06.12.2023,
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Wien (OTS) - Seit dem Beitritt zur Europäischen Union haben die
polnischen Landwirte und Verarbeiter von Fleischwaren kontinuierlich
einen starken Wirtschaftssektor aufgebaut. Die in Polen hergestellten
landwirtschaftlichen Erzeugnisse finden auf den Weltmärkten vermehrt
Anerkennung, wie der jährlich steigende polnische Exportwert beweist.
Im Jahr 2022 erreichte der Wert der Überseeverkäufe von Agrar- und
Ernährungsgütern einen Rekordwert von 47,9 Milliarden EUR und war
damit 27% höher als im Jahr zuvor. Im Jahr 2023 wird ein weiteres
Exportwachstum verzeichnet. In den drei Quartalen des Jahres 2023
wurden Agrar- und Ernährungsprodukte im Wert von 38,7 Millionen EUR
aus Polen exportiert, 11% mehr als im Vorjahr.
Auch im Fleischsektor spielt Polen seit Jahren eine wichtige Rolle
in der EU. Die polnische Fleischindustrie ist für ihre
traditionsreiche Tierzucht sowie für die Qualität ihrer Produkte
bekannt und stellt eine wichtige Säule der nationalen Wirtschaft dar.
Somit verfügt der polnische Fleischsektor über ein solides Fundament,
das auf einer langen Tradition der landwirtschaftlichen Produktion,
einem günstigen Klima und den Fähigkeiten und Erfahrungen der Züchter
und Fleischverarbeiter beruht.
Polen ist bekannt für sein hochwertiges Geflügel-, Rind- und
Schweinefleisch sowie seine Fleischerzeugnisse. Diese Produkte nehmen
den ersten Platz in der Wertstruktur der polnischen Agrar- und
Lebensmittelexporte ein. Im Jahr 2022 belief sich der Wert der
Ausfuhren von Fleisch, Fleischzubereitungen und Lebendvieh auf 9,7
Milliarden EUR, und in den ersten neun Monaten des Jahres 2023
stiegen sie im Vergleich zum Vorjahr um 4% auf 7,4 Milliarden EUR.
Den polnischen Fleischproduzenten ist es gelungen, sich auf den
anspruchsvollsten Märkten in der EU sowie auf den Märkten außerhalb
der EU durchzusetzen. Im Jahr 2022 wurde Fleisch aus Polen in 107
Länder der Welt exportiert, wobei die EU-Länder und das Vereinigte
Königreich die wichtigsten Abnehmer sind.
Es sei darauf hingewiesen, dass Polen bei der Erzeugung und
Ausfuhr von Geflügelfleisch seit Jahren führend in der EU ist. Es
gehört auch zu den weltweit führenden Erzeugern und Exporteuren von
Fleisch- und Geflügelprodukten und steht 2022 an dritter Stelle der
weltweiten Exporteure. Die inländische Geflügelproduktion beläuft
sich auf 2,6 bis 2,8 Millionen Tonnen pro Jahr, wobei 85% der
gesamten Geflügelproduktion auf Hühnerfleisch und 15% auf
Putenfleisch entfallen. Erwähnenswert ist, dass Polen seit vielen
Jahren auch einer der größten Erzeuger von Truthühnern, Enten und
Gänsen in Europa ist. Der Exportschlager ist die weiße Kołudzka-Gans,
die mehr als 90% des heimischen Gänsebestands ausmacht. Die Rasse
zeichnet sich durch sehr gute Gewichtszunahme, hohe
Krankheitsresistenz und geringen Fettgehalt aus. Das Fleisch dieser
Gänseart wird wegen seines ausgezeichneten Geschmacks und hohen
Nährwerts besonders geschätzt.
Polen ist auch ein wichtiger Erzeuger und Exporteur von frischem,
gekühltem und gefrorenem Rindfleisch (sechster EU-Erzeuger und
zweitgrößter Exporteur in der EU - nach Daten aus dem Jahr 2022). Das
Land erzeugt jährlich rund 0,6 Millionen Tonnen Lebendrindfleisch,
von denen etwa 90% exportiert werden. Auch bei Schweinefleisch nimmt
Polen im Vergleich zu anderen EU-Ländern eine Spitzenposition ein: Es
ist der viertgrößte Erzeuger (mit einer Produktion von 1,7 – 1,9
Millionen Tonnen pro Jahr) und der sechstgrößte Exporteur dieses
Rohstoffs.
Die hohe Qualität der polnischen Fleischerzeugung wird durch gut
entwickelte Qualitätskontrollmethoden und Qualitätssysteme
gewährleistet, wie z.B. die Quality Assurance for Food Products
(QAFP) für Schweinefleisch, Geflügel und Aufschnitt, das Pork Quality
System (PQS) -Schweinefleisch-Qualitätssystem für hochwertiges
Schweinefleisch und das Quality Meat Program (QMP) für hochwertiges
Rindfleisch sowie „Jakość Tradycja“ (Qualitätstradition) für
hochwertige Lebensmittel, einschließlich traditioneller Produkte,
d.h. solcher mit einer Herstellungsgeschichte von mindestens 50
Jahren. Mehrere polnische Fleischerzeugnisse wurden in der EU als
„geschützte geografische Angabe“ oder „garantiert traditionelle
Spezialität“ eingetragen, z.B. kiełbasa lisiecka (Lisiecka Wurst),
kiełbasa jałowcowa staropolska (Staropolska Wacholder Wurst),
kiełbasa myśliwska (Jagdwurst), kabanosy staropolskie (Staropolskie
Kabanossen-Wurst), kiełbasa biała parzona wielkopolska (Großpolnische
Weißwurst), kiełbasa piaszczańska (Piaszczańska Wurst) und kiełbasa
krakowska sucha (Krakowska Trockenwurst).
Polen unterstützt aktiv die Bemühungen um das Wohlergehen von
Nutztieren. Polen war der Initiator des Programms „Tierwohl+“ in der
EU und führt die Tierschutzmaßnahme seit 2020 im Rahmen des Programms
für ländliche Entwicklung durch. Mehr als 50% der Milch- und
Rindviehhalter nehmen an dem Programm teil. Auch in Polen gibt es
keine industrielle Rinderzucht, über 90% aller Betriebe halten Herden
von bis zu 50 Tieren.
Verfasser: Krajowy Ośrodek Wsparcia Rolnictwa (Nationales Zentrum
für die Förderung der Landwirtschaft) – Exekutivagentur unter der
Aufsicht des polnischen Ministeriums für Landwirtschaft und ländliche
Entwicklung
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