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Virtuelle ams-HV: Hätte man Osram auch mit Covid-Wissen versucht? Boni ohne Zielerreichung? (Günter Luntsch)

09.06.2020, 9610 Zeichen

Virtuelle ams-HV 3.6.2020. Gut, dass ich mehrere Browser hab, denn meine sonst immer verlässlichen Kandidaten Firefox und Internet-Explorer haben die virtuelle ams-HV am 3.6.2020 um 12 Uhr nicht knacken können, ich musste mit Opera auffahren. Und damit hab ich der HV ohne jegliche Probleme bis zum offiziellen Ende um 14:38 h folgen können. Angenehm zügig ist die HV abgewickelt worden, obwohl sich auch hier einige Problemfelder abgezeichnet haben. Mein Fazit gleich zu Beginn: Imponierend, was die alles machen, da würde man gerne dabei sein. Aber Entlohnungsschema für Führungskräfte und so, da denk ich lieber noch ein zweites und drittes Mal nach, das Schema kam jedenfalls nicht gut an und wurde von einer deutlichen Mehrheit sogar abgelehnt. Das war nicht nur ein Schuss vor den Bug, da bedarf es offenbar gröberer Änderungen.

CEO Alexander Everke berichtete vom Überschreiten der Umsatzgrenze von 2 Mrd. Dollar und von 8500 Mitarbeitern. 82% des Umsatzes seien dem Consumer-Bereich zuordenbar, 18% Automotive, Industrie und Medizin. Er sprach von Augmented Reality, optischer Sensorik, Bildsensorik, Audiosensorik, aber auch von Sensorik, die man hinter das Display bringe, die unsichtbar ihre Aufgabe verrichte. Hintergrundrauschunterdrückung unterstütze man insbesondere in Asien. Der Umsatz habe um 32% auf 1,885 Mrd. Euro zugenommen. Das Ebit sei auf 392 Mio. Euro gestiegen, was 21% des Umsatzes entspreche. Er sprach vom Android-Markt, von Sensorikleitern im OLED-Screen, von 3D in cabin, von einem komplementären Portfolio für uns, das (durch die angestrebte OSRAM-Übernahme) nicht viele Firmen anbieten könnten. Mit einem weiteren Closing Ende Juni würden wir 68% Anteil an OSRAM haben. Er sprach von Micro-LED-Displays, von besserer Leuchtkraft und weniger Strom, wichtig für mobile Applikationen. Wir seien in der Lage, die Sensorik zu integrieren und somit unsichtbar zu machen. Neue Wachstumsmärkte würden eine enorme Diversifizierung bedeuten, bei Closing werde es eine viel klarere und gleichmäßigere Umsatzaufteilung geben, wir könnten komplementäre Stärken nutzen, OSRAM sei klare Nr.1 bei Automotive Licht. Die Synergien würden mindestens 300 Mio. Euro vor Steuern ausmachen. Ams sei sehr stark bei Sensorik, Software, Algorithmen, OSRAM bei Leuchtdioden. Die Transaktion sei für ams "attraktiv und deutlich wertsteigernd". Man strebe eine sehr schnelle Reduktion der Verschuldung an, sehr schnelles Wachstum und mittelfristig mehr als 25% bereinigte Ebit-Marge. Man sei klar führend in der 3D-Sensortechnologie, die Automobilindustrie sei noch nicht auf dem Stand des Consumerbereichs, man wolle hier komplette Lösungen anbieten, zur Fahrer- und Passagierüberwachung. Er sprach von einer Technologie, die dabei helfe, die Bildqualität zu verbessern, was auch helfen könne, Covid19-Antikörper zu erkennen, offenbar per Ferndiagnose, da war sehr viel Technisches in wenige Worte verpackt, aber Worte wie "medizinische Bildgebung, Computertomographie, Endoskopie" reizen mich positiv, denn grundsätzlich wäre ich ja gerne an einem in der Medizin führenden Unternehmen beteiligt, meine Erfahrungen mit Biotechs und Generikaherstellern waren allerdings nicht die besten, vielleicht könnens "branchenfremde" Quereinsteiger wie ams ja besser. Wir hörten von Nebengeräuschunterdrückung für Bluetooth, wieder für asiatische Kunden. Das MEMS-Mikrofon-Geschäft habe man Ende 2019 wegen der Fokussierung auf Bild veräußert. Unsere Teststandorte seien Philippinen, Singapur und Österreich. Die VCSEL-Fertigung werde gerade aufgebaut, weltweit die einzige Fertigung, die automotiv zertifiziert sei. Design-Center und Fertigung habe man in Österreich und Singapur. Wenn man lauscht, was ein führendes österreichisches Technologieunternehmen hier leistet, können durchaus Erinnerungen an die einst börsenotierte AKG im Hinterkopf auftauchen, die heute zu Samsung gehört, und man fragt sich: Was wäre, wenn AKG nicht inhaliert worden wäre, sondern inhaliert hätte? Soll heißen: Ich kann absolut nicht beurteilen, ob die Übernahme von OSRAM eine gute Entscheidung ist, aber die Leute von ams wissen wohl, was sie tun, eine SAMSUNG hätte sich ohne Zukäufe nie in die heutige Position gebracht. Wir hörten jedenfalls ein klares Ja zum gemeinsamen Weg zur Führung bei Sensorlösung und Photonik, "wir werden ca. 5 Mrd. Euro Umsatzvolumen haben".

