15.04.2024, 3067 Zeichen
Am 19. April ist Weltfondstag. In diesem Jahr feiert diese Anlageklasse ein besonderes Jubiläum, denn vor 250 Jahren wurde das erste Gemeinschaftsvermögen namens "Eintracht macht stark“ vom Niederländer Abraham van Ketwich aufgelegt. Die Nachfrage nach Investmentfonds legt hierzulande stetig zu. So liegt das Fondsvolumen in Österreich per Ende März bei 209,5 Mrd. Euro, das sind 4 Prozent mehr als Ende 2023. Neben der Performance sorgten vor allem Zuflüsse für eine positive Entwicklung. Die Nettomittelzuflüsse bei inländischen Fonds liegen bei 1,2 Mrd. Euro und kamen in erster Linie von institutionellen Investoren. Mit 1,1 Mrd. Euro waren besonders Rentenfonds sehr gefragt, während in Aktienfonds ein Volumen von 385 Mio. Euro floss. Zu den Best-Performern im 1. Quartal zählen mit +12,4 Prozent Aktienfonds Euroland. Im längerfristigen Vergleich machen eine breite Streuung und ein langfristiger Horizont in der Fondsveranlagung hinsichtlich Wertentwicklung und Glättung der Risiken sehr viel Sinn, sind sich Heinz Bednar (Präsident der VÖIG - Vereinigung Österreichischer Investmentgesellschaften) und Thomas Loszach (Vorstand der VAIÖ - Vereinigung ausländischer Investmentgesellschaften in Österreich) bei einer gemeinsamen Pressekonferenz anlässlich des bevorstehenden Weltfondstag einig. Ein weiterer Push für die Branche könnte aber von der Politik ausgehen. Ein Thema, das nämlich nach Ansicht Bednars zu einer Vergrößerung der Assets führen könnte, wäre die Einführung eines steuerbefreiten Vorsorgedepots für die private Vorsorge. "Anstelle der aktuell komplex gestalteten dritten Säule, wäre eine einfachere Form, bei der man sich die Allokation zweckgebunden selbst zusammenstellt, und sich dann nach einer gewissen Frist steuerbefreit eine Rente auszahlen lassen kann, sinnvoll. Dies würde dem Steuerzahler nichts kosten, eine Entlastung bringen und die Lebensqualität im Alter verbessern", appelliert Bednar. Dass diese Stärkung der dritten Säule allerdings noch in der aktuellen Regierungsperiode umgesetzt wird, bezweifelt er stark. Aber immerhin: Diesbezügliche Gespräche finden statt.
Auch für das restliche Jahr 2024 ist - trotz vielfacher globaler Spannungen - Zuversicht in der Fondsbranche angesagt. Thomas Loszach, Vorstand der VAIÖ (Vereinigung ausländischer Investmentgesellschaften in Österreich): "Die weltweite Fondsbranche ist wieder auf einem langsamen Erholungskurs. Ich bin optimistisch, dass nach einem sehr schwierigen Jahr 2022 die Entwicklung - wie in 2023 - auch heuer weiter bergauf gehen wird – sowohl was die Märkte betrifft als auch die Zuflüsse." Beobachtbar sei zuletzt eine Umschichtung von aktiven Themen- und Regionen-Fonds hin zu passiven Index-Lösungen gewesen. Lauf Bednar müsse man bei passiven Instrumenten wie ETFs aber bedenken, dass man zwar einen Preisvorteil habe, aber mit dem Markt nach oben und nach unten mitgehe. Loszach geht davon aus, dass, sobald Investoren wieder ein klares Bild hinsichtlich der künftigen Marktentwicklung haben, das Interesse an aktiven Investmentlösungen wieder steigen wird.
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Baader Bank
Die Baader Bank ist eine der führenden familiengeführten Investmentbanken im deutschsprachigen Raum. Die beiden Säulen des Baader Bank Geschäftsmodells sind Market Making und Investment Banking. Als Spezialist an den Börsenplätzen Deutschland, Österreich und der Schweiz handelt die Baader Bank über 800.000 Finanzinstrumente.
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Harald Waiglein ist im Finanzministerium zuständig für Wirtschaftspolitik und Finanzmärkte, früher zusätzlich für Zoll. International vertritt er Österreich als Verwaltungsratsvorsitzender der Euro...
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