30.04.2024,
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Wien (OTS) - Nachdem bereits vor einigen Wochen der ukrainische
Energieminister Herman Haluschtschenko (erneut) bestätigt hatte, dass
es zu keiner Verlängerung des bis Jahresende laufenden
Transitvertrags für die Durchleitung russischer Gaslieferungen durch
die Ukraine nach Westeuropa kommen wird, gerät aktuell verstärkt die
ukrainische Energieinfrastruktur ins Visier von russischen Angriffen.
Dadurch wird die Gaslieferung durch die Ukraine nach Österreich
gefährdet, und auch wenn laut einem Kurier-Artikel von gestern
Energieministerin Gewessler aktuell keine Auswirkungen auf die
heimische Gasversorgung sieht, ist es nun umso dringender, rasch
Alternativen für die Gasversorgung Österreichs sicherzustellen.
Oft gefordert wurde die Förderung heimischer erneuerbarer Gase,
insbesondere durch ein Erneuerbares-Gas-Gesetz (EGG), auf welches
sich die Regierung bereits im Februar geeinigt hat. Doch während eine
rasche Beschlussfassung im Parlament – das Gesetz benötigt eine
Zweidrittelmehrheit – immer dringlicher wird, dürften die
Verhandlungen darüber immer noch andauern und eher stottern als zügig
zum Abschluss gebracht zu werden. Der Handlungsbedarf wird jedenfalls
immer dringlicher und jede weitere Verzögerung gefährdet Österreichs
Energieversorgungssicherheit massiv.
Angesichts der Unsicherheiten in Bezug auf die künftige heimische
Energieversorgung und Versorgungssicherheit ist Tempo geboten.
Heimische erneuerbare Gase wie Biogas aus Vergärung oder Holzgas und
erneuerbarer Wasserstoff sind der beste Garant für eine krisensichere
Energieversorgung. Das Potenzial aus organischen Abfällen,
Nebenprodukten der Lebensmittelindustrie und Landwirtschaft, den
Abfällen der Holzwirtschaft sowie überschüssigem Strom im Sommer ist
jedenfalls beträchtlich. Je nach Studien könnten damit mehr als die
Hälfte des Erdgasbedarfes national und erneuerbar aufgebracht werden.
Ein Beitrag zum Klimaschutz sowie zur Kreislaufwirtschaft wird dabei
so nebenbei im Paket mitgeliefert.
Einigung muss rasch erzielt werden
Der Weg hin zu mehr Versorgungssicherheit und einer Reduktion der
Importabhängigkeit durch eine nachhaltige, regionale
Energieversorgung muss endlich konsequent beschritten werden. Dafür
müssen die Verhandlungen aller Parlamentsparteien zum EGG nun
zeitnahe einen Abschluss finden. Die Branche selbst ist jedenfalls
bereit und durch Planung und die Genehmigung mehrerer Projekte in
Vorleistung gegangen.
Im Sinne einer verantwortungsvollen Politik appellieren wir daher
an alle Parteien, sich konstruktiv an den Verhandlungen zu
beteiligen, diese rasch erfolgreich abzuschließen und so ihrer
Verantwortung für die heimische Energieversorgungssicherheit
nachzukommen.
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