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Ist die Sorge vor Rücksetzern berechtigt?

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07.08.2021, 4115 Zeichen

Aus dem wöchentlichen Marktausblick von Raiffeisen Research: Es ist eine Berichtssaison, bei welcher die Superlative auszugehen scheinen. War die Erwartungshaltung im Hinblick auf die Unternehmensergebnisse vor einigen Wochen noch als durchaus ambitioniert einzustufen, sehen wir aktuell ein Übertreffen ebendieser am laufenden Band. Zur Erinnerung: noch zu Jahresbeginn lagen die Analystenschätzungen für das aggregierte Gewinnwachstum der S&P 500-Unternehmen bei rund +45 %. Mittlerweile stiegen die Schätzungen auf stolze +89 %, wobei vor allem das Value-Segment mit + 170 % hervorsticht. So ambitioniert die Schätzungen auch sein mögen, unter Berücksichtigung des Basiseffekts erscheinen die imposanten Wachstumsraten durchaus nachvollziehbar. So dürfen wir nicht vergessen, dass im Vergleichszeitraum Q2 2020 der Großteil der Unternehmen am stärksten von den coronabedingten Restriktionen betroffen war. Mit der Rücknahme der Lockdownmaßnahmen, einhergehend mit der konjunkturellen Erholung und der zunehmenden Durchimpfung der Bevölkerung, war auch für die Unternehmenslandschaft ein Licht am Ende des Tunnels ersichtlich. Q2 2021 sollte demnach den Zenit der Wachstumsraten darstellen. Der Blick auf die bisher gelieferten Ergebnisse zeigt aber, dass die hohen Schätzungen am Ende des Tages wohl immer noch zu niedrig angesetzt waren.

Bisher haben rund 80 % der größten US-Börsenunternehmen ihre Ergebnisse offengelegt. Davon konnten rund 88 % die in sie gestellten Erwartungen auf der Gewinnseite und 86 % auf der Umsatzseite übertreffen. Im Detail stiegen die Umsätze auf aggregierter Basis um beinahe 30 %. Während die Umsätze also bereits zu überzeugen wussten, übertrafen die Gewinne im wahrsten Sinne jegliche Erwartungen. Die S&P 500-Unternehmen weisen im Aggregat bisweilen ein Gewinnwachstum in der Höhe von 110 % auf. Am deutlichsten ist dieses im Bereich der Industrieunternehmen ausgeprägt (+822 %), welche – wenig überraschend – am meisten von der konjunkturellen Erholung profitieren. Im Vergleich dazu fällt das Wachstum im IT-Sektor mit "nur" +64 % wesentlich bescheidener aus.

Der Markt reagierte auf die Ergebnisse höchst unterschiedlich. Auch wenn die soliden Ergebnisse eigentlich Grund zur Freude darstellen, wurde diese Entwicklung von den Aktienmärkten in weiten Teilen bereits seit längerem antizipiert. Es ist daher nicht allzu verwunderlich, dass Anleger nach dem Motto "Sell on Good News" die vorzüglichen Zahlenwerke zwischenzeitlich nützen, um Gewinne mitzunehmen. Dies gilt freilich nicht pauschal, schließlich konnten Unternehmen mit besonders aussichtsreicher Guidance nach Zahlenveröffentlichung weiter deutlich zulegen.

Auch wenn die jüngsten Zahlenwerke nicht das Kursfeuerwerk auslösten, das eventuell viele erwartet haben, so soll dies nicht über die unterm Strich passable Performance der globalen Aktienmärkte in den letzten Wochen hinwegtäuschen. So näherten sich beispielsweise sowohl der DAX als auch der Euro STOXX 50 wieder ihren Jahreshochs an und auch in den USA präsentieren sich die Märkte weiterhin rekordverdächtig. Der Blick auf diverse Sentimentindikatoren zeigt jedoch, dass mit den steigenden Kursen zuletzt auch vermehrtes Unbehagen unter den Anlegern einherging. So kletterte der Volatilitätsindex VIX in den letzten Wochen zwar langsam, aber stetig nach oben – ein Ausdruck erhöhter Nervosität.

Aber ist die Sorge vor Rücksetzern berechtigt? Der Blick auf unseren Chart der Woche zeigt, dass zumindest historisch betrachtet nun tatsächlich die schwächste Phase eines Börsenjahres vor uns liegt. Im Durchschnitt der letzten 15 Jahre ist ab KW 33 mit einer Seitwärtsphase und leicht negativen Entwicklungen zu rechnen. Der Newsflow vonseiten der Berichtsaison wird nun langsam abebben und damit entfällt einer der wesentlichen Kurstreiber der letzten Wochen. Es ist daher davon auszugehen, dass die Märkte ihren Fokus wieder vermehrt auf Themen wie COVID-19, Konjunktur, Geldpolitik und/oder Inflation richten. Die Saisonalität der Märkte fügt sich hier gut ein und stützt unsere Sicht, wonach wir Konsolidierungsrisiken sehen und rechtfertigt weiterhin unsere "Halten"-Empfehlung.



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Christine Petzwinkler
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