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Die beste Geldanlage für 2015 ? (Alexander Schmidt)

Bild: © OeNB, Banknoten, Geld

Autor:
Alexander Schmidt

Als langjähriger Vertriebsdirektor einer Investmentbank und ehemaliger Börsenhändler (Börse Frankfurt) stieg ich 2012 bewusst aus der Branche aus. Bis dahin war ich in 5 ganz unterschiedlichen Banken tätig, dies sowohl im Sparkassen-und Landesbankensektor als auch für zwei amerikanische Großbanken leitend im Vertrieb.Im Eigenhandel handelte ich zudem für zwei Banken an der Börse in Frankfurt. Es war im Rahmen der Finanzkrise dann die fehlende Veränderungsbereitschaft einer Branche, die sich über die Jahre mehr und  mehr nur zu einer großen "Vertriebsmaschine" entwickelte, die mich dazu bewogen hat, aus dieser Branche auszusteigen.  Auch im Jahre 2014 haben sich keine signifikanten Änderungen eingestellt, aller Verlautbarungen und neuer Werbung zum Trotz.

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09.01.2015, 7642 Zeichen

Geldanlage ist weder eine "geheime" Wissenschaft noch folgt sie festgelegten Gesetzen!

Von der Prognose der Märkte

Die Entwicklung von Volkswirtschaften, Zinsen, Kapitalmärkten und Börsenkursen ist dauerhaft nur sehr schwer zu prognostizieren.
Es finden sich zahlreiche Beispiele dafür, dass am Ende eines jeden Jahres sämtliche Prognosen, die zum Anfang des Jahres verbreitet wurden, dann doch nicht stimmen.
Rechtfertigungen und Erklärungen gibt es dafür dann genug, der Anleger wird vertröstet mit Erläuterungen, dass dies oder jenes ja nicht vorhersehbar war.

Die Branche selber sagt dazu, Prognosen seien wichtig als Orientierung für den Anleger.
Nun, in Kenntnis eben dieser "Ex"-Branche sage ich dazu, dass eine Prognose der Börsenstände zum Jahresende vollkommener Blödsinn ist, zu oft - von Glückstreffern abgesehen - lagen die Banken und Investmentbanken dabei schief.

Entsprechend reflektieren sollte man die Prognosen also schon, vor allem die, die ganz offensichtlich von großem Eigeninteresse, also Vertriebs-und Absatzinteressen, getrieben sind.

Bedenken Sie bitte: Keine Bank wird am Ende eines Jahres, waren deren Prognosen falsch, denen Sie vertraut haben, Ihnen auch nur einen Cent an Ausgabeaufschlägen, Provisionen und weiteren Kosten Ihrer Geldanlage zurückzahlen, sollten Sie also Geld verloren haben.
Nein, Kosten fallen immer an, egal wie sich die Märkte entwickeln. Die Fondsmanager müssen schliesslich bezahlt werden, egal, ob sie gut oder schlecht sind.
Auch dies ein Grund, warum ich sehr oft Indexfonds präferiere!
Zudem sind natürlich bei der Vermögensbetreuung über den Honorarberater ganz andere Möglichkeiten der Vereinbarung zu den Kosten und Aufwendungen in Bezug auf die Erfolge einer Geldanlage gegeben!!

Das letzte Jahr war ein gutes Beispiel dafür, wie wenig vorhersehbar doch die Märkte sind, dies nicht zuletzt wegen der geopolitischen Auswirkungen, die alle Vorhersagen über den Haufen warfen.

Vom Vertrauen

Wem soll der Anleger aber nun vertrauen, auf wen soll er sich verlassen können?
Auf den Bankberater, der in der Regel Vertriebsinteressen des eigenen Hauses verfolgt?
Auf den Finanzdienstleister, deren Mitarbeiter oft nur angelernt wurden um Absatz zu generieren?

Hier stellen sich die Anleger - noch heute - viel zu selten die Frage, warum vor allem hauseigene Produkte in Banken angeboten werden.
Verkauft werden im Investmentfondsbereich bei den Sparkassen vor allem Produkte der Deka Bank.
Die Volksbanken haben die Fonds der Union-Investment, die Deutsche Bank die der DWS.
Sicher, es gibt Kooperation mit anderen Fondsgesellschaften, so wird schon mal - auch bei Sparkassen - ein Fremdfonds angeboten, doch in der Regel bekommt man die Produkte, die zum Konzern gehören, denn hier ist der Verdienst höher.