CFO Ingo Bank berichtete vom Rückgang der F&E-Aufwendungen im Verhältnis zum Umsatz, dem positiven Skalierungseffekt und der Kostendisziplin. Er sprach von 3,73 Euro Earnings per Share (bzw. verwässert 3,64 Euro), der Leverage habe sich von 5 Ende 2018 auf 2,5 halbiert. "Wir fühlen uns gut aufgestellt im durch Covid19 geprägten wirtschaftlichen Umfeld." Die EK-Quote habe man auf 38% erhöhen können. "Die Kapitalerhöhung wäre ohne Ihr Vertrauen in das Unternehmen nicht möglich gewesen." Der ARV erläuterte die Bezüge des Aufsichtsrats (125.000 für den Vorsitzenden, 105.000 für den Stellvertreter, 85.000 für die anderen, für Vorschussvorsitzende 25.000 extra). Ingo Bank berichtete über 13,738.834 eigene Aktien (5,01% des Grundkapitals) im Besitz des Unternehmens per Nachweisstichtag 24.5.2020. Im Berichtsjahr habe man 1,308.471 Aktien um durchschnittlich 25,63 sfr erworben, um die Ansprüche aus Aktienoptionen zu bedienen. Man habe keine eigenen Aktien veräußert und keine "neu begeben". Um 13:11 h wurde die Präsentation für beendet erklärt und eine Präsenz von 851 Aktionären mit 109,787.608 Aktien verkündet, die Generaldebatte wurde eröffnet. Der erste Fragesteller interessierte sich für die Gründe des Verfehlens der Umsatzerwartungen um fast 25%, diese sehe man in "diversen Einflüssen wie langsamerer Marktdurchdringung". Bezüglich VCSEL-Technologie sei man insbesondere im asiatischen Markt sehr gut positioniert. Wir hörten von Türöffnen per Gesichtscanning und ohne Schlüssel. Ob ein früheres Auftreten von Covid19 etwas an unserer Entscheidung geändert hätte, Osram zu übernehmen? Nein, das Portfolio werde durch die Übernahme so sehr verstärkt und damit neue Märkte erschlossen, das wäre ohne die Kooperation gar nicht möglich. Wie können 300 Mio. Euro an Synergieeffekten eintreten, wenn versprochen wurde, bis 2022 keine fusionsbedingten Kündigungen vorzunehmen? Wir werden die Vereinbarungen genauestens einhalten, durch höhere Effizienz in der Fertigung vor allem in Asien sei etwas zu holen. Bezüglich Wandelanleihe wurde beruhigt, das sei nur ein Vorratsbeschluss. Zur Übernahme meinte Everke: "Wir sehen bedeutendes Potential. Wir kaufen nicht Umsatz dazu, der deckungsgleich ist mit dem Portfolio, wir kaufen Technologie dazu." Das Kundenfeedback sei sehr positiv.

