17.04.2024,
7559 Zeichen
Jede dritte Frau verlässt ihren Arbeitgeber nach der Karenz, nur
43 Prozent kehren in ihre vorige Rolle zurück.\nKnapp 80 Prozent der Mütter reduzieren nach der Karenz, nur jeder dritte Vater in Karenz reduziert danach sein Arbeitspensum.\nZwei von drei Müttern würden am liebsten in Vollzeit oder vollzeitnah arbeiten – wenn die Kinderbetreuung gesichert wäre.\nStepstone Österreich hat 2.200 Beschäftigte befragt, darunter 1.000 Elternteile sowie 140 Recruiter\nDie Karenz ist vor allem für Frauen ein regelrechter Karrierekiller.
Denn im Anschluss arbeitet nur noch die Hälfte der Mütter in gleicher
Position weiter, viele erleben eine Degradierung. Jede dritte Frau
kehrt nach der Karenz erst gar nicht zurück und verlässt den
Arbeitgeber. 24 Prozent bleiben dem Unternehmen zwar erhalten,
arbeiten aber in einer neuen Position.
Zwtl.: Degradierung nach der Karenz
jede dritte Dienstnehmerin erhält weniger verantwortungsvolle Aufgaben* jede Vierte erhält weniger Gehalt in Relation zur Arbeitszeit (27 Prozent)* jede fünfte berufstätige Mutter wird auf einer niedrigeren Position als davor eingesetzt\njede Siebente muss Personalverantwortung abgeben\n Zeitgleich arbeiten 68 Prozent der Männer in ihrer früheren Rolle
weiter und mehr als die Hälfte davon ohne Einschränkungen oder
Veränderungen. Das sind zentrale Ergebnisse der [Studie „Working
Parents & beyond“] (
https://www.stepstone.at/e-recruiting/studien/),
für die Stepstone Österreich im März 2024 2.200 Beschäftigte in
Österreich, darunter etwa 1.000 Elternteile, 400 davon mit Kindern
unter 11 Jahren, zu den Themen Karriere, Familienleben und
Work-Life-Balance befragt hat.
Zwtl.: 4 von 5 Müttern reduzieren die Arbeitszeit – aber nur jeder
dritte Vater
Unabhängig davon, ob sie in neuer oder alter Position arbeiten,
entscheiden sich knapp 80 Prozent der Mütter nach der Rückkehr in den
Job dafür, ihre Arbeitszeit zu reduzieren. Von jenen Vätern, die in
Karenz waren, reduzieren danach nur 35 Prozent ihr Arbeitspensum.
Zwtl.: Die Hauptgründe für eine Reduktion: Kinderbetreuung
An erster Stelle steht für zwei von drei Elternteilen der
persönliche Wunsch nach mehr Zeit für die Kinderbetreuung, an zweiter
Stelle das Bedürfnis, die Doppelbelastung aus Kinderbetreuung und
Arbeit zu vermeiden und ein Viertel reduziert, aufgrund des Probl
ems, externe Betreuungsmöglichkeiten zu finden.
Zwtl.: Zwei von drei Müttern wollen in Vollzeit oder vollzeitnah
arbeiten
Haben sich Mütter nach der Elternzeit fürs berufliche Kürzertreten
entschieden, ist der Weg zurück oft schwierig: 68 Prozent der Mütter,
die nach der Karenz ihre Arbeitszeit reduziert haben, würden gerne in
Vollzeit (35-40 Stunden) oder in einer vollzeitnahen Stelle (30-35
Stunden) arbeiten.
„Die Zahlen verdeutlichen eine Diskrepanz zwischen Anspruch und
Realität bei der Vereinbarkeit von Familie und Karriere in
Österreich. Angesichts des Arbeitskräftemangels zählt jede
Arbeitsstunde und daher ist es entscheidend, Eltern bestmöglich im
Arbeitsmarkt zu halten. Die Studie zeigt, dass viele Eltern sich das
wünschen. Es ist daher dringend erforderlich, dass Arbeitgeber ihnen
mehr Unterstützung bieten und eine entsprechende Infrastruktur
bereitstellen. Nur so können wir effektiv gegen
Geschlechterungleichheit und Arbeitskräftemangel vorgehen.“ Nikolai
Dürhammer, Geschäftsführer Stepstone Österreich und Schweiz
Zwtl.: Viele Eltern fühlen sich vom Arbeitgeber allein gelassen
44 Prozent sehen sich bei der Rückkehr aus der Karenz ohne
Unterstützung des Arbeitgebers. Nur 23 Prozent der Eltern mit Kindern
unter 11 Jahren sagen, dass ihr Arbeitgeber sie ausreichend
unterstützt, um ihre Kinderbetreuungspflichten erfolgreich mit ihrer
Arbeit zu vereinbaren. Nur 37 Prozent können auf flexible
Arbeitsvereinbarungen zurückgreifen, um die Kinderbetreuung effektiv
zu organisieren und gleichzeitig ihre Arbeitsproduktivität
aufrechtzuerhalten und jede*r Vierte denkt an Kündigung aufgrund
mangelnder Unterstützung.
„Bereits Anfang des Jahres haben wir festgestellt, dass
Überlastung vor allem die Gen Y und darunter vor allem Frauen hart
trifft – sprich Mütter mit kleinen Kindern. In dieser Umfrage sehen
wir wieder, dass Beschäftigte mit ihren Betreuungspflichten
alleingelassen werden und sich sogar gezwungen sehen, ihre Situation
bei der Jobsuche zu verschleiern, um Diskriminierung zu vermeiden.