Stellen Sie sich dabei einmal vor - theoretisch - Ihr Hausarzt würde von einem großen Pharmakonzern bezahlt, er verschriebe Ihnen also das Medikament, bei dem eine möglichst große Provision zu verdienen ist. Undenkbar, oder? Im Bankenbereich aber Praxis seit Jahrzehnten!  

Von der Kunst der Geldanlage

Entgegen der langjährigen Gepflogenheiten der Banken, Geldanlage als "Herrschaftswissen" zu verkaufen, ist die "Kunst" der Geldanlage tatsächlich keine wirkliche Kunst, beachtet man ganz einfache Regeln: 

Es geht vor allem um die Aufteilung der einzelnen Anlageklassen, eine breite Streuung also.
Dies ist keine wirklich neue Erkenntnis, schließlich wurde hier schon ein Nobelpreis vergeben vor vielen Jahren, aber wenig umgesetzt bei vielen Anlegern. 
Man nehme möglichst viele Anlageklassen ins Depot, diversifiziert breit mit Aktien, Renten, Rohstoffe, Immobilien usw.
Je breiter diese Mischung, die Streuung also, desto besser, desto breiter gestreut auch das Risiko.
Die Aktienquoten sind der Risikoneigung anzupassen, dem Anlagehorizont.
Wenig halte ich von der "Faustregel", die Aktienquote so zu berechnen, in dem man von der Zahl 100 das Lebensalter subtrahiert, so dann das Ergebnis als Quote festlegt.

Die dann gefunden Diversifizierung kann man natürlich sehr gut mit einzelnen Aktien und Anleihen umsetzen, also einem direkten Investment oder eben mit Anlageinstrumenten wie Investmentfonds. 
Zudem wird hier eine noch breitere Streuung erreicht, was zumeist mit Einzelanlagen so nicht erreicht werden kann.
Oft halten aber eben aktiv gemanagte Fonds nicht, was sie versprechen. Sie werden zudem mehr verkauft von Banken als wirklich beraten, es sind ja auch hohe Provisionen zu verdienen. 
Eine Alternative können die bereits genannten passiven Fonds sein, Indexfonds, auch ETF's genannt.
Diese haben auch einen Insolvenzschutz wie aktive Fonds, sind aber transparenter, bilden schlicht "nur" einen Index ab.
So ist direktes Investieren in einen Index, z.B. den DAX oder den EUROSTOXX, möglich.
Auch Rentenmärkte, also festverzinsliche Wertpapiere, lassen sich damit gut abbilden.

Sicher sind Kriterien der Qualität bei ETF zu beachten, keine Frage, hier gibt es erhebliche Unterschiede. 
Auch sind Sie natürlich nicht ohne Risiko, aber das Risiko eines schlechten Managements des Fonds ist auf jeden Fall ausgeschlossen.

Beraten werden diese jedoch kaum in Banken, die Gründe liegen auf der Hand, sind Sie doch viel günstiger und können ohne Aufschläge an der Börse erworben werden.

