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Post und Erste Group sind die digitalen ATX-Champs (Christian Drastil interviewt Accenture-Chef Michael Zettel)

Bild: © Aussender, Michael Zettel ist neuer Country Managing Director bei Accenture Österreich: Fotocredit: Accenture/Draper

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Erste Campus Erste Group

Bild: © photaq.com, Erste Campus Erste Group

Erste Campus, Bankomat, Überwachungskamera

Bild: © photaq.com, Erste Campus, Bankomat, Überwachungskamera

Erste Campus

Bild: © photaq.com, Erste Campus

Erste Campus 18er, Strassenbahn

Bild: © photaq.com, Erste Campus 18er, Strassenbahn

Österreichische Post AG: Post baut Marktanteil im Paketbereich weiter aus (Österreichische Post)

Bild: © Aussender, Österreichische Post AG: Post baut Marktanteil im Paketbereich weiter aus (Österreichische Post)

Österreichische Post

Bild: © diverse photaq, Österreichische Post

Österreichische Post. Wir freuen uns über die Eröffnung der 300. SB-Zone in Wien Simmering, 1115, Exenbergerweg 4. Dort habt ihr die Möglichkeit rund um die Uhr Briefe und Pakete unabhängig von den

Bild: © Aussender, Österreichische Post. Wir freuen uns über die Eröffnung der 300. SB-Zone in Wien Simmering, 1115, Exenbergerweg 4. Dort habt ihr die Möglichkeit rund um die Uhr Briefe und Pakete unabhängig von den

Autor:
Christian Drastil

Der Namensgeber des Blogs. Ich funktioniere nach dem Motto "Trial, Error & Learning". Mehrjährige Business Pläne passen einfach nicht zu mir. Zu schnell (ver)ändert sich die Welt, in der wir leben. Damit bin ich wohl nicht konzernkompatibel sondern lieber ein alter Jungunternehmer. Ein lupenreiner Digital Immigrant ohne auch nur einen Funken Programmier-Know-How, aber - wie manche sagen - vielleicht mit einem ausgeprägten Gespür für Geschäftsmodelle, die funktionieren. Der Versuch, Finanzmedien mit Sport, Musik und schrägen Ideen positiv aufzuladen, um Financial Literacy für ein grosses Publikum spannend zu machen, steht im Mittelpunkt. Diese Dinge sind mein Berufsleben und ich arbeite gerne. Der Blog soll u.a. zeigen, wie alles zusammenhängt und welches Bigger Picture angestrebt wird.
Christian Drastil

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18.07.2016, 8239 Zeichen
Accenture-Chef Michael Zettel brachte unter „Digitalisierung entzaubern“ eine Studie zu Öster­reichs Top100. Die Aufgaben sind riesig, nur wenige überzeugen, darunter Red Bull, Post & Erste. Dieser Tage hat Accenture die Studie zu den Growth Champions unter Öster­reichs Top100 bereits im 5. Jahr veröffentlicht, zum vierten Mal begleitet das Fachheft (http://www.boerse-social.com/fachheft ) redaktionell. Und leider: Die sich schon in den Vorjahren abzeichnende Wachstumsschwäche der österreichischen Wirtschaft wurde noch offensichtlicher. Die Arbeitslosigkeit steigt, das Wachstum schwächelt, die Produktivität droht zu stagnieren. Im internationalen Standort Ranking des Lausanner „Institute for Management Development“ (IMD) nimmt Österreich nur Rang 26 ein; das entspricht einem Verlust von vier Plätzen gegenüber 2014. Somit entfernt sich Österreich mehr und mehr von Platz 11 aus dem Jahr 2007. Vor diesem Hintergrund stehen auch die österreichischen Top100 vor großen Her- ausforderungen. Accenture hat erneut die Wachstums- und Gewinnentwicklungen der heimischen Top100 untersucht. Das Ergebnis: Nicht nur der Gesamtwirtschaft fehlen die Wachstumsimpulse, auch Österreichs Top100 konnten 2013 und 2014 keinen Umsatzanstieg verzeichnen. Zum zweiten Mal in Folge schrumpften die Umsätze der größten österreichischen Unternehmen um 1,1 beziehungsweise um 3,5 Prozent. Hinter der Schweiz und Deutschland hinken wir weit zurück. 
 

