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Die 2. Welle scheint angekommen (Willibald Katzenschlager, LLB Österreich)

Bild: © Josef Chladek/photaq.com, Surfen, Gleichgewicht, Welle

31.07.2020, 3330 Zeichen

An den Märkten scheint sie nun angekommen zu sein - die berüchtigte "Zweite Welle". Weltweit steigende Infektionsraten, die teilweise horrende Ausmaße annehmen und die Hard Facts der weltweiten Wirtschaftseinbrüche im zweiten Quartal dieses so "grauslichen" Jahres (Sorry!) schicken die Börsen nun nach Süden. Im Schnitt waren es gestern -3% in Europa, die Wall Street konnte sich dagegen noch nicht so recht entscheiden, aber ein schwankender Präsident, die unklaren Vorgaben für die kommenden Wochen im Kongress sowie der andauernde Konflikt mit China sind keine vielversprechenden Vorgaben. Tokio legt ebenfalls knapp 3 % ab, hier ist der erneut deutlich festere Yen ein klarer Spielverderber. Die allgemeine Aktivität an den Märkten hält sich jedoch vorerst in Grenzen, die Volatilitäten liegen ebenfalls auf überschaubaren Niveaus - so willkommen war das Sommerloch noch selten... Ab in den Ferragosto - und nicht vergessen: Maske auf, Babyelefant anleinen und Xundbleim!

Am Freitag lässt sich an den Börsen in Asien keine einheitliche Tendenz ausmachen. Während es in Japan mit den Kursen nach schwachen Vorgaben aus den USA und aufgrund der neuerlichen Yen-Aufwertung kräftig nach unten geht, halten sich die chinesischen Aktienmärkte vergleichsweise gut. Dies nachdem der offizielle Einkaufsmanagerindex für das verarbeitende Gewerbe in China überraschend gestiegen ist. Die Technologiewerte in der Region erhalten Rückenwind von den überzeugenden Quartalsausweisen, die Apple, Amazon und Facebook am Donnerstag nach US-Börsenschluss vorgelegt haben.

Ein historischer Einbruch des US-Bruttoinlandsprodukt im zweiten Quartal hat an der Wall Street für Abgaben gesorgt. Das BIP ist wegen des coronabedingten Lockdowns um annualisiert 32,9 % eingebrochen. Experten hatten sogar einen noch etwas höheren Rückgang erwartet. Auch am US-Arbeitsmarkt bleibt die Lage weiter angespannt, wie die wöchentlichen Daten zu den Erstanträgen zeigten. Im Handelsverlauf konnten sich die Indizes jedoch wieder von ihren Tagestiefs erholen. Lediglich die Werte aus dem Technologie- und Kommunikationssektor konnten sich dem negativen Trend entziehen. Für Paypal beispielsweise ging es nach starken Quartalszahlen und einem bestätigten Ausblick um 4,3% aufwärts.

Die Corona-Pandemie hat die USA weiter fest im Griff. So sind inzwischen mehr als 150.000 Menschen an den Folgen einer Coronavirus-Infektion gestorben. Auch lag die Zahl der täglichen Neuinfektionen in den Vereinigten Staaten am Mittwoch abermals über 60.000. Zudem ist bislang noch keine Einigung über ein Konjunkturpaket in Sicht, das den bisher gewährten Hilfen für Arbeitslose nachfolgen soll.

Die europäischen Aktienfutures tendieren leicht positiv und deuten auf einen versöhnlichen Start in den Tag hin. Mit den BIP-Schätzungen für die Eurozone steht heute nochmals ein gewichtiger Datenpunkt in der Konjunkturagenda.

An den Währungsmärkten dominiert nach wie vor die Dollarschwäche das Geschehen. Der Euro kratzt bereits an der Marke von USD 1,19, während der USD/CHF Wechselkurs inzwischen deutlich unter 0,91 gefallen ist.

Die Ölpreise profitieren etwas von den chinesischen Konjunkturdaten und dem schwächeren Dollar, können aber nur einen Teil der Verluste vom Vortag aufholen. Der Preis für das Barrel der global gehandelten Sorte WTI notiert heute früh knapp über USD 40.

 

 


(31.07.2020)

Disclaimer:
Dieses Dokument dient ausschließlich Informationszwecken und berücksichtigt nicht die besonderen Umstände des Empfängers bzw. Lesers. Es stellt keine Anlageberatung dar. Die Inhalte dieses Dokuments sind nicht als Angebot oder Aufforderung zum Kauf oder Verkauf von in diesem Dokument genannten Wertpapieren beabsichtigt und dienen nicht als Grundlage oder Teil eines Vertrages oder einer Verpflichtung irgendeiner Art. Die in diesem Dokument enthaltenen Informationen stammen aus Quellen, die von dem Verfasser als zuverlässig und korrekt erachtet werden. Der Verfasser sowie die Liechtensteinischen Landesbank (Österreich) AG übernehmen keine Garantie oder Gewährleistung im Hinblick auf Richtigkeit, Genauigkeit, Vollständigkeit oder Eignung für einen bestimmten Zweck. Insbesondere behalten sich der Verfasser sowie die Liechtensteinische Landesbank (Österreich) AG Satz- und Druckfehler sowie Irrtümer vor. Alle Meinungen oder Einschätzungen geben die aktuelle Einschätzung des Verfassers zum Zeitpunkt der Veröffentlichung wieder und können sich ohne vorherige Ankündigung ändern. Die hierin zum Ausdruck gebrachten Meinungen spiegeln jene des Verfassers und nicht zwangsläufig auch die Meinungen der Liechtensteinische Landesbank (Österreich) AG wieder. Die Liechtensteinische Landesbank (Österreich) AG ist nicht dazu verpflichtet dieses Dokument zu aktualisieren, abzuändern oder zu ergänzen oder deren Empfänger bzw. Leser auf andere Weise zu informieren, wenn sich ein in diesem Dokument genannter Umstand oder eine darin enthaltene Stellungnahme oder Schätzung ändert oder unzutreffend wird. Die in der Vergangenheit gezeigte Kursentwicklung von Finanzinstrumenten erlaubt keine verlässliche Aussage über deren zukünftigen Verlauf. Eine Gewähr für den positiven Anlageertrag einer in diesem Dokument beschriebenen Einschätzung kann daher weder von dem Verfasser noch von der Liechtensteinischen Landesbank (Österreich) AG übernommen werden.

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