Von den guten Vorsätzen

Vielleicht nehmen sich die Anleger, die Deutschen, neben den üblichen guten Vorsätzen für das neue Jahr 2015 diesmal vor, sich wirklich stärker um deren Geldanlage zu kümmern.
Wir werden hier noch eine längere Zeit niedrige und niedrigste Zinsen behalten.
Darauf zu hoffen, in einem Jahr wieder Tagesgeldsätze von 4 oder 5 Prozent zu haben, wird sich als verfehlte Hoffnung erweisen!
Auch wenn die Inflation derzeit sehr niedrig ist, jeder EURO, der nicht benötigt und so gut wie unverzinst auf dem Konto liegt, verliert durch die Inflation an Wert.
Natürlich kenne ich als EX-Börsenhändler die schwierige Einstellung der Deutschen zu den Aktien, also der unternehmerischen Beteiligung.
Interessant ist aber, dass ich meiner 17 jährigen Tochter nun zu Weihnachten die Frage stellte, als diese nun endlich nach monatelangem "Generve" endlich ihr I-PHONE 6 in den Händen hielt, ob sie denn auch, wenn es für sie möglich wäre, Teile ihres Taschengeldes Apple zur Verfügung stellen würde? "Klar, Papa, cooler Laden......."
So gibt es Mandanten, die ich kennenlerne, die seit 30 Jahren immer wieder einen VW, einen BMW oder Mercedes fahren. Die Nivea-Creme benutzen, eine Aspirin schlucken, einen Boss-Anzug tragen, eine Cola trinken, einen PC haben, auf dem Microsoft Programme laufen, Laufschuhe von Puma, Nike oder Adidas benutzen, Müsli von Nestle essen......usw.
Man vertraut also deren Produkten, nutzt sie über Jahre und Jahrzehnte, aber viele Deutsche investieren nicht unternehmerisch, beteiligen sich nicht an den Firmen, deren Dienstleistungen und oder Produkte sie nutzen. 
Warum nicht? Weil Börsen auch mal schwanken? 
Ja, sie schwanken, das liegt in der Natur der Sache, aber Unternehmen zahlen auch Dividende, entwickeln sich weiter.
1988 war die Siemens Aktie bei etwa 11 EUR umgerechnet, heute steht sie bei fast 90 EURO.
Ja, es gäbe auch genügend negative Beispiele von Aktiengesellschaften, die sich weniger gut entwickelt haben bzw. nicht mehr vorhanden sind (Neuer Markt)
Um so wichtiger also ist eine breite Streuung, eine Mischung aus vielen Unternehmen. 

Vertrauen Sie vielleicht einmal weniger Banken und Versichern, sondern setzen, wenn Sie diese benötigen, einmal auf echte Beratung, die nicht teuer ist, sondern in den allermeisten Fällen günstiger als der Produktverkauf der Branche.

In diesem Sinne wünsche ich allen Leserinnen und Lesern ein gutes und erfolgreiches Jahr 2015!

 

Ihr Alexander Schmidt


(09.01.2015)

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    Es finden sich zahlreiche Beispiele dafür, dass am Ende eines jeden Jahres sämtliche Prognosen, die zum Anfang des Jahres verbreitet wurden, dann doch nicht stimmen.
    Rechtfertigungen und Erklärungen gibt es dafür dann genug, der Anleger wird vertröstet mit Erläuterungen, dass dies oder jenes ja nicht vorhersehbar war.

    Die Branche selber sagt dazu, Prognosen seien wichtig als Orientierung für den Anleger.
    Nun, in Kenntnis eben dieser "Ex"-Branche sage ich dazu, dass eine Prognose der Börsenstände zum Jahresende vollkommener Blödsinn ist, zu oft - von Glückstreffern abgesehen - lagen die Banken und Investmentbanken dabei schief.

    Entsprechend reflektieren sollte man die Prognosen also schon, vor allem die, die ganz offensichtlich von großem Eigeninteresse, also Vertriebs-und Absatzinteressen, getrieben sind.

    Bedenken Sie bitte: Keine Bank wird am Ende eines Jahres, waren deren Prognosen falsch, denen Sie vertraut haben, Ihnen auch nur einen Cent an Ausgabeaufschlägen, Provisionen und weiteren Kosten Ihrer Geldanlage zurückzahlen, sollten Sie also Geld verloren haben.
    Nein, Kosten fallen immer an, egal wie sich die Märkte entwickeln. Die Fondsmanager müssen schliesslich bezahlt werden, egal, ob sie gut oder schlecht sind.
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    Auf den Bankberater, der in der Regel Vertriebsinteressen des eigenen Hauses verfolgt?
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    Hier stellen sich die Anleger - noch heute - viel zu selten die Frage, warum vor allem hauseigene Produkte in Banken angeboten werden.
    Verkauft werden im Investmentfondsbereich bei den Sparkassen vor allem Produkte der Deka Bank.
    Die Volksbanken haben die Fonds der Union-Investment, die Deutsche Bank die der DWS.
    Sicher, es gibt Kooperation mit anderen Fondsgesellschaften, so wird schon mal - auch bei Sparkassen - ein Fremdfonds angeboten, doch in der Regel bekommt man die Produkte, die zum Konzern gehören, denn hier ist der Verdienst höher.

