04.08.2016, 3061 Zeichen
An sich wären die Voraussetzungen für einen heißen Börsen-Sommer ja vorhanden: die Entscheidung der Briten, die EU zu verlassen, und die Aussicht, dass Donald Trump US Präsident werden könnte, sind Anlass genug für Beunruhigung. Bis jetzt haben die Märkte auf all diese Themen aber sehr souverän reagiert und sich wohl eher damit getröstet, dass die Geldpolitik der Notenbanken im Wesentlichen weiter sehr expansiv – und damit unterstützend - bleibt. Einzig der Goldpreis zeigt Stärke und signalisiert implizit sehr wohl, dass die Anleger nicht völlig blind für die Risiken sind. Gold hat heuer schon über 25% zugelegt, dafür gibt es neben den psychologischen aber auch fundamentale Gründe. Zu diesen zählt auf jeden Fall die bereits erwähnte lockere Geldpolitik. Solange die Zinsen so tief sind, und einig Notenbanken eher an weitere Senkungen als an Anhebungen denken, bleibt Gold verschont. Das Edelmetall wirft keine Zinsen ab, wenn das Zinsniveau aber steigt, verliert es an relativer Attraktivität. Insofern könnte das größte Ungemach aus den USA drohen. Sollte die Fed doch eine weitere Zinsanhebung umsetzen (vorigen Dezember erfolgte die erste seit der Pleite von Lehman), würde das dem Goldpreis wohl schaden. Im Gegenzug könnte Gold einer der wenigen Profiteure sein, sollte Donald Trump tatsächlich ins Weiße Haus einziehen. Das könnte die Anleger nämlich sehr wohl aus der Ruhe bringen, damit wäre der Boden für eine Fortsetzung der Gold-Rallye eigentlich bereitet.
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