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AT&S-CEO: Es sind uns einige schöne Erfolge gelungen

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AT&S-CEO Gerstenmayer hat große Investitionsvorhaben präsentiert und Wachstumsmöglichkeiten aufgezeigt. In der Aktie ist dies seiner Meinung nach noch nicht ganz sichtbar.

Sie haben eine 1 Mrd. Euro-Investitionsoffensive für die Produktion von IC-Substraten gestartet. Das Vorhaben basiert auf „der engen Zusammenarbeit mit einem führenden Halbleiterhersteller“, wie sie bekanntgegeben haben. Darf man daraus schließen, dass es langfristige Verträge gibt und die Auftragsbücher auf Jahre voll sind?

Andreas Gerstenmayer: Die wachsenden Datenmengen, die aufgrund von verschiedensten Anwendungen wie zB verstärkte Kommunikation, autonomes Fahren oder Smarthome entstehen, treiben derzeit den Markt bei IC-Substraten und auch die künftigen Auftragsbücher. Um der daraus entstehenden Nachfrage nachzukommen, investieren wir in ein neues Produktionswerk in Chongqing. Langfristige Verträge sind in unserer Branche nicht üblich. Diejenigen, die die beste Performance abliefern, werden auch die entsprechenden Volumina bekommen. So konnten wir schon nach kurzer Zeit in die Topliga der besten IC-Substrate-Hersteller eintreten. Zudem können wir uns mit der langjährigen Partnerschaft mit dem führenden Halbleiterhersteller in dem fokussierten Markt bestens positionieren.

Wie viele neue Mitarbeiter werden in Chongqing beschäftigt?

Beim fertigen Ausbau, wenn also die 1 Mrd. Euro investiert ist, werden das 3700 weitere Mitarbeiter sein.


Hat sich auch auf Kundenseite etwas Neues ergeben?

Ja, da sind uns zuletzt einige schöne Erfolge gelungen. Schwerpunktmäßig bei Anbietern von mobilen Endgeräten. Wir sind zuversichtlich, dass wir damit unser Kundenportfolio besser ausbalancieren können.

Wie ist die Reaktion der Investoren auf das 1 Mrd.-Vorhaben?

Wir verzeichnen in den letzten Wochen ein enormes Interesse seitens der Investoren. Gleichzeitig werden wir aber auch gefragt, ob wir das Investment finanzieren können, und ob wir die Risiken im Griff haben. Mit dem gelungenen Ramp up der beiden Werke in Chongqing konnten wir erneut beweisen, dass wir ein derartig bedeutendes Investment erfolgreich stemmen können. Um in unserer Branche erfolgreich sein zu können, muss man technologisch vorne dabei sein, und damit sind wir auch sehr investitionsgetrieben. 

Die Aktie ist heuer mehr als 30 Prozent im Plus. Zufrieden?

Wir beobachten und analysieren unseren Kurs genau. Und natürlich ist es unser Ziel, dem Unternehmenswert entsprechend bewertet zu werden. Es ist schwer einen Aktienkurs zu kommentieren, da der Aktienkurs auch die Zukunftsentwicklung eines Unternehmens widerspiegeln soll. Aber man kann folgendes ableiten: Bei unserer Mittelfrist-Guidance mit einem Umsatz von 2 Mrd. Euro und einer EBITDA-Marge von 25 bis 30 Prozent ist eine Marktkapitalisierung von knapp 800 Mio. Euro nicht der faire Wert. 

Wie kommen Sie dem fairen Wert näher?

Wir haben mehr Kommunikationsbedarf und wollen insgesamt die Aktivitäten intensivieren, deshalb werden wir unser Investor Relations-Engagement verstärken. Insgesamt wollen wir mehr internationale Investoren ansprechen, und dabei ist es auch wichtig, ein Börsenumfeld zu haben, das unser Geschäft versteht.

Das optimale Börsenumfeld für AT&S sieht wie aus?
Am Wiener Markt gibt es nach wie vor das Problem der geringen Liquidität, und Wien ist auch nicht wirklich ein Hot Spot für Technologie-Aktien. Der Leitung der Wiener Börse muss man zu Gute halten, dass viel getan wird und die Attraktivität auch zunimmt. Die Konferenzen, die gemeinsam mit anderen österreichischen Unternehmen in London, Paris, Warschau und New York veranstaltet werden, verhelfen dazu, den österreichischen Börseplatz bekannter zu machen. Die Investoren haben die Börsenplätze Frankfurt, London, Paris, Hongkong, Shenzen, daher muss es uns gelingen den Börseplatz Wien weiter zu stärken.

Ist ein Aktienrückkauf bei AT&S ein Thema?

Für ein Unternehmen wie AT&S, das in einer Wachstumsphase ist, wäre aus meiner Sicht ein Aktienrückkaufprogramm kontraproduktiv. Wir würden das Kapital und die Liquidität, was wir für unsere Investitions-Pläne brauchen, quasi vernichten. Ich sehe den Nutzen für unsere Strategie derzeit nicht.

Die bisherige Dividendenpolitik bleibt aufrecht?

Das werden wir so wie immer handhaben und schauen, welche Ausschüttung möglich ist, ohne unsere Zukunftspläne zu beeinflussen. Wir haben immer Dividende gezahlt, aber es ist im Sinne der Investoren, dass man das abgeleitet von der Profitabilität macht.

Neben vielen anderen sind Modularisierung und Modulintegration derzeit Spektren, die Chancen eröffnen.

In dem Bereich können wir zusätzliche Wertschöpfung generieren. Im Grunde sind es zwei Stufen: Die erste Stufe ist, kleine Leiterplatten in die Module zu liefern. Da gibt es schon zusätzliches Geschäft, das läuft bereits, und wir spüren Interesse am Markt und haben hier auch noch einiges in Vorbereitung. Der zweite Bereich, der wertmäßig deutlich nennenswerter werden wird,  ist die Modul-Integration. Hier sind wir in der Vorbereitungsphase und entwickeln unsere Fähigkeiten, das passende Package anbieten zu können.

Zum Schluss: Was sind die größten Herausforderungen, mit denen Sie aktuell zu kämpfen haben?

Die größte Herausforderung ist, das Unternehmen in dem aktuell volatilen und von Unsicherheiten geprägten Umfeld, wie beispielsweise die laufenden Meldungen zum Handelskonflikt, durchzuführen und mit den bisherigen und kommenden Investitionen Kurs zu halten. Aber wir sind gut aufgestellt, wissen wo es hingeht, haben ein breites Kunden- und Applikationsportfolio, und unsere Positionierung ist exzellent. Jetzt muss es uns gelingen, die laufenden Projekte auf die Straße zu bringen. 

Text: Christine Petzwinkler 

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(November 2019)





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