31.03.2021, 3542 Zeichen
Die Wiener Börse hat am Dienstag mit Aufschlägen geschlossen. Im Späthandel nahmen die Gewinne wieder zu, nachdem sie sich im Verlauf noch etwas verringert hatten. Die heutigen Zuwächse fußten unter anderem auf einer Erholung im Bankensektor. Der heimische Leitindex ATX ging um 1,08 Prozent höher bei 3.172,87 Punkten aus dem Handel. Der ATX Prime stieg um 1,10 Prozent auf 1.614,71 Zähler.
Nachdem Aktien aus der Finanzbranche am Vortag weltweit unter Druck gestanden hatten, zeigten sie sich am zweiten Handelstag der Woche mit Aufschlägen. Die Wertpapiere der schwer gewichteten Titel von Raiffeisen und Erste Group zogen hierzulande um 2,23 bzw. 1,95 Prozent an. BAWAG verteuerten sich um 2,37 Prozent.
Es steigerten sich auch die Papiere der Zumtobel und zwar um klare 5,44 Prozent auf 7,75 Euro. Die Analysten der Berenberg Bank hatten ihr Kursziel für die Aktie des Leuchtenkonzerns von 7,00 Euro auf 8,00 Euro nach oben geschraubt.
Gefragt waren unter den weiteren Einzelwerten die Wertpapiere der Polytec mit plus 4,12 Prozent. Für die Anteilsscheine der Andritz ging es um 3,68 Prozent hinauf.
Dagegen im Minus schlossen AT&S. Sie verloren 1,82 Prozent. Bergab ging es auch für Versorgerwerte. EVN und Verbund verloren jeweils knapp ein Prozent.
Konjunkturdaten waren am heutigen Handelstag positiv ausgefallen. So hatte in sich Frankreich und den USA die Verbraucherstimmung im März überraschend aufgehellt. Für die Eurozone stand eine positive Wirtschaftsstimmung im Vordergrund; und in Deutschland erwarten manche Fachleute nach einer anziehenden Teuerung nun eine Inflation von über zwei Prozent im zweiten Halbjahr.
Unternehmensnachrichten
S-Immo/Immofinanz
Die s Immo AG verschiebt aufgrund des Übernahmeangebots der Immofinanz AG ihre ursprünglich für 30. April geplant gewesene Hauptversammlung. Das haben Vorstand und Aufsichtsrat der s Immo beschlossen, wie das Unternehmen am Dienstagabend mitteilte.
Die HV solle zeitnah nach dem Ende der Annahmefrist des von der Immofinanz angekündigten Übernahmeofferts stattfinden, "damit die Aktionäre in Kenntnis des Ausgangs des Übernahmeangebots eine fundierte Entscheidung über den von der Immofinanz AG in Aussicht gestellten Antrag zur Änderung der Satzung in § 13 (3) ("Höchststimmrecht") treffen können", heißt es.
Die Immofinanz will laut Mitteilung von voriger Woche das Angebot und die Angebotsunterlagen nach Freigabe (Nichtuntersagung) durch die Übernahmekommission voraussichtlich am oder um den 15. April veröffentlichen.
Am 25. März hatte die - ebenfalls im Wiener Börse-Leitindex ATX gelistete - Immofinanz ihr Übernahmeangebot von 18,04 Euro auf 22,25 Euro je Aktie nach oben geschraubt. Die Immofinanz hält nach damaligen Angaben bereits rund 26,5 Prozent an der s Immo. Die s Immo hält zudem 2,676.872 Stück eigene Aktien. Das Übernahmeangebot umfasst demnach den Erwerb aller übrigen Anteile, das sind 69,9 Prozent oder bis zu 51,432.587 Stück Aktien. Das Angebot soll aus den liquiden Mitteln der Immofinanz sowie aus einem Fremdfinanzierungsrahmen von 500 Mio. Euro finanziert werden, hieß es. Zuletzt notierten die s-Immo-Aktien mit 21,55 Euro, das Unternehmen ist damit an der Börse mit rund 1,6 Mrd. Euro bewertet.
Die Angebotsbedingung, dass die s Immo in einer HV die Aufhebung der Beschränkung des Höchststimmrechts (15 Prozent) beschließen lassen soll, könnte sich als Stolperstein erweisen, hatte der Interessenverband für Anleger (IVA) schon vor zwei Wochen zum damals noch niedrigeren Offert gewarnt. Denn daran ist die Immofinanz bereits mehrfach gescheitert.
Börsepeople im Podcast S22/17: Thomas Hahn
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