19.10.2023,
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St. Pölten (OTS) - "Schule am Bauernhof" zählt zu den erfolgreichsten
Bildungsinitiativen im landwirtschaftlichen Bereich. Der Erfolg
dieses lebendigen Lernangebotes bestätigt das: Seit dem Start im Jahr
2000 haben allein in Niederösterreich rund 13.000 Führungen mit rund
260.000 Schüler:innen stattgefunden. Dabei werden Bauernhöfe für
Schulklassen und Kindergärten zu Erlebnis- und Lernorten. Bäuerinnen
und Bauern empfangen Kinder und Jugendliche auf ihren Betrieben und
informieren nach pädagogischen Grundsätzen über das Leben und
Arbeiten am Bauernhof. Mit diesem Jahr wurde das Angebot um die
heimische Teichwirtschaft erweitert.
Um nachhaltige Konsumentscheidungen treffen zu können, braucht es
nicht nur entsprechendes Ernährungswissen, sondern vor allem auch das
Wissen über die Erzeugung von Lebensmitteln. Daher ist es
unerlässlich, den Weg der Lebensmittel und deren Herkunft im
Unterricht ganzheitlich zu vermitteln. Schließlich werden
Essgewohnheiten bereits im Kindesalter geprägt. Und wer könnte dieses
Wissen besser weitergeben, als die Bäuerinnen und Bauern? Sie sind
diejenigen, die tagtäglich damit in Berührung sind. Darum sind sie
die glaubwürdigsten Botschafter. "Um hinter die landwirtschaftlichen
Kulissen zu blicken und den Weg der Lebensmittel zu erforschen, haben
wir es uns zum Ziel gesetzt, schon den Jüngsten unserer Gesellschaft
einen praxisnahen Einblick zu geben. Den Kindern sollen so die
vielfältigen Aspekte der heimischen Landwirtschaft und ein bewusstes
Konsumverhalten nähergebracht werden", erklärt Andrea Wagner,
Vizepräsidentin der Landwirtschaftskammer Niederösterreich. "Jedes
Kind sollte im Laufe seiner Schulzeit mindestens einmal auf einem
Bauernhof gewesen sein. So lernen die Konsument:innen von morgen den
Weg und die Herkunft unserer Lebensmittel kennen und können später
reflektierte, umweltbewusste Konsumentscheidungen treffen", so Wagner
weiter.
Bereits 260.000 Kinder auf Niederösterreichs Bauernhöfen geschult
Die Wichtigkeit dieses lebendigen Lernangebotes bestätigen die
stetig steigenden Zahlen: Im Jahr 2000 fand die Auftaktveranstaltung
für Schule am Bauernhof mit 174 Teilnehmer:innen statt, 75 Betriebe
davon wurden aktiv. Im ersten Jahr nahmen rund 2.400 Kinder an rund
100 Führungen teil. Derzeit gibt es in Niederösterreich 176 aktive
Schule am Bauernhof-Anbieter:innen. Seit dem Jahr 2000 haben in
Niederösterreich rund 13.000 Führungen mit rund 260.000 Schüler:innen
stattgefunden. Im Jahr 2023 sind rund 1.400 Führungen mit rund.
26.500 Kindern zu verzeichnen.
Lehrer:innen sollen Landwirtschaft in Schulpraxis aufgreifen
Für Wagner spielt auch die Lehrer:innen-Ausbildung eine
wesentliche Rolle : "Jede angehende Lehrkraft sollte während der
pädagogischen Ausbildung zumindest einmal Kontakt zu einem Bauernhof
gehabt haben." Daher forciert die Landwirtschaftskammer
Niederösterreich unter anderem die Zusammenarbeit mit den
Pädagogischen Hochschulen und stellt in der Aus- und Weiterbildung
künftigen Lehrer:innen das vielfältige agrarpädagogische Angebot vor
mit dem klaren Ziel, dass dieses in der Schulpraxis aufgegriffen
wird.
Österreichs erste Teichranger:innen schließen Ausbildung ab
Dieses Jahr hat die Landwirtschaftskammer Niederösterreich das
umfassende Exkursions- und Unterrichtsangebot um die heimische
Teichwirtschaft, deren Lebensmittelproduktion und die damit
verbundenen Klima- und Ökosystemdienstleistungen erweitert. "Die
Teichwirtschaft ist ein wichtiger und traditioneller Teil unserer
Heimat Niederösterreich. Die Teiche dienen nicht nur der Produktion
heimischer Speisefische, sondern sind darüber hinaus ein wichtiger
ökologischer Faktor. Mehr über die Teiche und die Teichwirtschaft zu
wissen, heißt auch sie besser zu erhalten und wertzuschätzen", betont
Wagner. In Zusammenarbeit mit der KLAR! Region Waldviertel Nord und
dem NÖ Teichwirteverband hat die Kammer den Zertifikatslehrgang
"Teichranger:in" konzipiert. "Die Teichranger-Ausbildung ist in ganz
Österreich einzigartig", zeigt sich Wagner stolz. Der erste Kurs hat
im März dieses Jahres gestartet, dieser Tage schließen die ersten 15
Absolventinnen und Absolventen die Ausbildung ab. Ab sofort gibt es
daher Führungen vor Ort an Teichen mit fachlich und pädagogisch
geschulten Ranger:innen.
Birgit Hofbauer und Silvia Huber, zwei der ersten Absolvent:innen
des Teichranger-Lehrganges erklären: "Der Lehrgang bietet eine
umfassende Ausbildung, die sowohl theoretisches Wissen als auch
praktische Fähigkeiten vermittelt. Die Ausbildung hilft, ein tieferes
Verständnis für die ökologische Vielfalt in Teichen zu entwickeln und
mich mit den verschiedenen Maßnahmen zur Erhaltung und Förderung
dieser Vielfalt vertraut zu machen. Ein Schwerpunkt des Lehrgangs
liegt auf der pädagogischen Ausbildung. Dadurch sind wir bestens für
die Wissensvermittlung bei Kindergartengruppen und Schulklassen
gerüstet."
Die Volksschule Gmünd hat bereits an einer Führung teilgenommen
Für Schulleiterin Tamara Masch ist das Angebot die perfekte Ergänzung
zum theoretischen Unterricht: "Im naturwissenschaftlichen
Kompetenzbereich des Lehrplans an Volksschulen sollen die Kinder den
verantwortungsvollen Umgang mit der Natur erlernen und die
Artenvielfalt von Pflanzen und Tieren in ihren Lebensräumen erkunden.
Die Kinder sollen beobachten, erforschen, experimentieren, immer
ausgehend von eigenen Erfahrungen. Somit ist das Angebot einer
Teichführung perfekt für uns, weil die Kinder den Lebensraum Teich
und seine Bewohner direkt in der Natur erleben können, pädagogisch
wertvoll aufbereitet durch die eigens ausgebildeten
Teichranger:innen."
Weiterführende Informationen sind im Web unter
[www.schuleambauernhof.at] (
http://www.schuleambauernhof.at) oder
[www.erlebnisbauernhof-noe.at] (
http://www.erlebnisbauernhof-noe.at)
abrufbar. (Schluss)
BSN Podcasts
Christian Drastil: Wiener Börse Plausch
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