07.12.2017
Zugemailt von / gefunden bei: Aviva Investors (BSN-Hinweis: Lauftext im Original des Aussenders, Titel (immer) und Bebilderung (oft) durch boerse-social.com aus dem Fotoarchiv von photaq.com)
Kommentar von Von Michael Grady, Senior Economist bei Aviva Investors:
US-Präsident Donald Trump hatte ein eigenwilliges erstes Amtsjahr. Vor allem beim Thema Wirtschaftswachstum und Produktion wurde viel Hoffnung auf ihn gesetzt. Gleichzeitig war die Sorge groß, dass er die Beziehung zu langjährigen Handelspartnern zerstören und Verbündete des Landes verprellen könnte.
Die US-Finanzmärkte haben positiv auf Trumps Performance reagiert, seine Ecken und Kanten aber scheinen sie zu ignorieren. Die Aktienindizes bewegten sich auf neue Höchststände zu, während bei den Zinssätzen Stillstand herrscht. Immerhin stabilisierte sich der US-Dollar nach den ersten drei Quartalen gegenüber wichtigen globalen Währungen.
Doch was können die Märkte vom zweiten Jahr des Präsidenten erwarten? Folgende fünf Themen sollten die Investoren 2018 auf dem Radar haben.
1. Steuerreform
Die Steuerreform war jene von Trumps Kampagneninitiativen, die mit größter Spannung erwartet wurde. Seine Wunschliste beinhaltete vor allem niedrigere Unternehmenssteuern und vereinfachte Steuerklassen für Privatpersonen.
Viele der vorgeschlagenen Reformbestimmungen würden sich auf US-Unternehmen auswirken, darunter eine einmalige Rückführung von im Ausland gehaltenen Gewinnen und Beschränkungen der steuerlichen Abzugsfähigkeit von Zinszahlungen. Bereinigte Regeln für ausländische Gewinne würden US-Unternehmen ermutigen, diese Gewinne für Kapitalanlagen oder Akquisitionen zu reinvestieren. Veränderte Zinsabzugsmöglichkeiten würden die Emission von Schuldverschreibungen für einige Unternehmen weniger attraktiv machen und die Dynamik am amerikanischen Unternehmensanleihemarkt verändern.
Donald Trump will diese Reformen noch vor Jahresende umsetzen. Doch die Gesetzgebung ist kompliziert und wird von einigen betroffenen Branchen abgelehnt. Die jetzt vom Senat gebilligte Version des Steuerpakets muss nun noch mit dem Modell abgeglichen werden, das das Repräsentantenhaus beschlossen hat. Erst nach abschließenden Abstimmungen in beiden Häusern des Kongresses kann Trump das Gesetz unterzeichnen. Dennoch dürften die Märkte den Trump-Handel zu weit getrieben und die Wahrscheinlichkeit, dass die Steuerreform zum Gesetz wird, unterschätzt haben. Doch selbst eine bescheidene Reform könnte ein gewisses Aufwärtspotenzial für die Märkte mit sich bringen.
2. Handel
Trumps Handelspolitik gewann eine bedeutende Wahlunterstützung durch die amerikanische Arbeiterklasse. Seine frühen Aktionen hinsichtlich bestehender Handelsabkommen, wie den Rückzug der USA aus der Transpazifischen Partnerschaft TPP, unterstrichen seine Haltung als Globalisierungsgegner. Bei seinem Asienbesuch im November machte er jedoch frühere US-Regierungen und nicht China für die wachsende Handelslücke zwischen den beiden Ländern verantwortlich. Er kehrte dann zu protektionistischen Themen zurück, als er das breitere Forum der Asiatisch-Pazifischen Wirtschaftskooperation ansprach.
Es bleibt abzuwarten, welchen Verlauf Trumps Entscheidungen nehmen und wie sich die Handelspolitik der Regierung entwickelt. US-Zölle auf südkoreanische Waschmaschinen und britische sowie kanadische Passagierjets könnten im Inland gut funktionieren, die laufenden Beziehungen zu wichtigen US-Handelspartnern allerdings erschweren. Bezeichnenderweise gibt es geschäftliche und politische Interessen in den USA, auch innerhalb von Trumps eigener Partei, die den freien Handel begünstigen und versuchen werden, jegliche rein protektionistische Maßnahmen abzuschwächen.