Growth Champion Red Bull

Mit welchen Strategien dieser Entwicklung entgegengewirkt werden kann, untersucht Accenture jährlich mit der Analyse der Growth Champions aus den österreichischen Top100. Im Rahmen dieser Studie wurden 13 Wachstumssieger ausfindig gemacht, die deutlich schneller und profitabler wachsen als der Durchschnitt der Top100. An der Spitze dieser Growth Champions ragt ein Unternehmen heraus: Einzig Red Bull gehörte in bisher allen fünf Auswertungen zu den besonders erfolgreichen Konzernen. Drei Top100- Unternehmen haben dies immerhin viermal geschafft. Der Vorsprung, den die Growth Champions sich vor dem Durchschnitt der Top100 verschaffen, ist in den vergangenen Jahren sogar gewachsen. Bei der Profitabilität übertrumpften sie mit einer Marge von 8,1 Prozent die Top100 insgesamt (2,9 Prozent) deutlich um 5,2 Prozent. Accenture beobachtet weiters den Digitalisierungsfortschritt der Top100 in den Bereichen Strategie, Produkt, Vertrieb und Prozesse. Diese vier Kerngeschäftsfelder sind noch einmal in jeweils drei Handlungsfelder unterteilt worden, in denen alle Unternehmen mit Noten von 1 bis 4 bewertet wurden, wobei 4 die höchste Bewertung darstellt. Als Durchschnitt über alle Branchen hinweg konnte eine Bewertung von 1,76 errechnet werden. 
 

Post und Erste gefallen aus dem ATX

Auch hier ist Red Bull vorn. Mit der Österreichischen Post und der Erste Group schafften es zwei ATX-Unternehmen in die Top5; Stellungnahmen der jeweiligen Vorstände zur Digitalisierungsstrategie findet man in den Kästen. Bei der Post lobt Accenture die vielen neuen digitalen Geschäftsmodelle sowie die Social Media-Aktivitäten, die Erste Group sei Vorreiter bei gegenüber Innovationen, die ein ‚New Banking‘ ermöglichen. 
Im Interview mit dem Fachheft geht ­Michael Zettel, seit 1. Juni 2016 an der Spitze der österreichischen Geschäftsführung von Accenture, ins Detail.
 
Herr Zettel, in der Presseaussendung zu Ihrer Österreich-Chef-Bestellung per 1.6. sagen Sie, dass Sie österreichische Unternehmen zu digitalen Vorreitern machen wollen. Welche Bedeutung hat die hier vorliegende neue Studie in diesem Zusammenhang?
 
Michael Zettel: Das Thema Digitalisierung haben alle Unternehmen in Österreich auf der Agenda. In unserer Studie haben wir die Besten der Besten analysiert und 13 Wachstumssieger ausfindig gemacht, die deutlich schneller und profitabler wachsen als der Durchschnitt der Top100. Das ist die erfreuliche Nachricht. Doch abgesehen von den wenigen digitalen Champions verpassen viele Unternehmen in Österreich die Chancen auf Wachstum durch Digitalisierung. Man kann sagen, die Digitalisierung steckt auf halbem Weg fest.
 
Der Titel der Studie heißt ‚Wie Österreichs Top100 digitale Blockaden lösen‘. Sind die Blockaden bereits gelöst?
 
Nein. Grundsätzlich ist es so, dass wir Fortschritte sehen. Aber Österreichs Manager setzen Digitalisierung vor allem als Mittel für Effizienzsteigerung ein. Immerhin 71 Prozent der Befragten sehen darin einen besonders wichtigen Aspekt. Die meisten Unternehmen haben jedoch noch keinen umfassenden Fahrplan zur digitalen Transformation. Gerade bei der Digitalisierung neuer Produkte und Dienstleistungen muss das Kundenerlebnis stärken in den Mittelpunkt gerückt werden. 
 
