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Richard Ringers Marathon-Finish lässt niemanden kalt (Vienna City Marathon)

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18.08.2022, 8787 Zeichen

Der Sensations-Europameister im Portrait

Mit seinem großartigen Marathon-Sieg bei der Leichtathletik-EM am 15. August 2022 schrieb Richard Ringer in München ein Stück Leichtathletik-Geschichte. Denn zum ersten Mal in der Historie der Europameisterschaften, die 1934 begann, hat ein deutscher Läufer das Männerrennen über die klassische Distanz gewinnen können. Vier Jahre nachdem Richard Ringer beim Mainova Frankfurt-Marathon als Tempomacher startete, krönte er in München seine Karriere mit dem Europameisterschafts-Triumph. Mit ihm jubelte im Ziel seine Lebensgefährtin, die österreichische Läuferin und Juristin Nada Pauer.

Packende Entscheidung auf den letzten Metern

Der 33-jährige Läufer des LC Rehlingen führte die Entscheidung mit einem unglaublichen Spurt herbei und siegte in 2:10:21 Stunden. Maru Teferi hatte die Goldmedaille schon zum Greifen nahe, doch am Ende musste sich der aus Äthiopien stammende und für Israel startende Läufer mit Rang zwei zufrieden geben - zwei Sekunden hinter Richard Ringer. Teferi muss man als „Regenerationswunder“ bezeichnen und fragen, wie eine solche Leistung möglich ist, denn er war nur vier Wochen zuvor beim WM-Marathon als Elfter ins Ziel gelaufen. Eine derart dramatische Entscheidung wie bei der EM sieht man nur ganz selten im Marathon. Die Bild-Zeitung machte einen "Monster-Sprint" daraus. Okay.



Im Finish ist Ringer ein ganz Großer

Dass Richard Ringer spurten kann, ist nichts neues. Schließlich kommt er von den Bahn-Langstrecken und lief früher 3.000, 5.000 und 10.000 m. Und obwohl er vor München erst dreimal ein Rennen über die 42,195 km gelaufen war, hatte er dies auch schon im Marathon gezeigt. Im April 2021 stellte er in Siena seine aktuelle persönliche Bestzeit auf (2:08:49) und qualifizierte sich für die Olympischen Spiele, wo er in Sapporo (Japan) vor einem Jahr als bester deutscher Athlet Rang 26 erreichte.

Bei seinem Bestzeit-Rennen in Italien lief Richard Ringer auf Platz 17, doch er war im letzten Abschnitt des Marathons so schnell wie kein anderer in diesem reinen Elite-Marathon. Der Berliner Laufsport-Experte und Physik-Professor Helmut Winter hatte ausgerechnet, dass Richard Ringer die letzten 2,195 km in 6:13 Minuten gelaufen war. Derartige Geschwindigkeiten in der Endphase eines Marathons erreichen nur die besten Läufer der Welt und mit dieser Stärke könnte Richard Ringer viele Weltklasseläufer hinter sich lassen - sofern er wie bei der EM am Ende noch vorne dabei ist (in München lief er am Montag die letzten 2,195 km in 6:33). Marathon-Superstar Eliud Kipchoge rannte bei seinem Weltrekord in Berlin vor vier Jahren den Schlussabschnitt in 6:10 und war damit auch nur drei Sekunden schneller als Richard Ringer in Siena. Haile Gebrselassie benötigte bei seinem Weltrekord in Berlin 2008 (2:03:59) für das letzte Stück 6:25 Minuten.

Erste Motivation als Zehnjähriger

Richard Ringer, dem einst die äthiopischen Weltrekordstars Haile Gebrselassie und Kenenisa Bekele imponierten, erinnert sich an drei Ereignisse, die ihn dazu motivierten, es ernsthaft mit dem Laufsport zu versuchen. „Als ich zehn Jahre alt war, startete ich bei einem 800-Meter-Rennen und wurde mit einer Zeit von ungefähr 2:52 Minuten Dritter. Das Gefühl auf dem Podest zu stehen, motivierte mich dazu, einem Leichtathletik-Verein beizutreten.“ Im Alter von 15 Jahren fand er seinen Namen erstmals in einer Bestenliste des Deutschen Leichtathletik-Verbandes. Mit einer Zeit von 4:09 über 1.500 m hatte er es in die Liste der unter 18-Jährigen geschafft. „Dann gab es 2004 bei den Cross-Europameisterschaften in Heringsdorf (Usedom) im Vorprogramm einen Jugendlauf. Den habe ich gewonnen“, erzählte Richard Ringer, dessen größte Erfolge später die EM-Bronzemedaille über 5.000 m 2016 und der Gewinn des 10.000-m-Europacups 2018 waren. Dritter war er zudem bei der Hallen-EM 2017 über 3.000 m.

