18.01.2023, 3024 Zeichen
Aus den Morning News der Wiener Privatbank: "Die Wiener Börse hat am Dienstag mit leichten Verlusten geschlossen. Der österreichische Leitindex ATX fiel um 4,85 Punkte oder 0,15 Prozent auf 3294,72 Zähler. Das europäische Umfeld zeigte sich hingegen mehrheitlich freundlich. Die Aussicht auf eine etwas weniger restriktive Geldpolitik der EZB hat laut Marktbeobachtern den europäischen Aktienmarkt angetrieben. Die Nachrichtenagentur Bloomberg hatte mit Verweis auf informierte Personen berichtet, dass die EZB bei den noch anstehenden Zinserhöhungen im Kampf gegen die hohe Inflation ein langsameres Tempo in Betracht ziehe. Datenseitig richteten sich die Blicke der Anleger am Vormittag nach Deutschland: Dort haben sich die Konjunkturerwartungen von Finanzexperten im Januar deutlich stärker als erwartet verbessert. Das Stimmungsbarometer des Mannheimer Forschungsinstituts ZEW befindet sich erstmals seit Februar 2022 wieder im positiven Bereich und signalisiert damit wieder eine konjunkturelle Verbesserung. Es war die vierte Aufhellung in Folge. Am Nachmittag rückten dann aktuelle US-Wirtschaftsdaten ins Blickfeld. Die Industriestimmung im US-Bundesstaat New York ist in diesem Monat auf den niedrigsten Stand seit Mai 2020 gefallen. Der Empire-State-Index fiel von minus 11,2 Punkten im Vormonat auf minus 32,9 Zähler. Analysten hatten hingegen im Schnitt mit einem Anstieg auf minus 8,6 Punkte gerechnet.
Abschläge gab es unter den Einzelwerten bei den Bankwerten zu verzeichnen. So verloren Erste Group in einem negativen europäischen Branchenumfeld 1,2 Prozent. Bawag schwächten sich um 0,5 Prozent ab und Raiffeisen schlossen gut ein Prozent tiefer. Marktbeobachter verwiesen auch auf enttäuschende Zahlen der Investmentbank Goldman Sachs. Auf der Verliererseite fanden sich auch die heimischen Öl-Titel trotz anziehender Rohölpreise. Schoeller-Bleckmann mussten im Vorfeld der morgigen Zahlenvorlage für das Geschäftsjahr 2022 ein Minus in Höhe von 3,3 Prozent verbuchen und führten damit die Verliererliste im Segment Prime Market an. Beim Ölfeldausrüster rechnen Experten der Erste Group und Berenberg mit einem deutlichen Umsatz- und Gewinnanstieg, allerdings hatte das Papier im Vorjahr bereits deutlich zugelegt. OMV gingen um 0,4 Prozent tiefer aus dem Handel. Etwas schwächer zeigten sich auch die Versorger. So schlossen EVN 0,6 Prozent tiefer. Aktien von Verbund büßten 0,5 Prozent auf 74,50 Euro ein. Laut Medienberichten hat die US-Investmentbank Bank of America (BofA) den Versorger von "Underperform" auf "Buy" hochgestuft und das Kursziel von 67 auf 95 Euro angehoben. Kursgewinne konnten unter den Indexschwergewichten hingegen Voestalpine vorweisen und zogen um 2,2 Prozent an. Andritz zeigten sich ebenfalls mit 2,2 Prozent Plus gefragt. Fester zeigten sich auch Kapsch TrafficCom und legten um 2,8 Prozent zu. Der Wiener Mautspezialist hat den Verkauf des spanischen Geschäftsbereichs "öffentlicher Verkehr" an den Linzer IT-Dienstleister Kontron abgeschlossen, teilte das Unternehmen mit."
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