Gibt es Branchen, die bei der Digitalisierung Vorreiter sind?
 
Mithilfe unseres Digitalisierungsindex haben wir den Digitalisierungsgrad einzelner Branchen und Unternehmen untersucht; hier erwies sich die Finanzwirtschaft als am stärks­ten digitalisiert, was insbesondere auf die Fortschritte in den Bereichen Vertrieb und Prozesse zurückzuführen ist. An zweiter Stelle stehen Logistik und Transportwesen. Zu den Nachzüglern zählt Österreichs Industrie. Gerade hier ist die digitale Transformation von großer Bedeutung, sind doch viele Arbeitsplätze direkt und indirekt damit verbunden.
 
Wie sehr beeinflusst die Größe eines Unternehmens die Digitalisierungsfortschritte?
 
Das ist sehr unterschiedlich. Ein Vorteil für die großen Unternehmen ist, dass die Ressourcen breiter aufgestellt sind. Mittelständische Betriebe können hingegen schneller agieren. Ich bin davon überzeugt, dass die Digitalisierung allen Unternehmen große Möglichkeiten bietet. Nehmen wir das Beispiel Österreichische Post; mit ihrer Plattform für eCommerce baut das Unternehmen eine digitale Vertriebsstruktur auf, die sogar den Marktdominator Amazon herausfordert.
 
Ist das Thema nun stärker beim CEO angelangt?
 
Die Tendenz ist steigend. Planung und Umsetzung sind stark zur Chefsache geworden. Wichtig ist es aber auch, neue Rollen wie Chief Digital Officer oder Chief Innovation Officer in den Unternehmen zu etablieren. 
Da fehlen in Österreich noch einige. 
 
Wo stehen Österreichs Top100 im Drei-Länder-Vergleich? 
 
Die aktuellen wirtschaftlichen Entwicklungen geben wenig Anlass zu Optimismus: Die Arbeitslosigkeit steigt, das Wachstum schwächelt, die Produktivität droht zu stagnieren. In verschiedenen internationalen Rankings fällt Österreich zurück. Auch die Ergebnisse unserer Studie zeigen, dass nicht nur der österreichischen Gesamtwirtschaft die Impulse fehlen, auch die heimischen Top100 konnten 2013 und 2014 keinen Umsatzanstieg verzeichnen. Zum zweiten Mal in Folge sanken die Umsätze der größten österreichischen Unternehmen um 1,1 bzw. um 3,5 Prozent. Die Top500-Unternehmen aus Deutschland (plus 2,1 Prozent) und der Schweiz (plus 1,7 Prozent) befinden sich hingegen auf Wachstumskurs. Auch bei der Profitabilität hinken die heimischen Top100 der Konkurrenz aus den Nachbarländern hinterher. Während die Schweizer bei der Gewinnspanne mit 9,7 Prozent weit vorn liegen, folgen die öster­reichischen Top100 (2,9 Prozent) den deutschen Top500 (3,2 Prozent) mit knappen Abstand. 
 
Sie sehen in der Digitalisierung neue Wachstumschanen; manche sagen, dass dadurch auch Arbeitsplätze verloren gehen …
 
Natürlich ist es so, dass die Digitalisierung die Arbeitswelt verändert. Berufe werden verschwinden, aber auch viele neue entstehen. Es gibt hier spannende Entwicklungen. Zum Beispiel im Krankenhausbereich, wo der Arzt, basierend auf Big Data, auf Röntgenbilder aus der Vergangenheit zurückgreifen kann. Oder im Flugzeugbau, wo Mechaniker Datenbrillen tragen, die Daten auf das Sehfeld projizieren. Au den Bildschirmbrillen werden millimetergenau die Schraubpunkte angezeigt. Neue Technologien dürfen die Arbeitnehmer aber nicht überfordern, insbesondere die Arbeitgeber und die Chefs sind hier gefragt. Bei der Digitalisierung steht jedenfalls der Mensch immer im Mittelpunkt.
 
