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Olympischer Frauenmarathon: Fast alles ist möglich (Vienna City Marathon)

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08.08.2016, 6731 Zeichen

iele chancenreiche Läuferinnen, aber anders als bisher keine herausragende Favoritin

Immer gab es in den letzten 24 Jahren beim olympischen Frauen-Marathon eine große Favoritin. Doch nie hat eine von ihnen gewonnen. Wanda Panfil (Polen) scheiterte 1992 in Barcelona ebenso wie danach Uta Pippig (Deutschland) 1996 in Atlanta, Tegla Loroupe (Kenia) 2000 in Sydney, Paula Radcliffe (Großbritannien) 2004 in Athen sowie 2008 in Peking - wobei sie bei letzterem Rennen schon vorher verletzungsbedingt nicht mehr in Topform war - und Mary Keitany (Kenia) schließlich in London 2012. Im olympischen Frauen-Marathon ist vieles möglich. Eine große Favoritin gibt es im Gegensatz zu den letzten Olympia-Auflagen nun in Rio nicht. Diese Rolle hätte vielleicht Mary Keitany gehabt, doch sie wurde von den Funktionären bei der Nominierung überraschend übergangen.

Der olympische Frauen-Marathon wird am Sonntag, 14. August um 14:30 Uhr MESZ (9.30 Uhr Ortszeit) in Rio gestartet. Mit dabei ist Österreichs Rekordhalterin Andrea Mayr. Die VCM-Siegerin von 2009 hat beim Frankfurt Marathon 2015 mit 2:33:28 Stunden das österreichische Limit von 2:34:00 unterboten. Für die 36-jährige Ärztin und Berglauf-Weltmeisterin aus Oberösterreich ist es die zweite Olympiateilnahme nach London 2012, wo sie mit Rang 53 eine Platzierung im Mittelfeld erreicht hat. Bei der EM in Amsterdam hat sie mit dem 30. Platz im Halbmarathon in 1:13:49 Stunden eine starke Leistung gezeigt.

Nachfolgend stellen wir sieben aussichtsreiche Athletinnen vor.


Jemima Sumgong
Nation: Kenia
Bestzeit: 2:20:41
Alter: 31

Bei den vergangenen Weltmeisterschaften in Peking 2015 war Jemima Sumgong Vierte. Sie lag dabei nur drei Sekunden hinter der Bronzemedaillengewinnerin. Doch im April dieses Jahres gewann sie den hochklassigen London-Marathon. Durch diesen Erfolg beim bestbesetzten City-Marathon des Jahres gehört sie automatisch zu den Gold-Kandidatinnen für Rio. In London gewann sie dabei trotz eines Sturzes in 2:22:58 Stunden. Bei diesem Sturz kam unter anderen auch Mary Keitany zu Fall, deren Ergebnis am Ende nicht zur Rio-Nominierung reichte. Sumgongs schnellste Zeit kommt vom Boston-Marathon 2014, als sie in 2:20:41 Vierte wurde.


Helah Kiprop
Nation: Kenia
Bestzeit: 2:21:27
Alter: 31

Helah Kiprop gewann im Februar den Tokio-Marathon mit einer persönlichen Bestzeit von 2:21:27 Stunden. Das war ihr bisher größter Marathonsieg. Im vergangenen Jahr wurde sie in Peking Vize-Weltmeisterin und verpasste die Goldmedaille dabei nur um eine Sekunde. Im Endspurt unterlag sie der Äthiopierin Mare Dibaba, die in Rio erneut zu ihren Gegnerinnen zählen wird. Ihre Nominierung für Rio kam eher überraschend angesichts der großen Erfolge anderer Kenianerinnen bei den bedeutenden City-Marathonrennen.


Mare Dibaba
Nation: Äthiopien
Bestzeit: 2:19:52
Alter: 26

Als amtierende Weltmeisterin geht Mare Dibaba in Rio an den Start. Bei den globalen Titelkämpfen in Peking hatte sie vor einem Jahr bewiesen, dass sie bei hohen Temperaturen in einem Meisterschaftsrennen sehr gut laufen kann. Schnell war sie in der Vergangenheit ebenfalls schon. Zweimal lief sie ihre Bestzeit von 2:19:52 Stunden - zunächst in Dubai, wo sie 2012 Platz drei belegte, dann im chinesischen Xiamen, wo sie Anfang 2015 gewann. In diesem Jahr lief sie beim London-Marathon auf Rang sechs. Mare Dibaba war bereits 2012 bei Olympia in London am Start. Damals kam sie jedoch nicht über Rang 22 hinaus.


Tirfi Tsegaye
Nation: Äthiopien
Bestzeit: 2:19:41
Alter: 31

Tirfi Tsegaye ist eine sehr erfahrene Marathonläuferin, die schon 2008 erstmals über die klassische Distanz startete und eine Reihe von großen Erfolgen vorweisen kann. So gewann sie zweimal in Dubai, in Paris sowie 2014 auch in Berlin. In Dubai steigerte sie sich in diesem Januar auf 2:19:41 Stunden. Mit dieser Zeit führt Tsegaye nach wie vor die Jahresweltbestenliste an. Da die oft superschnellen Zeiten auf der extrem flachen Dubai-Strecke die äthiopischen Funktionäre bei der Nominierung nicht mehr alleine überzeugen, lief Tirfi Tsegaye im April zudem den Boston-Marathon. Auf der schweren Strecke wurde sie Zweite und sicherte sich damit das Rio-Ticket. Der olympische Marathon wird allerdings bereits ihr dritter in diesem Jahr sein, was ein Nachteil sein dürfte. Bei der WM 2015 war sie Achte.


