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Virtuelle Manner-HV 3.8.2020: Man hat viele 1-Stück-Aktionäre, Umsatz auf Vorjahresniveau angestrebt (Günter Luntsch)

05.08.2020, 9810 Zeichen

Virtuelle Manner-HV 3.8.2020. Es hieß früh aufzustehen, denn auch ohne die physische Präsenz von Aktionären begann die Manner-HV wie in den Vorjahren schon um 9 Uhr. Vorstand Albin Hahn ließ uns wissen, dass der Rohstoffkostenanteil mit 29,3% unverändert geblieben sei. Die Leiharbeitskräfte seien deutlich reduziert worden, dafür sei zusätzliches Eigenpersonal aufgenommen worden. Das Energieeffizienzmanagement habe Früchte getragen, am Standort Wien sei das Blockheizkraftwerk durch das nächstgrößere ersetzt worden, dieses sei bereits in Betrieb genommen worden. Die Kraft-Wärme-Kopplung bringe ca. 50% Mehrleistung bei Strom und Wärme, die an Wienenergie gelieferte Fernwärme habe durch zusätzliche Effizienz erhöht werden können. Es werde weitere Energieeffizienzsteigerungen geben. Wir erfuhren von unterschiedlichen Steigerungen der Mitarbeiterzahl bei Arbeitern und Angestellten, aber da diese Trennung nicht wirklich viel aussagt, erwähne ich nur die Zunahme des Gesamtmitarbeiterstands von 725 auf 762,2 Personen. Hahn: "Wir schaffen es immer wieder, Unter-30-jährige mit Führungsaufgaben zu betreuen." Der Etat für Werbeausgaben incl. Verkaufsförderung sei um 2,1 Mio höher dotiert worden. Die Zunahme bei Miete und Leasing komme von den zusätzlichen Standorten der Manner-Geschäfte. Für die Werbung bzw. die Werber habe es zahlreiche Auszeichnungen gegeben, nicht nur in Österreich, in Deutschland habe man den German Brand Award in Gold bekommen. Anm: Ich gratuliere natürlich herzlich, allerdings verrät uns das Internet, dass man für diesen Preis bezahlen muss, und das ist schade, was man auf Wikipedia lesen muss: "Insgesamt nutze diese Inflation der profitorientierten Preise weder den Prämierten noch den Nachfragern nach Designleistungen, sondern einzig den Preisvergebern selbst."

Die Casali-TV-Kampagne "Wir sind alle auf Casali" laufe in Österreich, Slowakei und Rumänien. Seit 2019 könne man in den Wiener S-Bahn-Stationen Hinweise auf den Manner-Shop sehen. Anm: Ja, der Hinweis ist wirklich riesig, ich hoffe, er rentiert sich, dazu wärs natürlich schön, wenn alle Manner-Shops in Bahnhöfen wieder offen hätten, um den Shop in Wien-Mitte ist mir besonders leid, weil genau von dort, wo jetzt der lange geschlossene Manner-Shop ist, der Hillinger aufgrund der Mieterhöhung durch die Bundesbahnen ausgezogen ist, der Bahnhof ist ein teures Pflaster. Diese Kampagne mit den Bundesbahnen werde fortgesetzt. Hahn erwähnte auch das Skisprung-Sponsoring, wo man Manner oft auf den Gewinnerphotos sehe. Anm: Auch als nicht so Sportbegeisterter erkenne ich den Werbewert, Manner kann man auch beim schnellen Durchblättern des Sportteils in den Zeitungen nicht übersehen, und die Bilder sieht man nicht nur in Österreich, sondern weltweit. Mit den drei zusätzlichen Shops in Graz, Innsbruck und Salzburg gebe es nun 14 Manner-Shops in Österreich und Deutschland, wo man nicht nur die Süßigkeiten, sondern auch das gesamte Merchandising kaufen könne.

Es sei gelungen, Zinsen und ähnliche Aufwendungen zu reduzieren. In Deutschland habe man noch Solidaritätszuschlag und Gewerbesteuer zu zahlen. Bei den Vorräten gelte das strenge Niederstwertprinzip. Die offenen Debitoren hätten von 15% des Umsatzes auf 14% abgenommen. Mit 738.000 Euro sei der Kassenbestand im Vergleich zum Vorjahr nahezu unverändert. Die Manner-Shops hätten eine außerordentlich gute Performance gehabt. Mit 3,7 Mio Euro bzw. 39,9% sei das Eigenkapital trotz der offenen Schadenersatzforderung akzeptabel. Die Nettoverschuldung sei um 4 Prozentpunkte auf 69,9% zurückgegangen. Manner habe eine Partnerschaft mit dem SOS-Kinderdorf. Der Töchtertag, an dem Mädchen für technische Berufe begeistert würden, habe 2020 wegen Corona abgesagt werden müssen. Manner engagiere sich grundsätzlich nicht für politische Parteien, die überparteiliche Initiative des Bundespräsidenten, zu den EU-Wahlen zu gehen, habe man aber unterstützt. Alle Mitarbeiter seien aufgerufen worden, Produktverpackungen zu präsentieren. Im Allianz-Stadion in Hütteldorf seien die Ergebnisse präsentiert worden. Ausblick sei wegen Corona schwierig, ganz wesentlich werde sein, ob es eine zweite Welle gibt oder nicht. Das Angebot der Regierung zu einem 3-Monats-Stopp habe man angenommen, auch den Kredit habe man angenommen, grundsätzlich sei man aber solide unterwegs. Man strebe einen Umsatz auf Vorjahresniveau an.

