22.03.2015, 3209 Zeichen
Die US-amerikanische Leitwährung hat in den vergangenen zwölf Monaten gegenüber dem Euro um stolze 27,4 Prozent zugelegt. Darüber freuen sich auch Aktionäre von US-Unternehmen, die jetzt aber handeln sollten.
Des einen Leid, des anderen Freud. Wer jetzt seinen Sommerurlaub in den USA verbringen will, darf sich auf saftige Rechnungen für Flug, Mietwagen, Motels und alles andere gefasst machen. Denn der US-Dollar ist in den vergangenen zwölf Monaten gegenüber dem Euro um 27,4 Prozent gestiegen. Wer allerdings Aktien US-amerikanischer Unternehmen besitzt, hat mitunter einen Gewinn verzeichnet, obwohl die Aktie in Dollar betrachtet vielleicht nur auf der Stelle trat. Clevere Anleger nehmen diese Währungsgewinne jetzt mit und schichten um – in europäische Aktien, insbesondere deutsche Aktien oder in japanische Titel. Denn die beiden Märkte sind trotz aller Unkenrufe immer noch verhältnismäßig günstig bewertet. Wenngleich ich bei einem Dax von mehr als 12.000 Punkten nicht mehr von Schnäppchen sprechen mag.
Und sowohl deutsche als auch japanische Unternehmen profitieren von der Intervention der Europäischen Zentralbank und der Bank of Japan, die beide die Währungen abschwächen, um eine Deflation, eine Preisspirale nach unten zu bekämpfen. Sind der Euro und der Yen schwach, sprudeln die Gewinne der Exportunternehmen. Insbesondere zyklische Titel sind nun auf den Zetteln erfolgreicher Investoren zu finden. Die hohen Indexstände bei Dax und Nikkei verdeutlichen das zunehmende Anlegerinteresse. Doch aufgepasst, wie wir im dritten Teil der boersianer.info-Serie für Einsteiger schreiben. Ein Aktienindex eignet sich nur bedingt dazu, sich ein Bild vom gesamten Finanzmarkt zu machen. Auch blind in einen Indexfonds zu investieren, kann schnell in die Hose gehen. Das Problem: Die Zusammensetzung von Aktienindizes schafft Ungleichgewichte, wo eigentlich keine sein sollten.
Der Dollar bleibt stark, sind sich die meisten Währungsexperten einig, die Parität sei programmiert. Käme es zum Verhältnis von 1:1 bis Ende des Jahres, wäre dies die stärkste Dollar-Aufwertung seit 1982. Eine Ausnahmesituation. Also aufgepasst! Egal, was die US-Notenbank Fed auch entscheiden mag. Viele Marktteilnehmer sind sich mittlerweile sicher, dass die Fed gar nicht handeln muss und wird. Selbst wenn sie die Zinsen erhöht, wird sie das vielleicht nur um 20 bis 25 Basispunkte machen – ohne großen Effekt. Es ist also Zeit aus den – ohnehin teurer bewerteten – US-Aktien auszusteigen und nicht etwa prozyklisch und viel zu spät einzusteigen, wie jetzt eine Wirtschaftszeitschrift, die ich sonst sehr schätze, empfiehlt!
Was ein starker Dollar hierzulande für den Konsumenten bedeuten kann, hat der ein oder andere schon an der Tankstelle bemerkt. Zwar ist der Ölpreis im Keller, da jedoch die Rohstoffpreise in Dollar notieren, sind es die Benzinpreise an der Zapfsäule nicht. Ein Risiko bleibt also bestehen: Wenn der Ölpreis stark steigt, der Euro aber schwach bleibt, dann müssen sich europäische Unternehmen warm anziehen. Das Szenario ist aktuell aber sehr unwahrscheinlich.