    Stellen Sie sich dabei einmal vor - theoretisch - Ihr Hausarzt würde von einem großen Pharmakonzern bezahlt, er verschriebe Ihnen also das Medikament, bei dem eine möglichst große Provision zu verdienen ist. Undenkbar, oder? Im Bankenbereich aber Praxis seit Jahrzehnten!  

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    Es geht vor allem um die Aufteilung der einzelnen Anlageklassen, eine breite Streuung also.
    Dies ist keine wirklich neue Erkenntnis, schließlich wurde hier schon ein Nobelpreis vergeben vor vielen Jahren, aber wenig umgesetzt bei vielen Anlegern. 
    Man nehme möglichst viele Anlageklassen ins Depot, diversifiziert breit mit Aktien, Renten, Rohstoffe, Immobilien usw.
    Je breiter diese Mischung, die Streuung also, desto besser, desto breiter gestreut auch das Risiko.
    Die Aktienquoten sind der Risikoneigung anzupassen, dem Anlagehorizont.
    Wenig halte ich von der "Faustregel", die Aktienquote so zu berechnen, in dem man von der Zahl 100 das Lebensalter subtrahiert, so dann das Ergebnis als Quote festlegt.

    Die dann gefunden Diversifizierung kann man natürlich sehr gut mit einzelnen Aktien und Anleihen umsetzen, also einem direkten Investment oder eben mit Anlageinstrumenten wie Investmentfonds. 
    Zudem wird hier eine noch breitere Streuung erreicht, was zumeist mit Einzelanlagen so nicht erreicht werden kann.
    Oft halten aber eben aktiv gemanagte Fonds nicht, was sie versprechen. Sie werden zudem mehr verkauft von Banken als wirklich beraten, es sind ja auch hohe Provisionen zu verdienen. 
    Eine Alternative können die bereits genannten passiven Fonds sein, Indexfonds, auch ETF's genannt.
    Diese haben auch einen Insolvenzschutz wie aktive Fonds, sind aber transparenter, bilden schlicht "nur" einen Index ab.
    So ist direktes Investieren in einen Index, z.B. den DAX oder den EUROSTOXX, möglich.
    Auch Rentenmärkte, also festverzinsliche Wertpapiere, lassen sich damit gut abbilden.

    Sicher sind Kriterien der Qualität bei ETF zu beachten, keine Frage, hier gibt es erhebliche Unterschiede. 
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    Darauf zu hoffen, in einem Jahr wieder Tagesgeldsätze von 4 oder 5 Prozent zu haben, wird sich als verfehlte Hoffnung erweisen!
    Auch wenn die Inflation derzeit sehr niedrig ist, jeder EURO, der nicht benötigt und so gut wie unverzinst auf dem Konto liegt, verliert durch die Inflation an Wert.
    Natürlich kenne ich als EX-Börsenhändler die schwierige Einstellung der Deutschen zu den Aktien, also der unternehmerischen Beteiligung.
    Interessant ist aber, dass ich meiner 17 jährigen Tochter nun zu Weihnachten die Frage stellte, als diese nun endlich nach monatelangem "Generve" endlich ihr I-PHONE 6 in den Händen hielt, ob sie denn auch, wenn es für sie möglich wäre, Teile ihres Taschengeldes Apple zur Verfügung stellen würde? "Klar, Papa, cooler Laden......."
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    Warum nicht? Weil Börsen auch mal schwanken? 
    Ja, sie schwanken, das liegt in der Natur der Sache, aber Unternehmen zahlen auch Dividende, entwickeln sich weiter.
    1988 war die Siemens Aktie bei etwa 11 EUR umgerechnet, heute steht sie bei fast 90 EURO.
    Ja, es gäbe auch genügend negative Beispiele von Aktiengesellschaften, die sich weniger gut entwickelt haben bzw. nicht mehr vorhanden sind (Neuer Markt)
    Um so wichtiger also ist eine breite Streuung, eine Mischung aus vielen Unternehmen. 

    Vertrauen Sie vielleicht einmal weniger Banken und Versichern, sondern setzen, wenn Sie diese benötigen, einmal auf echte Beratung, die nicht teuer ist, sondern in den allermeisten Fällen günstiger als der Produktverkauf der Branche.

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