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27.11.2016, 5084 Zeichen

 Der ATX bzw. der ATXPrime haben mit jeweils rund 50 Prozent ein sehr starkes Osteuropa Exposure. Eine wichtige Chance, denn in Osteuropa geht es zur Sache.

Fondsmanager Wolfgang Matejka nutzte bei der BSN Roadshow #63 die Möglichkeit, über seinen Fonds – den Mozart One – zu sprechen. Dieser weist ein starkes Österreich-Exposure auf, greift aber nicht ausschließlich auf heimische Aktien zurück. 

„Der heimische Aktienmarkt hat, wie wir alle wissen, etliche Vorteile aber auch ein paar Nachteile. Das betrifft etwa Liquidität, Diversifizierung oder Sektor-Allokationsmöglichkeiten. Der Fonds hat also ein klares Österreich-Profil, wird aber um europäische Picks erweitert. Vor allem, wenn es um Branchen geht, die wir in Österreich nicht haben“.

Die Unabhängigkeit in der Zusammenstellung des Fonds ist für den Fondsmanger von größter Bedeutung. „Es gibt keinen der sagt, was man haben muss bzw. was man nicht kaufen darf“.

Beim Fondsmanagement sind viele Qualitäten gefragt. „Die Disziplin in der Risiko-Allokation ist aber eine der wichtigsten Dinge in einem Managementprozess“, ist sich Matejka sicher. 

Drei Schritte bei der Aktienwahl

Wenn es um die Auswahl von Aktien geht, werden drei Schritte gemacht. Zunächst erfolgt das Screening, wo man sich anhand von Kennzahlen die Bewertungen anschaut. 

Im zweiten Schritt wird das entsprechende Unternehmen eingehend analysiert bzw. besucht. Und in einem abschließenden Schritt erfolgt der „Top-Down Portfolio Check“. 

Da wird geklärt, ob das Umfeld – also Steuern, die politische Situation oder die Liquidität – passen. Kommt man nun zu einem positiven Befund, geht es ans Timing. Also wann man einsteigt.

„Die Risikokontrolle ist sehr wichtig. Da steckt viel Arbeit dahinter“, betont Matejka mit Nachdruck.

Performance-Attributionsanalyse

Auf der einen Seite erfolgt die Risikokontrolle im klassischen Sinn über Schwankungen oder andere Risikokennziffern. Dann kommt es zur so genannten „Performance-Attributionsanalyse“. Das ist ein sehr arbeitsintensiver Bereich. 

„Wir stellen uns die Frage: Warum ist man gut? Warum ist man schlecht? Denn das muss man wissen“, erklärt der Fondsmanager. Dabei muss auch die Gewichtung der einzelnen Investmentstories vorgenommen werden. Danach wird auch noch die „Charaktertreue“ analysiert, also ob man sich nicht fälschlicherweise an bestimmten Verhaltensmustern orientiert. 

„Nämlich an solchen, die mit der zugrundeliegenden Asset-Klasse gar nichts mehr zu tun haben“. Das hört sich abstrakt an. Ein konkretes Beispiel klärt aber auf. Etwa wenn sich Anleihen nicht mehr bewegen. 

„Das ist so etwas, was einfach auffällt. Da stimmt etwas nicht. Wenn man nämlich Anleihen, die sich nicht mehr bewegen, bewertet, als würden sie sich sehr wohl bewegen, dann erscheinen diese günstig. In aller Regel stimmt das aber nicht“. Diese tiefgehende Analyse machen nur wenige. „Wir machen es trotzdem“, so Matejka.

Absurditäten

Wenn man in Österreich nach Gründen sucht, nicht zu investieren, wird man schnell fündig. Nur rund fünf Prozent der Österreicher halten Aktien. „Wir sind in der Ecke der Zocker und Spekulanten. Dabei sind wir eine Minderheit. Und die Regulierung ist etwas, das eindeutig auf eine Minderheit abzielt. Ich kann mich noch gut erinnern als die Finanztransaktionsteuer ‚erfunden’ wurde weil 500 Millionen Euro fürs Budget gebraucht wurden. Dabei hätte diese nicht einmal im besten Jahr so viel Geld gebracht. Es war nur wichtig, auf den Markt zu dreschen. Es ist zwar müßig, immer noch davon zu reden,  aber man muss darüber reden. Denn wenn man damit aufhört, hat man es akzeptiert. Und das haben wir nicht“, stellt Matejka klar. 

Was die Regulierung betrifft, hat sich seit 2009 viel getan. Rund 1800 Finanzmarktgesetze wurden zusätzlich erlassen. „Das hat dazu geführt, dass selbst die Finanzmarktaufsicht gesagt hat, dass es ihnen zuviel wird. Also wurde in Große und Kleine aufgeteilt.“ Die Großen wurden direkt von der FMA überwacht, die Kleinen erst, wenn etwas passiert ist. Dafür wurden diese ganz einfach mit höheren Eigenkapitalerfordernissen konfrontiert. „Das ist so absurd. Da wedelt nicht der Schwanz mit dem Hund, sondern da wedelt alles mit dem Hund“.