Und weil Sie die Österreicher ja zu digitalen Vorreitern machen wollen, müssten Sie ja auch optimistisch sein, dass Öster­reich nun stärker wachsen kann …
 
Ich bin ein optimistischer Mensch. Denn wenn wir die digitalen Technologien strategisch nutzen, kann Österreich als Wirtschafts- und Innovationsstandort international konkurrenzfähig bleiben. 

(18.07.2016)

BSN Podcasts
Christian Drastil: Wiener Börse Plausch

Börsepeople im Podcast S12/13: Carola Bendl-Tschiedel




Amazon
Akt. Indikation:  167.22 / 168.36
Uhrzeit:  23:00:58
Veränderung zu letztem SK:  1.72%
Letzter SK:  164.96 ( 0.75%)

ATX
Akt. Indikation:  3561.17 / 3561.17
Uhrzeit: 
Veränderung zu letztem SK:  0.02%
Letzter SK:  3560.42 ( -0.11%)

Erste Group
Akt. Indikation:  43.78 / 44.08
Uhrzeit:  23:01:00
Veränderung zu letztem SK:  0.14%
Letzter SK:  43.87 ( -0.16%)



 

Bildnachweis

1. Michael Zettel ist neuer Country Managing Director bei Accenture Österreich: Fotocredit: Accenture/Draper , (© Aussender)   >> Öffnen auf photaq.com

2. Erste Campus Erste Group , (© photaq.com)   >> Öffnen auf photaq.com

3. Erste Campus, Bankomat, Überwachungskamera , (© photaq.com)   >> Öffnen auf photaq.com

4. Erste Campus , (© photaq.com)   >> Öffnen auf photaq.com

5. Erste Campus 18er, Strassenbahn , (© photaq.com)   >> Öffnen auf photaq.com

6. Österreichische Post AG: Post baut Marktanteil im Paketbereich weiter aus (Österreichische Post) , (© Aussender)   >> Öffnen auf photaq.com

7. Österreichische Post , (© diverse photaq)   >> Öffnen auf photaq.com

8. Österreichische Post. Wir freuen uns über die Eröffnung der 300. SB-Zone in Wien Simmering, 1115, Exenbergerweg 4. Dort habt ihr die Möglichkeit rund um die Uhr Briefe und Pakete unabhängig von den , (© Aussender)   >> Öffnen auf photaq.com

Aktien auf dem Radar:Polytec Group, Immofinanz, Palfinger, Warimpex, Flughafen Wien, Austriacard Holdings AG, EVN, Rosgix, S Immo, Erste Group, Österreichische Post, Cleen Energy, Marinomed Biotech, Pierer Mobility, RBI, Addiko Bank, SW Umwelttechnik, Oberbank AG Stamm, Agrana, Amag, CA Immo, Kapsch TrafficCom, OMV, Telekom Austria, Uniqa, VIG, Wienerberger, Mercedes-Benz Group, Siemens Energy, Deutsche Post, Allianz.


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    Im Interview mit dem Fachheft geht ­Michael Zettel, seit 1. Juni 2016 an der Spitze der österreichischen Geschäftsführung von Accenture, ins Detail.
     
    Herr Zettel, in der Presseaussendung zu Ihrer Österreich-Chef-Bestellung per 1.6. sagen Sie, dass Sie österreichische Unternehmen zu digitalen Vorreitern machen wollen. Welche Bedeutung hat die hier vorliegende neue Studie in diesem Zusammenhang?
     
    Michael Zettel: Das Thema Digitalisierung haben alle Unternehmen in Österreich auf der Agenda. In unserer Studie haben wir die Besten der Besten analysiert und 13 Wachstumssieger ausfindig gemacht, die deutlich schneller und profitabler wachsen als der Durchschnitt der Top100. Das ist die erfreuliche Nachricht. Doch abgesehen von den wenigen digitalen Champions verpassen viele Unternehmen in Österreich die Chancen auf Wachstum durch Digitalisierung. Man kann sagen, die Digitalisierung steckt auf halbem Weg fest.
     
