25.11.2019, 1870 Zeichen
Der Frucht-, Stärke- und Zuckerkonzern Agrana hat am Standort der Bioraffinerie in Pischelsdorf im Tullnerfeld eine zweite Weizenstärkeanlage errichtet und feierlich eröffnet. Mit der Werkserweiterung verdoppelt das Unternehmen eigenen Angaben zufolge die Weizenstärkeproduktion und erhöht die Anzahl der Arbeitsplätze um 45 auf insgesamt 250.
„Nachdem wir in Pischelsdorf bereits 200 Mio. Euro für die Bioethanolanlage und die erste Weizenstärkeanlage investierten, haben wir nun weitere 100 Mio. Euro für eine zweite Weizenstärkeanlage aufgewendet. Damit trägt Agrana der steigenden Nachfrage insbesondere der Papierindustrie durch den wachsenden Bedarf an Verpackungen für den Online-Versandhandel Rechnung. Mit der Erhöhung der Gesamtverarbeitungskapazität von derzeit rund 800.000 Tonnen auf 1,2 Mio. Tonnen Getreide rückt Pischelsdorf ins Spitzenfeld der großen europäischen Stärkeproduktionsstandorte auf", betont Agrana-CEO Johann Marihart.
Nach Gewinnung von Weizenstärke und Weizengluten gehen die ungenutzt bleibenden Rohstoffbestandteile in die Bioethanolerzeugung sowie in die Herstellung des gentechnikfreien Eiweißfuttermittels „ActiProt“. Letzteres ersetzt den EU-Import von rund 200.000 t gentechnisch verändertem Sojaschrot aus Übersee. Schließlich werden mit hochreinem CO2, das die benachbarte Anlage des Industriegaskonzerns Air Liquide aus den Gärtanks der Bioethanolanlage verflüssigt, am Standort Pischelsdorf aus einem Rohstoff hochwertige Produkte hergestellt. „Wir sind stolz auf das hier verwirklichte Bioraffineriekonzept Pischelsdorf. Hier werden alle Bestandteile des Getreides im Sinne der Bioökonomie und Kreislaufwirtschaft effizient verwertet. Pischelsdorf ist zweifellos das Musterbeispiel für eine Komplettverwertung der eingesetzten Rohstoffe und lebt den Grundgedanken einer möglichst geschlossenen Kreislaufwirtschaft“, so Marihart.
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