26.01.2024,
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Wien (OTS) - CO2 hat keinen Reisepass, daher muss Klimawende global
gedacht werden. eFuels bieten weitreichendes
Dekarbonisierungs-Potenzial und die Chance, wirtschaftlichen
Fortschritt in Entwicklungsländern mit guten Produktionsbedingungen
voranzutreiben
Im Rahmen der 2. internationalen eKKon Konferenz in Wien
diskutieren renommierte Vertreter:innen aus Wissenschaft, Wirtschaft
und Politik darüber, wie ein klimaneutrales Energiesystem in der
Praxis funktionieren kann. Bereits am Eröffnungstag gab es ein klares
Bekenntnis zu Technologieoffenheit, wissenschaftlicher Forschung,
investitionsfreundlichen Rahmenbedingungen und globalen
Energiepartnerschaften. Finanzminister
Magnus Brunner hielt dazu in
seiner Eröffnungsrede fest: „Klimaschutz ist eine der zentralen
Aufgaben unserer Generation. Unsere Ziele sind ambitioniert: Bis 2030
100% erneuerbarer Strom in und aus Österreich und bis 2040
Klimaneutralität in Österreich – zehn Jahre vor der EU. Damit wir
diese Klimaziele erreichen, brauchen wir Investitionen, Innovation
und Zusammenarbeit. Wir dürfen uns jedenfalls nicht auf einige wenige
Technologien konzentrieren, sondern müssen weiter technologieoffen
bleiben. Wir brauchen somit auch innovative Lösungen und alle
umweltfreundlichen Technologien für die Mobilität. Auch E-Fuels
werden hier eine wichtige Rolle spielen.“
Zwtl.: Europa muss Kompetenz bei „grünen“ Verbrennern aufbauen
Karlheinz Kopf, Generalsekretär der Wirtschaftskammer Österreich,
bekennt sich zu Klimaschutz, sieht in der Transformationsaufgabe aber
auch einigen Sprengstoff: „Angesichts der enormen Herausforderungen
bei der Dekarbonisierung im Verkehrsbereich werden wir alle derzeit
verfügbaren bzw. in verschiedenen Entwicklungsstadien befindlichen
neuen, allesamt nichtfossilen Energieträger benötigen, um die
hochgesteckten klimapolitischen Ziele erreichen zu können. Im
Wettbewerb mit anderen, klimapolitisch weit weniger ambitionierten
Weltregionen kann es sich Europa nicht leisten, durch Überregulierung
und voreilige Technologiefestlegungen die Ziele zu verfehlen und
gleichzeitig die Leistbarkeit der Energieversorgung zu gefährden. Das
gefährdet dann nicht nur die Wettbewerbsfähigkeit und unseren
Wohlstand, sondern auch den sozialen Frieden. Daher müssen wir die
Transformation mit größtmöglicher Technologieoffenheit angehen und
dabei sicherstellen, dass klimaneutrale Alternativen wie eFuels
rechtzeitig zur Verfügung stehen. Europa muss daher rasch Kompetenz
bei „grünen“ Verbrennern aufbauen.“
Zwtl.: eFuels ermöglichen wirtschaftlichen Fortschritt für
Entwicklungsländer
Auch Gunther Beger, Managing Director der Organisation der
Vereinten Nationen für industrielle Entwicklung (UNIDO), hob in
seiner Keynote synthetischer Kraftstoffe als Hoffnungsträger der
Klimawende hervor: „eFuels können ein wichtiger Baustein zum
Erreichen unserer Klima- und Entwicklungsziele werden. Neben ihrem
weitreichenden Dekarbonisierungspotenzial bieten sie die Chance,
wirtschaftlichen Fortschritt in Entwicklungsländern mit guten
Produktionsbedingungen voranzutreiben – eine mögliche Win-Win
Situation. Um die Nachhaltigkeit von eFuels sicherzustellen, muss
dabei die Auslagerung von Emissionen vom globalen Norden in den Süden
verhindert werden.“
Einig waren sich die anwesenden Expert:innen auch darüber, dass
die Politik in Europa endlich investitionsfreundliche
Rahmenbedingungen und praxisorientierte Normierungen schaffen muss.
Kate Kalutkiewicz, Leiterin der Trade Practice McLarty Associates in
Washington, zeigte in einem Best Practise-Beispiel, wie das geht: Die
USA lenken über den Inflation Reduction Act Milliarden-Investitionen
in klimaneutrale Energieprojekte.
Zwtl.: Wir müssen alle Technologien nützen, um die globale Klimawende
zu schaffen
Jürgen Roth, Vorstandsvorsitzender der eFuel Alliance und
Veranstalter der eKKon, setzt sich ebenfalls für eine umfassende
Technologieneutralität ein: „Wir müssen weg von Verboten, die Europa
schwächen. Weltweit steigen die Emissionen, nur in Europa fallen sie.
Die Gründe dafür sind die hohen Energiepreise, aber auch, dass die
Produktion zunehmen ins Ausland verlagert wird. Aber CO2 hat keinen
Reisepass, daher müssen wir die Klimawende global denken. Wenn wir
sehen, dass sich China und Japan, aber auch andere Länder, bereits
von einer Electric-Only-Strategie verabschiedet haben, sollten wir
nicht daran festhalten. Wir müssen alle Technologien nützen, um die
globale Klimawende zu schaffen. Die Politik sollte sich darauf
beschränken, die Ziele vorzugeben und dann der Wirtschaft die Chance
geben, die bestmögliche Lösung zu finden.“
Stephan Schwarzer, Generalsekretär der eFuel Alliance und
federführend für die Organisation der Konferenz verantwortlich:
„eFuels sind eine Win-Win-Situation für alle: Der globale Norden
erreicht damit eine CO2-Reduktion sowie eine Diversifikation der
Energiequellen. Gleichzeitig bekommt der globale Süden die
einzigartige Chance auf grünes Wachstum. Es liegt nun an der Politik
endlich an einer ganzheitlichen Klima-Strategie zu arbeiten, die auch
den Wirtschaftsstandort Europa stärkt.“
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