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05.04.2023, 4751 Zeichen

Beschleunigte Orientierung. Wir nehmen Geschwindigkeit auf. Die Reaktionszeiten werden immer kürzer. An den Kapitalmärkten. Generell. Nahezu überall. Und dies färbt auf Politik und Wirtschaftsräume ab.

Die letzten Wochen haben uns ein paar neue Erkenntnisse bei Banken gebracht. Zum Beispiel, wie man mit Kapitalmarktverwerfungen nicht umgehen sollte, sofern man ein normales Kreditgeschäft als Grundlage hat. Genauso haben wir gelernt, dass überbordendes Investmentbanking auch nichts bringt, denn irgendeine Krise wird es schon schaffen, die Liquiditätsreserven zu knacken und die Vertrauensbasis seiner Kunden zu erschüttern. Aber genauso haben auch Notenbanker und ultrareiche Beteiligungsgesellschaften gelernt, dass die Notwendigkeit von Aufmerksamkeit und Flexibilität nicht an ihnen vorbei geht. Im Gegenteil. Man schützt sich, seine Investments und auch ganze Branchen und Staaten indem man mit den Schutzbefohlenen mit lebt und nicht sie von Oben herab beaufsichtigt. Das wird danach sonst immer teuer.

Ok, die Banken sind wieder in der Obhut ihrer Notenbanken angekommen, Liquidität sprudelt, Zinsfantasien haben den Kontakt zum Boden wieder gefunden und ein paar reiche Araber haben etwas zum Ausbuchen, oder suchen schnell noch ihre Gewinne auf anderen Beteiligungen zu sichern. Doch nun kommt als Pauschalreaktion, der Druck sich zu orientieren, wo denn der nächste Schock entstehen kann. Wo es Gefahrenherde gibt, die noch keiner Notenbank aufgefallen sind oder wo man als Staat schon lange nicht mehr hingesehen hat, weil man vielleicht mit anderen Dingen wie Sars-CoV-2, Ukraine oder Parteipolitik zu sehr beschäftigt war. Dies macht natürlich zuerst Jeder der etwas direkt zu verlieren hat, und das sind in erster Line die Investoren. Deren Schicksal ist es ja schon immer gewesen, aufmerksam zu sein und mit dem Ohr am Teppich der Geldströme und Konjunkturdaten das Kommende frühzeitig zu erwarten. Und diese Nervosität ist gerade ziemlich hoch, gerade weil, am Beispiel der Banken und einiger Staaten wie Deutschland oder Frankreich, die Sorge bestätigt ist, dass man sich auf die da oben, oder seine bisherigen Freunde nicht immer verlassen kann. Manchmal passiert eben etwas, und dann reagieren alle ziemlich schnell, derzeit rasend schnell. Die Kauforder von 5 Mio US$ für eine Kreditabsicherung gegen Schulden der Deutschen Bank hat beispielsweise die Nervosität vorletzte Woche zum Kochen gebracht, als eben diese Kreditabsicherungen, genannt CDS (Credit Default Swaps) sich allein durch diesen Kauf binnen Sekunden nahezu verdoppelt und blitzartig den gesamten Bankensektor mit Ängsten eines weiteren Ausfalls einer Großbank überflutet hatten. Zwei Tage später, die Erkenntnis inmitten der rauchenden Kurs-Ruinen, welch Irrtum man aufgesessen ist, aber die Reaktion blieb im Kopf. Aufmerksamkeit auf allen Seiten das Ergebnis. Und das ist auch gut, weil neben den Kapitalmärkten auch Notenbanken und die Politik das Drohpotential erkannt hatten.

Nun sieht man langsam aber doch etwas entstehen, das ich mir als zwar positiv Denkender, aber im Inneren immer wieder mit Zweifeln Behafteter, wünsche, dass es weiter geht. Wie bei einem eingegipsten Bein, das endlich von seiner Fessel befreit wird, brechen fest gefasste Meinungsbarrieren langsam auf. FED und EZB erkennen, dass Inflation auch durch Kreditklemmen und Administrationsbürden reduziert wird und nicht allein durch Zinsen. Der Kreditklemme bei refinanzierten Gewerbeimmobilien wird beispielsweise gerade proaktiv unter die Arme gegriffen. Auch Deutschland nimmt seine Wählerschicht endlich wieder ernst und merkt, dass dies nahezu alles Menschen sind die sich um ihre Arbeit Sorgen machen. Übrigens auch bezeichnend, dass das Image des Deutschen, der Paradeurlauber der Welt zu sein, mittlerweile völlig gekippt ist und China inzwischen die Stafette des goldenen FlipFlops trägt. Deutschland schnürt Investitionspakete. Wer hätte das gedacht. Genauso tritt in Deutschland ein Phänomen gerade an die Oberfläche das „Eigeninitiative“ heißt. Etliche Kommunen ertragen den Zustand ihrer Straßen, Brücken und Tunnels nicht und setzen sich über bürokratische Hemmnisse selbst hinweg. Der Zug zum Tor heißt „Auftrag“ und nicht „Verwaltung“. Augenbrauen hoch. Selbst die Notenbanken und Aufsichtsorganisationen, die nach jeder überstandenen Krise bisher immer nach mehr Regulierung gerufen hatten, sind lautstarke Verkünder, dass die Banken in Euroland sicher sind und keiner neuen Regulatorik bedürfen.