Ein Aktionär beanstandete, dass Boni ohne Zielerreichung und Rechtsgrundlage ausgezahlt worden seien, der ARV versuchte aufzuklären, dass es sich nicht um Boni gehandelt habe, man habe eine Möglichkeit schaffen müssen, das auszuzahlen, das sei eine sehr spezielle Situation gewesen mit der Heptagon-Akquisition. Von mehr als 100 Mio. Euro nachträglicher Kaufpreiserhöhung war noch die Rede. Ich kann zu dieser speziellen Situation nichts sagen, Aktionär Herbert Werner weiß offenbar mehr darüber. Werner wollte die Peergroups für die Planerreichung wissen, es sind mit Texas Instruments und Infineon einige Branchengrößen darunter. Alexander Kozlik sprach rückläufigen Auftragsbestand an und erkundigte sich höflich, ob nicht auch bei der AR-Bezahlung gespart werden könne. Laut ARV sei das nicht möglich, da die AR-Bezüge bei ams im internationalen Vergleich "sehr sehr niedrig" seien und nur 30-50% der Vergütungen bei den Peers ausmachen würden, das mache es der ams an sich nicht sehr einfach, hochqualifizierte internationale Experten zu finden. Es sei aber trotzdem gelungen, so sein Nachsatz, um nicht falsch verstanden zu werden. Firmenwert von 717 Mio. Euro und Kundenbestand und Technologie von 292 Mio. Euro wurden erläutert. Die D&O-Versicherung mit rund 50 Mio. Versicherungssumme habe man bei der AIG, über die Prämie wolle man keine Auskunft geben. Die Kosten der Abschlussprüfung betrügen 341.000 Euro. Michael Knap beanstandete die lieblose und schlampig hergestellte deutsche Version des Geschäftsberichts mit vielen Druckfehlern, und er fragte nach dem Zeitpunkt der Überweisung des Preises für die angedienten und seither gesperrten Osram-Aktien, Bank vertröstete ihn, der Sanktus der Übernahmebehörden von EU, Russland und Taiwan sei noch ausständig, es gebe keine speziellen Gründe, warum das noch nicht abgeschlossen ist. Wir könnten die Verzögerungen großteils nicht beeinflussen, es sei wohl wegen der Covid-Krise. Die Abgeltungssteuer für ein ausländisches AR-Mitglied werde von ams einbehalten und beim Finanzamt abgeführt. Auf die Frage von Berthold Berger nach den Kosten für die Börsenotierung in der Schweiz und in Deutschland wurde mit "ein fünfstelliger Betrag in der Schweiz" geantwortet, die Freiverkehrsnotierung in Deutschland geschehe ohne unseren Einfluss. Bei einer Präsenz von rund 40,02% gab es bei vielen Tagesordnungspunkten mehr als 99%ige Zustimmung, bei den Entlastungen von Vorstand und Aufsichtsrat fast 97%ige Zustimmung, die Zustimmung zur Vergütungspolitik war mit 29,72% allerdings desaströs niedrig. Das ist aber auch ein gutes Zeichen: Jemand schaut auf das Unternehmen, hier gibt es kein Schalten und Walten nach eigenem Gutdünken. Allerdings, so ein Unternehmen ohne bestimmenden Kernaktionär kann bald einmal zu einem Übernahmekandidaten werden. Hoffentlich nicht zu einem billigen.
AMS ( Akt. Indikation:  15,02 /15,12, -0,66%)

(Der Input von Günter Luntsch für den http://www.boerse-social.com/gabb vom 09.06.)