Pacemaker of the year in Frankfurt 2018

Auf dem Weg zu seinem Marathon-Debüt spielten dann auch Arne Gabius und der Mainova Frankfurt-Marathon eine Rolle. Der frühere deutsche Marathon-Rekordler, der zwischenzeitlich seine Karriere beendete, sprach Richard Ringer im Sommer 2018 an und fragte, ob er nicht für ihn in Frankfurt Tempo machen könne. Richard Ringer kam an den Main, lief deutlich weiter als geplant bis Kilometer 31 und hatte bei dem stimmungsvollen Rennen einen ersten sehr guten Eindruck von einem City-Marathon bekommen. Es war dann nur noch eine Frage der Zeit, wann er zum Marathon wechseln würde.

Umstieg auf Marathon für Olympische Spiele

Ursprünglich wollte Richard Ringer bei den Olympischen Spielen in Tokio 2020 noch 5.000 m laufen und dann im Herbst sein Marathon-Debüt starten. Doch die Corona-Pandemie warf diese Planung über den Haufen. Nach der Verschiebung der Spiele auf 2021 lief Richard Ringer sein Debüt im Dezember 2020 in Valencia. In einem Rennen, in dem Amanal Petros (TV Wattenscheid) den deutschen Rekord von Arne Gabius auf 2:07:18 verbesserte, erreichte er 2:10:59 - ein gutes Debüt. Die Zeit reichte noch nicht für die Olympia-Nominierung, doch in Siena folgte dann die Steigerung auf 2:08:49. Damit ist Richard Ringer nach wie vor der viertschnellste deutsche Marathonläufer aller Zeiten. Vor ihm stehen in dieser Liste nur Amanal Petros (2:06:27) sowie die früheren deutschen Rekordhalter Arne Gabius (2:08:33) und Jörg Peter (2:08:47).

„Ich denke, dass es zwei Jahre dauert, um im Marathon richtig anzukommen“, sagte Richard Ringer, der mit seiner Freundin, der österreichischen Langstreckenläuferin Nada Ina Pauer, in Unteruhldingen am Bodensee wohnt. Die zwei Jahre sind noch nicht ganz um und Richard Ringer ist Europameister. Um eine Chance zu haben, diesen nächsten Schritt machen zu können, hatte der Läufer nach Olympia in Japan einiges in seinem Umfeld verändert.

Höhentraining in Flagstaff bei warmen Temperaturen

Im ersten Teil seiner Marathon-Karriere war Wolfgang Heinig sein Trainer. „Das war eine sehr erfolgreiche Zusammenarbeit. Aber das Problem war, dass mir eine leistungsstarke Trainingsgruppe fehlte. In den Trainingslagern musste ich dann alleine laufen. Ich brauchte eine gute Gruppe“, sagte Richard Ringer, der sich nach den Olympischen Spielen dem Team des belgischen Coaches Tim Moriau anschloss. Belgiens 10.000-m-Läufer Isaac Kimeli, der französische 5.000-m-Läufer Hugo Hay und der Belgier Thomas de Bock (Marathon) gehören unter anderen zu dieser Gruppe, die im Sommer in Flagstaff in der Höhe trainierte. „Es war vorher immer so, dass ich im Sommer im kühlen St. Moritz trainierte und dann in die Hitze gekommen bin“, erzählt Richard Ringer. Das habe aber nicht so gut funktioniert. „Ich musste etwas anders machen und habe daher in diesem Sommer in den USA bei 26 bis 32 Grad trainiert.“ In den letzten Wochen vor der EM war Richard Ringer zu Hause und trainierte bewusst bei hohen Temperaturen.

Marathon ist eine Wundertüte

Zu den offensichtlichen Titel-Favoriten zählte der 33-Jährige vor der EM in München nicht. Dies lag vor allem daran, weil er in diesem Jahr bei lediglich zwei Straßenläufen an den Start gegangen war und dabei keine besonderen Ergebnisse erreicht hatte. „Ich hatte in diesem Jahr einiges Pech, bin dreimal umgeknickt, hatte einen Magen-Darm-Virus und dann auch noch Corona. So habe ich auch viel Alternativtraining absolviert.“ Dabei kam ihm die Philosophie seines neuen Trainers sicherlich entgegen. Tim Moriau gilt als ein Coach, der nicht so sehr hohe Kilometerumfänge favorisiert sondern offenbar eher qualitativ höhere und nicht zu lange Einheiten.

„Marathon ist eine Wundertüte“, sagte Richard Ringer. Er selbst war beim Münchner EM-Marathon in der Tat die Wundertüte. Bei Kilometer 41 warf er seine teilweise mit kühlendem Crash-Eis gefüllte Mütze weg und sagte sich: „Jetzt oder nie.“ Gut drei Minuten später hatte er die Goldmedaille gewonnen. Dass Richard Ringer in der internationalen Straßenlaufszene anerkannt und geschätzt wird, sieht man auch anhand der Glückwünsche, die er über Social Media erhielt. Erfolgreiche Topläufer wie Eilish McColgan, Bashir Abdi oder Koen Naert gehören zu den Gratulanten.

