29.11.2023, 1882 Zeichen
Die Signa Holding GmbH hat heute am Handelsgericht Wien einen Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens in Form eines Sanierungsverfahrens mit Eigenverwaltung eingebracht, wie der KSV mitteilt. Nähere Informationen über die Höhe der Verbindlichkeiten, der Gläubigerstruktur sowie über die Anzahl der betroffenen Gläubiger liegen dem KSV1870 bis dato nicht vor. „Aus heutiger Sicht ist es seriös nicht einschätzbar, ob weitere Gesellschaften der ‚Signa-Gruppe‘ einen Insolvenzantrag stellen werden und es zu einem Dominoeffekt kommen wird“, so Karl-Heinz Götze, MBA, Leiter Insolvenz beim Kreditschutzverband von 1870. Eine der wesentlichen Aufgaben des vom Handelsgericht Wien noch zu bestellenden Insolvenzverwalters ist nun die Prüfung der Werthaltigkeit der direkten Beteiligungen der Signa Holding GmbH. Aufgrund der Tatsache, dass die direkten Beteiligungen der Signa Holding GmbH wieder eine Vielzahl an Beteiligungen halten, ist das eine Herkulesaufgabe, so der KSV..
Die gesetzliche Mindestquote für ein derartiges Verfahren beträgt 30 % innerhalb von zwei Jahren ab Annahme. Der Insolvenzantrag liegt dem KSV1870 noch nicht vor, sodass derzeit keine näheren Angaben zur konkreten Formulierung des Zahlungsvorschlages gemacht werden können, teilt der KSV mit.
Die „Signa Gruppe“ besteht aus mehreren hundert Gesellschaften in verschiedenen Ländern. Da es in Österreich kein Konzerninsolvenzrecht gibt, bedeutet die bevorstehende Eröffnung des Insolvenzverfahrens der Signa Holding GmbH nicht, dass über die Tochtergesellschaften automatisch ebenfalls Insolvenzverfahren zu eröffnen sein werden. Bei jeder Gesellschaft gilt es separat zu prüfen, ob die Voraussetzungen für die Eröffnung eines Insolvenzverfahrens vorliegen. Hier steht auch die Geschäftsführung dieser Gesellschaften in der Pflicht, da Haftungsfolgen drohen, wenn Insolvenzanträge verspätet gestellt werden.
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