    Der Titel der Studie heißt ‚Wie Österreichs Top100 digitale Blockaden lösen‘. Sind die Blockaden bereits gelöst?
     
    Nein. Grundsätzlich ist es so, dass wir Fortschritte sehen. Aber Österreichs Manager setzen Digitalisierung vor allem als Mittel für Effizienzsteigerung ein. Immerhin 71 Prozent der Befragten sehen darin einen besonders wichtigen Aspekt. Die meisten Unternehmen haben jedoch noch keinen umfassenden Fahrplan zur digitalen Transformation. Gerade bei der Digitalisierung neuer Produkte und Dienstleistungen muss das Kundenerlebnis stärken in den Mittelpunkt gerückt werden. 
     
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    Wie sehr beeinflusst die Größe eines Unternehmens die Digitalisierungsfortschritte?
     
    Das ist sehr unterschiedlich. Ein Vorteil für die großen Unternehmen ist, dass die Ressourcen breiter aufgestellt sind. Mittelständische Betriebe können hingegen schneller agieren. Ich bin davon überzeugt, dass die Digitalisierung allen Unternehmen große Möglichkeiten bietet. Nehmen wir das Beispiel Österreichische Post; mit ihrer Plattform für eCommerce baut das Unternehmen eine digitale Vertriebsstruktur auf, die sogar den Marktdominator Amazon herausfordert.
     
    Ist das Thema nun stärker beim CEO angelangt?
     
    Die Tendenz ist steigend. Planung und Umsetzung sind stark zur Chefsache geworden. Wichtig ist es aber auch, neue Rollen wie Chief Digital Officer oder Chief Innovation Officer in den Unternehmen zu etablieren. 
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    Wo stehen Österreichs Top100 im Drei-Länder-Vergleich? 
     
    Die aktuellen wirtschaftlichen Entwicklungen geben wenig Anlass zu Optimismus: Die Arbeitslosigkeit steigt, das Wachstum schwächelt, die Produktivität droht zu stagnieren. In verschiedenen internationalen Rankings fällt Österreich zurück. Auch die Ergebnisse unserer Studie zeigen, dass nicht nur der österreichischen Gesamtwirtschaft die Impulse fehlen, auch die heimischen Top100 konnten 2013 und 2014 keinen Umsatzanstieg verzeichnen. Zum zweiten Mal in Folge sanken die Umsätze der größten österreichischen Unternehmen um 1,1 bzw. um 3,5 Prozent. Die Top500-Unternehmen aus Deutschland (plus 2,1 Prozent) und der Schweiz (plus 1,7 Prozent) befinden sich hingegen auf Wachstumskurs. Auch bei der Profitabilität hinken die heimischen Top100 der Konkurrenz aus den Nachbarländern hinterher. Während die Schweizer bei der Gewinnspanne mit 9,7 Prozent weit vorn liegen, folgen die öster­reichischen Top100 (2,9 Prozent) den deutschen Top500 (3,2 Prozent) mit knappen Abstand. 
     
    Sie sehen in der Digitalisierung neue Wachstumschanen; manche sagen, dass dadurch auch Arbeitsplätze verloren gehen …
     
    Natürlich ist es so, dass die Digitalisierung die Arbeitswelt verändert. Berufe werden verschwinden, aber auch viele neue entstehen. Es gibt hier spannende Entwicklungen. Zum Beispiel im Krankenhausbereich, wo der Arzt, basierend auf Big Data, auf Röntgenbilder aus der Vergangenheit zurückgreifen kann. Oder im Flugzeugbau, wo Mechaniker Datenbrillen tragen, die Daten auf das Sehfeld projizieren. Au den Bildschirmbrillen werden millimetergenau die Schraubpunkte angezeigt. Neue Technologien dürfen die Arbeitnehmer aber nicht überfordern, insbesondere die Arbeitgeber und die Chefs sind hier gefragt. Bei der Digitalisierung steht jedenfalls der Mensch immer im Mittelpunkt.
     
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    (18.07.2016)

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