20.09.2021, 3816 Zeichen
Die Wiener Börse hat den Handel am Freitag mit klaren Kursverlusten beendet, der heimische Leitindex hatte den Handel zunächst freundlich aufgenommen, rutschte aber kurz vor Mittag ins Minus. Am Nachmittag ging es dann kontinuierlich nach unten, in der Auktion konnte der ATX zwar noch ein paar Punkte gutmachen, es blieb aber ein kräftiges Minus von 1,2% bestehen, was auf Wochensicht gesehen einen kleinen Zuwachs von 0,3% bedeutete. Die Marktteilnehmer waren vor dem Wochenende in dem Spektrum zwischen einer weltweit robusten Wirtschaftserholung auf der einen Seite und den Gefahren durch eine baldige geldpolitische Straffung durch die Notenbanken auf der anderen etwas gefangen. Zudem spielen Risiken in China eine Rolle, dort sorgen unter anderem Eingriffe der Regierung in die Wirtschaft sowie die Schieflage des Immobilienriesen Evergrande für Ungemach. Die Meldungslage zu den einzelnen Unternehmen blieb den ganzen Tag über sehr mager, Impulse von Analystenseite gab es lediglich für Andritz, Raiffeisen Research hob das Kursziel für den Anlagenbauer relativ deutlich von 50,0 Euro auf 60,0 Euro an, die Kaufempfehlung wurde bestätigt, die Reaktion der Aktie darauf blieb verhalten, es reichte lediglich zu einem geringfügigen Anstieg von 0,1%. Insgesamt gab es relativ große Kursausschläge bei den einzelnen Aktien, auch auf Grund des geringen Volumens, deutlich zu sehen bei der Entwicklung der großen heimischen Bankentitel, die Bawag musste ziemlich klar abgeben und endete mit einem Minus von 2,4%, die Erste Group hingegen konnte sich um 0,5% verbessern, für die Raiffeisen Bank International gab es einen nahezu unveränderten Schlusskurs mit nur einer kleinen Abgabe von 0,1%. Verlierer des Tages war Wienerberger, für den Ziegelhersteller ging es mit einem Minus von 6,1% stark nach unten, auch Zumtobel war unter den verkauften Titeln zu finden und endete mit einem Rückgang von 4,6%. Ebenfalls abgeben musste Rosenbauer, für den Feuerwehrausrüster brachte der Handel ein Minus von 3,3%. Gewinner des Tages war der Flughafen Wien mit einem Zuwachs von 4,4%, die Aktie hatte aber den ganzen Tag über nur leicht im Plus gehandelt und erst gegen Ende des Tages kam es ohne irgendwelche Meldungen zu diesem Anstieg. Ebenfalls gut nachgefragt war Strabag, der Baukonzern konnte um 4,1% vorrücken, und auch Palfinger hatte einen guten Tag und erzielte eine Verbesserung von 2,1%.
Bawag
Im Zuge des heutigen erstmals stattfindenden Investor Day der Bawag Group, verkündete das Unternehmen neue mittelfristige Ziele. Der neue 2025 Plan beinhaltet ein Ergebnis vor Steuern von >€750 Mio., ein Ergebnis je Aktie (EPS) von >€7,25 und eine Dividende je Aktie (DPS) von > €4,00 in 2025. Die Steigerung des Ergebnisses und der Profitabilität werden durch ein Wachstum operativer Kernerträge, die Fortsetzung von Maßnahmen zur Effizienzsteigerung sowie normalisierten Risiko- und regulatorischen Kosten getrieben. Weiters aktualisiert das Unternehmen seine normalisierten mittelfristigen Renditeziele auf einen RoTCE von >17% und einer Cost/Income Ratio von < 38%. Im Hinblick auf Ausschüttungen, plant Bawag – startend mit dem Geschäftsjahr 2022 – die Dividendenausschüttungsquote von 50% auf 55% zu erhöhen. Das schlägt sich in geplanten Dividenden in Höhe von ~€1,4 Mrd. für die Geschäftsjahre 2021-2025 nieder. Im Einklang mit dem bekannten Kapitalmanagementansatz, Überschusskapital an die Aktionäre auszuschütten, plant das Unternehmen in 2022 einen Aktienrückkauf in Höhe des Überschusskapitals (>12,25% CET1 Quote) durchzuführen, vorbehaltlich regulatorischer Genehmigungen. Per Q2/21 belief sich das Überschusskapital auf €436 Mio. Weiteres Kapital in Höhe von ~€0,8 Mrd. wird, vorbehaltlich der jährlichen Beurteilung, für Wachstum, M&A und/oder Aktienrückkäufe und Sonderdividenden bis 2025 vorgesehen.
kapitalmarkt-stimme.at daily voice: Die Strabag und ihre 1,5 Milliarden
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