11.10.2023,
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Wien (OTS) - Bei der traditionellen Weinlese im kleinsten Wiener
Weingarten am Schwarzenberglatz betonte Bürgermeister
Michael Ludwig
die vielfältige Bedeutung des Weinbaus für Wien. Dompfarrer Toni
Faber sorgte dafür, dass der 2023er in Wien wieder ein gesegneter
Jahrgang wird.
"Vor 400 Jahren wären wir hier mitten in den Weingärten
gestanden", erinnerte Bürgermeister Michael Ludwig bei der Weinlese
im kleinsten Weingarten der Stadt an der Adresse Schwarzenbergplatz 2
an eine Zeit, als in Wien die Weinrieden bis zu den Stadtmauern
gereicht haben. Wichtige Anbaugebiete waren etwa die Laimgrube
(Gumpendorf, 6. Bezirk) oder Landstraße (3. Bezirk) und im Jahr 1563
befanden sich gezählte 108 Presshäuser innerhalb der Stadt. Noch im
17. Jahrhundert besaßen die meisten Wiener Bürger, viele Klöster und
der Landesfürst Weingärten und der Weinbau war einer der wichtigsten
Wirtschaftszweige in Wien. Heute ist Wien die einzige Großstadt der
Welt mit nennenswertem Weinbau innerhalb der Stadtgrenzen - eine
Tatsache, der sich die prominenten Lesehelfer, Bürgermeister Michael
Ludwig, Dompfarrer Toni Faber, Landwirtschaftskammerpräsident Norbert
Walter und Hausherr Hans Schmid, durch dessen Weingut "Mayer am
Pfarrplatz" der Weingarten gepflegt wird, bei dieser symbolträchtigen
Weinlese mit Stolz bewusst waren.
Mehr als nur Folklore
Denn der Wiener Weinbau ist weit mehr als Folklore: Aufbauend auf
einer jahrhundertelangen Tradition befinden sich heute in Wien die
klassische Heurigenkultur und ein moderner Weinbau mit vielen jungen,
engagierten Winzer:innen auf Augenhöhe. Darüber hinaus ist es in Wien
gelungen, mit dem "Wiener Gemischten Satz" eine Marke zu schaffen,
die ebenso tiefe Wurzeln wie große Strahlkraft hat. "Wir wissen sehr
wohl, was wir am Wiener Weinbau haben", erklärte Bürgermeister
Michael Ludwig bei dieser Gelegenheit. "Denn er ist nicht nur ein
Wirtschaftsfaktor, der Arbeitsplätze und Wertschöpfung bringt,
sondern auch ein Aushängeschild für den Tourismus und darüber hinaus
als grüne Lunge der Stadt ein beliebtes Ausflugs- und
Naherholungsziel für die Wienerinnen und Wiener!"
Vorfreude auf den Jahrgang 2023
Auf den Jahrgang 2023 darf man sich jedenfalls freuen, waren sich
Weingutsleiter Gerhard J. Lobner vom Weingut Mayer am Pfarrplatz
sowie Winzer und Präsident der Landwirtschaftskammer Wien, Norbert
Walter, einig. Nach einem späten Start mit einem kühlen Frühjahr
verlief die Blüte Mitte Juni und die Vegetationsperiode über den
Sommer mit etlichen Hitzetagen aber auch ausreichender
Wasserversorgung absolut wunschgemäß. Ein kleiner Wermutstropfen war
der Hagelschlag Mitte September kurz vor Beginn der Lese, der vor
allem in Teilen von Neustift und am Unteren Jungenberg in
Stammersdorf Schäden anrichtete und mit Einbußen zwischen 10 und 20
Prozent insgesamt für eine Erntemenge sorgte, die leicht unter dem
langjährigen Schnitt liegt. "Die vom Klimawandel verursachten
Extremsituationen wie Hitzeperioden und Trockenheit sowie
Starkregen-Ereignisse mit Hagel und Erosion stellen uns in der
Landwirtschaft vor immer größere Herausforderungen", konstatierte
Norbert Walter, der dem kommenden Jahrgang aber ein hervorragendes
Zeugnis ausstellt: "Der warme September brachte uns sehr reifes
Traubenmaterial und mit dem richtigen Lesezeitpunkt brachten wir
Harmonie und Lebendigkeit in die Weine. Saftige Frucht und reife
Säure kennzeichnen die Weißweine, dichte Struktur, Farbintensität und
geschmeidige Tannine die Roten. Insgesamt freuen wir uns auf einen
tollen Jahrgang 2023". (Schluss)
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