06.05.2024,
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Wien (OTS) - Neue Attac-Berechnungen zeigen, dass das Vermögen der
österreichischen Milliardär*innen extreme Zuwächse verzeichnet. Attac
hat dafür die Trend-Listen der 100 Reichsten von 2002 bis 2023 mit
207 verschiedenen Personen bzw. Familien und 2.200 Daten
ausgewertet. Das Ergebnis: Das Vermögen der aktuellen
österreichischen Milliardär*innen ist zwischen 2002 und 2023 im
Durchschnitt jährlich um 11,19 Prozent angewachsen. Es verdoppelt
sich somit alle 7 Jahre.
Tojner, Graf, Stumpf und Benko mit jährlichen Zuwachsraten von
mehr als 20 Prozent
Das Gesamtvermögen der 10 Reichsten ist zwischen 2002 und 2023 von
24 auf 110 Milliarden Euro, jenes der 100 Reichsten von 46 auf 212
Milliarden Euro angewachsen. Es verfünffachte sich also jeweils. 2002
gab es 11 Milliardär*innen, 2023 waren es 49. Milliardäre wie
Michael Tojner, Johann Graf, Georg Stumpf oder René Benko
verzeichneten sogar Vermögenszuwächse von mehr als 20 Prozent
jährlich.
Die extreme Konzentration von Vermögen und Macht ist Gift für die
Demokratie
Die Vermögenskonzentration in Österreich ist schon heute größer
als in jedem anderen westeuropäischen Land. Die Reichsten besitzen
dabei eine wirtschaftliche und politische Macht ohne jegliche
demokratische Kontrolle. Das ist Gift für die Demokratie.
„Zahlreiche Beispiele und Chats zeigen, wie die Reichsten ihre
Interessen durch Lobbying, den „Einkauf“ von (Ex)-Politiker*innen,
Parteispenden, Medienmacht, Finanzierung von „Denkfabriken“ oder
Korruption durchsetzen – und zwar auf Kosten der Mehrheit. Als Folge
sehen immer mehr Menschen ihre Interessen gar nicht mehr vertreten.
Sie wenden sich von demokratischen Prozessen, Institutionen und
politischem Engagement ab oder unterstützen sogar antidemokratische
Kräfte“, erklärt Kai Lingnau von Attac Österreich. Steuert die
Politik nicht dagegen, wird sich allein das Vermögen der reichsten
10 Österreicher*innen in den nächsten 10 Jahren von 110 auf rund 320
Milliarden Euro verdreifachen.
Attac-Vermögensteuer bremst die extremen Vermögenszuwächse der
Reichsten
Attac hat auf Basis der neuen Daten ein evidenzbasiertes Modell
für eine progressive Vermögensteuer ausgearbeitet. Es orientiert
sich an den empirischen Fakten über die Vermögenszuwächse der
Reichsten. Beginnend mit einem Steuersatz von 1 Prozent über 5
Millionen Euro (die reichsten 0,3 Prozent) steigt die
Attac-Vermögensteuer in 4 Stufen bis auf 10 Prozent für Vermögen
über 1 Milliarde Euro an.
Attac Berechnungen zeigen, dass damit die extremen
Vermögenszuwächse der Milliardär*innen effektiv eingebremst werden
können. Eine niedrige Vermögensteuer von 1 bis 2 Prozent kann der aus
dem Ruder laufenden Vermögenskonzentration kaum entgegenwirken.
22 Milliarden Euro, die das Leben aller Menschen verbessern
Die berechneten Einnahmen des Attac-Vermögensteuermodells betragen
rund 22 Milliarden Euro pro Jahr - mögliche Steuer-Umgehungen schon
eingerechnet. Damit würde der Anteil vermögensbezogener Steuern am
gesamten Steueraufkommen von derzeit 1,4 Prozent auf etwa 11 Prozent
steigen – ein Wert, den etwa Kanada, Großbritannien oder die USA
aufweisen.
„Einnahmen von 22 Milliarden Euro ermöglichen dringend nötige
Investitionen in Klimaschutz, Kinderbetreuung, Bildung, Pflege und
Gesundheit. Sie schaffen Wohlstand und verbessern das Leben aller
Menschen. Ohne die Attac-Vermögensteuer gerät die extreme
Konzentration von Vermögen und Macht hingegen völlig außer
Kontrolle“, erklärt Lingnau.
Mehr Informationen dazu, wie die steigende Vermögenskonzentration
nicht nur der Demokratie, sondern auch der wirtschaftlichen
Stabilität und dem Klima schadet, mehr Fakten zur
Vermögenskonzentration und -besteuerung in Österreich sowie Details
zu Umsetzung, Aufkommen und Verwendung der Attac-Vermögensteuer
finden Sie in der [Langfassung der Studie.]
(
https://www.attac.at/fileadmin/user_upload/dateien/...
odell_Vermoegensteuer.pdf)
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