Neues Börsegesetz

In Österreich steht ein neues Börsegesetz vor der Tür. Dieses bringt es mit sich, dass sich Delistings nicht mehr so leicht durchführen lassen. Manche sagen auch, dass sie sich nicht mehr so streubesitzfeindlich durchführen lassen. „Auch das ist möglicherweise ein Grund, warum es heuer so viele Delistings gibt. Aber wer gehen will, soll gehen“, gibt sich Matjeka pragmatisch. 

Österreich und Osteuropa

Österreichs Wirtschaft ist zu 25 Prozent mit Osteuropa verbunden. Wenn man sich anschaut, wie hoch das Exposure der ATX oder ATXPrime-Unternehmen ist, kommt man auf einen Wert von 50 Prozent. Das ist durchaus eine gute Sache. „Osteuropa wird durch die Wahrnehmung Russland überlagert“, stellt Matejka klar. Wenn man aber sieht, wie stark etwa Polen, Tschechien oder Rumänien wachsen, gibt das Grund zum Optimismus. „Da geht es wirklich zur Sache und das sieht man derzeit auch“.

Aus dem Fachheft 51a, "Roadshow #63".



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ATX
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Bildnachweis

1. Wolfgang Matejka (Matejka & Partner) , (© Michaela Mejta)   >> Öffnen auf photaq.com

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Die Flughafen Wien AG positioniert sich durch die geografische Lage im Zentrum Europas als eine der wichtigsten Drehscheiben zu den florierenden Destinationen Mittel- und Osteuropas. Der Flughafen Wien war 2016 Ausgangs- oder Endpunkt für über 23 Millionen Passagiere.

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    „Der heimische Aktienmarkt hat, wie wir alle wissen, etliche Vorteile aber auch ein paar Nachteile. Das betrifft etwa Liquidität, Diversifizierung oder Sektor-Allokationsmöglichkeiten. Der Fonds hat also ein klares Österreich-Profil, wird aber um europäische Picks erweitert. Vor allem, wenn es um Branchen geht, die wir in Österreich nicht haben“.

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    Wenn es um die Auswahl von Aktien geht, werden drei Schritte gemacht. Zunächst erfolgt das Screening, wo man sich anhand von Kennzahlen die Bewertungen anschaut. 

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    Da wird geklärt, ob das Umfeld – also Steuern, die politische Situation oder die Liquidität – passen. Kommt man nun zu einem positiven Befund, geht es ans Timing. Also wann man einsteigt.

    „Die Risikokontrolle ist sehr wichtig. Da steckt viel Arbeit dahinter“, betont Matejka mit Nachdruck.

    Performance-Attributionsanalyse

    Auf der einen Seite erfolgt die Risikokontrolle im klassischen Sinn über Schwankungen oder andere Risikokennziffern. Dann kommt es zur so genannten „Performance-Attributionsanalyse“. Das ist ein sehr arbeitsintensiver Bereich. 

    „Wir stellen uns die Frage: Warum ist man gut? Warum ist man schlecht? Denn das muss man wissen“, erklärt der Fondsmanager. Dabei muss auch die Gewichtung der einzelnen Investmentstories vorgenommen werden. Danach wird auch noch die „Charaktertreue“ analysiert, also ob man sich nicht fälschlicherweise an bestimmten Verhaltensmustern orientiert. 

    „Nämlich an solchen, die mit der zugrundeliegenden Asset-Klasse gar nichts mehr zu tun haben“. Das hört sich abstrakt an. Ein konkretes Beispiel klärt aber auf. Etwa wenn sich Anleihen nicht mehr bewegen. 

    „Das ist so etwas, was einfach auffällt. Da stimmt etwas nicht. Wenn man nämlich Anleihen, die sich nicht mehr bewegen, bewertet, als würden sie sich sehr wohl bewegen, dann erscheinen diese günstig. In aller Regel stimmt das aber nicht“. Diese tiefgehende Analyse machen nur wenige. „Wir machen es trotzdem“, so Matejka.

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    Was die Regulierung betrifft, hat sich seit 2009 viel getan. Rund 1800 Finanzmarktgesetze wurden zusätzlich erlassen. „Das hat dazu geführt, dass selbst die Finanzmarktaufsicht gesagt hat, dass es ihnen zuviel wird. Also wurde in Große und Kleine aufgeteilt.“ Die Großen wurden direkt von der FMA überwacht, die Kleinen erst, wenn etwas passiert ist. Dafür wurden diese ganz einfach mit höheren Eigenkapitalerfordernissen konfrontiert. „Das ist so absurd. Da wedelt nicht der Schwanz mit dem Hund, sondern da wedelt alles mit dem Hund“.

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