Ich stimme der Verwendung von Cookies zu. Auch wenn ich diese Website weiter nutze, gilt dies als Zustimmung.

Bitte lesen und akzeptieren Sie die Datenschutzinformation und Cookie-Informationen, damit Sie unser Angebot weiter nutzen können. Natürlich können Sie diese Einwilligung jederzeit widerrufen.





Immobilienpreise in Wien: Wann platzt die Blase? (Gerald Hörhan)

Bild: © www.shutterstock.com, Stephansdom, Wien, Österreich, Kirche, http://www.shutterstock.com/de/pic-67515823/stock-photo-st...

Autor:
Gerald Hörhan

Gerald Hörhan ist ein österreichischer Investment Banker, Querdenker, Unternehmer und Publizist. Via Akademie richtet er sich an alle. Via Runplugged sind Proben seiner Bücher gratis zu hören. 

>> Website


>> zur Startseite mit allen Blogs

09.12.2015, 2989 Zeichen
 

Ich habe mir vor kurzem bei der Suche nach lohnenden Immobilienmärkten die Mietrenditen und Kaufpreise pro m2 für ganz Europa angesehen. Die Mietrenditen sind in den meisten entwickelten Märkten sehr gering, Herrn Draghis Gelddruckorgie mit negativen Zinsen sei Dank.

Was mir allerdings ebenfalls aufgefallen ist, dass WIEN DIE NIEDRIGSTEN MIETRENDITEN IN GANZ EUROPA HAT, also selbst niedriger als Boomstädte wie beispielsweise London. Ebenso gehören die Preise pro m2 für Wohnimmobilien in Europa zu den höchsten, am Level mit dem reichen Zürich, und deutlich höher als in Berlin, Stockholm oder Amsterdam.

Immobilienpreise werden ganz wesentlich durch die wirtschaftliche Entwicklung und durch politische Regulierung wie beispielsweise Mietgesetze oder Steuern beeinflusst. In beiden Bereichen schneidet Österreich nicht wirklich gut ab:

Die Wirtschaft in Österreich stagniert (im Gegensatz zu Deutschland und auch einigen osteuropäischen Nachbarländern), einerseits bedingt durch völligen politischen Stillstand und Reformunwillen gepaart mit einer nicht gerade wirtschaftsfreundlichen Politik, und andererseits bedingt durch die Russland / Ukraine Krise, an der Österreich als „Hub nach Osteuropa“ natürlich stärker leidet als andere EU Länder. Die österreichische Wirtschaftsentwicklung koppelt sich auch negativ von der EU ab, und die Arbeitslosigkeit nähert sich Rekordlevels; große Unternehmen wie einige Banken oder Handelsketten streichen massiv Jobs bzw. melden Insolvenz an, neue Jobs werden aufgrund der Arbeitsgesetze kaum geschaffen. Allerdings können nur gut verdienende Menschen teure Immobilien erwerben oder hohe Mieten zahlen; ein Heer an Arbeitslosen schafft das nicht. Ohne eine gute wirtschaftliche Entwicklung sinken mittelfristig sowohl Mietpreise als auch Kaufpreise für Immobilien.

Auch in Puncto politischer Regulierung von Immobilien schneidet Österreich nicht wirklich gut ab. Es gibt strenge Mietgesetze und Preisobergrenzen für Mieten, dazu wurden in den letzten Jahren einige steuerliche Vorteile von Immobilienbesitz abgeschafft bzw. reduziert. Im Hinblick auf die Stellungnahmen von diversen Politikern, und der derzeitigen politischen Entwicklung in Deutschland (Mietpreisbremse, Bestellerprinzip) ist hier nicht mit Besserung zu rechnen, eher mit einer Verschlechterung.

Was rechtfertigt dann noch die hohen Immobilienpreise? Der vermeintliche Glaube an die Sicherheit? Die hohe Lebensqualität von Wien? Vielleicht beides; allerdings ist es mit der Sicherheit und auch der Lebensqualität schnell vorbei, wenn die Wirtschaft nicht vom Fleck kommt.

