22.04.2024,
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Wien (OTS) - Obwohl die Arbeitgeberseite bereits ab der ersten
Verhandlungsrunde zum Kollektivvertrag des Verbands der
Privatkrankenanstalten Österreichs (VPKA) ein äußerst attraktives
Angebot gelegt hat, das auch laufend nachgebessert wurde, konnte bei
den bisherigen fünf Runden keine Einigung erzielt werden. Bei den
Privatkliniken ortet man eine nicht nachvollziehbare
Verzögerungstaktik der Gewerkschaft, die auf dem Rücken der
Mitarbeitenden ausgetragen wird.
In den bisherigen fünf Verhandlungsrunden zwischen dem VPKA und
der vida hat es zwar Annäherungen gegeben, die ursprünglich auf einen
raschen Abschluss hoffen ließen. Eine Einigung lässt allerdings
weiterhin auf sich warten. „Wir waren mit unserem attraktiven Angebot
knapp vor einer Einigung, allerdings hat die Gewerkschaft ihre
Forderungen laufend angehoben. Wir haben unsere Angebote
nachgebessert, sind aber an einem Punkt angelangt, der bei unseren
Mitgliedsbetrieben zu Mehrbelastungen geführt hätte, die
wirtschaftlich nicht tragbar sind. Deshalb ist auch der fünfte
Verhandlungstermin ergebnislos geblieben“, erläutert Mag. Stefan
Günther, Generalsekretär und Verhandlungsführer des Verbands der
Privatkrankenanstalten, den aktuellen Stand der KV-Verhandlungen.
So beinhaltete das letzte Angebot für einen 21-monatigen Abschluss
unter anderem eine mehr als deutliche Reallohnsteigerung. Konkret
wurde eine zweimalige Schemaerhöhung angeboten um 9,15 % ab 1.7.2024
sowie eine nochmalige Anhebung der Löhne und Gehälter ab 1.4.2025
ebenfalls über der dann gültigen Inflation, einen Brutto für Netto
Teuerungsbonus in der Höhe von 900,00 EUR, einen zusätzlichen
Urlaubstag ab fünf Jahren Betriebszugehörigkeit sowie eine
zweistufige Anhebung der Nacht-, Sonn- und Feiertagszulage um
insgesamt 56 %. „Unser Letztangebot, das von der Gewerkschaft
abgelehnt wurde, hätte eine sehr deutliche Reallohnsteigerung
bedeutet und besonders der Masse der Einkommensbezieher:innen
überdurchschnittliche Steigerungen sowie den Spitzenverdiener:innen
noch immer Steigerungen über der Inflationsrate gebracht. Aber wie
bereits im vergangenen Jahr zieht die vida in ihrer Presseaussendung
unsachgemäß den Kollektivvertrag der Ordensspitäler als Vergleich für
die VPKA-Verhandlungen heran. Aus unserer Sicht ist dies wie Äpfel
mit Birnen gleichzusetzen, denn wie der vida sehr wohl bekannt ist,
liegen diesen Betrieben und damit auch dem KV völlig andere
Finanzierungsströme zu Grunde.“
Weiters lässt die Gewerkschaft außer Acht, dass die Mitglieder des
Verbands äußerst heterogen sind: Im österreichweit gültigen KV sind
nicht nur Kliniken, sondern auch Rehas, Pflegeheime und Sanatorien
mit unterschiedlichen Betriebsgrößen abgebildet, unter denen sich
gemeinnützige und nicht gemeinnützige Betriebe finden. Zudem handelt
es sich beim KV der Privatkrankenanstalten um einen Mindest- und
keinen Istlohn-KV, der den Mitgliedern individuelle Überzahlungen
ermöglicht. „Unsere Aufgabe ist es, ruhig und sachlich zu einem für
beide Seiten zufriedenstellenden Abschluss zu kommen, der einerseits
eine Wertschätzung gegenüber den Mitarbeitern darstellt, aber auch
für alle Verbandsmitglieder wirtschaftlich verkraftbar ist. Deshalb
fordern wir die Gewerkschaft auf, an den Verhandlungstisch
zurückzukehren, um den Abschluss nicht noch weiter hinauszuzögern“,
so Günther abschließend.
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