23.04.2024,
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Wien (OTS) - Die Automobilwirtschaft steht wie kaum ein anderer
Wirtschaftszweig im Spannungsfeld zwischen den Anstrengungen zur
Dekarbonisierung und dem bestreben, Wohlstand durch starke
Volkswirtschaften zu sichern – europaweit, wie auch hierzulande.
Österreich darf zurecht als Autoland bezeichnet werden. Mehr als
350.000 Beschäftigte rund ums Auto zeigen, wie wichtig dieser Sektor
für Beschäftigung und Wohlstand in Österreich ist. „Wichtig dabei
sind eine technologieoffene Forschung und Entwicklung, um
Innovationen sicherzustellen und den Standort zu stärken. Die größten
Herausforderungen für die Automobilindustrie sind strenge
Klimaschutzziele der EU auf dem Weg zur Dekarbonisierung. Dabei
braucht es Rahmenbedingungen und Raum für alle alternativen
Antriebsformen,“ betont Christoph Neumayer, Generalsekretär der
Industriellenvereinigung im Rahmen seiner Begrüßungsworte.
Aus unterschiedlichen EU-Ländern, Unternehmen und Vereinigungen
waren in den letzten Wochen und Monaten alarmierende Meldungen zu
vernehmen. Der Automobil-Sektor steht unter Druck. Umso wichtiger ist
es, nicht nur Probleme, sondern auch Lösungswege zu diskutieren und
aufzuzeigen.
Lösungswege aufzeigen: Europarechtliche Rahmenbedingungen und
Technologieoffenheit
Das taten diesen Dienstagvormittag im Zuge eines Pressegesprächs
Europaministerin Karoline Edtstadler, Günter Kerle, Vorsitzender des
Verbands der Automobilimporteuere in der Industriellenvereinigung,
Karl-Heinz Rauscher, Obmann des Fachverbands der Fahrzeugindustrie
der Wirtschaftskammer und Josef Honeder, Entwicklungsleiter des BMW
Group Standortes Steyr.
Dabei standen die europarechtlichen Rahmenbedingungen für
Schlüsselindustrien besonders im Fokus. Das gemeinsame Ziel: ein
wettbewerbsfähiges Europa sichern. Einigkeit herrschte darüber, dass
unterschiedliche Technologien nötig sein werden, um wirtschaftliche
Abhängigkeiten zu reduzieren, wettbewerbsfähig zu bleiben und
gleichzeitig die Dekarbonisierung der Mobilität voran zu treiben.
Auch Wasserstoff im PKW sahen die Sprecher dabei als Teil der Lösung.
Statements aus der Pressekonferenz:
Europaministerin Karoline Edtstadler:
„Europa darf nicht länger Weltmeister der Bürokratie und
Überregulierung bleiben, sondern muss Champion der Wertschöpfung und
Innovation werden. Die österreichische Automobilindustrie stellt
eindrucksvoll unter Beweis, wie ein nachhaltiger
Transformationsprozess gemeinsam mit der Innovationskraft von
Unternehmen gelingen kann. Dabei ist die Offenheit gegenüber allen
Technologien wichtig, um im Wettbewerb der besten Ideen die beste
Lösung zu finden.“
Günter Kerle, Vorsitzender des Verbands der Automobilimporteure in
der Industriellenvereinigung:
„Österreich darf zurecht als Autoland bezeichnet werden. Mehr als
350.000 Beschäftigte rund ums Auto zeigen, wie wichtig dieser Sektor
für Beschäftigung und Wohlstand in Österreich ist. Die
österreichische Automobilwirtschaft steht für 18 Mrd. Euro direkte
bzw. 30 Mrd. Euro totale Bruttowertschöpfung und der Beitrag zur
Bruttowertschöpfung in Österreich liegt bei 8,4 Prozent total, der
fiskalische Beitrag liegt bei mehr als 23 Mrd. Euro.
Österreich muss dem gerecht werden und die richtigen
Rahmenbedingungen setzen. Die Automobilindustrie befindet sich in
einer Transformationsphase. Elektrifizierung, Vernetzung und
automatisiertes Fahren sind die Schlagwörter der Zukunft in der
Automobilindustrie. Wichtig sind dabei eine technologieoffene
Forschung und Entwicklung, um Innovationen sicherzustellen und den
Standort zu stärken. Alle Hersteller setzen auf elektrifizierte
Antriebe und bringen immer mehr Zero Emissionen-Fahrzeuge auf die
Straße, um die strengen CO2-Vorgaben der EU zu erfüllen. Uns ist aber
auch wichtig, andere alternative Antriebsformen wie z. B. Wasserstoff
nicht zu vergessen. Wasserstoff kann zusätzlich zur Elektromobilität
eine sinnvolle Alternative bei der Dekarbonisierung sein.
Vergleichsweise große Reichweiten, eine kürzere Betankungsdauer sowie
witterungsunabhängiger Betrieb ohne CO2- und Schadstoffemissionen
sind unbestrittene Vorteile.“
Karl-Heinz Rauscher, Obmann des Fachverbands der Fahrzeugindustrie
der Wirtschaftskammer Österreich:
Die Transformationsoffensive des BMAW für die österreichische
Fahrzeugindustrie wird gut angenommen und hilft unseren Betrieben,
sich auf neue Entwicklungen und Anforderungen einzustellen. Daher
fordern wir von der Bundesregierung, dass dieses Programm um weitere
vier Jahre sohin bis 2030 verlängert und wieder mit mindestens 600
Mio. Euro dotiert wird. So wird es der Fahrzeugindustrie ermöglicht,
weiterhin attraktive, gut entlohnte und sichere Arbeitsplätze in
Österreich anzubieten.
Josef Honeder, Entwicklungsleiter des BMW Group Standortes Steyr:
„Für die Zukunft des Individualverkehrs werden unterschiedliche
Technologien nötig sein, um wirtschaftliche Abhängigkeiten zu
reduzieren, wettbewerbsfähig zu bleiben und gleichzeitig die
Dekarbonisierung der Mobilität voran zu treiben.
Die BMW Group setzt dabei auf die kontinuierliche Verbesserung
unserer Verbrennungsantriebe und den Aufbau von Elektromobilität.
Daneben sind wir davon überzeugt, dass Wasserstoff bei der
Technologiewende eine wichtige Rolle spielen und erheblich zur
CO2-Reduktion im Individualverkehr beitragen kann. Wasserstoff als
Energieträger wird in vielen Weltregionen eine wichtige Rolle
spielen. Eine flächendeckende Verfügbarkeit von H2-Tankstellen ist
aus unserer Sicht jedoch eine wichtige Voraussetzung für ein
Kundenangebot.“
Wie Technologieoffenheit und erfolgreiche Transformation
funktionieren kann, macht der Standort Steyr vor. Hier werden –
weltweit einzigartig bei der BMW Group – Forschung und Produktion an
einem Standort betrieben. Von den über 4.700 Beschäftigten sind rd.
700 in der Antriebsentwicklung tätig. „Alleine im letzten Jahr wurden
356 Mio. Euro in die Transformation des Standorts investiert. Seit
Werksgründung 1979 hat die BMW Group pro Arbeitstag eine Million Euro
in Steyr investiert,“ so Honeder abschließend.
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