28.02.2020, 3241 Zeichen
Mittel- bis langfristig verzeichnen Aktien mit hoher Ausschüttungsqualität geringere Rückschläge, von denen die Kurse sich überdies schneller erholen – woraus sich dann auch ein nachhaltiger Renditevorsprung ergibt. Kurzfristig hat man davon aber nicht unbedingt etwas: Wenn’s an den Börsen rappelt, zieht es „Dividenden-Aktien“ mit runter. Nicht umsonst widerspreche ich bei jeder Gelegenheit der seit Jahren kursiedenden Parole, Dividende sei der neue Zins.
Und nach dieser extremen Woche, die ich in meiner aktuellen CAPinside-Kolumne nochmal reflektiere, fühle ich mich erneut bestätigt. Sowohl die US-amerikanischen Dividend Aristocrats als auch die europäischen DividendenAdel-Aktien haben seit den am 19. Februar erreichten Hochs kräftig verloren. Einige mehr, darunter zuvor besonders gut gelaufenen Titel wie Bechtle, CTS Eventim, MTU Aero Engines. Andere weniger, wie die Schweizer Immobilienaktien Allreal und PSPoder der französische Chemie-Konzern Arkema.
Auf Index-Basis ergibt sich ein gemischtes Bild. Der DividendenAdel Eurozone, der im vergangenen Jahr den marktbreiten Euro-Indices weit enteilt war, kam in den zurückliegenden sieben Handelstagen – Stand Freitag um 11.00 Uhr – mit einem Minus von 12,5% noch etwas stärker unter die Räder als der MSCI EMU. Wieder einmal als (halbwegs) sicherer Hafen bewährt hat sich dagegen der DividendenAdel Schweiz. In Franken beläuft sich der kurzfristige Verlust bloß auf knapp 5%, während der MSCI Switzerland 9% verloren hat. Dazwischen liegt der DividendenAdel Deutschland, wo die Kurse um 7% zurückgegangen sind und der damit ebenfalls besser abgeschnitten hat als der entsprechende MSCI-Länderindex.
Doch das sind alles Momentaufnahmen inmitten einer Phase, in der weder Behörden noch Börsianer überblicken können, wie nachhaltig die Auswirkungen das Corona-Virus auf das gesellschaftliche und wirtschaftliche Leben sein werden. „Cool bleiben und Dividenden kassieren“ heißt deshalb jetzt zweierlei – einerseits nicht panikartig verkaufen oder Sparpläne kündigen, andererseits aber auch nicht vorschnell alle Cash-Reserven für Nachkäufe verpulvern.
Gleichzeitig wissen wir, nachdem inzwischen viele Unternehmen ihre 2020er Ausschüttungen offiziell angekündigt haben: Ganz unabhängig von der Entwicklung der Aktienkurse gibt’s in den nächsten Wochen und Monaten einen „monetären Nieselregen“, den man dann reinvestieren kann – was bei den drei DividendenAdel-Indices bzw. den darauf basierenden Finanzprodukten automatisch erfolgt.
Dazu findet am heutigen Freitag eine außerordentliche Anpassung statt: Nachdem Axel Springer jetzt offiziell ein Delisting anstrebt, wird die Aktie auf (Monats-)Schlusskursbasis aus dem DividendenAdel Deutschland Index entfernt. Im Gegenzug wird die Gewichtung der 18 verbleibenden Unternehmen pro rata erhöht.
Privat werde ich natürlich eine Mini-Position an Springer-Position behalten, um auch künftig – so lange wie möglich, sprich bis zu einem eventuellen Squeeze-Out der Minderheitsaktionäre – die Hauptversammlung besuchen zu können.
Der Beitrag Sieben Tage Kursverluste: DividendenAdel im Stresstest erschien zuerst auf DividendenAdel.
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Erste Group
Gegründet 1819 als die „Erste österreichische Spar-Casse“, ging die Erste Group 1997 mit der Strategie, ihr Retailgeschäft in die Wachstumsmärkte Zentral- und Osteuropas (CEE) auszuweiten, an die Wiener Börse. Durch zahlreiche Übernahmen und organisches Wachstum hat sich die Erste Group zu einem der größten Finanzdienstleister im östlichen Teil der EU entwickelt.
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