09.12.2015, 2989 Zeichen
Ich habe mir vor kurzem bei der Suche nach lohnenden Immobilienmärkten die Mietrenditen und Kaufpreise pro m2 für ganz Europa angesehen. Die Mietrenditen sind in den meisten entwickelten Märkten sehr gering, Herrn Draghis Gelddruckorgie mit negativen Zinsen sei Dank.
Was mir allerdings ebenfalls aufgefallen ist, dass WIEN DIE NIEDRIGSTEN MIETRENDITEN IN GANZ EUROPA HAT, also selbst niedriger als Boomstädte wie beispielsweise London. Ebenso gehören die Preise pro m2 für Wohnimmobilien in Europa zu den höchsten, am Level mit dem reichen Zürich, und deutlich höher als in Berlin, Stockholm oder Amsterdam.
Immobilienpreise werden ganz wesentlich durch die wirtschaftliche Entwicklung und durch politische Regulierung wie beispielsweise Mietgesetze oder Steuern beeinflusst. In beiden Bereichen schneidet Österreich nicht wirklich gut ab:
Die Wirtschaft in Österreich stagniert (im Gegensatz zu Deutschland und auch einigen osteuropäischen Nachbarländern), einerseits bedingt durch völligen politischen Stillstand und Reformunwillen gepaart mit einer nicht gerade wirtschaftsfreundlichen Politik, und andererseits bedingt durch die Russland / Ukraine Krise, an der Österreich als „Hub nach Osteuropa“ natürlich stärker leidet als andere EU Länder. Die österreichische Wirtschaftsentwicklung koppelt sich auch negativ von der EU ab, und die Arbeitslosigkeit nähert sich Rekordlevels; große Unternehmen wie einige Banken oder Handelsketten streichen massiv Jobs bzw. melden Insolvenz an, neue Jobs werden aufgrund der Arbeitsgesetze kaum geschaffen. Allerdings können nur gut verdienende Menschen teure Immobilien erwerben oder hohe Mieten zahlen; ein Heer an Arbeitslosen schafft das nicht. Ohne eine gute wirtschaftliche Entwicklung sinken mittelfristig sowohl Mietpreise als auch Kaufpreise für Immobilien.
Auch in Puncto politischer Regulierung von Immobilien schneidet Österreich nicht wirklich gut ab. Es gibt strenge Mietgesetze und Preisobergrenzen für Mieten, dazu wurden in den letzten Jahren einige steuerliche Vorteile von Immobilienbesitz abgeschafft bzw. reduziert. Im Hinblick auf die Stellungnahmen von diversen Politikern, und der derzeitigen politischen Entwicklung in Deutschland (Mietpreisbremse, Bestellerprinzip) ist hier nicht mit Besserung zu rechnen, eher mit einer Verschlechterung.
Was rechtfertigt dann noch die hohen Immobilienpreise? Der vermeintliche Glaube an die Sicherheit? Die hohe Lebensqualität von Wien? Vielleicht beides; allerdings ist es mit der Sicherheit und auch der Lebensqualität schnell vorbei, wenn die Wirtschaft nicht vom Fleck kommt.
Ohne eine drastische Kehrtwende in der Wirtschaftspolitik bahnt sich in Österreich eine Immobilienblase an, da die österreichischen Preise, selbst im Vergleich zu anderen inflationären Märkten in Europa, zu hoch, und die Mietrenditen zu niedrig sind. Platzt diese Blase, ist Österreich in der Rezession, die Banken in noch größeren Problemen, und Österreich unter Umständen Kandidat für den Rettungsschirm.
Börsepeople im Podcast S22/18: Christian Mattasits
Bildnachweis
Aktien auf dem Radar:VIG, Kapsch TrafficCom, UBM, EuroTeleSites AG, Flughafen Wien, Palfinger, ATX, ATX Prime, ATX TR, ATX NTR, Bawag, Andritz, Mayr-Melnhof, Telekom Austria, RBI, voestalpine, SBO, Frequentis, Pierer Mobility, BKS Bank Stamm, Oberbank AG Stamm, Warimpex, Amag, EVN, CPI Europe AG, Lenzing, Österreichische Post, RHI Magnesita, Deutsche Telekom, Allianz, Fresenius.
Random Partner
Hypo Oberösterreich
Sicherheit, Nachhaltigkeit und Kundenorientierung sind im Bankgeschäft Grundvoraussetzungen für den geschäftlichen Erfolg. Die HYPO Oberösterreich ist sicherer Partner für mehr als 100.000 Kunden und Kundinnen. Die Bank steht zu 50,57 Prozent im Eigentum des Landes Oberösterreich. 48,59 Prozent der Aktien hält die HYPO Holding GmbH. An der HYPO Holding GmbH sind die Raiffeisenlandesbank Oberösterreich AG, die Oberösterreichische Versicherung AG sowie die Generali AG beteiligt.
>> Besuchen Sie 62 weitere Partner auf boerse-social.com/partner
Latest Blogs
» Börsepeople im Podcast S22/18: Christian Mattasits
» Börse-Inputs auf Spotify zur Weihnachtssingle für die Kapitalmarktcommun...
» Börsepeople im Podcast S22/17: Thomas Hahn
» Wiener Börse Party #1061: Noch ein ATX-High vor X-Mas, Banken top, Lob f...
» Österreich-Depots: Vorweihnachts-Bilanz (Depot Kommentar)
» Börsegeschichte 23.12: Pierer Mobility (Börse Geschichte) (BörseGeschichte)
» Nachlese: Ritschy Dobetsberger und die IR-Abteilungen von Rheinmetall un...
» PIR-News: Porr, Agrana, Pierer Mobility (Christine Petzwinkler)
» Und hier ist unserer Weihnachtssingle in der Deconstructed Variante (Chr...
» Wiener Börse zu Mittag leichter: Austriacard, Telekom Austria und Flugha...
Useletter
Die Useletter "Morning Xpresso" und "Evening Xtrakt" heben sich deutlich von den gängigen Newslettern ab.
Beispiele ansehen bzw. kostenfrei anmelden. Wichtige Börse-Infos garantiert.
Newsletter abonnieren
Runplugged
Infos über neue Financial Literacy Audio Files für die Runplugged App
(kostenfrei downloaden über http://runplugged.com/spreadit)
per Newsletter erhalten
- Wie Terex, Manchester United, Under Armour, Trans...
- Wie BB Biotech, Roche Holding , Novartis, Novarti...
- Fear of missing out bei wikifolio 26.12.25: Nvidia
- wikifolio Champion per ..: Simon Weishar mit Szew...
- Börsepeople im Podcast S22/18: Christian Mattasits
- Wie Century, Canadian Solar, 3D Systems, Snowflak...
Featured Partner Video
kapitalmarkt-stimme.at daily voice: Liebe Wiener Börsebubble - am 29.12. rufen wir an - nicht so überrascht sein wie Wolfgang Matejka jetzt
kapitalmarkt-stimme.at daily voice auf audio-cd.at. Liebe Kapitalmarktteilnehmer rund um die Börse Wien - für 29.12. gibt es keine Ausreden ab 15:30 Uhr, denn Wolfgang Matejka, Gunter Deuber und Ch...
Books josefchladek.com
Konrad Werner Schulze
Der Stahlskelettbau
1928
Wissenschaftl. Verlag Dr. Zaugg & Co.
John Gossage
The Romance industry
2002
Nazraeli
Wassili und Hans Luckhardt
Zur neuen Wohnform
1930
Bauwelt-Verlag
Nikola Mihov
The Last Gift
2025
Self published
Regina Anzenberger
The Australian Journey
2025
AnzenbergerEdition