Die Dividende werde in Höhe von 40 Cents vorgeschlagen, Zahltag solle der 10.8. sein, in Summe sollten 756.000 Euro ausgeschüttet werden. Zwei AR-Mitglieder sollten wiedergewählt werden, damit die Anzahl der Kapitalvertreter im Aufsichtsrat acht bleibe. Der besondere Stimmrechtsvertreter Florian Prischl wies als einziger im Bild durch seine schwarze Maske darauf hin, dass er die Pandemie ernst nimmt, Sicherheitsabstand alleine ist zuwenig. Der erste Fragesteller Bernhard König erbat eine Rechtfertigung für die Halbierung des Dividendenvorschlags, das Geschäft sei ja nicht schlechter verlaufen als im Jahr vorher. Hahn rechtfertigte den neuen Vorschlag damit, dass die Auswirkungen der Epidemie noch nicht absehbar seien, und man habe viele 1-Stück-Aktionäre, da kämen wegen der Steuer nur 40-Cent-Sprünge bei der Dividende in Frage. Anm: Tatsächlich, 27,5% von 40 Cents sind genau 11 Cents, dem Aktionär bleiben somit 29 Cents übrig, sofern er einen Broker ohne Dividendeninkassogebühr hat. Zur zweiten Frage nach der eingeklagten Schadenersatzsumme meinte Hahn, dass man wegen der Gerichtsgebühren nicht den tatsächlichen Schaden einklage, derzeit werde erst die Schuldfrage verhandelt, beim zweiten Schritt werde es um die Höhe gehen. Zur dritten Frage, ob Spiegelfeld AR-Sitzungen verlassen müsse, erfuhren wir, dass das bisher noch nicht nötig gewesen sei. Offenbar ging es in der Aktionärsfrage um Befangenheit bezüglich des Schadenersatzprozesses.

Auf Alexander Kozliks Frage nach den höheren Kosten der virtuellen HV erfuhren wir, dass man die genauen Kosten noch nicht kenne, dass man aber davon ausgehe, dass sie um 30.000 Euro teurer sein werde als eine Präsenz-HV. Kozliks Bitte, als Ersatz für die Präsenz-HV einmal eine Werksführung für die Aktionäre anzubieten, wurde mit dem Hinweis auf die Sicherheit der Produktion und Hygiene abgeschlagen. Anm: Wenn es einen jährlichen Töchtertag im Werk gibt, dann wundere ich mich über diese Aussage, man könnte ja auch beides gemeinsam machen, denn was die Schülerinnen interessant finden, interessiert auch die Aktionäre, und Hygienebestimmungen akzeptieren wir genauso wie die Mädchen. Die Lieferketten seien wegen Corona nicht unterbrochen worden, Haselnüsse aus der Türkei und Kakao von außerhalb Europas seien angekommen. Dass man auf der Homepage (es seien eigentlich zwei Seiten) die IR so schwer finde, hänge damit zusammen, dass die Marke Manner im Vordergrund stehe. Erhöhung des Streubesitzes sei nicht geplant, die Eigentümerfamilien würden sich von ihren Aktien nicht trennen wollen, auch an eine Kapitalerhöhung sei nicht gedacht. Anm: Es ist positiv, dass wir uns vor einer Verwässerung nicht fürchten müssen. Ich habe voriges Jahr meine Meinung zu den Zahlen kundgetan, also rein von den Zahlen her finde ich Manner sehr teuer. Darin nicht berücksichtigt ist der Wert der Marke Manner. Wenn wir uns vorstellen, wir haben eine Red-Bull-Aktie in Händen, also den unangefochtenen Markenführer in seinem Segment, dann sehen wir Manner gleich mit anderen Augen. Das denkt sich offenbar die deutsche Katjes auch, die mit an Bord ist, aber nicht als Teil des Syndikats.