Möglicher Marathon-Start noch im Herbst 2022

Der olympische Marathon in Paris 2024 wird das nächste große Meisterschafts-Ziel für Richard Ringer sein. Zunächst sollte er bei einem schnellen City-Marathon aber in der Lage sein, seine persönliche Bestzeit deutlich zu unterbieten. Ein Ergebnis im Bereich des deutschen Rekordes von Amanal Petros (2:06:27) dürfte auch für Richard Ringer mittelfristig möglich sein. Je nachdem wie schnell er sich von dem harten Rennen bei der EM erholt, könnte der neue Europameister vielleicht noch im Herbst bei einem City-Marathon an den Start gehen.

VCM News. Text: race-news-service.com / JW, AM 

Im Original hier erschienen: Richard Ringers Marathon-Finish lässt niemanden kalt



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1. 40km-Marke in Marathon, Griechenland, 40, vierzig, Meilenstein, http://www.shutterstock.com/de/pic-252200713/stock-photo-milestone-with-km-mark-in-marathon-greece.html , (© (www.shutterstock.com))   >> Öffnen auf photaq.com

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40km-Marke in Marathon, Griechenland, 40, vierzig, Meilenstein, http://www.shutterstock.com/de/pic-252200713/stock-photo-milestone-with-km-mark-in-marathon-greece.html, (© (www.shutterstock.com))


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    2023
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    Mit seinem großartigen Marathon-Sieg bei der Leichtathletik-EM am 15. August 2022 schrieb Richard Ringer in München ein Stück Leichtathletik-Geschichte. Denn zum ersten Mal in der Historie der Europameisterschaften, die 1934 begann, hat ein deutscher Läufer das Männerrennen über die klassische Distanz gewinnen können. Vier Jahre nachdem Richard Ringer beim Mainova Frankfurt-Marathon als Tempomacher startete, krönte er in München seine Karriere mit dem Europameisterschafts-Triumph. Mit ihm jubelte im Ziel seine Lebensgefährtin, die österreichische Läuferin und Juristin Nada Pauer.

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    Bei seinem Bestzeit-Rennen in Italien lief Richard Ringer auf Platz 17, doch er war im letzten Abschnitt des Marathons so schnell wie kein anderer in diesem reinen Elite-Marathon. Der Berliner Laufsport-Experte und Physik-Professor Helmut Winter hatte ausgerechnet, dass Richard Ringer die letzten 2,195 km in 6:13 Minuten gelaufen war. Derartige Geschwindigkeiten in der Endphase eines Marathons erreichen nur die besten Läufer der Welt und mit dieser Stärke könnte Richard Ringer viele Weltklasseläufer hinter sich lassen - sofern er wie bei der EM am Ende noch vorne dabei ist (in München lief er am Montag die letzten 2,195 km in 6:33). Marathon-Superstar Eliud Kipchoge rannte bei seinem Weltrekord in Berlin vor vier Jahren den Schlussabschnitt in 6:10 und war damit auch nur drei Sekunden schneller als Richard Ringer in Siena. Haile Gebrselassie benötigte bei seinem Weltrekord in Berlin 2008 (2:03:59) für das letzte Stück 6:25 Minuten.

    Erste Motivation als Zehnjähriger

    Richard Ringer, dem einst die äthiopischen Weltrekordstars Haile Gebrselassie und Kenenisa Bekele imponierten, erinnert sich an drei Ereignisse, die ihn dazu motivierten, es ernsthaft mit dem Laufsport zu versuchen. „Als ich zehn Jahre alt war, startete ich bei einem 800-Meter-Rennen und wurde mit einer Zeit von ungefähr 2:52 Minuten Dritter. Das Gefühl auf dem Podest zu stehen, motivierte mich dazu, einem Leichtathletik-Verein beizutreten.“ Im Alter von 15 Jahren fand er seinen Namen erstmals in einer Bestenliste des Deutschen Leichtathletik-Verbandes. Mit einer Zeit von 4:09 über 1.500 m hatte er es in die Liste der unter 18-Jährigen geschafft. „Dann gab es 2004 bei den Cross-Europameisterschaften in Heringsdorf (Usedom) im Vorprogramm einen Jugendlauf. Den habe ich gewonnen“, erzählte Richard Ringer, dessen größte Erfolge später die EM-Bronzemedaille über 5.000 m 2016 und der Gewinn des 10.000-m-Europacups 2018 waren. Dritter war er zudem bei der Hallen-EM 2017 über 3.000 m.

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    „Ich denke, dass es zwei Jahre dauert, um im Marathon richtig anzukommen“, sagte Richard Ringer, der mit seiner Freundin, der österreichischen Langstreckenläuferin Nada Ina Pauer, in Unteruhldingen am Bodensee wohnt. Die zwei Jahre sind noch nicht ganz um und Richard Ringer ist Europameister. Um eine Chance zu haben, diesen nächsten Schritt machen zu können, hatte der Läufer nach Olympia in Japan einiges in seinem Umfeld verändert.

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