Ihr Ulrich W. Hanke, Chefredakteur boersianer.info http://www.boersianer.info
Zur Person: 12 Fragen an … Ulrich W. Hanke, boersianer.info
kapitalmarkt-stimme.at daily voice: Frequentis setzt sich beim Jugendwort des Jahres gegen Andritz und Verbund durch, Schade um 6B47
Bildnachweis
Aktien auf dem Radar:VIG, UBM, Zumtobel, Pierer Mobility, Flughafen Wien, Rosenbauer, ATX, ATX TR, ATX NTR, Erste Group, RBI, OMV, AT&S, CA Immo, Lenzing, Andritz, Porr, BKS Bank Stamm, Oberbank AG Stamm, Warimpex, Amag, Österreichische Post, Strabag, Telekom Austria.
Random Partner
Cleen Energy AG
Die Cleen Energy AG ist im Bereich nachhaltige Stromerzeugung durch Photovoltaik-Anlagen und energieeffiziente LED-Lichtlösungen für Gemeinden, Gewerbe und Industrie, einem wichtigen internationalen Zukunfts- und Wachstumsmarkt, tätig.
Ein Fokusbereich ist das Umrüsten auf nachhaltige Gesamtlösungen. Zusätzlich baut CLEEN Energy den Bereich Leasing und Contracting von Licht- und Photovoltaikanlagen aus, der einen wachsenden Anteil am Umsatz ausmacht.
>> Besuchen Sie 62 weitere Partner auf boerse-social.com/partner
Latest Blogs
» Österreich-Depots: Unverändert knapp unter High (Depot Kommentar)
» Börsegeschichte 10.12.: Bitte wieder so wie 2009 (Börse Geschichte) (Bör...
» Nachlese: Martina Draper, Haelsi und Strabag 1,5 (audio cd.at)
» PIR-News: News zu Polytec, Strabag, Palfinger, VIG, Post, Erste AM, Rese...
» Die Opening Bell läutet heute Petra Heindl (Kinstellar) und sie nennt ih...
» Wiener Börse Party #1052: ATX TR nach Rekord 50 heute etwas leichter, gu...
» Wiener Börse zu Mittag schwächer: Frequentis, UBM und RBI gesucht
» Börse-Inputs auf Spotify zu u.a. Strabag, Bernhard Heinzle, EZB, Znüni, ...
» Börsepeople im Podcast S22/11: Martina Draper
» ATX-Trends: Erste Group, wienerberger, VIG ...
Useletter
Die Useletter "Morning Xpresso" und "Evening Xtrakt" heben sich deutlich von den gängigen Newslettern ab.
Beispiele ansehen bzw. kostenfrei anmelden. Wichtige Börse-Infos garantiert.
Newsletter abonnieren
Runplugged
Infos über neue Financial Literacy Audio Files für die Runplugged App
(kostenfrei downloaden über http://runplugged.com/spreadit)
per Newsletter erhalten
- Wiener Börse: ATX geht am Mittwoch behauptet aus ...
- Wiener Börse Nebenwerte-Blick: Frequentis steigt ...
- Wie Flughafen Wien, Marinomed Biotech, Frequentis...
- Wie AT&S, Porr, Verbund, voestalpine, Bawag und R...
- Österreich-Depots: Unverändert knapp unter High (...
- Börsegeschichte 10.12.: Bitte wieder so wie 2009 ...
Featured Partner Video
Börsepeople im Podcast S22/10: Manfred Wieland
Manfred Wieland ist Gründer von stiftung-nextgen und mehrfacher Stiftungsvorstand in Österreich und Liechtenstein. Wir sprechen über Stationen wie California, die Bawag, die UBS, die ZKB; das gross...
Books josefchladek.com
John Gossage
The Romance industry
2002
Nazraeli
Adriano Zanni
Estratti di giorni cupi
2025
Boring Machines
Jan Holkup
Posedy / Hunting Stands
2025
PositiF
Wassili und Hans Luckhardt
Zur neuen Wohnform
1930
Bauwelt-Verlag
Dominique Lapierre, Jean-Pierre Pedrazzini, René Ramon
So lebt man heute in Rußland
1957
Blüchert