Dabei können Arbeitgeber viel gewinnen, wenn sie Beschäftigte in
dieser Lebensphase unterstützen. Es mangelt leider noch zu oft an der
Akzeptanz, dass Kinder zum Leben dazu gehören – auch zum
Berufsleben.“ Corina Drucker, Sprecherin Stepstone Österreich
Zwtl.: Wahrnehmung von Eltern am Arbeitsmarkt
Mehr als die Hälfte der Befragten ohne Kinder hält die
Zusammenarbeit mit Eltern aufgrund ihrer Betreuungspflichten für
herausfordernder als mit kinderlosen Kolleg*innen. Auch die
Befragten Recruiter*innen und Personalverantwortlichen sagen, dass
sie in ihrem Unternehmen begrenzte Aufstiegschancen nach der Rückkehr
(9 %) und ein langsameres berufliches Fortkommen im Vergleich zu
Kolleg*innen ohne elterliche Verpflichtungen bemerken (19 %), dass
aber auch das Arbeitspensum durch familiäre Verpflichtungen negativ
beeinflusst wird (15 %). Sie sehen auch ganz klar die
Benachteiligung von Frauen am Arbeitsmarkt, wenn diese Kinder haben:
79 Prozent der befragten Personalverantwortlichen denken, dass Frauen
ganz allgemein (eher) schlechtere Chancen am Arbeitsmarkt haben, wenn
sie Kinder bekommen, dass sich das Kinderkriegen jedoch auf männliche
Karrieren nicht (83 %) und wenn, dann sogar (eher) positiv (12 %)
auswirkt.
Auch die Personalarbeit mit Elternteilen findet mehr als die
Hälfte der befragten Personalverantwortlichen herausfordernder als
mit Beschäftigten ohne Betreuungspflichten (53 %), vor allem die
Suche nach einem Ersatz während der Karenz empfinden viele als
schwierig (79 %) ebenso sehen viele die Wiedereingliederung und
schlechte Planbarkeit (54 %) als Problem.
20 Prozent der Recruiter*innen haben schon erlebt, dass Eltern in
Vorstellungsgesprächen Informationen zu Betreuungspflichten
zurückhalten oder verändern. Parallel dazu haben 27 Prozent der
Kandidat*innen Angst, ihre Betreuungspflichten im
Vorstellungsgespräch anzugeben, aus Sorge als weniger engagiert oder
kompetent wahrgenommen zu werden. Jede*r Fünfte hat im
Bewerbungsprozess aufgrund seiner Rolle als berufstätiges Elternteil
Vorurteile oder Diskriminierung erfahren.
Zwtl.: Über die Studie
In unserer hektischen Arbeitswelt wird die Balance zwischen
beruflichen Anforderungen und persönlichem Wohlbefinden immer
wichtiger. Wie sollte Arbeit gestaltet sein, um Karriere,
Familienleben und Alltag in Einklang zu bringen? Im März 2024 hat
Stepstone Österreich rund 2.200 Menschen in Österreich, darunter ca.
1.000 Elternteile, 400 mit Kindern unter 11 Jahren, zu
Herausforderungen und Chancen im Bereich Work-Life-Balance befragt.
Knapp 80 Prozent sind berufstätig, 50 Prozent in Vollzeit, 16 Prozent
auf Arbeitssuche. 57 Prozent der Befragten sind weiblich, 43 Prozent
männlich.
Über The Stepstone Group
The Stepstone Group ist eine führende digitale Recruiting-Plattform,
die Unternehmen mit passenden Bewerber*innen zusammenbringt und
Menschen hilft, den richtigen Job zu finden. Im Geschäftsjahr 2022
erwirtschaftete The Stepstone Group einen Umsatz von rund 1 Milliarde
Euro. The Stepstone Group ist in mehr als 30 Ländern aktiv. Das
Unternehmen hat seinen Hauptsitz in Düsseldorf und beschäftigt
weltweit rund 4.000 Mitarbeiter*innen. In Österreich betreibt
Stepstone die digitalen Recruiting-Plattformen stepstone.at,
unijobs.at und hotelcareer.at und beschäftigt rund 70
Mitarbeiter*innen.
BSN Podcasts
Christian Drastil: Wiener Börse Plausch
Wiener Börse Party #639: KESt-Story bei Addiko,, Bawag stark, die 1900er-Anekdote und VIG vs. Commerzbank?
Aktien auf dem Radar:Polytec Group, Immofinanz, Marinomed Biotech, Austriacard Holdings AG, Flughafen Wien, Warimpex, AT&S, Strabag, Uniqa, Wienerberger, EVN, Erste Group, Österreichische Post, ams-Osram, Josef Manner & Comp. AG, Wiener Privatbank, Addiko Bank, Oberbank AG Stamm, BKS Bank Stamm, Agrana, Amag, CA Immo, Kapsch TrafficCom, OMV, Telekom Austria, VIG.
PwC Österreich
PwC ist ein Netzwerk von Mitgliedsunternehmen in 157 Ländern. Mehr als 276.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter erbringen weltweit qualitativ hochwertige Dienstleistungen in den Bereichen Wirtschaftsprüfung, Steuer- und Rechtsberatung sowie Unternehmensberatung.
>> Besuchen Sie 68 weitere Partner auf boerse-social.com/partner
Mehr aktuelle OTS-Meldungen HIER