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    CEO Alexander Everke berichtete vom Überschreiten der Umsatzgrenze von 2 Mrd. Dollar und von 8500 Mitarbeitern. 82% des Umsatzes seien dem Consumer-Bereich zuordenbar, 18% Automotive, Industrie und Medizin. Er sprach von Augmented Reality, optischer Sensorik, Bildsensorik, Audiosensorik, aber auch von Sensorik, die man hinter das Display bringe, die unsichtbar ihre Aufgabe verrichte. Hintergrundrauschunterdrückung unterstütze man insbesondere in Asien. Der Umsatz habe um 32% auf 1,885 Mrd. Euro zugenommen. Das Ebit sei auf 392 Mio. Euro gestiegen, was 21% des Umsatzes entspreche. Er sprach vom Android-Markt, von Sensorikleitern im OLED-Screen, von 3D in cabin, von einem komplementären Portfolio für uns, das (durch die angestrebte OSRAM-Übernahme) nicht viele Firmen anbieten könnten. Mit einem weiteren Closing Ende Juni würden wir 68% Anteil an OSRAM haben. Er sprach von Micro-LED-Displays, von besserer Leuchtkraft und weniger Strom, wichtig für mobile Applikationen. Wir seien in der Lage, die Sensorik zu integrieren und somit unsichtbar zu machen. Neue Wachstumsmärkte würden eine enorme Diversifizierung bedeuten, bei Closing werde es eine viel klarere und gleichmäßigere Umsatzaufteilung geben, wir könnten komplementäre Stärken nutzen, OSRAM sei klare Nr.1 bei Automotive Licht. Die Synergien würden mindestens 300 Mio. Euro vor Steuern ausmachen. Ams sei sehr stark bei Sensorik, Software, Algorithmen, OSRAM bei Leuchtdioden. Die Transaktion sei für ams "attraktiv und deutlich wertsteigernd". Man strebe eine sehr schnelle Reduktion der Verschuldung an, sehr schnelles Wachstum und mittelfristig mehr als 25% bereinigte Ebit-Marge. Man sei klar führend in der 3D-Sensortechnologie, die Automobilindustrie sei noch nicht auf dem Stand des Consumerbereichs, man wolle hier komplette Lösungen anbieten, zur Fahrer- und Passagierüberwachung. Er sprach von einer Technologie, die dabei helfe, die Bildqualität zu verbessern, was auch helfen könne, Covid19-Antikörper zu erkennen, offenbar per Ferndiagnose, da war sehr viel Technisches in wenige Worte verpackt, aber Worte wie "medizinische Bildgebung, Computertomographie, Endoskopie" reizen mich positiv, denn grundsätzlich wäre ich ja gerne an einem in der Medizin führenden Unternehmen beteiligt, meine Erfahrungen mit Biotechs und Generikaherstellern waren allerdings nicht die besten, vielleicht könnens "branchenfremde" Quereinsteiger wie ams ja besser. Wir hörten von Nebengeräuschunterdrückung für Bluetooth, wieder für asiatische Kunden. Das MEMS-Mikrofon-Geschäft habe man Ende 2019 wegen der Fokussierung auf Bild veräußert. Unsere Teststandorte seien Philippinen, Singapur und Österreich. Die VCSEL-Fertigung werde gerade aufgebaut, weltweit die einzige Fertigung, die automotiv zertifiziert sei. Design-Center und Fertigung habe man in Österreich und Singapur. Wenn man lauscht, was ein führendes österreichisches Technologieunternehmen hier leistet, können durchaus Erinnerungen an die einst börsenotierte AKG im Hinterkopf auftauchen, die heute zu Samsung gehört, und man fragt sich: Was wäre, wenn AKG nicht inhaliert worden wäre, sondern inhaliert hätte? Soll heißen: Ich kann absolut nicht beurteilen, ob die Übernahme von OSRAM eine gute Entscheidung ist, aber die Leute von ams wissen wohl, was sie tun, eine SAMSUNG hätte sich ohne Zukäufe nie in die heutige Position gebracht. Wir hörten jedenfalls ein klares Ja zum gemeinsamen Weg zur Führung bei Sensorlösung und Photonik, "wir werden ca. 5 Mrd. Euro Umsatzvolumen haben".

    CFO Ingo Bank berichtete vom Rückgang der F&E-Aufwendungen im Verhältnis zum Umsatz, dem positiven Skalierungseffekt und der Kostendisziplin. Er sprach von 3,73 Euro Earnings per Share (bzw. verwässert 3,64 Euro), der Leverage habe sich von 5 Ende 2018 auf 2,5 halbiert. "Wir fühlen uns gut aufgestellt im durch Covid19 geprägten wirtschaftlichen Umfeld." Die EK-Quote habe man auf 38% erhöhen können. "Die Kapitalerhöhung wäre ohne Ihr Vertrauen in das Unternehmen nicht möglich gewesen." Der ARV erläuterte die Bezüge des Aufsichtsrats (125.000 für den Vorsitzenden, 105.000 für den Stellvertreter, 85.000 für die anderen, für Vorschussvorsitzende 25.000 extra). Ingo Bank berichtete über 13,738.834 eigene Aktien (5,01% des Grundkapitals) im Besitz des Unternehmens per Nachweisstichtag 24.5.2020. Im Berichtsjahr habe man 1,308.471 Aktien um durchschnittlich 25,63 sfr erworben, um die Ansprüche aus Aktienoptionen zu bedienen. Man habe keine eigenen Aktien veräußert und keine "neu begeben". Um 13:11 h wurde die Präsentation für beendet erklärt und eine Präsenz von 851 Aktionären mit 109,787.608 Aktien verkündet, die Generaldebatte wurde eröffnet. Der erste Fragesteller interessierte sich für die Gründe des Verfehlens der Umsatzerwartungen um fast 25%, diese sehe man in "diversen Einflüssen wie langsamerer Marktdurchdringung". Bezüglich VCSEL-Technologie sei man insbesondere im asiatischen Markt sehr gut positioniert. Wir hörten von Türöffnen per Gesichtscanning und ohne Schlüssel. Ob ein früheres Auftreten von Covid19 etwas an unserer Entscheidung geändert hätte, Osram zu übernehmen? Nein, das Portfolio werde durch die Übernahme so sehr verstärkt und damit neue Märkte erschlossen, das wäre ohne die Kooperation gar nicht möglich. Wie können 300 Mio. Euro an Synergieeffekten eintreten, wenn versprochen wurde, bis 2022 keine fusionsbedingten Kündigungen vorzunehmen? Wir werden die Vereinbarungen genauestens einhalten, durch höhere Effizienz in der Fertigung vor allem in Asien sei etwas zu holen. Bezüglich Wandelanleihe wurde beruhigt, das sei nur ein Vorratsbeschluss. Zur Übernahme meinte Everke: "Wir sehen bedeutendes Potential. Wir kaufen nicht Umsatz dazu, der deckungsgleich ist mit dem Portfolio, wir kaufen Technologie dazu." Das Kundenfeedback sei sehr positiv.

