23.05.2024,
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Wien (OTS) - Die bevorstehende Einführung der
Cybersicherheitsrichtlinie NIS2 am 17. Oktober 2024 stellt für rund
6.000 österreichische Unternehmen aus kritischen Sektoren wie
Energie, Wasser und Verkehr eine große Herausforderung dar. Die
Richtlinie verlangt von diesen Unternehmen die Umsetzung strengerer
Sicherheitsmaßnahmen zum Schutz ihrer IT-Systeme und Daten.
"Die NIS2-Richtlinie ist zweifellos ein wichtiger Schritt zur
Stärkung der Cybersicherheit in Österreich, stellt aber viele kleine
und mittlere Unternehmen vor enormen Herausforderungen. Insbesondere
der Mangel an finanziellen und personellen Ressourcen stellt eine
große Hürde dar. Viele KMU sind nicht in der Lage, in umfassende
Cybersicherheitsmaßnahmen zu investieren und verfügen oft nicht über
das notwendige Fachpersonal, um diese Maßnahmen umzusetzen und zu
überwachen", zeigt sich SWV-Vizepräsidentin Dr.in Petra Oberrauner
besorgt.
Die Reaktion von Wirtschaftsminister Kocher auf die konkreten
Fragen der Nationalratsabgeordneten und SWV-Vizepräsidentin Dr.in
Petra Oberrauner war nicht zufriedenstellend.
"Es ist unverantwortlich, dass der Wirtschaftsminister die
möglichen Auswirkungen der Nichteinhaltung der NIS2-Richtlinie auf
die Sicherheit unserer Unternehmen und den Wirtschaftsstandort
Österreich ignoriert. KMU brauchen dringend Unterstützung von Politik
und Wirtschaft, um die hohen Anforderungen der Richtlinie erfüllen zu
können", betont Dr.in Oberrauner mit Nachdruck.
Die Bereitstellung von Informationsmaterial und die Schaffung von
Schulungsprogrammen durch das Innenministerium sind grundsätzlich zu
begrüßen. Es bleibe jedoch fraglich, ob diese Maßnahmen ausreichen,
um die Herausforderungen für KMU zu bewältigen, insbesondere was die
individuelle Betreuung und Beratung von KMU betrifft.
"Es ist bedauerlich, dass das Wirtschaftsministerium keine
konkreten Unterstützungsmaßnahmen anbietet und stattdessen auf die
fehlende Zuständigkeit verweist. Der SWV bedauert, dass auf die
Anliegen und Bedürfnisse der KMU nicht angemessen reagiert wurde.
Diese Haltung ist enttäuschend und besorgniserregend. Es ist zu
befürchten, dass der Schutz kritischer Infrastrukturen und die
Zukunft vieler Unternehmen gefährdet sind", kommentiert Dr. Christoph
Matznetter, Präsident des SWV, besorgt die Situation.
Der SWV appelliert daher eindringlich an die Bundesregierung, die
Anliegen der KMU ernst zu nehmen und unverzüglich die notwendigen
Schritte einzuleiten, um eine erfolgreiche Umsetzung der
NIS2-Richtlinie zu gewährleisten.
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