08.05.2019, 3365 Zeichen
Bisher scheint die US-Investorenlegende Warren Buffett mit dem Einstieg beim chinesischen Autohersteller BYD alles richtig gemacht zu haben. Das Unternehmen hat eine erstaunliche Entwicklung genommen. Allerdings ist dies keine Garantie dafür, dass BYD auch in Zukunft im Konzert der ganz Großen bestehen wird.
Der chinesische Batterie- und Elektroautohersteller BYD hat inzwischen weltweit mehr als 50.000 rein elektrisch fahrende Busse ausgeliefert. Darunter ist auch der K12A, der längste Elektrobus der Welt zu finden. Diese 27 Meter lange Version seines elektrischen Gelenkbusses lieferte BYD zum Beispiel in die kolumbianische Hauptstadt Bogotá. Damit profitiert das Unternehmen von der wachsenden Nachfrage nach einem emissionsfreien Öffentlichen Personennahverkehr. Vor allem in China gewinnt dieser an Bedeutung.
Darüber hinaus verkauft BYD natürlich auch reine Elektroautos und Plug-In-Hybride an Privatpersonen. Zudem baut das Unternehmen die dafür benötigten Batterien. Auf diese Weise kann BYD gleich in mehrfacher Hinsicht vom Wachstum im Bereich Elektromobilität profitieren. Im ersten Quartal 2019 entwickelte sich der Bereich New Energy Vehicles (NEV) besonders erfreulich. Laut Unternehmensangaben vom 8. April wurden in diesem Zukunftsfeld 73.172 Fahrzeuge abgesetzt, ein Anstieg von 146,9 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Gleichzeitig wurden beim Verkauf konventionell angetriebener Pkw deutliche Absatzrückgänge verzeichnet. Insgesamt konnte BYD jedoch für das erste Quartal 2019 erfreuliche Geschäftszahlen vorweisen.
Laut Unternehmensangaben vom 28. April wurde der den Anteilseignern zurechenbare Nettogewinn im März-Quartal gegenüber dem Vorjahr um 632 Prozent auf 749,7 Mio. Yuan (umgerechnet 99 Mio. Euro) gesteigert. Für das laufende zweite Quartal des Jahres zeigte sich das Management ebenfalls optimistisch. Auf Unternehmensseite rechnet man weiterhin mit einer anhaltend starken Wachstumsdynamik im Elektroautobereich. Dabei profitiert BYD derzeit vor allem von dem Umstand, dass das Unternehmen eine neue Modellpalette auflegen konnte. Allerdings steigt der Druck auf BYD, auch in Zukunft neue Modelle aufzulegen und beispielsweise in die Reichweite seiner Elektrofahrzeuge zu investieren. Zumal dies auch die Konkurrenz tun wird.
Bisher kam BYD der Umstand zugute, dass der kalifornische Elektrowagenbauer Tesla mit chinesischen Zöllen und Schwierigkeiten bei der Auslieferung seiner Fahrzeuge in China zu kämpfen hatte. Inzwischen zieht Tesla jedoch sein eigenes chinesisches Werk hoch, die erste Gigafactory außerhalb des heimischen US-Marktes entsteht, was dazu führen sollte, dass auch Tesla stärker in den Wettbewerb auf dem wichtigsten Automarkt der Welt einsteigt. Gleichzeitig wird sich BYD auf die rückläufigen Subventionen vonseiten der chinesischen Regierung für die Elektroautobranche einstellen müssen.
Spekulative Anleger, die steigende Kurse der BYD-Aktie erwarten, könnten mit einem klassischen Optionsschein Call der Deutschen Bank (WKN DC2EMF, Laufzeit bis zum 27.03.2020) auf ein solches Szenario setzen. Der Hebel dieses Optionsscheins liegt derzeit bei 11,57. Wer aber als spekulativer Anleger eher short-orientiert ist, könnte mit einem klassischen Optionsschein Put der Deutschen Bank (WKN DC2EMY, aktueller Hebel 8,03; Laufzeit bis zum 27.03.2020) auf fallende Kurse der BYD-Aktie setzen.
Stand: 07.05.2019
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