Ohne eine drastische Kehrtwende in der Wirtschaftspolitik bahnt sich in Österreich eine Immobilienblase an, da die österreichischen Preise, selbst im Vergleich zu anderen inflationären Märkten in Europa, zu hoch, und die Mietrenditen zu niedrig sind. Platzt diese Blase, ist Österreich in der Rezession, die Banken in noch größeren Problemen, und Österreich unter Umständen Kandidat für den Rettungsschirm.


(09.12.2015)

BSN Podcasts
Christian Drastil: Wiener Börse Plausch

Börsepeople im Podcast S22/18: Christian Mattasits




 

Bildnachweis

1. Stephansdom, Wien, Österreich, Kirche, http://www.shutterstock.com/de/pic-67515823/stock-photo-st-stephan-cathedral-vienna-austria-panoramic-image-composed-of-multiple-shots-very.html , (© www.shutterstock.com)   >> Öffnen auf photaq.com

Aktien auf dem Radar:VIG, Kapsch TrafficCom, UBM, EuroTeleSites AG, Flughafen Wien, Palfinger, ATX, ATX Prime, ATX TR, ATX NTR, Bawag, Andritz, Mayr-Melnhof, Telekom Austria, RBI, voestalpine, SBO, Frequentis, Pierer Mobility, BKS Bank Stamm, Oberbank AG Stamm, Warimpex, Amag, EVN, CPI Europe AG, Lenzing, Österreichische Post, RHI Magnesita, Deutsche Telekom, Allianz, Fresenius.


Random Partner

Hypo Oberösterreich
Sicherheit, Nachhaltigkeit und Kundenorientierung sind im Bankgeschäft Grundvoraussetzungen für den geschäftlichen Erfolg. Die HYPO Oberösterreich ist sicherer Partner für mehr als 100.000 Kunden und Kundinnen. Die Bank steht zu 50,57 Prozent im Eigentum des Landes Oberösterreich. 48,59 Prozent der Aktien hält die HYPO Holding GmbH. An der HYPO Holding GmbH sind die Raiffeisenlandesbank Oberösterreich AG, die Oberösterreichische Versicherung AG sowie die Generali AG beteiligt.

>> Besuchen Sie 62 weitere Partner auf boerse-social.com/partner


 Latest Blogs

» Börsepeople im Podcast S22/18: Christian Mattasits

» Börse-Inputs auf Spotify zur Weihnachtssingle für die Kapitalmarktcommun...

» Börsepeople im Podcast S22/17: Thomas Hahn

» Wiener Börse Party #1061: Noch ein ATX-High vor X-Mas, Banken top, Lob f...

» Österreich-Depots: Vorweihnachts-Bilanz (Depot Kommentar)

» Börsegeschichte 23.12: Pierer Mobility (Börse Geschichte) (BörseGeschichte)

» Nachlese: Ritschy Dobetsberger und die IR-Abteilungen von Rheinmetall un...

» PIR-News: Porr, Agrana, Pierer Mobility (Christine Petzwinkler)

» Und hier ist unserer Weihnachtssingle in der Deconstructed Variante (Chr...

» Wiener Börse zu Mittag leichter: Austriacard, Telekom Austria und Flugha...


Useletter

Die Useletter "Morning Xpresso" und "Evening Xtrakt" heben sich deutlich von den gängigen Newslettern ab. Beispiele ansehen bzw. kostenfrei anmelden. Wichtige Börse-Infos garantiert.

Newsletter abonnieren

Runplugged

Infos über neue Financial Literacy Audio Files für die Runplugged App
(kostenfrei downloaden über http://runplugged.com/spreadit)

per Newsletter erhalten


Meistgelesen
>> mehr





PIR-Zeichnungsprodukte
Newsflow
>> mehr

Börse Social Club Board
>> mehr
    Monkeyboy zu VIG
    #gabb #2007

    Featured Partner Video

    kapitalmarkt-stimme.at daily voice: Liebe Wiener Börsebubble - am 29.12. rufen wir an - nicht so überrascht sein wie Wolfgang Matejka jetzt

    kapitalmarkt-stimme.at daily voice auf audio-cd.at. Liebe Kapitalmarktteilnehmer rund um die Börse Wien - für 29.12. gibt es keine Ausreden ab 15:30 Uhr, denn Wolfgang Matejka, Gunter Deuber und Ch...