Man getraut es sich fast nicht zu glauben. Es sieht fast so aus, als ob die Reihe an Schocks der letzten Wochen den einen oder anderen Knoten, woauchimmer lokalisiert, gelockert hat.

(Der Input von Wolfgang Matejka für den http://www.boerse-social.com/gabb vom 05.04.)



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    Banken & Co.: Man kann sich auf Freunde nicht immer verlassen in diesen schnellen Zeiten (Wolfgang Matejka)


    05.04.2023, 4751 Zeichen

    Beschleunigte Orientierung. Wir nehmen Geschwindigkeit auf. Die Reaktionszeiten werden immer kürzer. An den Kapitalmärkten. Generell. Nahezu überall. Und dies färbt auf Politik und Wirtschaftsräume ab.

    Die letzten Wochen haben uns ein paar neue Erkenntnisse bei Banken gebracht. Zum Beispiel, wie man mit Kapitalmarktverwerfungen nicht umgehen sollte, sofern man ein normales Kreditgeschäft als Grundlage hat. Genauso haben wir gelernt, dass überbordendes Investmentbanking auch nichts bringt, denn irgendeine Krise wird es schon schaffen, die Liquiditätsreserven zu knacken und die Vertrauensbasis seiner Kunden zu erschüttern. Aber genauso haben auch Notenbanker und ultrareiche Beteiligungsgesellschaften gelernt, dass die Notwendigkeit von Aufmerksamkeit und Flexibilität nicht an ihnen vorbei geht. Im Gegenteil. Man schützt sich, seine Investments und auch ganze Branchen und Staaten indem man mit den Schutzbefohlenen mit lebt und nicht sie von Oben herab beaufsichtigt. Das wird danach sonst immer teuer.

    Ok, die Banken sind wieder in der Obhut ihrer Notenbanken angekommen, Liquidität sprudelt, Zinsfantasien haben den Kontakt zum Boden wieder gefunden und ein paar reiche Araber haben etwas zum Ausbuchen, oder suchen schnell noch ihre Gewinne auf anderen Beteiligungen zu sichern. Doch nun kommt als Pauschalreaktion, der Druck sich zu orientieren, wo denn der nächste Schock entstehen kann. Wo es Gefahrenherde gibt, die noch keiner Notenbank aufgefallen sind oder wo man als Staat schon lange nicht mehr hingesehen hat, weil man vielleicht mit anderen Dingen wie Sars-CoV-2, Ukraine oder Parteipolitik zu sehr beschäftigt war. Dies macht natürlich zuerst Jeder der etwas direkt zu verlieren hat, und das sind in erster Line die Investoren. Deren Schicksal ist es ja schon immer gewesen, aufmerksam zu sein und mit dem Ohr am Teppich der Geldströme und Konjunkturdaten das Kommende frühzeitig zu erwarten. Und diese Nervosität ist gerade ziemlich hoch, gerade weil, am Beispiel der Banken und einiger Staaten wie Deutschland oder Frankreich, die Sorge bestätigt ist, dass man sich auf die da oben, oder seine bisherigen Freunde nicht immer verlassen kann. Manchmal passiert eben etwas, und dann reagieren alle ziemlich schnell, derzeit rasend schnell. Die Kauforder von 5 Mio US$ für eine Kreditabsicherung gegen Schulden der Deutschen Bank hat beispielsweise die Nervosität vorletzte Woche zum Kochen gebracht, als eben diese Kreditabsicherungen, genannt CDS (Credit Default Swaps) sich allein durch diesen Kauf binnen Sekunden nahezu verdoppelt und blitzartig den gesamten Bankensektor mit Ängsten eines weiteren Ausfalls einer Großbank überflutet hatten. Zwei Tage später, die Erkenntnis inmitten der rauchenden Kurs-Ruinen, welch Irrtum man aufgesessen ist, aber die Reaktion blieb im Kopf. Aufmerksamkeit auf allen Seiten das Ergebnis. Und das ist auch gut, weil neben den Kapitalmärkten auch Notenbanken und die Politik das Drohpotential erkannt hatten.

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