3. Deregulierung der Finanzdienstleistungen
Trump genießt seine Macht und nutzte sie bereitwillig, um zahlreiche Regulierungsbestimmungen rückgängig zu machen, ohne den Kongress mit einzubeziehen. Ein Großteil dieser Deregulierung erhält oder schafft amerikanische Arbeitsplätze. Ein Schwerpunkt lag auf der Aufhebung einiger Vorschriften für den Finanzsektor, die nach der globalen Finanzkrise in den Jahren 2007-2009 in Kraft traten. Obwohl viele dieser Regeln als Reaktion auf den Zusammenbruch der Banken verständlich waren, kann selbst eine gut gemeinte Regulierung die Finanzmärkte daran hindern, effektiv zu funktionieren.
4. Federal Reserve Termine
Für die meisten US-Präsidenten ungewöhnlich, hat Donald Trump die Gelegenheit, die Zukunft der US-Geldpolitik mitzugestalten. Er besetzte mehrere der offenen Stellen des siebenköpfigen Gouverneursrats der Fed und nominierte im November Jerome Powell als neuen Fed-Vorsitzenden, um Janet Yellen zu ersetzen. Powell ist aktuell Fed-Governeur und gilt als eher gemäßigter Vertreter bei der Geldpolitik. Längerfristig betrachtet könnte Trump daran interessiert sein, einen Zentralbankrat zu formen, der ein schnelleres Wirtschaftswachstum und die Aufrechterhaltung einer expansiven Geldpolitik unterstützt.
5. Kongress-Halbzeitbilanz
Die Wahlen für alle 435 Abgeordneten im US-Repräsentantenhaus und die 33 US-Senatoren werden im November 2018 genauestens verfolgt werden. Gegenwärtig haben die Republikaner einen Vorteil von 46 Stimmen im Repräsentantenhaus und einen von vier Stimmen im Senat. Selbst nach den kürzlich verkündeten Abgängen zweier Grand Old Party-Senatoren stehen mehr amtierende demokratische Senatoren als Republikaner zur Wiederwahl 2018 zur Verfügung.
Denn letztlich muss die im Senat gebilligte Version des Steuerpakets noch mit der vom Repräsentantenhaus gebilligten Fassung in Einklang gebracht werden. Dies wird der Schlüssel für die Wiederwahlchancen vieler amtierender Abgeordneten sein.
8928
funf_wichtige_themen_fur_trumps_zweites_jahr
Aktien auf dem Radar:UBM, Porr, Warimpex, Immofinanz, Addiko Bank, CA Immo, Erste Group, Rosgix, Uniqa, Verbund, Andritz, OMV, Polytec Group, Palfinger, Frequentis, Kostad, Marinomed Biotech, VAS AG, Wienerberger, SW Umwelttechnik, Kapsch TrafficCom, Agrana, Amag, EVN, Flughafen Wien, Österreichische Post, Telekom Austria, VIG.
(BSN-Hinweis: Lauftext im Original des Aussenders, Titel (immer) und Bebilderung (oft) durch boerse-social.com aus dem Fotoarchiv von photaq.com)191865
inbox_funf_wichtige_themen_fur_trumps_zweites_jahr
AVENTA AG
Die AVENTA AG ist ein Immobilienunternehmen mit Sitz in Graz, das von den Hauptaktionären Christoph Lerner und Bernhard Schuller geführt wird. Geschäftsschwerpunkt ist die Entwicklung von Wohnimmobilien von der Projektentwicklung über die technische Projektierung bis hin zu den fertigen Objekten.
>> Besuchen Sie 68 weitere Partner auf boerse-social.com/goboersewien
07.12.2017, 5921 Zeichen
07.12.2017
Zugemailt von / gefunden bei: Aviva Investors (BSN-Hinweis: Lauftext im Original des Aussenders, Titel (immer) und Bebilderung (oft) durch boerse-social.com aus dem Fotoarchiv von photaq.com)
Kommentar von Von Michael Grady, Senior Economist bei Aviva Investors:
US-Präsident Donald Trump hatte ein eigenwilliges erstes Amtsjahr. Vor allem beim Thema Wirtschaftswachstum und Produktion wurde viel Hoffnung auf ihn gesetzt. Gleichzeitig war die Sorge groß, dass er die Beziehung zu langjährigen Handelspartnern zerstören und Verbündete des Landes verprellen könnte.