    Books josefchladek.com

    Robert Frank
    Os Americanos (first Brazilian edition)
    2017
    Instituto Moreira Salles

    Marjolein Martinot
    Riverland
    2025
    Stanley / Barker

    Elizabeth Alderliesten
    Not Shameless
    2025
    Self published

    Eliška Klimešová
    Women Readers
    2025
    Self published

    Allied Forces
    Deutsche Konzentrations und Gefangenenlager : was die amerikanischen und britischen Armeen vorfanden, April 1945
    1945
    Selbstverlag


    09.12.2015, 2989 Zeichen
     

    Ich habe mir vor kurzem bei der Suche nach lohnenden Immobilienmärkten die Mietrenditen und Kaufpreise pro m2 für ganz Europa angesehen. Die Mietrenditen sind in den meisten entwickelten Märkten sehr gering, Herrn Draghis Gelddruckorgie mit negativen Zinsen sei Dank.

    Was mir allerdings ebenfalls aufgefallen ist, dass WIEN DIE NIEDRIGSTEN MIETRENDITEN IN GANZ EUROPA HAT, also selbst niedriger als Boomstädte wie beispielsweise London. Ebenso gehören die Preise pro m2 für Wohnimmobilien in Europa zu den höchsten, am Level mit dem reichen Zürich, und deutlich höher als in Berlin, Stockholm oder Amsterdam.

    Immobilienpreise werden ganz wesentlich durch die wirtschaftliche Entwicklung und durch politische Regulierung wie beispielsweise Mietgesetze oder Steuern beeinflusst. In beiden Bereichen schneidet Österreich nicht wirklich gut ab:

    Die Wirtschaft in Österreich stagniert (im Gegensatz zu Deutschland und auch einigen osteuropäischen Nachbarländern), einerseits bedingt durch völligen politischen Stillstand und Reformunwillen gepaart mit einer nicht gerade wirtschaftsfreundlichen Politik, und andererseits bedingt durch die Russland / Ukraine Krise, an der Österreich als „Hub nach Osteuropa“ natürlich stärker leidet als andere EU Länder. Die österreichische Wirtschaftsentwicklung koppelt sich auch negativ von der EU ab, und die Arbeitslosigkeit nähert sich Rekordlevels; große Unternehmen wie einige Banken oder Handelsketten streichen massiv Jobs bzw. melden Insolvenz an, neue Jobs werden aufgrund der Arbeitsgesetze kaum geschaffen. Allerdings können nur gut verdienende Menschen teure Immobilien erwerben oder hohe Mieten zahlen; ein Heer an Arbeitslosen schafft das nicht. Ohne eine gute wirtschaftliche Entwicklung sinken mittelfristig sowohl Mietpreise als auch Kaufpreise für Immobilien.

    Auch in Puncto politischer Regulierung von Immobilien schneidet Österreich nicht wirklich gut ab. Es gibt strenge Mietgesetze und Preisobergrenzen für Mieten, dazu wurden in den letzten Jahren einige steuerliche Vorteile von Immobilienbesitz abgeschafft bzw. reduziert. Im Hinblick auf die Stellungnahmen von diversen Politikern, und der derzeitigen politischen Entwicklung in Deutschland (Mietpreisbremse, Bestellerprinzip) ist hier nicht mit Besserung zu rechnen, eher mit einer Verschlechterung.

    Was rechtfertigt dann noch die hohen Immobilienpreise? Der vermeintliche Glaube an die Sicherheit? Die hohe Lebensqualität von Wien? Vielleicht beides; allerdings ist es mit der Sicherheit und auch der Lebensqualität schnell vorbei, wenn die Wirtschaft nicht vom Fleck kommt.

    Ohne eine drastische Kehrtwende in der Wirtschaftspolitik bahnt sich in Österreich eine Immobilienblase an, da die österreichischen Preise, selbst im Vergleich zu anderen inflationären Märkten in Europa, zu hoch, und die Mietrenditen zu niedrig sind. Platzt diese Blase, ist Österreich in der Rezession, die Banken in noch größeren Problemen, und Österreich unter Umständen Kandidat für den Rettungsschirm.


