29.10.2018, 4689 Zeichen
Palfinger hat Zahlen für die ersten drei Quartalen 2018 präsentiert. Der Umsatz stieg in den ersten drei Quartalen 2018 von 1.093,1 Mio. Euro um 8,2 Prozent auf 1.182,6 Mio. Euro. Das um Restrukturierungskosten bereinigte EBITDA (EBITDAn) erhöhte sich von 147,6 Mio. Euro auf 157,1 Mio. Euro. Das EBITn erreichte 116,4 Mio. Euro nach 105,3 Mio. Euro im Vorjahreszeitraum, die EBITn-Marge stieg somit von 9,6 Prozent im Vorjahr auf 9,8 Prozent. „Der Auftragseingang war erneut höher als im Vorjahr und hat eindeutig unsere Erwartungen übertroffen. Auch ergebnisseitig sind wir mit dem Zwischenstand zufrieden: Trotz der noch laufenden Restrukturierung liegt die operative Profitabilität an der 10-Prozent-Marke. Aktuell sehen wir keine Verflachung der Nachfrage“, beschreibt CEO Andreas Klauser.
Die Restrukturierungskosten betrugen im Berichtszeitraum 14,7 Mio. Euro (Q1–Q3 2017: 13,5 Mio. Euro). Das operative Ergebnis (EBIT) stieg demnach im Vorjahresvergleich um 10,7 Prozent von 91,9 Mio. Euro auf 101,7 Mio. Euro. Das Konzernergebnis lag in den ersten drei Quartalen 2018 mit 48,3 Mio. Euro um 4,4 Prozent unter dem Vorjahreswert von 50,5 Mio Euro, hauptsächlich aufgrund einer höheren Steuerquote und der gestiegenen Ergebnisanteile der Minderheiteneigentümer. Das Ergebnis je Aktie erreichte 1,28 EUR nach 1,34 Euro im Vergleichszeitraum.
Zur Optimierung der Finanzierungsstruktur begab Palfinger Ende Oktober mehrere Schuldscheindarlehen mit einer Laufzeit zwischen fünf und zehn Jahren über 80 Mio Euro und 25 Mio USD.
Die Österreichische Prüfstelle für Rechnungslegung (OePR) führte in den vergangenen Monaten eine Prüfung der Palfinger AG durch. Am 25. Oktober erhielt Palfinger eine Benachrichtigung, nach der ein wesentlicher Berichtigungsbedarf hinsichtlich des Firmenwerts der Cash Generating Unit (CGU) Business Area Marine per 31. Dezember 2017 besteht. Das Ausmaß des möglichen Restatements könnte aus Sicht des Vorstands rund die Hälfte des Firmenwerts (156,5 Mio Euro per 31. Dezember 2017) betragen. Die Berichtigung wird sich demnach in einer deutlichen Reduktion des Konzerneigenkapitals und der Eigenkapitalquote widerspiegeln. Zudem wird es abwertungsbedingt zu einer rückwirkenden Verringerung des Jahresergebnisses 2017 kommen. Die Palfinger AG erwartet den finalen Prüfbericht in den nächsten Wochen und wird auf dieser Basis die erforderlichen Korrekturen vornehmen und veröffentlichen.
Palfinger und SANY unterzeichneten am 25. Oktober eine Vereinbarung über den Rückkauf von Anteilen, die Palfinger an Sany Lifting Solutions hält. Im Zuge der Überkreuzbeteiligung übernahm Palfinger im Jahr 2014 10 Prozent an Sany Lifting Solutions, nun werden 2,5 Prozent von SANY zurückgekauft. Dies bedeutet einen Mittelzufluss in Höhe von 28,6 Mio Euro, Palfinger wird nach dieser Transaktion mit 7,5 Prozent an Sany Lifting Solutions beteiligt sein, SANY hält weiterhin 7,5 Prozent der Palfinger Aktien. Die Zusammenarbeit soll weiter vertieft werden.
Ausblick
Im September 2018 begann Palfinger mit der Implementierung einer neuen globalen Organisationsstruktur. Die GLOBAL PALFINGER ORGANIZATION (GPO) soll mit Anfang 2019 vollständig umgesetzt sein und dazu beitragen, die Komplexität der stark gewachsenen Gruppe zu reduzieren und weitere interne Synergien zu heben. Die bestehenden konzernweiten Initiativen werden in diesem Rahmen forciert und weitere entwickelt. Ziel dieser strafferen Organisationsstruktur ist die Unterstützung eines profitablen Wachstumskurses.
In den ersten drei Quartalen 2018 verzeichnete die Palfinger Gruppe erneut einen Anstieg des Auftragseingangs. Dies lässt eine Fortsetzung der insgesamt guten Geschäftsentwicklung im verbleibenden Geschäftsjahr 2018 erwarten. Zudem kann der bestehende Auslieferungsrückstand voraussichtlich überwiegend im Jahr 2018 abgebaut werden.
Während die Restrukturierungsmaßnahmen in Nordamerika bereits zum 1. Halbjahr 2018 weitestgehend implementiert waren, wird deren Fortsetzung im Marinebereich auch noch im 1. Halbjahr 2019 das Ergebnis belasten. Aus derzeitiger Sicht werden die Restrukturierungskosten im Jahr 2018 ein etwas höheres Niveau als im Vorjahr erreichen.
Die Korrekturen des Jahresabschlusses 2017 auf Basis der OePR-Prüfung werden auf das Ergebnis 2018 keinen Einfluss haben, jedoch das Konzerneigenkapital bzw. die Eigenkapitalquote entsprechend reduzieren.
Für das Gesamtjahr 2018 rechnet das Management weiterhin mit einer Steigerung des Umsatzes und der operativen Profitabilität. Das Konzernergebnis wird jedoch aufgrund der weiteren Restrukturierung, der höheren Steuerquote und der gestiegenen Ergebnisanteile der Minderheiteneigentümer nicht die Höchstwerte der Jahre 2015 und 2016 erreichen.
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