Tigist Tufa
Nation: Äthiopien
Bestzeit: 2:21:52
Alter: 29

Tigist Tufa überraschte vor einem Jahr mit ihrem Sieg beim London-Marathon in 2:23:22 Stunden. Ein halbes Jahr zuvor hatte sie 2014 den Shanghai-Marathon mit ihrer nach wie vor aktuellen Bestzeit von 2:21:54 gewonnen, beim Dubai-Marathon 2015 war sie danach im Januar ausgestiegen. Bei den Weltmeisterschaften in Peking folgte im Sommer 2015 ein sechster Rang, im November startete sie dann auch noch in New York und wurde Dritte. Jetzt lief sie im Frühjahr in London auf Platz zwei. Es sind viele Rennen in relativ kurzer Zeit, die sich in Rio nachteilig auswirken können. Ihre Nominierung war eher überraschend angesichts der starken Konkurrenz in Äthiopien.


Kayoko Fukushi
Nation: Japan
Bestzeit: 2:22:17
Alter: 34

Kann Kayoko Fukushi die afrikanischen Läuferinnen überraschen? Das scheint nicht ausgeschlossen, da es keine herausragende Favoritin unter den Läuferinnen aus Kenia und Äthiopien gibt. Mit einer Steigerung auf 2:22:17 Stunden gewann die 34-Jährige Ende Januar den Osaka-Marathon und qualifizierte sich damit für das hart umkämpfte japanische Marathon-Olympia-Team. Die Marathon-WM-Bronzemedaillengewinnerin von 2013, die auch über eine sehr gute Grundschnelligkeit verfügt, bereitet sich seitdem auf den olympischen Marathon vor, der in Japan einen unglaublichen Stellenwert hat. Zwei japanische Marathon-Olympiasiegerinnen gab es in der jüngeren Vergangenheit: Naoko Takahashi gewann 2000 in Sydney, Mizuki Noguchi siegte in Athen 2004.


Shalane Flanagan
Nation: USA
Bestzeit: 2:21:14
Alter: 35

Shalane Flanagan hat schon einmal bei Olympischen Spielen überrascht: 2008 in Peking gewann sie die Bronzemedaille über 10.000 m und erzielte dabei mit einer Zeit von 30:22,22 Minuten einen amerikanischen Kontinentalrekord. Die US-Amerikanerin, die in der Nähe von Boston aufwuchs und einst durch das historische Marathonrennen dort motiviert wurde, hat eine Bestzeit von 2:21:14 Stunden, die sie als Dritte des BMW Berlin-Marathons 2014 aufstellte. In der Folge kam die meisterschafts-erfahrene Läuferin an derartige Zeiten nicht mehr heran. Doch vor kurzem zeigte sie mit einer starken Halbmarathon-Bestzeit von 67:51 Minuten in San Diego, dass mit ihr in Rio zu rechnen ist. In London 2012 erreichte sie im Marathon den zehnten Platz.


VCM News. Text: JW, AM | race-news-service.com

Im Original hier erschienen: Olympischer Frauenmarathon: Fast alles ist möglich



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1. laufen, Menschenmassen, Läufer, Marathon, Runplugged, http://www.shutterstock.com/de/pic-236586040/stock-photo-unidentified-marathon-athletes-legs-running-on-city-road.html , (© www.shutterstock.com)   >> Öffnen auf photaq.com

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    iele chancenreiche Läuferinnen, aber anders als bisher keine herausragende Favoritin

    Immer gab es in den letzten 24 Jahren beim olympischen Frauen-Marathon eine große Favoritin. Doch nie hat eine von ihnen gewonnen. Wanda Panfil (Polen) scheiterte 1992 in Barcelona ebenso wie danach Uta Pippig (Deutschland) 1996 in Atlanta, Tegla Loroupe (Kenia) 2000 in Sydney, Paula Radcliffe (Großbritannien) 2004 in Athen sowie 2008 in Peking - wobei sie bei letzterem Rennen schon vorher verletzungsbedingt nicht mehr in Topform war - und Mary Keitany (Kenia) schließlich in London 2012. Im olympischen Frauen-Marathon ist vieles möglich. Eine große Favoritin gibt es im Gegensatz zu den letzten Olympia-Auflagen nun in Rio nicht. Diese Rolle hätte vielleicht Mary Keitany gehabt, doch sie wurde von den Funktionären bei der Nominierung überraschend übergangen.

    Der olympische Frauen-Marathon wird am Sonntag, 14. August um 14:30 Uhr MESZ (9.30 Uhr Ortszeit) in Rio gestartet. Mit dabei ist Österreichs Rekordhalterin Andrea Mayr. Die VCM-Siegerin von 2009 hat beim Frankfurt Marathon 2015 mit 2:33:28 Stunden das österreichische Limit von 2:34:00 unterboten. Für die 36-jährige Ärztin und Berglauf-Weltmeisterin aus Oberösterreich ist es die zweite Olympiateilnahme nach London 2012, wo sie mit Rang 53 eine Platzierung im Mittelfeld erreicht hat. Bei der EM in Amsterdam hat sie mit dem 30. Platz im Halbmarathon in 1:13:49 Stunden eine starke Leistung gezeigt.

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    Helah Kiprop gewann im Februar den Tokio-Marathon mit einer persönlichen Bestzeit von 2:21:27 Stunden. Das war ihr bisher größter Marathonsieg. Im vergangenen Jahr wurde sie in Peking Vize-Weltmeisterin und verpasste die Goldmedaille dabei nur um eine Sekunde. Im Endspurt unterlag sie der Äthiopierin Mare Dibaba, die in Rio erneut zu ihren Gegnerinnen zählen wird. Ihre Nominierung für Rio kam eher überraschend angesichts der großen Erfolge anderer Kenianerinnen bei den bedeutenden City-Marathonrennen.


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