das alternative Besorgen von Gas genutzt hat. Deutschland meldet 85% Einspeicherung und Österreich ist bereits darüber (wenn man das Jahr 2021 als Basis heranzieht). Ob Russland sein Gas, das es jetzt nicht so einfach als Erpressungsinstrument einsetzen kann, auch weil seine eigenen Speicher in Folge der Pauschalerpressung mittlerweile so voll sind, dass nichts mehr geht, und es daher abfac kelt oder nicht, hat für unsere Heizungsradiatoren keinen großen Einfluss mehr. Vielleicht im nächsten Jahr, aber bis dahin … wer weiß.

    Die Frage entsteht nun, wie denn die Kapitalmärkte auf solche Informationen reagieren werden. Ob sie sich dadurch aus der Schockstarre gegenüber Notenbank-Zinserwartungen lösen werden, ob die Energiepreise und insbesondere Erdgas ihren kürzlich eingeleiteten Kursabstieg fortsetzen werden, ob der Strompreis wie ein braver Hund diesem seinen Herrchen folgt und ob die lösungsorientierte Energiepolitik eine Chance auf Fortbestand hat und nicht der ersten Erleichterung sofort wieder geopfert wird. All dies wird unsere Märkte die nächsten Wochen mehr und mehr bestimmen.

    Und eines ist fix, den Boden an den Kapitalmärkten erkennt man nie, wenn er da ist. Immer im Rückblick.

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