03.11.2022, 3131 Zeichen
Vor genau einem Jahr haben die Österreichische Post und die FH Oberösterreich gemeinsam mit fünf heimischen Handelsunternehmen – dm, Interspar weinwelt, Intersport, Tchibo und Thalia – die „Grüne Verpackung“ vorgestellt: Ein Pilotprojekt für wiederverwendbare Verpackungen im Online-Handel. Nun liegen die wissenschaftlich untermauerten Ergebnisse des Pilottests vor. Die Post möchte den nächsten Schritt gehen und wird die „Grüne Verpackung“ ab dem Frühjahr 2023 als reguläres Service allen Versandkund*innen anbieten. „Die eingesetzten Verpackungen überstehen mehrere Versandzyklen und werden von den Besteller*innen zurückgeschickt. Das große Interesse unserer Versandkund*innen, die Ergebnisse und die positive Resonanz der Empfänger*innen sprechen klar dafür, dass wir die ‚Grüne Verpackung‘ nächstes Jahr als reguläres Service zur Verfügung stellen werden“, sagt Peter Umundum, Vorstandsdirektor für Paket & Logistik, Österreichische Post AG. Franz Staberhofer, Leiter des Logistikum an der FH Oberösterreich ergänzt: „Unsere Analysen haben gezeigt, dass der Einsatz von wiederverwendbaren Verpackungen ökologisch gesehen Vorteile bringen kann und auch seitens Endkonsument*innen sehr begrüßt wird."
Handelsunternehmen können ab dem Frühjahr 2023 Verpackungen bei der Post mieten und diese beim Check-out ihren Besteller*innen anbieten. Wird von dem*der Empfänger*in diese Verpackung gewählt, verpackt das Unternehmen das Produkt in einer wiederverwendbaren Verpackung und das Paket wird wie gewohnt durch die Post zugestellt.
Der*die Empfänger*in entnimmt das bestellte Produkt, faltet die Verpackung zusammen und retourniert sie über Briefkästen, Postfiliale, SB-Zonen der Post oder direkt bei einem Standort des Handelsunternehmens. Die Verpackung gelangt danach zu einer Aufbereitungsstelle der Post, wo sie gereinigt und bis zum nächsten Abruf gelagert wird.
Wenn Handelsunternehmen andere Arten von wiederverwendbaren Verpackungen selbst einkaufen und im Versandhandel einsetzen möchten, können diese als leere Verpackung über dieselbe Infrastruktur der Post retourniert werden. Sie werden dann direkt in das Lager der Handelsunternehmen zugestellt, wo diese die Verpackungen selbst aufbereiten und lagern.
Zum Einsatz kommen Kartons und Taschen aus Holzfaserstoff, die bis zu 30 Mal verwendet werden können. Diese Verpackungen haben den Vorteil, dass sie im Gegensatz zu anderen Lösungen einen deutlich geringeren Emissionsanteil bei Produktion und Entsorgung aufweisen. Das sorgt dafür, dass sie bereits ab dem ersten vollständigen Versandzyklus den Break-Even-Point erreichen können und dadurch mit jedem weiteren Versand CO2-Emissionen und Rohstoffe einsparen.
Die Handelsunternehmen können selbst entscheiden, ob sie die wiederverwendbare Verpackung zum normalen Preis, mit einem einmaligen Aufschlag oder mit einem Verpackungspfand anbieten. Pfandsysteme können im eigenen Ökosystem der Handelsunternehmen im Zuge von Bestellung und Rückgabe abgehandelt werden. Die Post empfiehlt etwa ein Modell des Verpackungspfands, das als Geldbetrag, Gutschein oder Prozente beim nächsten Einkauf an die Besteller*innen zurückgeht.
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