Die US-Finanzmärkte haben positiv auf Trumps Performance reagiert, seine Ecken und Kanten aber scheinen sie zu ignorieren. Die Aktienindizes bewegten sich auf neue Höchststände zu, während bei den Zinssätzen Stillstand herrscht. Immerhin stabilisierte sich der US-Dollar nach den ersten drei Quartalen gegenüber wichtigen globalen Währungen.
Doch was können die Märkte vom zweiten Jahr des Präsidenten erwarten? Folgende fünf Themen sollten die Investoren 2018 auf dem Radar haben.
1. Steuerreform
Die Steuerreform war jene von Trumps Kampagneninitiativen, die mit größter Spannung erwartet wurde. Seine Wunschliste beinhaltete vor allem niedrigere Unternehmenssteuern und vereinfachte Steuerklassen für Privatpersonen.
Viele der vorgeschlagenen Reformbestimmungen würden sich auf US-Unternehmen auswirken, darunter eine einmalige Rückführung von im Ausland gehaltenen Gewinnen und Beschränkungen der steuerlichen Abzugsfähigkeit von Zinszahlungen. Bereinigte Regeln für ausländische Gewinne würden US-Unternehmen ermutigen, diese Gewinne für Kapitalanlagen oder Akquisitionen zu reinvestieren. Veränderte Zinsabzugsmöglichkeiten würden die Emission von Schuldverschreibungen für einige Unternehmen weniger attraktiv machen und die Dynamik am amerikanischen Unternehmensanleihemarkt verändern.
Donald Trump will diese Reformen noch vor Jahresende umsetzen. Doch die Gesetzgebung ist kompliziert und wird von einigen betroffenen Branchen abgelehnt. Die jetzt vom Senat gebilligte Version des Steuerpakets muss nun noch mit dem Modell abgeglichen werden, das das Repräsentantenhaus beschlossen hat. Erst nach abschließenden Abstimmungen in beiden Häusern des Kongresses kann Trump das Gesetz unterzeichnen. Dennoch dürften die Märkte den Trump-Handel zu weit getrieben und die Wahrscheinlichkeit, dass die Steuerreform zum Gesetz wird, unterschätzt haben. Doch selbst eine bescheidene Reform könnte ein gewisses Aufwärtspotenzial für die Märkte mit sich bringen.
2. Handel
Trumps Handelspolitik gewann eine bedeutende Wahlunterstützung durch die amerikanische Arbeiterklasse. Seine frühen Aktionen hinsichtlich bestehender Handelsabkommen, wie den Rückzug der USA aus der Transpazifischen Partnerschaft TPP, unterstrichen seine Haltung als Globalisierungsgegner. Bei seinem Asienbesuch im November machte er jedoch frühere US-Regierungen und nicht China für die wachsende Handelslücke zwischen den beiden Ländern verantwortlich. Er kehrte dann zu protektionistischen Themen zurück, als er das breitere Forum der Asiatisch-Pazifischen Wirtschaftskooperation ansprach.
Es bleibt abzuwarten, welchen Verlauf Trumps Entscheidungen nehmen und wie sich die Handelspolitik der Regierung entwickelt. US-Zölle auf südkoreanische Waschmaschinen und britische sowie kanadische Passagierjets könnten im Inland gut funktionieren, die laufenden Beziehungen zu wichtigen US-Handelspartnern allerdings erschweren. Bezeichnenderweise gibt es geschäftliche und politische Interessen in den USA, auch innerhalb von Trumps eigener Partei, die den freien Handel begünstigen und versuchen werden, jegliche rein protektionistische Maßnahmen abzuschwächen.
3. Deregulierung der Finanzdienstleistungen
Trump genießt seine Macht und nutzte sie bereitwillig, um zahlreiche Regulierungsbestimmungen rückgängig zu machen, ohne den Kongress mit einzubeziehen. Ein Großteil dieser Deregulierung erhält oder schafft amerikanische Arbeitsplätze. Ein Schwerpunkt lag auf der Aufhebung einiger Vorschriften für den Finanzsektor, die nach der globalen Finanzkrise in den Jahren 2007-2009 in Kraft traten. Obwohl viele dieser Regeln als Reaktion auf den Zusammenbruch der Banken verständlich waren, kann selbst eine gut gemeinte Regulierung die Finanzmärkte daran hindern, effektiv zu funktionieren.