    (09.12.2015)

    BSN Podcasts
    Christian Drastil: Wiener Börse Plausch

    Börsepeople im Podcast S22/18: Christian Mattasits




     

    Bildnachweis

    1. Stephansdom, Wien, Österreich, Kirche, http://www.shutterstock.com/de/pic-67515823/stock-photo-st-stephan-cathedral-vienna-austria-panoramic-image-composed-of-multiple-shots-very.html , (© www.shutterstock.com)   >> Öffnen auf photaq.com

    Aktien auf dem Radar:VIG, Kapsch TrafficCom, UBM, EuroTeleSites AG, Flughafen Wien, Palfinger, ATX, ATX Prime, ATX TR, ATX NTR, Bawag, Andritz, Mayr-Melnhof, Telekom Austria, RBI, voestalpine, SBO, Frequentis, Pierer Mobility, BKS Bank Stamm, Oberbank AG Stamm, Warimpex, Amag, EVN, CPI Europe AG, Lenzing, Österreichische Post, RHI Magnesita, Deutsche Telekom, Allianz, Fresenius.


    Random Partner

    Hypo Oberösterreich
    Sicherheit, Nachhaltigkeit und Kundenorientierung sind im Bankgeschäft Grundvoraussetzungen für den geschäftlichen Erfolg. Die HYPO Oberösterreich ist sicherer Partner für mehr als 100.000 Kunden und Kundinnen. Die Bank steht zu 50,57 Prozent im Eigentum des Landes Oberösterreich. 48,59 Prozent der Aktien hält die HYPO Holding GmbH. An der HYPO Holding GmbH sind die Raiffeisenlandesbank Oberösterreich AG, die Oberösterreichische Versicherung AG sowie die Generali AG beteiligt.

    >> Besuchen Sie 62 weitere Partner auf boerse-social.com/partner


     Latest Blogs

    » Börsepeople im Podcast S22/18: Christian Mattasits

    » Börse-Inputs auf Spotify zur Weihnachtssingle für die Kapitalmarktcommun...

    » Börsepeople im Podcast S22/17: Thomas Hahn

    » Wiener Börse Party #1061: Noch ein ATX-High vor X-Mas, Banken top, Lob f...

    » Österreich-Depots: Vorweihnachts-Bilanz (Depot Kommentar)

    » Börsegeschichte 23.12: Pierer Mobility (Börse Geschichte) (BörseGeschichte)

    » Nachlese: Ritschy Dobetsberger und die IR-Abteilungen von Rheinmetall un...

    » PIR-News: Porr, Agrana, Pierer Mobility (Christine Petzwinkler)

    » Und hier ist unserer Weihnachtssingle in der Deconstructed Variante (Chr...

    » Wiener Börse zu Mittag leichter: Austriacard, Telekom Austria und Flugha...


    Useletter

    Die Useletter "Morning Xpresso" und "Evening Xtrakt" heben sich deutlich von den gängigen Newslettern ab. Beispiele ansehen bzw. kostenfrei anmelden. Wichtige Börse-Infos garantiert.

    Newsletter abonnieren

    Runplugged

    Infos über neue Financial Literacy Audio Files für die Runplugged App
    (kostenfrei downloaden über http://runplugged.com/spreadit)

    per Newsletter erhalten


    Meistgelesen
    >> mehr





    PIR-Zeichnungsprodukte
    Newsflow
    >> mehr

    Börse Social Club Board
    >> mehr
      Monkeyboy zu VIG
      #gabb #2007

      Featured Partner Video

      kapitalmarkt-stimme.at daily voice: Liebe Wiener Börsebubble - am 29.12. rufen wir an - nicht so überrascht sein wie Wolfgang Matejka jetzt

      kapitalmarkt-stimme.at daily voice auf audio-cd.at. Liebe Kapitalmarktteilnehmer rund um die Börse Wien - für 29.12. gibt es keine Ausreden ab 15:30 Uhr, denn Wolfgang Matejka, Gunter Deuber und Ch...

      Books josefchladek.com

      Konrad Werner Schulze
      Der Stahlskelettbau
      1928
      Wissenschaftl. Verlag Dr. Zaugg & Co.

      John Gossage
      The Romance industry
      2002
      Nazraeli

      Wassili und Hans Luckhardt
      Zur neuen Wohnform
      1930
      Bauwelt-Verlag

      Nikola Mihov
      The Last Gift
      2025
      Self published

      Regina Anzenberger
      The Australian Journey
      2025
      AnzenbergerEdition