    Ein Aktionär beanstandete, dass Boni ohne Zielerreichung und Rechtsgrundlage ausgezahlt worden seien, der ARV versuchte aufzuklären, dass es sich nicht um Boni gehandelt habe, man habe eine Möglichkeit schaffen müssen, das auszuzahlen, das sei eine sehr spezielle Situation gewesen mit der Heptagon-Akquisition. Von mehr als 100 Mio. Euro nachträglicher Kaufpreiserhöhung war noch die Rede. Ich kann zu dieser speziellen Situation nichts sagen, Aktionär Herbert Werner weiß offenbar mehr darüber. Werner wollte die Peergroups für die Planerreichung wissen, es sind mit Texas Instruments und Infineon einige Branchengrößen darunter. Alexander Kozlik sprach rückläufigen Auftragsbestand an und erkundigte sich höflich, ob nicht auch bei der AR-Bezahlung gespart werden könne. Laut ARV sei das nicht möglich, da die AR-Bezüge bei ams im internationalen Vergleich "sehr sehr niedrig" seien und nur 30-50% der Vergütungen bei den Peers ausmachen würden, das mache es der ams an sich nicht sehr einfach, hochqualifizierte internationale Experten zu finden. Es sei aber trotzdem gelungen, so sein Nachsatz, um nicht falsch verstanden zu werden. Firmenwert von 717 Mio. Euro und Kundenbestand und Technologie von 292 Mio. Euro wurden erläutert. Die D&O-Versicherung mit rund 50 Mio. Versicherungssumme habe man bei der AIG, über die Prämie wolle man keine Auskunft geben. Die Kosten der Abschlussprüfung betrügen 341.000 Euro. Michael Knap beanstandete die lieblose und schlampig hergestellte deutsche Version des Geschäftsberichts mit vielen Druckfehlern, und er fragte nach dem Zeitpunkt der Überweisung des Preises für die angedienten und seither gesperrten Osram-Aktien, Bank vertröstete ihn, der Sanktus der Übernahmebehörden von EU, Russland und Taiwan sei noch ausständig, es gebe keine speziellen Gründe, warum das noch nicht abgeschlossen ist. Wir könnten die Verzögerungen großteils nicht beeinflussen, es sei wohl wegen der Covid-Krise. Die Abgeltungssteuer für ein ausländisches AR-Mitglied werde von ams einbehalten und beim Finanzamt abgeführt. Auf die Frage von Berthold Berger nach den Kosten für die Börsenotierung in der Schweiz und in Deutschland wurde mit "ein fünfstelliger Betrag in der Schweiz" geantwortet, die Freiverkehrsnotierung in Deutschland geschehe ohne unseren Einfluss. Bei einer Präsenz von rund 40,02% gab es bei vielen Tagesordnungspunkten mehr als 99%ige Zustimmung, bei den Entlastungen von Vorstand und Aufsichtsrat fast 97%ige Zustimmung, die Zustimmung zur Vergütungspolitik war mit 29,72% allerdings desaströs niedrig. Das ist aber auch ein gutes Zeichen: Jemand schaut auf das Unternehmen, hier gibt es kein Schalten und Walten nach eigenem Gutdünken. Allerdings, so ein Unternehmen ohne bestimmenden Kernaktionär kann bald einmal zu einem Übernahmekandidaten werden. Hoffentlich nicht zu einem billigen.
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