4. Federal Reserve Termine
Für die meisten US-Präsidenten ungewöhnlich, hat Donald Trump die Gelegenheit, die Zukunft der US-Geldpolitik mitzugestalten. Er besetzte mehrere der offenen Stellen des siebenköpfigen Gouverneursrats der Fed und nominierte im November Jerome Powell als neuen Fed-Vorsitzenden, um Janet Yellen zu ersetzen. Powell ist aktuell Fed-Governeur und gilt als eher gemäßigter Vertreter bei der Geldpolitik. Längerfristig betrachtet könnte Trump daran interessiert sein, einen Zentralbankrat zu formen, der ein schnelleres Wirtschaftswachstum und die Aufrechterhaltung einer expansiven Geldpolitik unterstützt.
5. Kongress-Halbzeitbilanz
Die Wahlen für alle 435 Abgeordneten im US-Repräsentantenhaus und die 33 US-Senatoren werden im November 2018 genauestens verfolgt werden. Gegenwärtig haben die Republikaner einen Vorteil von 46 Stimmen im Repräsentantenhaus und einen von vier Stimmen im Senat. Selbst nach den kürzlich verkündeten Abgängen zweier Grand Old Party-Senatoren stehen mehr amtierende demokratische Senatoren als Republikaner zur Wiederwahl 2018 zur Verfügung.
Denn letztlich muss die im Senat gebilligte Version des Steuerpakets noch mit der vom Repräsentantenhaus gebilligten Fassung in Einklang gebracht werden. Dies wird der Schlüssel für die Wiederwahlchancen vieler amtierender Abgeordneten sein.
8928
funf_wichtige_themen_fur_trumps_zweites_jahr
Was noch interessant sein dürfte:
Inbox: Uniqa trennt sich von Insurtech-Startup
Inbox: Varta profitiert stark von hoher Nachfrage nach Batterien für Hörapparate
Inbox: Das Börsenunwort des Jahres ist ....
Inbox: SBO: 2018 wird ein weiteres Übergangsjahr
Inbox: Evotec ist genau dort, wo sie sein soll
Audio: Gottfried Urban: Gewinne mitnehmen oder Fortsetzung der Rallye?
Inbox: Daniel Folian steigt in den Warimpex-Vorstand auf
Inbox: RBI bekommt Zuwachs im Vorstand
Audio: Leo Willert sucht Trends
Inbox: Bawag hat Kauf der Südwestbank unter Dach und Fach
Wiener Börse Party #802: Wonderful Times für Erste Group & Porr, dazu mein Buy, das auch die FMA lieb haben wird, Stichwort Tschirp
Aktien auf dem Radar:UBM, Porr, Warimpex, Immofinanz, Addiko Bank, CA Immo, Erste Group, Rosgix, Uniqa, Verbund, Andritz, OMV, Polytec Group, Palfinger, Frequentis, Kostad, Marinomed Biotech, VAS AG, Wienerberger, SW Umwelttechnik, Kapsch TrafficCom, Agrana, Amag, EVN, Flughafen Wien, Österreichische Post, Telekom Austria, VIG.
AVENTA AG
Die AVENTA AG ist ein Immobilienunternehmen mit Sitz in Graz, das von den Hauptaktionären Christoph Lerner und Bernhard Schuller geführt wird. Geschäftsschwerpunkt ist die Entwicklung von Wohnimmobilien von der Projektentwicklung über die technische Projektierung bis hin zu den fertigen Objekten.
>> Besuchen Sie 68 weitere Partner auf boerse-social.com/partner
Die Useletter "Morning Xpresso" und "Evening Xtrakt" heben sich deutlich von den gängigen Newslettern ab.
Beispiele ansehen bzw. kostenfrei anmelden. Wichtige Börse-Infos garantiert.
Newsletter abonnieren
Infos über neue Financial Literacy Audio Files für die Runplugged App
(kostenfrei downloaden über http://runplugged.com/spreadit)
per Newsletter erhalten
AT0000A2U4X2 | |
AT0000A3D5K6 | |
AT0000A3CTA0 |
Wiener Börse Party #790: ATX schwächer, FMA kommuniziert Rekordstrafe, EVN heute 35 Jahre an der Börse, Socgen Day in Wien
Die Wiener Börse Party ist ein Podcastprojekt für Audio-CD.at von Christian Drastil Comm..Unter dem Motto „Market & Me“ berichtet Christian Drastil über das Tagesgeschehen an der Wiener Börse. Inha...
Federico Clavarino
Italia O Italia
2024
Void
Adolf Čejchan
Ústí nad Labem
1965
Severočeské krajské nakladatelství
Regina Anzenberger
Imperfections
2024
AnzenbergerEdition