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Grüne Aktie für breite Investoren-Basis

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Der Umwelt-Dienstleister Wolftank-Adisa war eines der ersten Unternehmen im neuen direct market plus der Wiener Börse. Aufsichtsrat und IR-Verantwortlicher Alexander von Franckenstein hat mit den Wachstumsplänen auch den ATX Prime im Fokus.

Herr von Franckenstein, was hat sich für die Wolftank Adisa Holding seit dem Börsenlisting in Wien vor mehr als einem Jahr geändert?

Alexander von Franckenstein: Das Börsenlisting hat uns sicher medial mehr Aufmerksamkeit gebracht. Die Wiener Börse macht hier einen tollen Job und unterstützt sehr. Da wir aber schon seit einigen Jahren einen Bond an der Mailänder Börse gelistet haben, der von einem italienieschen Pensionsfonds gezeichnet wurde, war das Thema Börse kein komplettes Neuland für uns. Aber ein Börsenlisting der Aktie ist dann doch ein großes Aushängeschild. Der einzige Wermutstropfen in Wien ist aber der geringe Handel in der Aktie. Seit einigen Wochen sind wir auch im Frankfurter Xetra-Handel einbezogen, das hat dazu geführt, dass die Handels–umsätze massiv gestiegen sind. Das ist Freud auf der einen, aber auch Leid auf der anderen Seite. Wir haben jetzt zwar eine liquide Aktie, auf der anderen Seite hat diese Liquidität dazu geführt dass unsere Aktie, wie soviele andere auch,  im Zuge des Corona-Crashs, eingebrochen ist.

Sie haben die Corona-Krise angesprochen. Wolftank-Adisa macht den Hauptteil der Umsätze in den von der Krise stark betroffenen Ländern China und Italien. 

Das Gute ist, dass in China unsere Baustellen sukzessive wieder den Betrieb aufnehmen, dort stabilisiert sich und normalisiert sich die Lage gerade wieder und wir haben auch wieder neue Aufträge erhalten. Diese Erfahrung und das gute Krisenmanagement in China hatten einen positiven Lerneffekt auf unsere operativen Aktivitäten, zB auch in Italien. Dort verfügen wir über eine Ausnahmegenehmigung und kommen zum Einsatz, wenn zB ein Tank leckt oder Umweltschutzmaßnahmen ergriffen werden müssen. Das muss sofort repariert werden. Das gibt uns zwar in diesen Zeiten einen leicht geringeren Umsatz, aber immerhin doch noch eine Grundlast.

Haben Sie eigentlich Schätzungen, wie sich die aktuelle Coronona-Krise auf ihr Geschäft auswirken wird?

Wir haben durchgerechnet, was uns dieses Jahr bringen wird, wenn sich die Lage im Sommer wieder einigermaßen stabilisiert. Im Worst Case ist sicherlich mit einem Umsatzminus von 20 bis 40 Prozent zu rechnen, im mittleren Fall sind es so um die 10 bis 15  Prozent und der Best Case ist natürlich, dass alles analog zu unserer Guidance bleibt, weil wir in der Lage sein werden, die eingebüßten Umsätze im Laufe des Jahres aufzuholen.

Seit Kurzem sind Sie auch in Lateinamerika aktiv. Wird damit das Länder-Exposure etwas verteilt?

Ich gehe davon aus, dass es uns gelingen wird, uns gut vom Klumpenrisiko Italien, wo wir 40 bis 45 Prozent unserer Umsätze machen, mehr und mehr abzukoppeln. China wird zwar weiter im LNG- und im Umweltschutzbereich eine wichtige Rolle spielen, aber wir möchten uns mehr in Lateinamerika und dann auch in Indien engagieren. Und Russland bietet vor allem im Pipeline- und Röhren-Geschäft Potenzial, wo wir uns vermehrt etablieren wollen. Man muss sich  vorstellen, dass viele Länder hinsichtlich Umweltschutz noch nicht auf unseren Standards sind, aber aufgrund des zunehmenden Bewusstseins in der Bevölkerung dorthin wollen. So war es auch in China bis vor einigen Jahren. Und dort sprechen wir immerhin von 130.000 Tankstellen, die auf doppelwandige Tanks umgerüstet werden müssen. Mit unseren zertifizierten Verfahren profitieren wir davon - auch in anderen Ländern. 

Stehen bei Wolftank-Adisa auch Akquisitionen am Plan?

Neben der internationalen Expansion und der Erweiterung der Produktpalette sehen wir auch Chancen in M&A, etwa im Bereich Umweltsanierung. Hier sind wir auf der Suche nach einem Kandidaten. Unsere Vision ist nach wie vor, dass wir in zwei bis drei Jahren über 100 Mio. Euro Umsatz haben werden. Wir haben noch vor der Corona-Krise eine Kapitalerhöhung durchgeführt und würden auch von Banken Kapital für M&A-Transaktionen bekommen. In dem aktuellen Umfeld gibt es einige interessante Firmen, das bietet uns Möglichkeiten auch größere Unternehmen zu übernehmen.

Kommen wir zurück zur Börse. Mit 100 Mio. Euro Umsatz wäre man auch im Prime-Segment schon sehr gut aufgehoben.

Jetzt wollen wir dieses Jahr einmal so gut wie möglich durchbringen und dann möchten wir schon wieder verstärkt am Kapitalmarkt aktiv werden. Wir möchten den Streubesitz erhöhen, wir möchten mehr österreichische Investoren und mehr Privatinvestoren ansprechen und natürlich ist es unser Ziel, mittelfristig auch in das Prime-Segment aufzusteigen. 

Welche Investoren spricht eine Wolftank-Adisa-Aktie Ihrer Meinung nach an?

Wir sind eigentlich das Nachhaltigkeits-Unternehmen schlecht hin. Unser Fokus liegt auf der Sanierung und Überwachungen von Groß-Tankanlagen mit eigenentwickelten, patentierten Epoxidharzen, sowie High-Tech Umweltschutzdienstleistungen bei verseuchten Böden und Anlagen sowie dem Bau von LNG- Tankstellen als auch deren umweltgerechte  Entsorgung. Wir sehen uns also eindeutig als Greentech-Unternehmen, dementsprechend wollen wir auch Investoren ansprechen, die ökologisch gesinnt sind und großen Wert auf Nachhaltigkeit legen.

Dürfen die Investoren mit einer Dividende rechnen?

Die nächsten zwei bis drei Jahren wird es voraussichtlich keine Dividende geben, da wir ein Wachstumswert sind und das verfügbare Kapital in die Expansion stecken wollen. 

Zahlenwerk

Die Jahresergebnisse für das Jahr 2019 der Wolftank-Adisa Holding AG werden am 30. April präsentiert. Die Prognose des Vorstands lag zuletzt bei einem Umsatz von mindestens 50 Mio. Euro, einem  EBITDA von 4,7 Mio. Euro und einem EBIT von 3,2 Mio. Euro.
Einen aktuellen (per Oktober 2019) Research-Report gibt es von Montega. Die Analysten kommen auf ein Kursziel von 42,00 Euro (Kurs in Wien per 2.4.: 29,4 Euro)

Text: Christine Petzwinkler

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