Weitere Fragen bezogen sich auf den Anteil von Aktionen bei den Verkäufen im Lebensmittelhandel (von Händler zu Händler verschieden, manche bieten ganzjährig niedrigere Preise an und machen keine Aktionen, in den Mannershops seien die Umsätze heuer leider unter den Vorjahren, das Geschäft sei schwierig, in Deutschland gebe es weniger Aktionen im Handel), Werbekooperationen mit anderen österreichischen Lebensmittelproduzenten (mit Ottakringer das Manner-Bier sei sehr begehrt, auch mit NÖM habe man schon kooperiert), Anteil der Leiharbeitskräfte (sei reduziert, liege übers Jahr gerechnet bei unter 10%, aber Leiharbeitskräfte seien notwendig, um Saisonspitzen abzudecken, aufgrund von Qualität und Effizienz strebe man aber eine weitere Reduzierung an), Kurzarbeit (115 Mitarbeiter seien in Kurzarbeit gewesen, sowohl in den Manner-Shops als auch im Marketing, in den Shops werde um weitere 3 Monate verlängert). Anm: einige Shops sind geöffnet, wie ich mich selbst überzeugen habe können. Manner-Geschäft in einem Kaffeehaus gebe es nur am Salzburger Residenzplatz, das bleibe so. AR-Sitzungen fänden physisch statt, allerdings schaue man, dass man geeignetere Räume außerhalb des Manner-Bürogebäudes nutzen könne, die BDO z.B. habe einen großen Sitzungsraum. Man habe sieben Lehrlinge, in Wolkersdorf und Wien. Die Fluktuation sei unterschiedlich, zur Zeit habe man in der Produktion 25% Fluktuation, in gewissen Funktionen und in einer gewissen Altersgruppe (Junge Leute) sei die Fluktuation hoch, woanders liege sie bei 5%. Mitarbeiterbeteiligung habe man sich überlegt, aber man wolle nicht Mitarbeiter in Versuchung führen, mit 1 Aktie den Kurs zu manipulieren, und an anderen Werten als dem Börsekurs dürfe man die geförderte Mitarbeiterbeteiligung laut einer Behörde nicht festmachen, daher habe man die Pläne ad acta gelegt. Dividende, Vorstandsentlastung, AR-Entlastung, Wirtschaftsprüfer, AR-Kandidat Florian Jonak bekamen je 1 Gegenstimme, AR-Kandidat Markus Spiegelfeld brachte es auf 301 Gegenstimmen, gegen die Vergütungspolitik waren 11 Stimmen. Es waren 21 Aktionäre durch die 4 besonderen Stimmrechtsvertreter vertreten und somit stimmberechtigt. Nach etwa eineinhalb Stunden war die HV zu Ende.

(Der Input von Günter Luntsch für den http://www.boerse-social.com/gabb vom 05.08.)


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    Auf Alexander Kozliks Frage nach den höheren Kosten der virtuellen HV erfuhren wir, dass man die genauen Kosten noch nicht kenne, dass man aber davon ausgehe, dass sie um 30.000 Euro teurer sein werde als eine Präsenz-HV. Kozliks Bitte, als Ersatz für die Präsenz-HV einmal eine Werksführung für die Aktionäre anzubieten, wurde mit dem Hinweis auf die Sicherheit der Produktion und Hygiene abgeschlagen. Anm: Wenn es einen jährlichen Töchtertag im Werk gibt, dann wundere ich mich über diese Aussage, man könnte ja auch beides gemeinsam machen, denn was die Schülerinnen interessant finden, interessiert auch die Aktionäre, und Hygienebestimmungen akzeptieren wir genauso wie die Mädchen. Die Lieferketten seien wegen Corona nicht unterbrochen worden, Haselnüsse aus der Türkei und Kakao von außerhalb Europas seien angekommen. Dass man auf der Homepage (es seien eigentlich zwei Seiten) die IR so schwer finde, hänge damit zusammen, dass die Marke Manner im Vordergrund stehe. Erhöhung des Streubesitzes sei nicht geplant, die Eigentümerfamilien würden sich von ihren Aktien nicht trennen wollen, auch an eine Kapitalerhöhung sei nicht gedacht. Anm: Es ist positiv, dass wir uns vor einer Verwässerung nicht fürchten müssen. Ich habe voriges Jahr meine Meinung zu den Zahlen kundgetan, also rein von den Zahlen her finde ich Manner sehr teuer. Darin nicht berücksichtigt ist der Wert der Marke Manner. Wenn wir uns vorstellen, wir haben eine Red-Bull-Aktie in Händen, also den unangefochtenen Markenführer in seinem Segment, dann sehen wir Manner gleich mit anderen Augen. Das denkt sich offenbar die deutsche Katjes auch, die mit an Bord ist, aber nicht als Teil des Syndikats.

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